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Das Kloster Gevelsberg in Gevelsberg Ennepe Ruhr Kreis Nordrhein Westfalen wurde um 1230 1236 als Zisterzienserinnenkloster gegrundet Mit der Reformation wurde es um 1577 in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelt Im Jahr 1812 erfolgte die Aufhebung Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Materielle Basis 3 Klosterbauten 4 Entwicklung 5 Zeit als Damenstift 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGrundung BearbeitenHintergrund der Grundung war die Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Koln 1225 Caesarius von Heisterbach berichtete schon kurz darauf dass an der Mordstelle Wunder geschehen seien Dort wurden zur Erinnerung zunachst ein Kreuz und eine holzerne Kapelle errichtet Der neue Kolner Erzbischof Heinrich von Molenark unterstutzte Plane an der Mordstelle ein Kloster zu grunden Der Zeitpunkt der Klostergrundung ist nicht ganz klar Urkundlich erwahnt wurden Zisterzienserinnen 1236 Moglicherweise lag die Grundung aber schon ein paar Jahre zuruck Geweiht war das Kloster Maria und St Laurentius Materielle Basis BearbeitenWahrend der Zeit von Erzbischof Konrad von Hochstaden schutzte dieser das Kloster das allerdings dadurch in eine relativ starke Abhangigkeit von Koln geriet Insbesondere durch Schenkungen von Kolner Burgern konnte das Kloster seinen Besitz im 13 Jahrhundert erweitern Teilweise behielt es die Besitzungen in der Stadt teilweise verkaufte das Kloster sie spater wieder Aus dem 15 Jahrhundert ist ein Stadthaus cleyne Gevelsberg Kleingevelsberg in Koln bezeugt das von Mitgliedern der Gemeinschaft bei Besuchen in der Domstadt als Wohnung diente Aber auch von Kolner Ministerialen und Adeligen der Umgebung erhielt das Kloster Schenkungen Klosterbauten Bearbeiten nbsp Am Alten Kirchplatz heute ehemaliger Standort der KlosterkircheDie Klosterkirche war eine vierjochige Basilika ohne Querschiff mit einem Westturm Erbaut wurde sie bereits im 13 Jahrhundert Im Turm befand sich wahrscheinlich auch eine Empore fur die Nonnen von denen sie den Gottesdiensten beiwohnen konnten Zur Ausstattung der Kirche gehorte eine lebensgrosse aus Holz gefertigte Statue des ermordeten Erzbischofs Um das Jahr 1237 waren auch die ubrigen Klostergebaude fertiggestellt Sie hatten keine direkte bauliche Verbindung mit der Klosterkirche Entwicklung BearbeitenBald entwickelte sich das Kloster zur Wallfahrtsstatte und wurde Zentrum der Verehrung von Engelbert von Koln In der Fruhzeit der Einrichtung hatte Gevelsberg enge Beziehungen zu Heisterbach Eine der ersten Abtissinnen war eine Christina Diese war stark an der Grundung der Tochterkloster in Benninghausen und in Rees beteiligt Uber die soziale Herkunft der Abtissinnen gibt es keine Hinweise Neben der Abtissin gehorte eine Priorin zur Leitung des Konvents Uber die Herkunft der ersten Nonnen gibt es keine Angaben Auch uber ihre Zahl gibt es keine Uberlieferungen Die Schwestern kamen teilweise aus dem Burgertum Kolns teilweise aus dem regionalen Adel Anfangs folgten die Nonnen dem Gebot der personlichen Armut Bereits seit 1263 verfugten sie uber personlichen Besitz Neben den eigentlichen Mitgliedern des Konvents gab es auch mannliche und weibliche Conversi Das Kloster hatte keine eigenen Pfarrrechte sondern blieb der Pfarrei in Schwelm unterstellt Im Jahr 1281 erwarb der Konvent Guter in Wiesdorf heute bei Leverkusen die auch die Rechte an einer Pfarrei einschloss Wegen der Entfernung anderte sich an der Stellung des Konvents insgesamt nichts Zeit als Damenstift Bearbeiten nbsp Das denkmalgeschutzte Alte Abtissinnenhaus Bruchsteinwand aus dem 16 Jh nbsp Das denkmalgeschutzte Neue Abtissinnenhaus 1805 eingeweihtIm Zuge der Reformation wurde das Kloster um 1577 in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelt Dieses nahm Damen sowohl aus katholischen wie auch protestantischen Familien auf Simultanstift Von zwolf Stellen entfielen nach den Statuten von 1657 funf auf reformierte drei auf lutherische und drei auf katholische Damen In der Praxis war der Katholikenanteil allerdings oftmals geringer So waren 1609 und 1624 keine katholische Damen vorhanden und auch katholische Messen wurden nicht gelesen 1 Neubauten so das Abtissinnenhaus wurden im 17 und 18 Jahrhundert errichtet Dieses altere Gebaude war ein Fachwerkhaus auf einem hohen massiven Steinsockel Heute wird es Altes Abtissinnenhaus genannt In dieser Zeit fanden auch an der Kirche An und Umbauten statt Ein neues Haus fur die Vorsteherin entstand noch 1805 kurz vor der Aufhebung 1812 Dieses heute Neue Abtissinnenhaus genannte Gebaude wurde im einfachen bergischen klassizistischen Stil erbaut und war mit Schiefer verkleidet Die Klosterkirche wurde wegen Baufalligkeit 1823 zuerst gesperrt und 1826 abgerissen Im 20 Jahrhundert befanden sich in den Gebauden des ehemaligen Klosters ein Erholungsheim der Von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Einzelnachweise Bearbeiten Irene Crusius Studien zum Kanonissenstift Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 2001 S 347 TeildigitalisatLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Kaspar Elm Das mannliche und weibliche Zisterziensertum in Westfalen von den Anfangen bis zur Reformation In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 1982 S 45 59 hier S 52 Heiko K L Schulze Kloster und Stifte in Westfalen Geschichte Baugeschichte und beschreibung Eine Dokumentation In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 1982 ISBN 3 88789 054 X S 309 445 hier S 354f Engelbert Overkott Das Zisterzienserinnenkloster Gevelsberg In Baldur Hermans Hrsg Die Sakularisation im Ruhrgebiet Ein gewalttatiges Friedensgeschaft Vorgeschichte und Folgen Edition Werry Mulheim an der Ruhr 2004 ISBN 3 88867 049 7 S 109 116 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Gevelsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Zisterzienserinnenkloster im westfalischen Teil des Bistums Koln Kloster Gevelsberg PDF Datei Das Wunder von Gevelsberg51 314136 7 327231 Koordinaten 51 18 50 9 N 7 19 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Gevelsberg amp oldid 218362625