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Das Klima des Vereinigten Konigreichs ist ein gemassigtes mit warmen Sommern kuhlen Wintern und ergiebigen Niederschlagen wahrend des ganzen Jahres Die wichtigsten Einflussfaktoren sind die nordliche geographische Breite zwischen 50 und 61 N die unmittelbare Nachbarschaft zum Atlantischen Ozean und insbesondere die Erwarmung des Wassers rund um die Britischen Inseln durch den Golfstrom Das Vereinigte Konigreich liegt an der Grenze der Konvergenz von warmer tropischer Luft im Suden und kalter polarer Luft im Norden Das Wetter kann ausserst wechselhaft sein und sich von Tag zu Tag andern doch die Temperaturunterschiede sind das ganze Jahr hindurch relativ gering Satellitenfoto der Britischen InselnInhaltsverzeichnis 1 Die Jahreszeiten 1 1 Winter 1 2 Fruhling 1 3 Sommer 1 4 Herbst 2 Regionale Unterschiede 2 1 England 2 2 Wales 2 3 Schottland 2 4 Nordirland 3 Sonnenschein und Bewolkung 4 Winde 5 Niederschlage 6 Temperaturen 7 Wetterextreme 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 QuellenDie Jahreszeiten BearbeitenWinter Bearbeiten nbsp Grossbritannien im Januar 2010Der Winter ist im Allgemeinen eine kuhle nasse und windige Jahreszeit Wahrend der Nacht sinkt die Temperatur kaum unter 10 C wahrend des Tages steigt sie selten uber 15 C Es treten ergiebige Niederschlage auf gelegentlich in Form von Schnee Die erste Winterhalfte oft die feuchteste und windigste Zeit des Jahres ist von wechselhaftem und sturmischem Wetter gepragt In der zweiten Halfte stabilisiert sich das Wetter ublicherweise die Niederschlage nehmen ab die Winde blasen weniger stark und die Temperaturen sinken Dieser Wechsel ist besonders in den Kustengebieten ausgepragt weil der Atlantik zu dieser Jahreszeit am kaltesten ist Schneefall tritt vor allem in den nordlichen und ostlichen Gegenden auf hauptsachlich in hoheren Lagen wie in den schottischen Bergen wo die Schneedecke wahrend mehreren Wochen dick genug ist um Wintersport zu ermoglichen In den meisten Gegenden bleibt der Schnee jedoch kaum langer als eine Woche liegen Die kalten Nord und Ostwinde begunstigt durch Hochdruckgebiete werden meist nach kurzer Zeit von warmeren Westwinden normalerweise durch Tiefdruckgebiete im Nordatlantik Atlantiktiefs verursacht abgelost Die Tiefdrucksysteme haben oft sturmische Winde und heftige Regenschauer zur Folge verbunden mit milden Temperaturen Sehr selten kann es vorkommen dass ein polares Tief stark genug ist dass in einigen Landesteilen insbesondere in Schottland Blizzards auftreten Bei schwachem Wind und hohem Luftdruck bilden sich Frost und Nebel Fruhling Bearbeiten Der Fruhling ist im Allgemeinen eine windarme kuhle und trockene Jahreszeit Der Grund dafur ist dass der Atlantik wahrend des Herbstes und des Winters viel von seiner Warme eingebusst hat Mit dem hoheren Sonnenstand und der langeren Tageszeit steigen die Temperaturen an und es konnen Gewitter und heftige Regenfalle auftreten Bei tiefen Temperaturen besteht die Moglichkeit dass Schnee fallt Sommer Bearbeiten Im Sommer sind die Temperaturen in den sudlichen und zentralen Regionen am hochsten und nehmen in Richtung Norden tendenziell ab Allerdings steigen diese kaum je uber 35 C Der Rekordwert betragt 38 5 C Im Nordwesten und Norden betragen die Temperaturen im Durchschnitt 14 bis 15 C im Sudwesten 16 C im Sudosten 17 bis 18 C Allgemein ist der Sommer eine relativ trockene Jahreszeit allerdings konnen vor allem in den sudlichen ostlichen und zentralen Landesteilen Gewitter auftreten Diese sind im Norden und Westen weitaus weniger haufig und bedeutend weniger heftig Das Azorenhoch ist die am haufigsten auftretende Hochdruckwetterlage kontinentale Hochdruckgebiete haben kaum einen Einfluss auf das Wetter Nordatlantische Tiefdruckgebiete sind im Sommer selten nehmen jedoch gegen Ende der Jahreszeit an Haufigkeit und Intensitat zu Herbst Bearbeiten Der britische Herbst ist bekannt ausserst wechselhaft zu sein Kuhle Polarluft stromt sudwarts und trifft auf die Warmluft der Tropen Auch das wahrend des Fruhlings und des Sommers aufgewarmte Meerwasser tragt zu den instabilen Wetterverhaltnissen bei Wenn die Luft kalter ist als der Ozean tritt eine verstarkte Kondensation auf was die Bildung von Regenwolken ermoglicht Die atlantischen Tiefdrucklagen setzen sich vermehrt durch und verursachen heftige Winde die sich sogar zu Orkanen mit Spitzengeschwindigkeiten uber 120 km h entwickeln konnen Vor allem die westlichen Gebiete sind von diesen extremen Winden betroffen Nicht selten kommt es vor dass das Wetter stabil genug ist fur einen Altweibersommer Vor allem wahrend der Nacht sind die Temperaturen verhaltnismassig mild und fallen selten unter 10 C Die Haufigkeit dieses Phanomens nimmt mit der Klimaerwarmung zu Vor allem im Oktober liegen die Temperaturen uber ihrem langjahrigen Durchschnitt Die Niederschlagsmenge schwankt seit Beginn des 21 Jahrhunderts betrachtlich im neuen Jahrtausend gehorten die Herbste sowohl zu den feuchtesten uberhaupt als auch zu den trockensten Regionale Unterschiede BearbeitenDer unterschiedlich grosse Einfluss des Atlantischen Ozeans hat die Bildung regionaler klimatischer Unterschiede zur Folge Der Westen des Vereinigten Konigreiches besitzt aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zum Ozean das mildere feuchtere und windigere Seeklima auch sind die Temperaturschwankungen selten im Extrembereich Im Unterschied dazu sind die ostlichen Regionen starker vom europaischen Kontinentalklima beeinflusst auch das kuhlere Wasser der Nordsee hat einen Einfluss Das Klima ist trockener kuhler und weniger windig die Temperaturunterschiede sind ausgepragter Die Inseln besonders Orkney Shetlands bzw die Kanalinseln passen nicht in das festlandische Schema England Bearbeiten Im Allgemeinen ist es im Westen und Norden Englands kuhler und regnerischer als im ubrigen Bereich Die durchschnittliche Regenmenge betragt rund 1000 mm pro Jahr und ist in hoheren Lagen hoher als in den Ebenen Die feuchteste Gegend ist der Lake District in Cumbria mit uber 2000 mm Niederschlag jahrlich Am trockensten ist es in der Grafschaft Essex die durchschnittliche jahrliche Niederschlagsmenge betragt hier nur 600 mm obwohl hier an uber 100 Tagen im Jahr Regen fallt In besonders trockenen Jahren sinkt die Niederschlagsmenge sogar auf nur 450 mm pro Jahr was unter dem Durchschnitt von Beirut oder Jerusalem liegt Die hochste je in England gemessene Temperatur ist 40 3 C am 19 Juli 2022 in Coningsby und Waddington zwei Ortschaften in der Grafschaft Lincolnshire in der Region East Midlands 1 Die tiefste je gemessene Temperatur ist 26 1 C am 10 Januar 1982 bei Newport in Shropshire Da die Durchschnittstemperatur auch im Winter meist uber dem Gefrierpunkt liegt fallt nur wenig Schnee Wales Bearbeiten Das Klima in Wales ist mit jenem in England vergleichbar Auch hier ist es im Norden und Westen feuchter Die Rekordhochsttemperatur ist 37 1 C gemessen am 18 Juli 2022 in Hawarden Flintshire 2 Die tiefste Temperatur die je gemessen wurde war 23 3 C am 21 Januar 1940 in Rhayader Radnorshire Wie in England ist auch in Wales die Schneemenge in den tieferen Lagen gering nimmt aber mit grosserer Hohe zu Schottland Bearbeiten Das Klima Schottlands ist ozeanisch und fuhrt zu sehr wechselhaftem Wetter Im Allgemeinen ist es an der Westkuste warmer als an der Ostkuste Grunde sind einerseits der Einfluss des warmen Golfstroms im Atlantischen Ozean andererseits die kaltere Oberflachentemperatur der Nordsee Die Niederschlagsmenge variiert je nach Region sehr stark In den westlichen Highlands fallt pro Jahr durchschnittlich mehr als 3000 mm Niederschlag im Vergleich dazu fallt in den Lowlands jahrlich oft weniger als 800 mm Niederschlag Im Gegensatz zu den Lowlands sind heftige Schneefalle in den Highlands nicht ungewohnlich so dass dort auch Wintersport moglich ist Die niedrigste Temperatur 27 2 C wurde am 30 Dezember 1995 bei Altnaharra in Sutherland registriert Die hochste je gemessene Temperatur war 32 9 C am 9 August 2003 bei St Boswells in der Region Scottish Borders Nordirland Bearbeiten Nordirland hat ein ausgeglichenes Seeklima Der vorherrschende Wind weht meist von Sudwesten nach Nordosten Haufige Regenfalle sind charakteristisch fur die ganze Region wobei die Niederschlagsmenge im Westen tendenziell grosser ist als im Osten Etwa 60 der jahrlichen Regenmenge fallt zwischen August und Januar Die Rekordhochsttemperatur von 30 8 C wurde am 12 Juli 1983 in Belfast gemessen die tiefste je gemessene Temperatur war 17 5 C am 1 Januar 1979 bei Banbridge im County Down Sonnenschein und Bewolkung BearbeitenDie durchschnittliche jahrliche Sonnenscheindauer im Vereinigten Konigreich ist relativ gering an rund zwei Drittel aller Tage ist der Himmel teilweise oder ganz bedeckt An der Sudkuste ist die Sonnenscheindauer hingegen generell langer die Bildung von Cumulus Wolkenformationen findet in der Regel uber Land statt so dass die Kustengebiete tendenziell eher wolkenlos sind In den sudlichen Grafschaften Dorset Hampshire Sussex und Kent betragt die durchschnittliche Sonnenscheindauer zwischen 1750 und 2100 Stunden pro Jahr Nordwestliche und gebirgige Regionen liegen hingegen weitaus haufiger unter einer Wolkendecke mit weniger als 1000 Sonnenstunden pro Jahr In den bergigen Regionen ist die Wolkenbildung besonders stark auch tritt verstarkt Nebel auf Ebenfalls stark von Nebel betroffen sind die Kustengebiete vor allem in Winternachten Vielfach lost sich der Nebel in der kalten Jahreszeit wahrend Tagen nicht auf Gelegentlich bleiben Hochdruckgebiete uber dem Vereinigten Konigreich wahrend Wochen oder sogar Monaten stabil Die trockene Luft fuhrt zu einem klaren Himmel mit wenigen Wolken und Frostnachten im Winter bzw heissen Tagen im Sommer Die durchschnittliche tagliche Sonnenscheindauer im Winter reicht von weniger als einer Stunde in den Mittelgebirgen bis funf Stunden an der Sudkuste Im Sommer betragen diese Werte 4 bis 8 Stunden bzw 6 bis 10 Stunden Das Monatsmaximum wurde im Juli 1911 in Eastbourne als die Sonne wahrend 383 9 Stunden schien erreicht Winde BearbeitenDie im Vergleich zu den Breitengraden relativ hohen Temperaturen und die unmittelbare Nachbarschaft zu einem grossen Ozean haben zur Folge dass es im Vereinigten Konigreich sehr windig ist Die Hauptwindrichtung ist Nordwest doch bei einem derart wechselhaften Klima kann der Wind fur langere Zeit aus allen moglichen Richtungen wehen Besonders stark sind die Winde an den Westkusten und auch in flacheren Gebieten im Landesinneren wo es keine Berge gibt die einen abbremsenden Effekt haben Starkwinde also Winde mit einer Geschwindigkeit von ca 60 bis 100 km h treten besonders haufig mit dem Vorbeiziehen eines besonders starken Tiefdruckgebiets auf hauptsachlich im Winter Der windigste Ort sind die Hebriden wo jahrlich an 35 Tagen Starkwinde auftreten Hoher gelegene Gebiete sind haufiger von Starkwinden betroffen als Tiefebenen So wurden auf dem Great Dun Fell in den Pennines 877 m u NN in der Periode zwischen 1963 und 1974 durchschnittlich 114 Starkwindtage pro Jahr festgestellt Die hochste je gemessene Geschwindigkeit im Tiefland war 191 km h am 15 Dezember 1979 in Gwennap Head Cornwall Niederschlage BearbeitenDie Regenmenge ist im ganzen Land sehr unterschiedlich Dabei gilt im Allgemeinen Je weiter westlich und je hoher gelegen desto grosser ist die Niederschlagsmenge Der Lake District gehort zu den feuchtesten Gebieten mit uber 2000 mm Regen pro Jahr Die Berge von Schottland und Wales die Pennines und die Moore im Sudwesten Englands sind ebenfalls besonders feucht Im Gegensatz dazu fallt im Suden im Sudosten und in den sudlichen Midlands weniger als 700 mm Regen pro Jahr In London beispielsweise fallt weniger Regen als in Rom Sydney oder New York Die trockenste Region der Britischen Inseln ist Essex mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von rund 600 mm pro Jahr obwohl es an 90 Tagen regnet In gewissen Jahren fallt die Menge sogar unter 450 mm weniger als beispielsweise in Jerusalem oder Beirut Der meiste Regen wird durch nordatlantische Tiefs verursacht die uber das Vereinigte Konigreich hinwegziehen und im Herbst und Winter besonders haufig und intensiv sind Sie verursachen im Norden gelegentlich lang anhaltende Regenperioden was zu Uberschwemmungen fuhrt In den letzten Jahren sind allerdings vor allem im Suden ausgepragte Trockenperioden zu beobachten was vermehrt Trinkwassermangel zur Folge hat Temperaturen BearbeitenDie Jahresdurchschnittstemperatur in England reicht von 8 5 C im Norden bis 12 C im Suden wobei es in den hoheren Lagen einige Grade kuhler sein kann Diese geringe Variation der Temperatur ist auf den ausgleichenden Einfluss des Atlantischen Ozeans zuruckzufuhren Wasser kann mehr Warme speichern als Luft und gibt sie das ganze Jahr uber ab Dadurch hat die Feuchtigkeit im Winter einen warmenden und im Sommer einen kuhlenden Einfluss In Talern im Landesinneren die weniger vom ausgleichenden Effekt des Meeres profitieren kann es im Winter besonders kalt sein da die kalte Luft die dichter ist als warme dort liegenbleibt Unter diesen Bedingungen wurde am 10 Februar 1982 in Edgmond in Shropshire mit 26 1 C die tiefste jemals gemessene Temperatur in England und Wales gemessen Die warmsten Wintertemperaturen treten besonders auf der Leeseite von Bergketten Dies geschieht dann wenn feuchte Sud oder Sudwestwinde nach dem Passieren der Berge absinken und sich dabei aufwarmen In seltenen Fallen kann es im Winter in diesen Gebieten bis zu 18 C warm sein Besonders gehauft tritt dieses Phanomen in Aberdeenshire auf trotz der geringen Sonnenscheindauer In der Regel ist der Juli der warmste Monat Die hochsten Temperaturen werden in der Regel in einiger Entfernung zum Ozean in den sudlichen ostlichen und zentralen Gegenden gemessen wo es bis zu 35 C heiss sein kann Wetterextreme BearbeitenZwar ist das Vereinigte Konigreich nicht fur Wetterextreme bekannt doch treten diese auch hier gelegentlich auf So war es im Winter 1982 an einigen Tagen kalter als in Moskau wahrend es Mitte der 1970er Jahre wahrend drei aufeinander folgender Jahre besonders trocken war Am ausgepragtesten war dies 1976 als das Land unter Wasserknappheit litt 3 Diese extremen Wetterverhaltnisse haben ihre Ursache in blockierenden Tiefdruckzonen die sich wahrend mehrerer Wochen nicht zu bewegen scheinen Intensiver Regen fuhrt gelegentlich zu schweren Uberschwemmungen Eines der schwersten Ereignisse dieser Art geschah am 15 16 August 1952 in Lynmouth Bei der Lynmouth Katastrophe kamen 34 Menschen ums Leben und 38 Gebaude wurden zerstort 4 Die grosste Flutkatastrophe war die Hollandsturmflut des Jahres 1953 von der auch die britische Nordseekuste betroffen war Ein starker Sturm aus dem Atlantik umrundete Schottland und zog die Ostkuste Englands hinunter Die daraus entstehende Sturmflutwelle war bis 12 Meter hoch 307 Menschen fanden den Tod Der meiste Regen an einem einzigen Tag namlich 279 mm fiel am 18 Juli 1955 in Martinstown in Dorset Orkanwinde treten hauptsachlich in den Herbst und Wintermonaten auf Die extremsten Ereignisse dieser Art waren der Grosse Sturm im Oktober 1987 mit 23 Toten und Schaden in der Hohe von 1 2 Milliarden Pfund sowie der Sturm am Burns Day so benannt wegen des Geburtstags des Schriftstellers Robert Burns im Januar 1990 mit 97 Todesopfern und Schaden in der Hohe von zwei Milliarden Pfund Siehe auch BearbeitenGeographie des Vereinigten Konigreichs Met OfficeWeblinks BearbeitenMet Office Wetterfuhrer der BBC Britisches WetterQuellen Bearbeiten Toplisten UK Dienstag 19 07 2022 In wetteronline Abgerufen am 20 Juli 2022 Toplisten UK Montag 18 07 2022 In wetteronline Abgerufen am 20 Juli 2022 BBC Die Durre von 1976 Die Linmouth Katastrophe 1952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klima des Vereinigten Konigreichs amp oldid 237658693