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Die einsatzige 9 Klaviersonate op 68 des russischen Komponisten und Pianisten Alexander Skrjabin 1872 1915 entstand von 1911 bis 1913 und wird haufig mit dem Beinamen Schwarze Messe belegt Takt 36 37 aus Alexander Skrjabins 9 Klaviersonate Teil des Seitenthemas Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Charakterisierung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung BearbeitenIn den Jahren 1911 bis 1913 in denen die 5 letzten Klaviersonaten Skrjabins entstanden also die Nummern 6 bis 10 samtlich einsatzige Werke beschaftigte sich dieser intensiv mit theosophischen Schriften und plante ein als Mysterium bezeichnetes Gesamtkunstwerk in dem Musik Dichtung Tanz Licht Farbe Dufte und Architektur zusammenfliessen und die Menschheit auf eine hohere Bewusstseinsebene fuhren sollten Wie Skizzen zum Mysterium belegen waren die letzten Klaviersonaten des 1915 verstorbenen Komponisten auch als Vorstufe dazu gedacht Vorarbeiten zur 9 Klaviersonate begannen im Herbst 1911 der Abschluss der Komposition erfolgte aber erst im Sommer 1913 Im gleichen Jahr erschien sie im Moskauer Verlag Jurgenson Skrjabin selbst spielte die Sonate erstmals offentlich am 30 September 1913 in Moskau im dortigen Grossen Saal der Adligenversammlung 1 Charakterisierung BearbeitenDie einsatzige 9 Klaviersonate Skrjabins hat eine Spieldauer von etwa 8 bis 10 Minuten Der oft zu lesende Beiname Schwarze Messe stammt anders als die Bezeichnung Weisse Messe fur die 1911 entstandene 7 Klaviersonate nicht vom Komponisten selbst sondern von dem befreundeten Pianisten Alexej Podgajetski Er bezieht sich auf die unheilvolle die Sphare des Bosen evozierende Stimmung die von Skrjabin selbst intendiert ist wie Ausserungen und auch direkte Vortragsbezeichnungen verdeutlichen Nach Leonid Sabanejew ausserte Skrjabin In der neunten Sonate bin ich tiefer als jemals zuvor in Beruhrung mit dem Satanischen gekommen 2 Das Werk tragt die Anfangstempobezeichnung Moderato quasi Andante und weist die typischen Formteile der Sonatensatzform auf 3 Exposition Takt 1 bis 68 Durchfuhrung Takt 69 bis 154 Reprise Takt 155 bis 209 Coda Takt 210 bis 216 Am Beginn steht ein zweistimmiges Motiv mit chromatisch absteigender Oberstimme das mit legendaire uberschrieben ist Das zweite Motiv des Hauptthemas mysterieusement murmure geheimnisvoll murmelnd erscheint in Takt 7 und wurde von Skrjabin spater als Thema des heranschleichenden Todes bezeichnet 4 Beide Motive lassen sich auf alterierte Varianten des in Skrjabins Spatwerk haufig verwendeten Mystischen Akkords zuruckfuhren 5 Das achttaktige Seitenthema Takt 35 bis 42 tragt die Bezeichnung avec une langueur naissante mit aufkeimender Sehnsucht Dieses nimmt im Schlussteil der Sonate in transformierter Gestalt Zuge satanischer Bosheit an und peitscht die Musik am Ende durch einen martialischen Marsch 6 Takt 179 Alla marcia Die Sphare des Unheilvollen wird in der durch Temposteigerung gepragten Durchfuhrung auch durch ungewohnliche Vortragsbezeichnungen hervorgehoben so in Takt 97 avec une douceur de plus en plus caressante et empoissonee mit immer zartlicherer und vergifteterer Susse Die Reprise beschleunigt das Tempo weiter bis zur Schlusssteigerung ab Takt 199 wie ein Aufschrei bei dem der Spuk jah in wesenlosen Tiefen verschwindet 7 Eine kurze Coda rundet das Werk durch Wiederholung der ersten ruhigen Takte der Exposition ab Einzelnachweise Bearbeiten Valentina Rubcova Vorwort zur Urtextausgabe G Henle Verlag Munchen 2010 ISMN 979 0 2018 0855 0 Suche im DNB Portal zit n Valentina Rubcova Vorwort zur Urtextausgabe G Henle Verlag Munchen 2010 ISMN 979 0 2018 0855 0 Suche im DNB Portal Manfred Angerer Musikalischer Asthetizismus Analytische Studien zu Skrjabins Spatwerk H Schneider Tutzing 1984 ISBN 3 7952 0412 7 S 53 Igor Fjodorowitsch Belsa Alexander Nikolajewitsch Skrjabin Verlag Neue Musik Berlin 1986 ISBN 3 7333 0006 8 S 191 Manfred Angerer Musikalischer Asthetizismus Analytische Studien zu Skrjabins Spatwerk H Schneider Tutzing 1984 ISBN 3 7952 0412 7 S 64 66 Sigfried Schibli Alexander Skrjabin und seine Musik Piper Munchen Zurich 1983 ISBN 3 492 02759 8 S 201 Manfred Angerer Musikalischer Asthetizismus Analytische Studien zu Skrjabins Spatwerk H Schneider Tutzing 1984 ISBN 3 7952 0412 7 S 79 Literatur BearbeitenSigfried Schibli Alexander Skrjabin und seine Musik Piper Munchen Zurich 1983 ISBN 3 492 02759 8 S 200 203 Valentina Rubcova Vorwort zur Urtextausgabe G Henle Verlag Munchen 2010 ISMN 979 0 2018 0855 0 Suche im DNB Portal online Weblinks BearbeitenSkrjabin 9 Klaviersonate Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectKlaviersonaten von Alexander Skrjabin Jugendsonate gis Moll Sonate Fantaisie Jugendsonate es Moll Nr 1 f Moll op 6 Nr 2 gis Moll op 19 Sonate Fantaisie Nr 3 fis Moll op 23 Nr 4 Fis Dur op 30 Nr 5 Fis Dur op 53 Nr 6 op 62 Nr 7 op 64 Weisse Messe Nr 8 op 66 Nr 9 op 68 Nr 10 op 70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaviersonate Nr 9 Skrjabin amp oldid 232694015