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Klaus Schultz 20 Mai 1947 in Bad Kissingen 26 April 2014 in Munchen 1 war ein deutscher Dramaturg und Intendant Klaus Schultz 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ehrungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenNach einer Ausbildung zum Diplombibliothekar an Wissenschaftlichen Bibliotheken einer entsprechenden Tatigkeit Bayerische Staatsbibliothek Munchen und parallel jedoch nicht zu einem Abschluss gefuhrten Studien an der Universitat Erlangen und der Universitat Munchen war Schultz ab 1972 zunachst als Freier Mitarbeiter bei verschiedenen Opernproduktionen in Munchen Frankfurt am Main und Augsburg dramaturgisch tatig Von 1973 74 bis 1977 war er Dramaturg der Oper Frankfurt Operndirektor Christoph von Dohnanyi Von 1977 bis 1982 arbeitete er als Chefdramaturg und Pressesprecher fur die Bayerische Staatsoper und wirkte in der Matinee Rund um die Oper mit zu der ihn der damalige Intendant August Everding eingeladen hatte Die Konzeption dieser Matinee hat mit ihm Klaus Schultz entwickelt der auch den Hauptdarsteller Heinz Ruhmann in den Jahren 1985 bis 1993 wiederholt zu Lesungen in den von ihm geleiteten Theatern von Aachen und Mannheim engagierte Parallel arbeitet er von 1980 bis 1984 als Musikdramaturg der Berliner Philharmoniker Von 1984 bis 1992 leitete er als Generalintendant die Buhnen der Stadt Aachen und in gleicher Funktion von 1992 bis 1996 das Nationaltheater Mannheim Von September 1996 bis zum Ende der Spielzeit 2006 07 war er Intendant und Chefdramaturg am Staatstheater am Gartnerplatz in Munchen Mit seinem Ensemble beim Staatstheater am Gartnerplatz formte er als Intendant wie zuvor in Aachen und in Mannheim ab 1996 ein Repertoire von Oper Ballett Konzert Musical und Operette mit Werken aus vier Jahrhunderten Musiktheater Ein besonderer Akzent lag dabei auf der Musik des 20 Jahrhunderts seit 1950 so z B die Auffuhrungen von Aribert Reimanns Melusine Igor Strawinskys Rake s Progress Werner Egks Revisor Hans Werner Henzes Englischer Katze seiner Elegie fur junge Liebende oder den Urauffuhrungen von Wilfried Hillers Waldkinder 1998 Vladimir Tarnopolskis Wenn die Zeit uber die Ufer tritt 1999 von Awet Terterjans Das Beben 2003 Johannes Maria Stauds Berenice 2004 und den Munchener Erstauffuhrungen von Dieter Schnebels Majakowskis Tod 2005 und Luigi Nonos Intolleranza 1960 2007 Eine besondere Linie bildete das von Philip Taylor geleitete BallettTheater Munchen das wahrend der 11 Jahre der Intendanz von Schultz ein eigenwilliges Repertoire im Gartnerplatztheater und bei nationalen wie internationalen Gastspielen entwickelte 1999 nach August Everdings Tod war Schultz Geschaftsfuhrender Prasident und von September 1999 bis Sommer 2007 Vizeprasident der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater Von Wolfgang Wagner und dem Stiftungsrat der Festspiele gebeten unterstutzte er von 2002 bis 2008 als Freier Mitarbeiter ehrenamtlich die Leitung der Bayreuther Festspiele Schultz war im Rahmen seiner beruflichen Bereiche Herausgeber und Autor von Beitragen und Buchern Seit 1974 hielt er Vortrage zu Musik und Theater und unterrichtete an Hochschulen und Universitaten in Frankfurt Munchen und Heidelberg Im Jahr 2000 wurde er als Professor an die Hochschule Bremen berufen Seit 2006 07 unterrichtete er auch an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in Verbindung mit der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Im Herbst 2009 lehrte er als Gastprofessor am Department of Germanic Studies der Indiana University in Bloomington USA Gelegentlich ubernahm Schultz auch schauspielerische Aufgaben So spielte er 1988 in Loriots Filmkomodie Odipussi die Rolle des Herrn Weber die Loriot fur Schultz geschaffen hatte Bereits 1980 war es beim Jubilaum des Hauses Wittelsbach zu einer Zusammenarbeit mit Loriot gekommen und erneut 1982 fur den 100 Geburtstag der Berliner Philharmoniker Seit 2001 sprach Schultz als Rezitator auch Loriots Texte zum Ring an 1 Abend zu dem er Loriot als Autor und Erzahler nach Mannheim engagiert hatte ebenfalls die verbindenden Texte zu Leonard Bernsteins Candide die Loriot fur das Gartnerplatztheater Munchen geschrieben und seit 1999 vielfach vorgetragen hat und die 2010 als DVD in der Kassette Loriot und die Musik publiziert wurden Zusammen mit dem Bariton Michael Volle dem Schauspieler Hartmut Volle und der Pianistin Sophie Raynaud gestaltete er 2012 als Rezitator in verschiedenen Konzerten ein Brahms Mahler Liedprogramm Im Marz 2014 rezitierte er im Judischen Gemeindezentrum Munchen Prosa von Karl Kraus und Szenen aus seinem Drama Die Letzten Tage der Menschheit Zu den Fernseharbeiten die Schultz konzipierte und bei denen er als Gesprachspartner mitwirkte gehoren Filme uber den Pianisten Mieczyslaw Horszowski WDR 1989 zusammen mit Jurgen Wilke uber den Sanger Hans Hotter BR 1999 und Bayreuth Primadonnen BR 1997 eine Gesprachsrunde mit den Sangerinnen Martha Modl Astrid Varnay und Birgit Nilsson Fur Fernseh Ubertragungen von Opernauffuhrungen wirkte er als Dramaturg bei Live Ubertragungen des Rosenkavalier unter der Leitung von Carlos Kleiber Juni 1979 und von Die Entfuhrung aus dem Serail unter Karl Bohm April 1980 aus der Bayerischen Staatsoper mit und fuhrte in die Ubertragungen der konzertanten Auffuhrungen von Wagners Tristan und Isolde unter der Leitung von Leonard Bernstein ein 1981 Schultz war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Kunste und der Freien Akademie der Kunste Rhein Neckar 2004 wurde Schultz Mitglied der Europaischen Akademie der Wissenschaften und Kunste Er war als Mitglied mehrerer Kuratorien tatig so in denen der Jurgen Ponto Stiftung von 2001 bis 2012 und der Eugen Biser Stiftung Munchen Ab 2008 war er Mitglied des Vorstands und des Kuratoriums der Stiftung Kulturforderung und ab 2011 wirkte er in der Eugen Jochum Stiftung mit 2011 war er Mitglied im Freundeskreis des Lehrstuhls fur Judische Geschichte und Kultur an der Universitat Munchen Im Oktober 2012 wurde Schultz zum 1 Vorsitzenden dieses Freundeskreises gewahlt der Stipendien Forschungsprojekte und Gastprofessuren unterstutzt sowie Vortragsabende veranstaltet Von 2010 bis 2013 schrieb Schultz eingeladen von der Herausgeberin Rachel Salamander gelegentlich fur die Literarische Welt das Literarische Journal der Zeitung Die Welt nbsp Das Grab von Klaus Schultz rechts daneben der Grabstein seiner Schwiegereltern Jurgen Ponto und seiner Ehefrau Ignes geborene von Hulsen auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Von Januar bis Juli 2011 leitete er im Rahmen des 25 jahrigen Bestehens des Munchener Gasteig mit Augen auf Musik eine Reihe von Abenden die im Carl Orff Saal der Philharmonie veranstaltet wurden und Filmportrats Gesprache mit den portratierten Musikern und Live Musik miteinander verbanden Nachdem seine Gesundheit bereits seit langerem angegriffen gewesen war starb Klaus Schultz am 26 April 2014 im Alter von fast 67 Jahren in Munchen an einer unerwartet aufgetretenen Krankheit 2 Die Trauerfeier fand am 21 Mai 2014 im Munchener Cuvillies Theater statt Die Beisetzung erfolgte im engsten Familienkreis 3 Das Grab von Klaus Schultz befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Grablage I Erb 15 15A 15B Schultz war mit Corinna Ponto der ehemaligen Opernsangerin und Tochter des von der RAF ermordeten Bankiers Jurgen Ponto verheiratet aus der Ehe gingen die Sohne Yorck und David hervor 4 Ehrungen Bearbeiten1996 Ehrenmitglied der Freunde und Forderer des Nationaltheaters Mannheim 1997 Mitglied des Ehrenprasidiums der Freunde des Nationaltheaters Munchen 2005 Bayerische Verfassungsmedaille 2007 Wilhelm Hausenstein Ehrung fur Verdienste um kulturelle Vermittlung der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste 2008 Bayerischer Verdienstorden 2010 Aufnahme in den Bayerischen Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 5 2011 Paul Harris Fellow Rotary Foundation 2014 Ehrenmitglied Staatstheater am Gartnerplatz Munchen Publikationen BearbeitenVorlaufige Bibliographie der Schriften von Theodor W Adorno In Th W Adorno zum Gedachtnis Frankfurt a M Suhrkamp 1971 Zusammen mit Peter Mussbach Programmheft zu Puccinis Gianni Schicchi anlasslich der Olympiade in Munchen Munzhof der Residenz September 1972 Musik Leitung Eberhard Schoner Inszenierung J P Ponnelle mit der ersten ausfuhrlichen Bibliographie von Schriften uber G Puccini Zusammen mit Peter Mussbach Irrgarten Parsifal Zur Neuinszenierung von Wagners Parsifal an der Frankfurter Oper Frankfurt a M 1973 Redaktion und graphische Gestaltung der Programmhefte der Frankfurter Oper von 1973 74 1976 77 der Bayerischen Staatsoper Munchen von 1977 78 1981 82 und der Publikationen des Berliner Philharmonischen Orchesters von 1980 81 1983 84 Herausgeber der Programmpublikationen der Theater in Aachen von 1984 bis 1992 Mannheim von 1992 bis 1996 und des Staatstheaters am Gartnerplatz Munchen von 1996 bis 2007 Mahler Ansichten Zum Symposium uber Gustav Mahler Leitung Dieter Schnebel Kulturforum Bonn 1975 Felix Mendelssohn Bartholdy Katalog zur Ausstellung in der Frankfurter Oper Dezember 1975 Hans Werner Henze Zu einer Ausstellung Kulturforum Bonn 1976 Baden Badener Musiktage 1927 1929 Hrsg vom Sudwestfunk und dem Theater Baden Baden 1977 Zusammen mit Peter Mario Katona Die Frankfurter Oper 1968 69 1976 77 Frankfurt a M 1977 Redaktion und graphische Gestaltung der Jahrbucher der Bayerischen Staatsoper I V Munchen 1978 1982 Karl Bohm an der Bayerischen Staatsoper Munchen 1978 erweiterte Auflage 1981 Hrsg Lorenzo da Ponte Die Hochzeit des Figaro Oper von W A Mozart Erstausgabe der Ubersetzung von Karl Wolfskehl Marbacher Schriften Bd 15 Marbach 1978 Yehudi Menuhin und das Berliner Philharmonische Orchester Berlin 1979 Felix Mendelssohn Bartholdy Katalog zur Ausstellung bei den Wiener Festwochen 1981 Munchner Theaterzettel 1807 1982 Eine Auswahl von Klaus Schultz K G Saur Munchen 1982 ISBN 3 598 10462 6 Die Bayerische Staatsoper 1977 1982 Ein Ruckblick Munchen 1982 Philharmonischer Almanach I Berliner Philharmonisches Orchester 1982 Zusammen mit Peter Girth und Uwe Schendel Die Berliner Philharmoniker Berlin 1982 Zusammen mit Peter Girth und Uwe Schendel Philharmonisches Museum Programme mit Aufnahmen von 1913 bis 1982 Aus Anlass des 100 jahrigen Bestehens des Berliner Philharmonischen Orchesters Berlin 1982 Zusammen mit Peter Girth Philharmonischer Almanach II Berliner Philharmonisches Orchester 1983 Mitherausgeber der Musikalischen Schriften V und VI von Theodor W Adorno Bd 18 und 19 seiner Gesammelten Schriften hrsg zusammen mit Rolf Tiedemann Frankfurt a M Suhrkamp 1984 Hrsg Aribert Reimanns LEAR Weg einer neuen Oper Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1984 ISBN 3 423 10152 0 Vier Jahre die doppelt zahlen In Liselotte Homering Karin von Welck Hrsg Mannheim und sein Nationaltheater Menschen Geschichte n Perspektiven Palatium Verlag Mannheim 1998 ISBN 3 920671 27 9 S 230 239 uberarbeitete Fassung seiner Ansprache zur Verabschiedung in Mannheim vom 21 Juli 1996 Ruckblicke Staatstheater am Gartnerplatz 1996 2007 Munchen 2007 Offen sein zu horen Der Dirigent Christoph von Dohnanyi Murmann Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 86774 074 6 Literatur BearbeitenDieter Borchmeyer Elf Jahre Elfenjahre Abgesang auf eine Munchener Opern Ara In Ruckblicke 1996 2007 Munchen 2007 Wolf Dieter Peter In alle Winde Klaus Schultz im Interview In Die deutsche Buhne 78 2007 Nr 8 S 55 ISSN 0011 975X Dietmar N Schmidt Ruckblick auf die Intendanz Klaus Schultz in Munchen In Opernwelt August 2007 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus Schultz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Schultz in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Robert Braunmuller Staatstheater am Gartnerplatz Der ehemalige Intendant Klaus Schultz ist tot Abendzeitung 27 April 2014 abgerufen am 12 Juli 2016 Ehemaliger Frankfurter Opern Dramaturg gestorben Jens Malte Fischer Zum Tode des Theatermachers Klaus Schultz Stille Triumphe der Vielfalt Beide in Frankfurter Allgemeine Zeitung 27 April 2014 Abgerufen am 18 November 2019 Traueranzeige der Familie im Munchner Merkur vom 3 Mai 2014 Abgerufen am 18 November 2019 Traueranzeige der Familie im Munchner Merkur vom 3 Mai 2014 Abgerufen am 18 November 2019 Trager des Bayerischen Maximiliansordens 2010 Bayerische Staatsregierung 20 Oktober 2010 Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive Normdaten Person GND 133320723 lobid OGND AKS LCCN n82064575 VIAF 265154082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schultz KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher Dramaturg und IntendantGEBURTSDATUM 20 Mai 1947GEBURTSORT Bad KissingenSTERBEDATUM 26 April 2014STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Schultz amp oldid 238095783