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Kaufhaus Wronker war die populare Bezeichnung fur die Warenhauser des Einzelhandels Unternehmens Hermann Wronker AG Flaggschiff des Unternehmens war das beruhmte 1944 durch britische Luftangriffe zerstorte Warenhaus auf der Zeil in Frankfurt am Main Warenhaus der Bruder Wronker in Pforzheim Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Expansion 2 Weltwirtschaftskrise 3 Arisierung Flucht und Mord 4 Das Gebaude in Frankfurt 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundung und Expansion Bearbeiten nbsp Ansichtskarte von 1898 Verlag des Waarenhauses S Wronker amp Co Nachf Der judische Kaufmann und Einzelhandels Unternehmer Hermann Wronker war ein Neffe der Bruder Leonhard und Oscar Tietz 1 1887 grundete er mit seinem alteren Bruder Simon in Mannheim unter der Firma S Wronker amp Co ein Garn Knopf Posamentier Weiss und Wollwarengeschaft 2 Auch die erste Warenhausgrundung in Pforzheim ging auf die Bruder Wronker zuruck 1890 zunachst als Zweigniederlassung und in gemieteten Raumen im Eckhaus Marktplatz 13 Apothekergasse 2 1904 wurde ein Warenhaus Wronker in Mannheim im Quadrat E 1 eroffnet Weitere Filialen bestanden u a in Nurnberg Pforzheim und Hanau 1921 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft die Hermann Wronker AG Zum Hohepunkt der Expansion in den 1920er Jahren beschaftigte die Hermann Wronker AG 3 000 Mitarbeiter die in den Warenhausern einen Jahresumsatz von mehr als 35 Millionen Reichsmark erwirtschafteten Weltwirtschaftskrise BearbeitenDie 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise fuhrte zu einer existenzbedrohenden Krise Die Umsatze brachen ein das Unternehmen schrieb Verluste Hermann Wronker musste sich aus der Geschaftsleitung zuruckziehen Max Wronker 1892 1966 der Sohn des Grunders und Jurist leitete die Warenhauskette von 1931 bis 1933 als Generaldirektor Vorstandsvorsitzender Zur Sanierung wurden die Hauser in Nurnberg und Pforzheim verkauft und eines der Frankfurter Hauser an Woolworth vermietet Die Sanierung gelang und das Unternehmen schrieb erneut schwarze Zahlen Arisierung Flucht und Mord BearbeitenNach der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde das Unternehmen arisiert Die Eigentumer Max und Hermann Wronker erhielten Hausverbot und wurden enteignet die Nazis setzten ein neues Management ein 1934 firmierte das Unternehmen in Hansa AG um 1952 wurde das Unternehmen in den Hertie Konzern eingegliedert Max Wronker fluchtete mit seiner Familie zuerst nach Frankreich dann nach Agypten und schliesslich in die USA Hermann und seine Frau Ida Wronker hatten zwar ein Visum fur die USA und versuchten von Sudfrankreich aus die Ausreise wurden aber nach der Besetzung Frankreichs in Drancy interniert und wahrscheinlich 1942 im KZ Auschwitz ermordet Nach dem Krieg versuchte Max schon schwer erkrankt und seine Schwester Alice Wronker vergeblich auf dem Rechtsweg eine Ruckerstattung des Unternehmens zu erwirken oder eine Entschadigung zu erhalten Gebaude und Zeilgrundstucke waren aber immer Eigentum der Odenwalder Unternehmerfamilie Winterhelt Die Wronker Anspruche konnten sich also nur auf den Unternehmenswert richten da die Familie Wronker 1933 91 des Aktienkapitals hielt Sie erhielten zumindest die durch die Nazis entzogenen Grundstucke in Frankfurt am Main uber die Wiedergutmachungskammern zuruck oder vereinbarten im Vergleich Zahlungen mit den Verpflichteten Das Gebaude in Frankfurt Bearbeiten nbsp Warenhaus Wronker Zeil 97 bis Zeil 101 105 Architekt Otto Engler 1861 1940 nbsp Filiale Warenhaus Wronker Leipziger Strasse in BockenheimDas 1891 eroffnete Frankfurter Stammhaus Zeil 14 16 wurde 1896 um das Haus Hasengasse 15 17 erweitert 1897 brannte das Gebaude vollstandig ab Der Neubau erfolgte auf dem Grundstuck Zeil 97 1908 und 1909 wurde das Warenhaus Wronker auf den Grundstucken Zeil 101 105 und Holzgraben 6 10 zum grossten Warenhaus der Stadt erweitert so dass eine 80 Meter breite Strassenfront im damals modernen Reformstil entstand Dieser Erweiterung musste das Barckhausensche Palais weichen Investor fur das grosse Warenhaus war die Odenwalder Unternehmerfamilie Winterhelt die alle Zeilgrundstucke einbrachte und den Bau finanzierte Architekt war Otto Engler auch seinerzeit tatig fur Tietz und Carsch Hermann Wronker brachte zwar nur ein Grundstuck im Holzgraben ein entwickelte aber die fur diese Zeit visionare und erfolgreiche Warenhauskonzeption 1926 erfolgte mit der Eingliederung des Hauses Zeil 99 eine letzte Erweiterung nbsp Gebaudereste zum Holzgraben nbsp GebaudedetailIm Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude weitgehend zerstort Lediglich Reste der Ruckseite zum Holzgraben sind heute noch erhalten Das Gebaude wurde nach dem Wiederaufbau durch die Warenhaus Kette DeFaKa Deutsches Familienkaufhaus genutzt Literatur BearbeitenJurgen Schwarz Architektur und Kommerz Studien zur deutschen Kauf und Warenhausarchitektur vor dem Ersten Weltkrieg am Beispiel der Frankfurter Zeil Frankfurter Fundamente der Kunstgeschichte Band 12 Dissertation Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 923813 11 2 Dieter Monch Vergessene Namen Vernichtete Leben Die Geschichte der judischen Frankfurter Unternehmerfamilie Wronker und ihr grosses Warenhaus an der Zeil Frankfurt am Main 2019 ISBN 978 3 00 060336 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons S Wronker amp Co Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto des Warenhauses Wronker in Frankfurt am Main im Bildarchiv Foto Marburg Abbildung des Frankfurter Hauses Lili und die Kaufhauskonige einestages 25 Oktober 2007 mit Portratfotos Gedenken an die Pogromnacht Lili Wronker hegt weder Hass noch Groll In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8 November 2007 Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Kaufhaus Wronker in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Appelius Arisierungen Lilli und die Kaufhauskonige online auf einestages bei spiegel de ohne Datum a b Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Bd 155 Verlag G Braun 2007 S 507 u o eingeschrankte Vorschau auf Google Bucher 50 114083333333 8 6824166666667 Koordinaten 50 6 50 7 N 8 40 56 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaufhaus Wronker amp oldid 233267471