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Klaus Ulrich Leistikow 15 April 1929 in Stettin 19 Januar 2002 in Frankfurt am Main war ein deutscher Botaniker und Professor an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Leistikow galt insbesondere als Experte auf dem Gebiet der Palaobotanik Sein botanisches Autorenkurzel lautet Leistikow 1 Leben und berufliches Wirken BearbeitenKlaus Ulrich Leistikow studierte Botanik Geologie und Palaontologie sowie Chemie und Philosophie an der in Universitat zu Koln an der Universitat Tubingen sowie in Glasgow London und Manchester Seine 1962 im Druck erschienene Doktorarbeit verfasste er in Tubingen uber Die Wurzeln der Calamitaceae einer fossilen Familie der Schachtelhalme 2 Als Postdoc war Leistikow zunachst wissenschaftlicher Mitarbeiter am Botanischen Institut der Universitat Tubingen spater folgte im gleichen Institut eine Festanstellung als Akademischer Rat Von 1970 bis 1972 hatte er eine Gastprofessur an der Universidade Federal do Rio Grande do Sul in Porto Alegre Brasilien inne danach ging er zuruck nach Tubingen Im Jahr 1979 gehorte er zu den Autoren der Erstbeschreibung von Brasilodendron einer Gattung der Barlappgewachse aus dem Perm Brasiliens 3 Von 1974 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994 war Leistikow Professor fur Botanik am Botanischen Institut der Goethe Universitat in Frankfurt am Main Danach stellte er seine Fachkenntnisse der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft zur Verfugung als deren ehrenamtlicher Mitarbeiter er bis zu seinem Tod aktiv blieb Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tatigkeit im Bereich der Palaobotanik waren die fossilen Calamiten wichtige Steinkohlenbildner die Phylogenie der Equisetales die Eroberung des Festlandes durch die Pflanzen sowie palaozoische Holzer in der Rezentbotanik die Biomechanik und die Wuchsformen von Geholzen sowie die Einwanderungsgeschichte speziell nordamerikanischer Geholz Arten in Europa International bekannt wurde Klaus Ulrich Leistikow durch seine Beteiligung an einem seit 2002 mehrfach neu aufgelegten dreisprachigen Buchprojekt Zwischen 1888 und 1913 hatte der US amerikanische Arzt und Botaniker Romeyn Beck Hough 1857 1924 14 Bande unter dem Titel The American Woods exhibited by actual specimens and with copious explanatory text publiziert Das Besondere dieser Fachbuchreihe fur das Studium von Baumen und Holzarten waren die auf Tafeln beigefugten echten Furniermuster Der auf Bildbande spezialisierte Kolner Verlag Taschen GmbH fertigte von einem gut erhaltenen Original dieses Werks Faksimiles aller Furniere an und publizierte sie unter dem Titel Romeyn B Hough The Woodbook The Complete Plates Zu allen alphabetisch geordneten Baum und Holzarten verfasste Klaus Ulrich Leistikow eine deutschsprachige Beschreibung die anschliessend ins Englische und Franzosische ubersetzt und den Abbildungen dreisprachig beigegeben wurde 4 Leistikow verstarb am 19 Januar 2002 an seinem Arbeitsplatz in einer Aussenstelle des Forschungsinstituts Senckenberg in Frankfurt Bockenheim Georg Zizka Abteilungsleiter Botanik und Molekulare Evolutionsforschung und Leiter des Herbarium Senckenbergianum 5 schrieb in seinem Nachruf Uber die Botanik hinaus galt sein besonderes Interesse der Wissenschafts und Kulturgeschichte Sein beeindruckendes umfassendes Wissen ermoglichte es ihm botanisch palaobotanische Wissenschaft ihre Theorien und deren Wandel im gesellschaftlichen und historischen Kontext darzustellen und zu interpretieren Klaus Ulrich Leistikow war ein hervorragender Hochschullehrer der durch Eloquenz Wissen und didaktische Begabung seine Studierenden fur die Botanik zu begeistern vermochte und bei vielen bleibende Eindrucke hinterlassen hat 6 Schriften Auswahl BearbeitenDie Wurzeln der Calamitaceae Eberhard Karls Universitat zu Tubingen 1962 Unsere Parkbaume aus Nordamerika Der Palmengarten Sonderheft 20 1993 Zur Entwicklungsgeschichte der Pflanzen ein didaktisches Modell In Palmarum Hortus Francofortensis Wissenschaftliche Berichte des Frankfurter Palmengartens Nr 2 Frankfurt am Main 1990 Inhaltsubersicht Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive mit Hans Joachim Conert Zur Natur im Volkspark Niddatal geo und biologische Perspektiven Botanisches Institut und Botanischer Garten der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main 1990 Belege Bearbeiten Leistikow Klaus Ulrich 1929 2002 im International Plant Names Index zuletzt abgerufen am 3 Mai 2022 Klaus Ulrich Leistikow Nachruf in Der Palmengarten Nr 66 Frankfurt am Main 2002 S 77 78 William G Chaloner Klaus U Leistikow und Alison Hill Brasilodendron gen nov and B pedroanum Carruthers comb nov a permian lycopod from Brazil In Review of Palaeobotany and Palynology Band 28 Nr 2 1979 S 117 136 doi 10 1016 0034 6667 79 90004 6 Klaus Ulrich Leistikow Romeyn B Hough The Woodbook The Complete Plates Taschen GmbH Koln 2002 ISBN 978 3 8228 1742 1 Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt am Main Botanik und Molekulare Evolutionsforschung Nachruf Klaus Ulrich Leistikow Von Georg Zizka In Goethe Universitat Frankfurt am Main Hrsg Uni Report Nr 35 vom 13 Dezember 2002 S 23 Normdaten Person GND 138980640 lobid OGND AKS LCCN nr2002035760 VIAF 95583479 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leistikow Klaus UlrichALTERNATIVNAMEN Leistikow Klaus Ulrich Walter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und PalaobotanikerGEBURTSDATUM 15 April 1929GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 19 Januar 2002STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Ulrich Leistikow amp oldid 239312555