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Die Kathedrale von Llandaff englisch Llandaff Cathedral walisisch Eglwys Gadeiriol Llandaf eigentlich Cathedral Church of SS Peter amp Paul Dyfrig Teilo and Euddogwy ist eine Kirche in Wales Sie ist Mutterkirche und Bischofssitz der Diozese Llandaff der anglikanischen Church in Wales Sie ist zugleich Pfarrkirche fur die Kirchengemeinde von Llandaff Die Peter und Paul Dyfrig englisch Dubricius Teilo und Euddogwy englisch Oudoceus geweihte Kathedrale liegt sudlich des River Taff in der alten City of Llandaff die heute ein Stadtteil der walisischen Hauptstadt Cardiff ist Obwohl sie durch ihre Lage am Flussufer tiefer als die Altstadt von Llandaff liegt ist sie das beherrschende Gebaude des Stadtteils Die als Kulturdenkmal der Kategorie Grade I klassifizierte Kirche liegt inmitten eines Cathedral Green zu den umgebenden Gebauden gehoren die 1880 wiedergegrundete Cathedral School mit einem bekannten Chor und die Ruinen des mittelalterlichen Bischofpalasts Die Westfassade der Kathedrale Die Kathedrale um 1846 mit dem Italian TempleInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Kathedrale von Llandaff gilt als eine der altesten christlichen Statten in Grossbritannien Um 560 soll Dyfrig an der Stelle wo die alte Romerstrasse in einer Furt den River Taff durchquert eine christliche Gemeinde gegrundet haben Sein Nachfolger wurde Teilo diesem folgte sein Neffe Euddogwy Diese drei keltischen Heiligen sind Patrone der Kathedrale weshalb das Wappen der Kathedrale drei Mitren besitzt Aus dieser fruhchristlichen Periode stammt noch das Keltenkreuz das 1870 in der Ruine des Bischofpalasts wiederentdeckt wurde und sich seitdem im sudlichen Seitenschiff der Kathedrale am Eingang zum Kapitelhaus befindet Die fruhmittelalterliche allerdings nur kleine Kirche befand sich auf einem kleinen befestigten Hugel der Schutz vor Angriffen von Seeraubern bot die vom Bristol Channel den River Taff hinauffuhren Der Bau der heutigen Kathedrale wurde 1120 durch Bischof Urban den ersten von den normannischen Eroberern eingesetzten Bischof begonnen Urban plante die Kathedrale als Mittelpunkt seiner Diozese die bald schon nach Llandaff benannt wurde Er erweiterte auch die Patrozinien der Kathedrale um das des Simon Petrus um seine Bindung an die romische Kirche zu verdeutlichen 1 Ab 1200 wurde die Kathedrale unter Bischof Henry of Abergavenny verlangert so dass sie eine neue Westfassade erhielt Dazu entstand um 1250 das sudlich an den Chor angebaute Kapitelhaus und bis 1287 wurde unter Bischof William de Braose im Osten die Lady Chapel angebaut die im Gegensatz zum Rest der Kathedrale weitgehend erhalten blieb Ein weiterer Ausbau erfolgte im 14 Jahrhundert als die Fenster der Seitenschiffe im Decorated Style umgestaltet wurden Ursprunglich besass die Kathedrale einen freistehenden Glockenturm der um 1250 auf dem kleinen Hugel anstelle der fruhmittelalterlichen Kirche errichtet wurde Um 1485 wurde der Nordturm der Kathedrale errichtet der nach seinem Erbauer Jasper Tudor Jasper Tower genannt wird und als neuer Glockenturm dient Der alte Glockenturm dagegen verfiel Im 15 Jahrhundert verlegten die Bischofe ihre Residenz nach Mathern bei Chepstow 2 Bis zur Reformation unter Konig Heinrich VIII war die Kathedrale noch ein Wallfahrtsziel das vor allem wegen des Grabs des heiligen Teilo besucht wurde Durch das Verbot der Wallfahrten verlor das Bistum jedoch seine Haupteinnahmequelle zum Unterhalt der Kathedrale Die vernachlassigte Kathedrale verfiel nur die Lady Chapel wurde weiter fur Gottesdienste benutzt Der Jasper Tower und das Dach der Kirche wurden wahrend des grossen Sturms 1703 beschadigt das Hauptschiff wurde zur dachlosen Ruine 1722 sturzte der aus dem 12 Jahrhundert stammende Sudwestturm ein nbsp Das Hauptschiff von Suden im Vordergrund das KapitelhausErst 1734 begann eine Restaurierung der Kirche doch zunachst wollte der Architekt John Wood der Altere innerhalb der mittelalterlichen Ruine einen Italian Temple im klassizistischen Stil errichten Sein Bau zerstorte weitere Teile der mittelalterlichen Kirche der Bau wurde jedoch 1752 eingestellt und nie vollendet Erst im 19 Jahrhundert besass die Diozese wieder die Mittel um die Kirche ab 1843 anfangs durch Thomas Henry Wyatt spater jedoch vor allem durch John Pritchard und John Pollard Seddon im neugotischen Stil restaurieren zu lassen Bei dieser Restaurierung wurde der Bau von Wood wieder abgetragen 1857 waren der Chorraum und das Kirchenschiff wieder vollendet 1869 war mit dem Bau des neuen Sudwestturms des Pritchard Tower die Restaurierung der Kathedrale abgeschlossen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Kathedrale durch deutsche Luftangriffe auf Cardiff schwer beschadigt Am 2 Januar 1941 traf eine Luftmine die Kathedrale die dadurch wieder zur Ruine wurde Ab dem 30 April 1942 konnten wieder Gottesdienste in der provisorisch wieder hergerichteten Lady Chapel gefeiert werden Der aussere Wiederaufbau wurde unter George Nicholson begonnen und erfolgte ab 1949 durch den von Le Corbusier beeinflussten George Pace der den Wiederaufbau frei nach dem historischen Vorbild ausfuhrte 3 1957 war der Wiederaufbau des Ausseren abgeschlossen die Neugestaltung des Innenraums bis 1960 Von 1985 bis 1990 erfolgte eine Renovierung der Kirche Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Die als querhauslose Basilika erbaute Kirche ist durch zahlreiche Baustile gepragt von der Westfront bis zum geraden Ostabschluss der Lady Chapel ist die Kirche etwa 90 m lang Wahrend die mittelalterlichen Teile aus dunklem Bruchstein mit Kalksteinen erbaut sind wurden Teile der im 19 Jahrhundert erbauten Mauern aus Bath Stone und anderen Steinen erbaut beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch Beton verwandt der mit Sandstein verblendet wurde Die Dacher sind mit Schiefer und Blei gedeckt Die ubergiebelte Westfassade im Early English Style wird durch zwei unterschiedliche Turme flankiert Der nordwestliche im Perpendicular Style erbaute Jasper Tower ist an den Ecken von Fialen aus dem 19 Jahrhundert gekront der sudwestliche viktorianische Turm besitzt eine steinerne Spitze und ist uber 59 m hoch 4 Die Strebepfeiler des Nordwestturms wurden vermutlich im 18 Jahrhundert angebaut nachdem der Sudwestturm eingesturzt war Uber dem Portal an der Westfassade befinden sich drei Lanzettfenster von denen das mittlere erhoht ist daruber folgt eine gestufte Arkade aus Rundbogen und einem zentralen Mittelfenster Trotz der Zerstorungen und der Restaurierungen stammen weite Teile der unteren Mauern des Kirchenschiffs und des Chorraums noch von dem mittelalterlichen Bau dabei sind die vier im 13 Jahrhundert angebauten westlichen Joche des Langhauses klar erkennbar Die Obergaden des Kirchenschiffs stammen dagegen aus dem 19 Jahrhundert Seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg geht das Langhaus unmittelbar in den Chor uber nbsp Der Innenraum Blick nach Osten mit Epsteins Christ in MajestyInneres Bearbeiten Die altesten Teile im normannischen Stil sind der Chorbogen hinter dem Hochaltar und das Portal das vom Nordschiff in die St David oder Welsh Regiment Chapel fuhrt Das Portal ist vermutlich das ehemalige Westportal der Kathedrale des 12 Jahrhunderts und wurde bei einer spateren Erweiterung um 1220 umgesetzt Ein Grossteil der Innenausstattung wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs zerstort Beim Wiederaufbau wurde die Decke des Hauptschiffs mit einer holzernen Decke neu gestaltet so dass das dreischiffige Langhaus heute wesentlich geraumiger als vor der Zerstorung wirkt Der Hochaltar wurde niedriger gestaltet ein vom Praraffaeliten Dante Gabriel Rossetti gestaltetes Triptychon wurde in die St Iltyd Chapel im Erdgeschoss des Nordwestturms verlegt Vom nordlichen Seitenschiff gelangt man in die bis 1956 neu errichtete Welsh Regiment Memorial Chapel in der alte Regimentsfahnen hangen Der Chor wird durch einen Betonbogen vom Langhaus getrennt auf dem sich ein Zylinder mit der von Sir Jacob Epstein aus Aluminium gefertigten Skulptur Christ in Majesty befindet Die Buntglasfenster waren im Zweiten Weltkrieg teilweise ausgelagert weshalb im Chor noch unter anderem von William Morris und Edward Burne Jones entworfene Fenster erhalten sind 5 Das Ostfenster der Lady Chapel wurde 1951 von Geoffrey Webb gestaltet In der Kirche finden sich mehrere Grabdenkmaler unter anderem fur den 1496 gestorbenen Bischof Marshall sowie die aus dem spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert stammenden Grabdenkmaler fur die Bischofe Alfred Ollivant und Richard Lewis Die 1900 gebaute bisherige Orgel war im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt worden und wurde bis 1958 provisorisch restauriert 2007 wurde die Orgel durch Blitzeinschlag so beschadigt dass sie bis 2010 durch eine neue von Nicholson gebaute Orgel ersetzt wurde 6 Die Glocken der Kathedrale wurden 1992 neu gegossen heute besitzt die Kathedrale ein aus 12 Glocken bestehendes Gelaut Literatur BearbeitenNick Lambert Llandaff Cathedral Seren Bridgend 2010 ISBN 978 1 85411 499 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Llandaff Cathedral Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Church in Wales Llandaff Cathedral British Listed Buildings Cathedral Church of St Peter and St Paul LlandaffEinzelnachweise Bearbeiten Rees R Davies The Age of Conquest Wales 1063 1415 Oxford University Press Oxford 1991 ISBN 0 19 820198 2 S 182 British Listed Buildings Ruins of the Old Bishop s Palace Llandaff Abgerufen am 20 August 2015 John Newman Stephen Hughes Anthony Ward Glamorgan Mid Glamorgan South Glamorgan and West Glamorgan Buildings of Wales London Penguin 1995 ISBN 0 14 071056 6 S 244 Skyscrapernews com Llandaff Cathedral Abgerufen am 16 September 2015 Stained Glass in Wales Llandaff Cathedral Llandaff Cardiff Glamorgan Abgerufen am 15 September 2015 Nicholson Llandaff Cathedral Cardiff Abgerufen am 15 September 2015 51 4953 3 2166 Koordinaten 51 29 43 1 N 3 12 59 8 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Llandaff amp oldid 233193116