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Das Kloster Țipova rumanisch Mănăstirea Țipova auch Uspenski Kloster genannt ist ein im 18 Jahrhundert neu gegrundetes Kloster der Moldauisch Orthodoxen Kirche im Rajon Rezina im Nordosten der Republik Moldau Unterhalb der heutigen Kirche gehoren in den Kalkfelsen am Ufer des Dnister eingemeisselte Wohnhohlen zum Kloster Die altesten der unter Denkmalschutz stehenden Felshohlen wurden im Mittelalter von Eremiten angelegt Felshohlen des Klosters Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten47 603583333333 28 985194444444 Koordinaten 47 36 12 9 N 28 59 6 7 O nbsp nbsp Kloster Țipova nbsp Dnister flussabwarts nach Suden uber die Țipova Schlucht Rechts oben die Klosterkirche im Hintergrund am Steilhang die FelshohlenDas Kloster Țipova liegt am rechten westlichen Ufer des Dnister rumanisch Nistru etwa 17 Kilometer Luftlinie sudlich der Stadt Rezina welche durch den Dnister von Ribnița auf der transnistrischen Seite getrennt ist Von Rezina fuhrt eine Strasse am Fluss entlang acht Kilometer nach Suden zum Kloster Saharna dem am nachsten zu Țipova gelegenen Kloster das von Pilgern sehr verehrt wird Wenige Kilometer sudlich von Saharna endet der flache Uferbereich und der Fluss fliesst an seiner Westseite am Steilabfall einer Hugelkette entlang die ein Weiterkommen auch zu Fuss am Ufer verhindert Die Fahrstrasse fuhrt vom Kloster Saharna durch das Dorf Saharna Noua nach Westen bis zur grosseren Strasse R20 die Rezina mit Orhei verbindet Die direkte Zufahrt nach Țipova zweigt wenig sudlich von der R20 ab und fuhrt an den Dorfern Mincenii de Jos und Horodiște vorbei bis zum Dorf Lalova das wieder am Dnister gelegen ist Halbwegs zwischen Horodiște und Lalova zweigt nach Norden eine drei Kilometer lange Schotterstrasse zum Kloster Țipova ab Von Orhei ist Țipova 30 Kilometer und von der Landeshauptstadt Chișinău 100 Strassenkilometer entfernt Die Landschaft im Norden Moldaus mit Hohen zwischen 300 und 400 Metern ist flachwellig weitlaufig und besteht ursprunglich aus einer Waldsteppe in der Graser Busche und niedrige Laubbaume wachsen 1 Bis auf kleinere Waldinseln herrschen Felder mit Getreide und Sonnenblumen vor Nur die Flusslaufe und Seitentaler des Dnister und des Răut bieten naturliche Ruckzugsraume die sich zur Anlage von Klostern eigneten Manche der im 17 und 18 Jahrhundert gegrundeten Kloster gehen auf spatmittelalterliche Wohnhohlen von Eremiten zuruck die es ausser bei den Klostern Țipova und Saharna unter anderem beim Kloster Călărășeuca weiter nordlich am Dnister und in Orheiul Vechi am Răut gab nbsp Moldaus grosster Wasserfall im SommerDas aus wenigen Hausern bestehende Dorf Țipova am Ende der Fahrstrasse liegt auf der Ebene uber dem 150 bis 200 Meter hohen Steilabfall zum Dnister und an der Sudseite der Țipova Schlucht die vom Dnister landeinwarts bis ungefahr zum Dorf Horodiște verlauft Bei der Volkszahlung 2004 lebten 314 fast ausschliesslich moldauische Einwohner im Ort 2 Von der Kirche am Ortsrand fuhrt ein Weg in Serpentinen in die Schlucht hinunter bis zur Mundung des kleinen Țipova Baches Nach Osten fuhrt von der Kirche ein Fusspfad wenige 100 Meter bis zu den Hohlen des Felsenklosters die sich am Steilhang in einer Hohe von 90 bis 100 Meter uber dem Dnister befinden Die malerische uppig grune Țipova Schlucht ist ein 306 Hektar grosses Naturreservat und stellt eine landschaftliche Besonderheit fur ganz Moldau dar Mehrere Quellen im Tal und an den Hangen speisen den Bach der durch dichtes Geholz fliesst und im unteren Bereich verschilft ist Ein Drittel der Flache ist mit Eichen Ahornen und sonstigen Laubbaumen bewaldet Die Wiesen in der Talsohle sind stellenweise sumpfig An den trockenen Grashangen der Schlucht wachsen Haselnussbusche Weissdorne Berberitze und andere Busche und Straucher Ein Pfad schlangelt sich am Bach entlang und erreicht nach zwei Kilometern in einem Talkessel den mit 16 Metern hochsten Wasserfall Moldaus Von Horodiște existiert ein kurzerer Pfad zum Wasserfall 3 Das Kloster Saharna ist ohne durchgangigen Weg rund zehn Kilometer vom Wasserfall entfernt Von einer dakischen Festung aus vorchristlicher Zeit am sudlichen Talhang sind die Reste von Grundmauern zu erahnen Die alten Siedlungsspuren die im Fruhjahr uppig bluhende und auch in den trocken heissen Sommermonaten feucht grune Vegetation haben zur Legendenbildung beigetragen Ein Gespenst in Gestalt eines schwarzen Monchs soll nachts durch die Felshohlen schleichen und ebenso phantasievoll der mythische Sanger Orpheus soll in der Gegend seine letzten Lebensjahre verbracht haben 4 Sein Grab wird in einer Felsnische am Teich den der Wasserfall bildet vermutet Geschichte Bearbeiten nbsp Klosterkirche von 1912Die in den Kalksteinfelsen uber dem Dnister angelegten Hohlenwohnungen sind vermutlich die altesten Monchshohlen Moldaus Die ersten Hohlen dienten zwischen dem 11 und dem 15 Jahrhundert als Ruckzugsort vor den muslimischen Tataren Im 14 15 Jahrhundert kam eine Hohlengruppe mit der Felskirche St Nikolai hinzu Die dritte Gruppe von Hohlen stammt aus dem 16 bis 18 Jahrhundert Die zu den Hohlen fuhrenden Pfade wurden erst im 18 Jahrhundert verbreitert Ursprunglich waren sie schmal und konnten bei Angriffen zerstort werden sodass der Zugang dann nur noch uber Strickleitern vom Fluss moglich war Die dritte Hohlengruppe die zum Felsenkloster gehort besteht aus 18 in drei Ebenen in den Fels eingetieften Raumen die durch Gange und Treppen miteinander verbunden sind Im unteren Bereich wurde das Wasser einer Quelle fur den Fall einer Belagerung gesammelt Nach einer Legende soll der Nationalheld Ștefan cel Mare Woiwode des Furstentums Moldau 1478 im Kloster Țipova seine dritte Ehefrau Maria Voichița Tochter des walachischen Fursten Radu cel Frumos geheiratet haben Im 18 Jahrhundert wurden die Hohlen nachdem sie zuvor verlassen waren renoviert und neu bewohnt Das Dorf Țipova taucht erstmals 1764 in einer Urkunde auf Der Monch Bartolomeu Ciungu 1739 1798 Grunder des Klosters Saharna liess 1776 die Einsiedelei und die Monchszellen restaurieren Zwischen 1842 und 1919 lebten nur wenige Monche als Einsiedler in den Hohlen die dem Kloster Saharna unterstellt waren Im Jahr 1912 wurde die freistehende Kirche beim Dorf auf Veranlassung des Monchs Inocențiu auf alteren Resten neu aufgebaut Zur Wirkungszeit des Archimandriten Sofroni Neaga erlangte das Kloster 1919 die Eigenstandigkeit von Saharna Es heisst dass 1940 der Prophet Bucur im Kloster lebte und barfuss durch den Schnee spazierte Zur Zeit der Moldauischen SSR wohnten zwischen 1949 und 1994 keine Monche im Kloster Wahrend in der sowjetischen Zeit Anfang der 1960er Jahre alle Kloster geschlossen deren Gebaude geplundert und zweckentfremdet wurden erhielten die Hohlen von Țipova wenigstens den Status als geschutztes Denkmal auch wenn nichts fur ihren Schutz unternommen wurde Nach der Grundung des unabhangigen Staates Moldau 1991 wurde das Kloster ab 1994 restauriert Es besteht heute aus der am Ortsrand gelegenen Kirche und einigen Felshohlen die wohnlich eingerichtet und beheizbar sind Die Kirche ist von einem Klostergarten umgeben zu dem noch ein Wohn und Wirtschaftsgebaude gehort Literatur BearbeitenFrieder Monzer Timo Ulrichs Moldova Mit Chișinău ganz Bessarabien und Transdnestrien Trescher Berlin 2013 S 165 168Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Țipova Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Țipova moldovaholiday travel Țipova moldovenii md rumanisch Manastirea rupestra Tipova CrestinOrtodox ro rumanisch Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried Heller Mihaela Narcisa Arambașa Geographie In Klaus Bochmann Vasile Dumbrava Dietmar Muller Victoria Reinhardt Hrsg Die Republik Moldau Republica Moldova Ein Handbuch Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2012 S 161 ISBN 978 3 86583 557 4 Ţipova raionul Rezina moldovenii md rumanisch Defileul Țipova moldovenii md rumanisch Frieder Monzer Timo Ulrichs 2013 S 167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Țipova amp oldid 237621508