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Das Kaschmir Gleithornchen Eoglaucomys fimbriatus ist ein Gleithornchen des Himalaya Es wird vor allem im Kaschmir gefunden aber auch in angrenzenden Teilen Afghanistans und Pakistans Traditionell wird es meistens in die Gattung der Pfeilschwanz Gleithornchen gestellt Thorington begrundete 1996 warum das Kaschmir Gleithornchen die Stellung in einer eigenen Gattung verdiene In diese Argumentation wurden die Bezahnung der Penisknochen und die Handwurzelknochen wegen ihrer Andersartigkeiten einbezogen Kaschmir GleithornchenSystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Baum und Gleithornchen Sciurinae Tribus Gleithornchen Pteromyini Gattung EoglaucomysArt Kaschmir GleithornchenWissenschaftlicher Name der GattungEoglaucomysA H Howell 1915Wissenschaftlicher Name der ArtEoglaucomys fimbriatus Gray 1837 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Kaschmir Gleithornchen hat eine Kopf Rumpf Lange von 23 5 bis etwa 30 Zentimetern hinzu kommt eine Schwanzlange von 25 bis 33 Zentimetern bei einem Gewicht von 300 bis etwa 750 Gramm 1 Das Fell ist oberseits dunkelgrau bis braun mit schwarzen Einfarbungen Die Bauchseite ist creme weisslich bis grau sandfarben gefarbt Der Schwanz ist an der Basis abgeflacht und bekommt weiter hinten einen runden Querschnitt er hat eine rotliche Basis und eine auffallige schwarze abgestumpfte Spitze dabei beginnt die schwarze Farbung etwa ab der Halfte oder zwei Dritteln der Schwanzlange Die Fusse sind in der Regel schwarz gefarbt und die Aussenseiten der Hinterfusse sind mit Buscheln von Haaren versehen die ihren Ursprung zwischen den Zehenansatzen haben 1 Die Gestalt gleicht weitgehend den Pfeilschwanz Gleithornchen der Gattung Hylopetes Neben den Tieren mit Standardfarbung wurden auch melanistische Individuen beobachtet Die beiden Unterarten lassen sich voneinander vor allem durch Zahnmerkmale unterscheiden 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete des Kaschmir GleithornchensDas Verbreitungsgebiet des Kaschmir Gleithornchens reicht vom ostlichen Afghanistan uber Teile von Pakistan bis in den Norden von Indien 1 Lebensweise BearbeitenDer Lebensraum des Kaschmir Gleithornchens sind Nadelwalder des nordwestlichen Himalaya in Hohen zwischen 1600 und 4000 Metern Es lebt in feuchtwarmen Waldregionen mit einem Bestand aus immergrunen Laub und Nadelbaumen Hauptarten sind die Tranen Kiefer Pinus wallichiana und die Himalaja Fichte Picea smithiana sowie in trockeneren Bereichen die Himalaya Zeder Cedrus deodara und die Stein Eiche Quercus ilex Es ist moglich dass die Tiere im Winter in tropische Kiefernwalder in tieferen Lagen um 900 Meter absteigen 1 Sie bauen ihre Nester je nach Verfugbarkeit in Baumhohlen oder Felsspalten in hoheren oder im Geast der Baume in tieferen Lagen gelegentlich nisten sie auch in oder auf Dachern von Hausern in Siedlungsbereichen 1 Die Tiere sind nachtaktiv und verbringen den Tag in ihren Nestern oder in Baumhohlen Sie ernahren sich vor allem von Samen verschiedener Pflanzen wobei insgesamt mehr als 22 Nahrungspflanzen identifiziert werden konnten Hinzu kommen je nach Jahreszeit und Verfugbarkeit Fruchte Beeren Knospen Bluten Triebe und andere Pflanzenteile sowie vor allem im Winter Moose Flechten Blatter und Rinden 1 Im Vergleich zum teilweise sympatrisch und haufig in den gleichen Baumen vorkommenden Taguan Petaurista petaurista ist die Nahrungszusammensetzung sehr viel starker von Samen als von Blattern und anderen Pflanzenteilen bestimmt Die Arbeitsgruppe um den pakistanischen Zoologen Chaudhry M Shafique fuhrt dies auf die Grossenunterschiede zuruck und schliesst aus dem Vergleich dass eine grossere Korpergrosse bei den Flughornchen in dieser Konkurrenzsituation mit der Tendenz zu einer Laubdiat verbunden ist 2 Wie andere Gleithornchen springen die Tiere von den Baumen und konnen dank ihrer Gleithaut zwischen den Beinen langere Strecken gleitende zurucklegen Beim Kaschmir Gleithornchen sind Gleitfluge von mehr als 50 Metern dokumentiert wahrscheinlich konnen sie jedoch vor allem bei Sprungen von hoheren Positionen auch langer werden 1 Kaschmir Gleithornchen leben in der Regel in Paaren die auch gemeinsam bei den Jungtieren bleiben Die Weibchen der Kaschmir Gleithornchen gebaren zweimal im Jahr im Fruhjahr und Sommer jeweils einen Wurf von zwei bis vier Jungtieren Wenn Junge im Nest sind verlassen die beiden Eltern jeweils einzeln das Nest zur Nahrungssuche sodass immer ein Elter im Nest bleibt Dabei geht meist erst das Mannchen und danach das Weibchen auf Nahrungssuche Die Jungtiere des Sommerwurfs erreichen ihre volle Grosse im November des gleichen Jahres 1 Der wichtigste Feind dieses Hornchens ist der Buntmarder Martes flavigula der die Tiere im Geast und in den Nestern jagt 3 Systematik BearbeitenPhylogenetische Einordnung des Kaschmir Gleithornchens 4 Weitere Gleithornchengattungen Kaschmir Gleithornchen Eoglaucomys fimbriatus Neuweltliche Gleithornchen Glaucomys Pfeilschwanz Gleithornchen Hylopetes Vorlage Klade Wartung StyleDas Kaschmir Gleithornchens wurde 1837 von John Edward Gray als Sciuropterus fimbriatus mit der Ortsangabe Indien beschrieben Diese wurde erst 1837 auf den westlichen Himalaja und 1955 auf Shimla in Himachal Pradesh korrigiert 1 Die Erstbeschreibung der Gattung Eoglaucomys erfolgte durch Arthur Holmes Howell im Jahr 1915 in Abgrenzung zur Gattung Glaucomys 5 1 durch John Reeves Ellerman wurde sie jedoch 1947 mit Hylopetes zusammengefuhrt und das Kaschmir Gleithornchen entsprechend als Pfeilschwanz Gleithornchen Art Hylopetes fimbriatus eingeordnet Die Eigenstandigkeit der Gattung Eoglaucomys wurde in der Folge unter anderem von Richard W Thorington mehrfach auf der Basis von morphologischen 6 7 und spater auch auf der Basis molekularbiologischer Merkmale 4 bestatigt Auf der Basis molekularbiologischer Merkmale wurde das Kaschmir Gleithornchens in die nahere Verwandtschaft der in Nordamerika vorkommenden Neuweltlichen Gleithornchen Glaucomys eingeordnet wodurch der Status als eigenstandige Gattung noch verhartet wurde 4 Sie bestatigen zudem die Hypothese dass die Gattungen Glaucomys und Eoglaucomys als Schwestertaxa zu betrachten sind die bereits unter anderem durch Thorington und Karolyn Darrow auf der Basis der Knochen der Handgelenke 7 und von anderen Autoren aufgestellt wurde 4 Diese Verwandtschaft wurde zudem bei dieser Analyse wie auch bei einer weiteren Arbeit von Thorington gemeinsam mit Diane Pitassy und Sharon A Jansa aus dem Jahr 2002 unterstutzt 8 4 Heute ist das Kaschmir Gleithornchens die einzige Art innerhalb der damit monotypischen Gattung 9 1 Eine von Edward Blyth 1847 beschriebene weitere Art Eoglaucomys baberi wird heute als Unterart des Kaschmir Gleithornchens angesehen 9 1 Innerhalb der Art werden entsprechend zwei Unterarten betrachtet deren Verbreitungsgebiete getrennt sind 1 9 Eoglaucomys fimbriatus fimbriatus Gray 1837 die Unterart kommt von der Provinz Punjab Pakistan in Pakistan uber Jammu und Kashmir bis Almora in Uttarakhand im nordlichen Indien vor Eoglaucomys fimbriatus baberi Blyth 1847 Das Verbreitungsgebiet liegt im Nordosten Afghanistans von Paktika bis Kabul und der Provinz Nangarhar bis in die Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Norden von Pakistan Bedrohung und Schutz BearbeitenDas Kaschmir Gleithornchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet Least Concern LC eingeordnet Begrundet wird dies durch das vergleichsweise grosse Verbreitungsgebiet sowie das haufige Vorkommen der Art in ihrem Verbreitungsgebiet 10 Potenzielle Gefahrdungen fur den Gesamtbestand sind nicht vorhanden allerdings kann lokal selektiver Holzeinschlag die Umwandlung von Waldgebieten in landwirtschaftliche Flachen und die Jagd auf die Tiere fur den Haustier und Pelzhandel zur Bedrohung werden 10 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n J L Koprowski E A Goldstein K R Bennett C Pereira Mendes Genus Eoglaucomys In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 941892 3 4 S 759 Chaudhry M Shafique Sohail Barkati Tatsuo Oshida Motokazu Ando Comparison of Diets between Two Sympatric Flying Squirrel Species in Northern Pakistan Journal of Mammalogy 87 4 24 August 2006 S 784 789 doi 10 1644 05 MAMM A 225R2 1 Anjali Goswami Eoglaucomys fimbriatus Kashmir flying squirrel im Animal Diversity Web ADW abgerufen am 19 August 2019 a b c d e Tatsuo Oshida Chaudhry M Shafique Sohail Barkati Masatoshi Yasuda Nor Azman Hussein Hideki Endo Hisashi Yanagawa Ryuichi Masuda Phylogenetic position of the small Kashmir flying squirrel Hylopetes fimbriatus Eoglaucomys fimbriatus in the subfamily Pteromyinae Canadian Journal of Zoology 82 8 2004 S 1336 1342 doi 10 1139 z04 108 Arthur Holmes Howell Description of a new genus and seven new races of flying squirrels Proceedings of the Biological Society of Washington 28 1915 S 109 114 Digitalisat Richard W Thorington Jr Amy L Musante Charles G Anderson Karolyn Darrow Validity of three genera of flying squirrels Eoglaucomys Glaucomys and Hylopetes In Journal of Mammalogy 77 1 1996 S 69 83 doi 10 2307 1382710 a b Richard W Thorington Jr Karolyn Darrow Anatomy of the squirrel wrist Bones ligaments and muscles Journal of Morphology 246 2 November 2000 S 85 102 doi 10 1002 1097 4687 200011 246 2 lt 85 AID JMOR4 gt 3 0 CO 2 5 Richard W Thorington Jr Diane Pitassy Sharon A Jansa Phylogenies of Flying Squirrels Pteromyinae Journal of Mammalian Evolution 9 1 2 Juni 2002 S 99 135 doi 10 1023 A 1021335912016 a b c Eoglaucomys In Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 90 91 ISBN 978 1 4214 0469 1 a b Eoglaucomys fimbriatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 Eingestellt von S Molur 2008 Abgerufen am 14 August 2019 Literatur BearbeitenJ L Koprowski E A Goldstein K R Bennett C Pereira Mendes Genus Eoglaucomys In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 941892 3 4 S 759 Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 90 91 Richard W Thorington Jr Amy L Musante Charles G Anderson Karolyn Darrow Validity of three genera of flying squirrels Eoglaucomys Glaucomys and Hylopetes In Journal of Mammalogy Bd 77 Nr 1996 S 69 83 Weblinks BearbeitenEoglaucomys fimbriatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 Eingestellt von S Molur 2008 Abgerufen am 14 August 2019 Anjali Goswami Eoglaucomys fimbriatus Kashmir flying squirrel im Animal Diversity Web ADW Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaschmir Gleithornchen amp oldid 231161366