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Kazimierz Kuratowski 2 Februar 1896 in Warschau Polen 18 Juni 1980 ebenda war ein polnischer Mathematiker und Logiker Kazimierz Kuratowski Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKuratowski stammte vom Rechtsanwalt Marek Kuratow und von Roza geb Karzewska ab Er schloss 1913 das philologische Chrzanowski Gymnasium in Warschau ab und studierte anschliessend bis 1914 in Glasgow im Fach Mathematik Um Schwierigkeiten mit seinem Namen auszuschliessen anderte er ihn in Casimir Curatov ab 1 Nach der Neugrundung der polnischen Universitat Warschau 1915 kehrte er dorthin zuruck und schloss drei Jahre spater sein Studium ab Seine Promotionsarbeit aus dem Jahr 1921 umfasste zwei Teile Eine axiomatische Fundierung der Topologie indem er die so genannte Axiomatik der Abschlusse einfuhrte Sur la notion de l ensemble fini Fundamenta Mathematicae 1 1920 Die endgultige Entscheidung des Problems der irreduziblen Kontinua die das Thema der Pariser Doktorarbeit von Zygmunt Janiszewski gewesen war Der Betreuer der Doktorarbeit war Sierpinski da der ursprungliche Betreuer Janiszewski nicht mehr am Leben war Im Herbst desselben Jahres habilitierte er an der Warschauer Universitat mit der Losung eines Problems aus der Mengenlehre Ursprunglich stammte dies von de la Vallee Poussin einem belgischen Mathematiker Zwei Jahre spater wurde er stellvertretender Professor am zweiten Lehrstuhl fur Mathematik an der Warschauer Universitat und ubernahm 1927 den dritten Lehrstuhl fur Mathematik an der Allgemeinen Abteilung des Polytechnikums in Lemberg in der Position eines Extraordinarius Er stand diesem Lehrstuhl bis 1933 vor und war zweimal Dekan Nachdem die Abteilung aufgelost worden war ubernahm er 1934 den vierten Lehrstuhl fur Mathematik der Warschauer Universitat als Ordinarius 1934 1935 anschliessend leitete er dort den dritten Lehrstuhl 1935 1952 mit einer kriegsbedingten Unterbrechung Zwischen 1936 und 1939 war er Sekretar des Mathematischen Komitees im Rat fur exakte und angewandte Wissenschaften Wahrend des Zweiten Weltkrieges lehrte er an der Untergrunduniversitat in Warschau Ab 1929 war er Mitglied der Warschauer Wissenschaftlichen Gesellschaft ab 1946 als Vizeprasident der Abteilung 3 ab 1949 als Vizeprasident der Gesellschaft Als im Februar 1945 die Warschauer Universitat wiedereroffnet wurde nahm er seine Vorlesungstatigkeit wieder auf Im gleichen Jahr wurde er zum ordentlichen Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften berufen und war von 1957 bis 1968 ihr Vizeprasident Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges engagierte er sich aktiv beim Wiederaufbau des wissenschaftlichen Lebens in Polen indem er unter anderem das Staatliche Mathematische Institut ins Leben rief das spater zum Mathematischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften wurde Er stand diesem Institut 1948 1968 als Direktor vor und war ausserdem Vorsitzender des Wissenschaftsrates 1968 1980 und Leiter der Abteilung Topologie 1948 1980 Werk BearbeitenKuratowski arbeitete hauptsachlich in der Topologie Er schuf die Axiomatik der Abschlusse die heute auch als Kuratowski Axiomatik bekannt ist Diese bildet die Grundlage zur Entwicklung der Theorie der topologischen Raume allgemein und insbesondere seiner Theorie der irreduziblen Kontinua zwischen zwei Punkten Zu Kuratowskis wichtigsten Resultaten die er nach dem Zweiten Weltkrieg erzielte gehoren diejenigen die eine Beziehung zwischen der Topologie und der Theorie der analytischen Funktionen herstellten sowie die tiefliegenden Satze zur Schnitttheorie in euklidischen Raumen Zusammen mit Stanislaw Ulam seinem begabtesten Schuler aus seiner Zeit in Lemberg erarbeitete er den Begriff des Quasihomoomorphismus der den Ausgangspunkt eines neuen Bereiches topologischer Forschung bildete Seine Forschungen in der Masstheorie unter anderem mit gemeinsamen Ergebnissen von Stefan Banach und Alfred Tarski wurden von zahlreichen Nachfolgern weitergefuhrt Die gemeinsamen Arbeiten Kuratowskis mit Bronislaw Knaster in der Theorie der zusammenhangenden Mengen brachten eine allseitige exakte Ubersicht der entsprechenden allgemeinen Theorie Diese wiederum konnte auf Probleme der Schnitttheorie der Ebene angewandt werden insbesondere auf die entsprechenden paradoxen Beispiele zusammenhangender Mengen erwahnt sei die zweifach zusammenhangende Knaster Kuratowski Menge Kuratowski ist Autor des Satzes der heute als Lemma von Kuratowski Zorn oder Lemma von Zorn bekannt ist und der erstmals von Kuratowski 1922 in der Ausgabe 3 der Fundamenta Mathematicae bewiesen wurde Dieses Lemma hat nichttriviale Anwendungen in den Beweisen zahlreicher fundamentaler Theoreme Zorn wandte es 1935 an Bulletin of the American Mathematical Society 41 Die Begriffe die Kuratowski in die Mengenlehre und die Topologie einfuhrte gingen dauerhaft in die Literatur uber diese Gebiete ein In vielen Fallen war er sogar der Schopfer der entsprechenden Terminologie und Symbolik Seine Nachkriegsarbeiten umfassten mehr oder weniger drei Forschungsrichtungen Die Entwicklung der Homotopietheorie der stetigen Funktionen Die Konstruktion der Theorie lokal zusammenhangender Raume in hoheren Dimensionen Die einheitliche Darstellung der Schnitttheorie euklidischer Raume durch beliebige Teilmengen gestutzt auf die Eigenschaften stetiger Transformationen dieser Teilmengen Unter den uber 170 wissenschaftlichen Publikationen sind seine Monografien und Lehrbucher besonders hervorzuheben unter anderem seine Topologie Band 1 1933 Band 2 1950 ein fundamentales Werk das auch auf Englisch und Russisch erschien seine Mengenlehre gemeinsam mit Mostowski erschienen 1952 Ubersetzungen ins Englische und Russische sowie seine Einfuhrung in die Mengenlehre und Topologie erschienen 1952 Ubersetzungen ins Englische Franzosische Spanische Bulgarische Er war gleichfalls Autor der popularwissenschaftlichen und autobiographischen Darstellung Ein halbes Jahrhundert polnische Mathematik 1920 1970 1973 sowie der posthum herausgegebenen Notizen zur Autobiographie 1981 die von seiner Tochter Zofia zum Druck gebracht wurden Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenEr nahm aktiv an der Arbeit der Warschauer Wissenschaftlichen Gesellschaft und der Polnischen Mathematischen Gesellschaft teil war ihr langjahriger Vorsitzender und Ehrenmitglied Ausserdem war er Redakteur der Fundamenta Mathematicae ab 1925 ihr Chefredakteur des Bulletins der Polnischen Akademie der Wissenschaften Mitschopfer und Redakteur der Buchreihe Mathematische Monographien in der die wertvollsten Werke der Vertreter der Warschauer und Lemberger mathematischen Schule veroffentlicht wurden Er war Mitglied zahlreicher auslandischer Gesellschaften und Akademien Royal Society of Edinburgh von Osterreich Deutschland Ungarn Italien und der Sowjetunion Er reprasentierte die polnische Mathematik in der Internationalen Mathematischen Union deren Vizeprasident er 1963 1966 war vertrat sie auf zahlreichen internationalen Kongressen hielt in Dutzenden Universitaten auf der ganzen Welt Vortrage Er war Doktor honoris causa der Universitaten von Glasgow Prag Wroclaw und Paris Er war Trager hochster staatlicher Ehrungen unter anderem die Goldmedaille der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften sowie der Kopernikus Medaille der Polnischen Akademie der Wissenschaften Schriften Bearbeitenmit Andrzej Mostowski Set theory With an introduction to descriptive set theory Studies in Logic and the Foundations of Mathematics 86 North Holland 1976 erste Auflage 1968 polnisches Original 1952 Topologie I Espaces Metrisables Espaces Complets Monografie Matematyczne Band 20 Polnische Mathematische Gesellschaft PWN Warschau Lwow 1933 1948 Topologie II Espaces Compacts Espaces Connexes Plan Euclidien Monografie Matematyczne series Band 21 Polnische Mathematische Gesellschaft Warschau Lwow 1950 Englische Ubersetzung Topology 2 Bande Academic Press 1966 1968 Introduction to set theory and topology containing a supplement on elements of algebraic topology Pergamon Press 1961 2 Auflage 1972Er war einer der Herausgeber der Oeuvres choisis von Waclaw Sierpinski 1974 Siehe auch BearbeitenSatz von Kuratowski Auswahlsatz von Kuratowski und Ryll NardzewskiLiteratur BearbeitenLuis Carlos Arboleda Kuratowski Kazimierz in Complete Dictionary of Scientific Biography 2 Kuratowski A half century of Polish mathematics remembrances and reflections Pergamon Press 1980 zuerst polnisch 1973 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Kazimierz Kuratowski In MacTutor History of Mathematics archive Literatur von und uber Kazimierz Kuratowski im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten I N Sneddon Kazimierz Kuratowski Hon F R S E Yearbook of the Royal Society of Edinburgh Session 1980 81 1982 40 47 Online bei MacTutor ReferencesNormdaten Person GND 107876779 lobid OGND AKS LCCN n80089320 VIAF 54212288 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuratowski KazimierzKURZBESCHREIBUNG polnischer MathematikerGEBURTSDATUM 2 Februar 1896GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 18 Juni 1980STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kazimierz Kuratowski amp oldid 233319645