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Dieser Artikel behandelt den Physiker Karlheinz Meier zum Maler Grafiker und Illustrator siehe Karl Heinz Meyer Karlheinz Meier 4 Mai 1955 in Hamburg 24 Oktober 2018 1 in Heidelberg war ein deutscher Physiker und Professor fur Experimentalphysik an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Er initiierte gemeinsam mit dem Neurowissenschaftler Henry Markram und dem Mediziner Richard Frackowiak das von der Europaischen Kommission geforderte Human Brain Projekt Karlheinz Meier Vorlesung auf einer Sommerschule in Obergurgl Osterreich August 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Forschung 3 Auszeichnungen 4 Offentlichkeitsarbeit 5 Wissenschaftsmanagement 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenNach dem Abitur am Hamburger Gymnasium Suderelbe 2 studierte Meier von 1975 bis 1981 Physik an der Universitat Hamburg und promovierte dort im Jahr 1984 mit einer am DESY durchgefuhrten experimentellen Arbeit Von 1984 bis 1986 war er zunachst Research Fellow und dann von 1986 bis 1990 Scientific Staff am Europaischen Forschungszentrum CERN in Genf Ab 1990 kehrte er als Wissenschaftler an das DESY zuruck bevor er 1992 den Ruf auf einen Lehrstuhl fur Experimentalphysik an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg annahm Von 2011 bis 2015 war er eingeladener Professor an der EPFL in Lausanne Meier war verheiratet und hatte zwei Kinder Forschung BearbeitenMeier arbeitete von 1981 bis 2012 auf dem Gebiet der experimentellen Elementarteilchenphysik Ab 2005 orientierte er seine wissenschaftliche Arbeit neu und wandte sich zunehmend der Konzeption und dem Aufbau neuartiger Computerarchitekturen nach dem Vorbild des Gehirns zu Seine Arbeiten in der Elementarteilchenphysik fuhrte Meier an den europaischen Beschleunigerlaboratorien DESY und CERN durch 3 Die Schwerpunkte seiner Arbeit lagen auf der experimentellen Untersuchung der starken Wechselwirkung und der physikalischen Instrumentierung in Teilchendetektoren Von 1984 bis 1990 hat er am erstmaligen Nachweis des direkten Zerfalls der W und Z Bosonen in Teilchenjets mitgearbeitet Fur das ATLAS Experiment am LHC konzipierte und baute er mit seiner Gruppe ein elektronisches Triggersystem fur die schnelle Datenselektion Weitere Beitrage zur Instrumentierung lagen auf dem Gebiet der Kalorimetrie in Experimenten der Elementarteilchenphysik Ab etwa 2005 wandte sich Meier einem neuen Forschungsgebiet zu Basierend auf den Erfahrungen beim Bau von Triggersystemen fur die Elementarteilchenphysik entwickelte und baute er mit seiner Heidelberger Arbeitsgruppe neuromorphe Computersysteme Solche Systeme sind physikalische Abbilder neuronaler Netze in der Biologie und werden unter Verwendung mikroelektronischer Schaltkreise aufgebaut Im Gegensatz zu den heutigen technischen Realisierungen programmgesteuerter Turingmaschinen sind neuromorphe Systeme sehr energieeffizient fehlertolerant und lernfahig Die bisherigen Arbeiten wurden in zwei von Meier initiierten europaischen Forschungsprojekten FACETS 4 und BrainScaleS 5 durchgefuhrt 2010 initiierte Meier mit dem Neurowissenschaftler Henry Markram das europaische Forschungsflaggschiff Human Brain Project HBP 6 in dem die Entwicklung grosser neuromorpher Systeme mit der Integration neurobiologischer Daten und der Simulation neuronaler Schaltkreise auf Supercomputern systematisch abgestimmt und koordiniert wird Das Projekt nahm im Oktober 2013 seine Arbeit auf 7 Im Marz 2016 wurde von Meiers Gruppe in Heidelberg ein neuromorpher Computer mit vier Millionen elektronischer Neuronen und einer Milliarde Synapsen fertiggestellt und der offentlichen Nutzung ubergeben 8 Am 5 Mai 2017 erfolgte der erste Spatenstich fur das von Meier initiierte European Institute for Neuromorphic Computing EINC 9 Auszeichnungen BearbeitenKarlheinz Meier wurde 1974 zweiter Bundessieger im Wettbewerb Jugend forscht im Fach Physik 2001 wurde er mit dem Lehrpreis des Landes Baden Wurttemberg ausgezeichnet 2016 wurde er zum Fellow der Europaischen Physikalischen Gesellschaft gewahlt 2018 erhielt er posthum den Lautenschlager Forschungspreis zugesprochen Offentlichkeitsarbeit BearbeitenMeier war Autor und Darsteller von etwa 70 Kurzfilmen in denen physikalische Phanomene fur Laien vorgestellt und erklart werden Die Filme entstanden in der vom Campus TV in der Metropolregion Rhein Neckar initiierten Serie Team Anderthalb in der jeweils 90 Sekunden fur die Darstellung eines physikalischen Themas zur Verfugung stehen Alle Filme folgen einem durchgangigen Konzept Neben der experimentellen Darstellung eines physikalischen Sachverhaltes enthalt jeder Film das Kurzportrat eines Physikers sowie einen aktuellen Bezug zu moderner Technologie Die Filme stehen auf einem YouTube Kanal zur Verfugung 10 Die Anzahl der Aufrufe des Kanals uberschritt zu Beginn des Jahres 2016 die Millionengrenze Wissenschaftsmanagement BearbeitenKarlheinz Meier war 1994 Grunder des Heidelberger ASIC Laboratoriums fur Mikroelektronik Gemeinsam mit Siegfried Hunklinger grundete er 1999 das Kirchhoff Institut fur Physik an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Von 2001 bis 2004 war er Prorektor an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg von 2007 bis 2009 Prasident des European Committee for Future Accelerators ECFA und von 2009 bis 2013 im Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zustandig fur den Bereich Aussenbeziehungen Ab 2010 war er Vorsitzender des Kuratoriums des Max Planck Instituts fur Astronomie Weblinks BearbeitenPersonliche Webseite von Karlheinz Meier an der Universitat Heidelberg Publikationen von Karlheinz Meier auf Google Scholar Karlheinz Meier Kunstliches Gehirn Neurone amp Co Imitieren mit Silizium In Spektrum der Wissenschaft 17 August 2012 abgerufen am 26 Oktober 2018 zum Neuromorphen Computing Karlheinz Meier European Institute for Neuromorphic Computing Address by Karlheinz Meier European Institute for Neuromorphic Computing 15 Mai 2017 abgerufen am 26 Oktober 2018 veroffentlicht auf YouTube 15 11 Minuten Maximilian Schonherr Die Wiederauferstehung der KI In Deutschlandfunk Sendung Computer und Kommunikation 6 April 2013 abgerufen am 26 Oktober 2018 zum Human Brain Projekt Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf auf der Hauptseite des Kirchhoff Instituts fur Physik Archiviert vom Original am 26 Oktober 2018 abgerufen am 25 Oktober 2018 Sprungbrett fur die Forscherkarriere In WELT online www welt de 14 Mai 2006 abgerufen am 12 Dezember 2019 Experimente und Publikationen von Meier in der Teilchenphysik auf INSPIRE Website des FACETS Projektes engl Webseite des BrainScaleS Projektes engl Webseite des Human Brain Projektes engl Pressemitteilung der EPFL zum Human Brain Projekt vom 7 Oktober 2013 engl Pressemitteilung der Universitat Heidelberg vom 16 Marz 2016 Pressemitteilung der Universitat Heidelberg zum EINC vom 5 Mai 2017 YouTube Kanal uniheidelbergphysikNormdaten Person GND 1025835115 lobid OGND AKS VIAF 264657646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meier KarlheinzKURZBESCHREIBUNG deutscher ExperimentalphysikerGEBURTSDATUM 4 Mai 1955GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 24 Oktober 2018STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karlheinz Meier amp oldid 227471685