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Der Kehlhof Schwamendingen in Schwamendingen ist ein ehemaliger Lehenshof und Amtsstelle des Grossmunsters Der unter Denkmalschutz stehende Kehlhof ist mit seinen 7 Jochen einer der grossten bekannten Mehrreihenstanderbauten und einer der letzten Bauernbetriebe des Ortes Kehlhof Schwamendingen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baugeschichte 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDer Kehlhof befindet sich am Stettbachweg 8 gegenuber der alten Kirche im Zentrum von Schwamendingen einem Stadtkreis der Stadt Zurich Geschichte BearbeitenDer Kehlhof und sein Inhaber Ruodpert cellerarius zuo Swamundinga wurden 929 erstmals schriftlich erwahnt Im Jahre 915 bestand der Weiler Schwamendingen aus zehn Wohnhausern Das Geschlecht der Keller von Schwamendingen wurde um das Jahr 1000 als Inhaber des Kehlhofs erwahnt Die Keller wurden 1320 Burger der Stadt Zurich und stellten der Stadt zwei Burgermeister 65 Ratsherren 71 Vogte und 26 Geistliche 1487 erhielt der Hauptmann und Oberbefehlshaber Felix Keller vom Kaiser fur sich und seine Nachkommen ein Wappen mit Steinbock und einem Adelsbrief Die Keller vom Steinbock fuhrten nun in Gold einen schwarzen Steinbock im Wappen wahrend es fruher ein schwarzer Schlussel war 1573 erliessen die Stiftsherren des Grossmunsters beim Schwamendinger Kehlhof eine Haushaltsordnung weil sie liederliches Haushalten grosse Schulden und die Gefahr eines nahen Konkurses feststellten Gemass der Offnung von Schwamendingen von 1400 und 1533 wurde im Kehlhof als Amtsstelle des Grossmunsters unter dem Vorsitz des Propstes zweimal im Jahr Maien und Herbstgericht Gericht gehalten Der Propst wurde vom Vogt auf der Kyburg in der Ausubung seines Amtes geschutzt Das Hochgericht das insbesondere uber Leben und Tod urteilte wurde von den Kyburgern und nach ihrem Aussterben 1264 von den Habsburgern ausgeubt Am Gerichtstag wurde auch die Verleihung des Kehlhofes bestatigt sofern die Bauern dem Keller ein gutes Zeugnis ausstellten Der Keller auch Kehlhofer genannt hatte ein Aufsichtsrecht uber die Bauern des Dorfes und uber den Weibel Dieser war ein Dorfbeamter und wurde von der Dorfgemeinde gewahlt 1404 verlieh Konig Ruprecht der Propstei Grossmunster zur niederen Gerichtsbarkeit noch das Blutgericht womit diese im Besitze aller grundherrlichen Rechte uber Schwamendingen war Die niedere Gerichtsbarkeit Twing oder Bann wurde erst in der Reformation von den Grossmunster Chorherren der Stadt ubergeben nbsp Brunnen des Kehlhofes von 1789Baugeschichte BearbeitenVon 1555 bis 1557 wurde der Kehlhof auf den Grundmauern seines Vorgangerhofes neu erbaut Der Bau wurde in der Breite und Lange zu einem der grossten Mehrreihenstanderbauten mit 7 Jochen und einem Traufabstand von 17 50 Meter erweitert Bei dem sich im 16 Jahrhundert entwickelten Mehrreihenstanderbau wurde die zum Dachbalken Firstpfette fuhrende Mittelstanderreihe Hochstud durch zwei innere Hochstanderreihen ersetzt die von der Schwelle bis zur Mittelpfette reichten Mit diesem speziellen Bautyp konnten breitere und grossere Gebaude errichtet und die Raumteilung Grundriss von zwei auf drei Raume Stube offene Herdstelle Kammer erhoht werden Die symmetrische Anordnung der inneren Standerreihen fuhrte dazu dass Stube und Kammer die gleiche Raumbreite aufwiesen wahrend der mittlere Raum durch den Abstand der beiden Innenstander variiert werden konnte Dieser Grundrissstandard hielt sich bis ins 19 Jahrhundert hinein In Langsrichtung konnte das Gerustsystem flexibler gestaltet werden Die langliche durch Gebinde abgegrenzten Raumgevierte wurden Joche genannt Beim Kehlhof umfasst der Wohnteil zwei Joche der Okonomieteil drei Tenn Stall Futtertenn Zwei Joche fur einen zusatzlichen Stall und ein zusatzliches Tenn wurden spater angefugt Dachziegel aus Schwamendinger Produktion losten das bisher ubliche Strohdach ab Die ungewohnliche Anordnung der Stube im nordlichen Raumdrittel durfte mit der Ausrichtung auf die gegenuberliegende Kirche zusammenhangen Die Grosse des Mehrreihenstanderbaus tritt heute hinter dem 1782 aufgestockten Wohnhaus zuruck Literatur BearbeitenBeat Haas Urs Jaggin Der Kehlhof in Schwamendingen Untersuchungen an einem landlichen Monumentalbau in Bericht 2003 2006 S 36 41 Weblinks BearbeitenDie Keller von Schwamendingen Geschichte Schwamendingens PDF Datei 39 kB Zurcher Geschichte Probleme im 16 Jahrhundert PDF Datei 310 kB 47 403579 8 573523 Koordinaten 47 24 12 9 N 8 34 24 7 O CH1903 685664 250926 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kehlhof Schwamendingen amp oldid 230044978