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Karl Rudolf Schnith 29 August 1934 in Freudenthal Tschechoslowakei 3 September 1999 in Muhldorf am Inn war ein deutscher Historiker Er lehrte als Professor fur mittelalterliche Geschichte von 1972 bis zu seiner Emeritierung an der Universitat Munchen Schwerpunktmassig befasste er sich mit der Geschichte Englands im Mittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenDer Sohn eines Verwaltungsdirektors besuchte die Volksschule in Neutitschein Ab Herbst 1944 besuchte er die Oberschule Ein Jahr spater wechselte er an die Karlsschule in Bernburg und im Herbst 1946 an die Oberrealschule Muhldorf Oberbayern Im Juli 1952 legte er in Muhldorf die Reifeprufung ab Er studierte vom Wintersemester 1952 53 bis zum Wintersemester 1957 58 an der Universitat Munchen die Facher Geschichte Deutsch und Englisch Sein wichtigster akademischer Lehrer war Johannes Sporl Er wurde 1958 mit einer von Sporl angeregten und betreuten Arbeit uber die Augsburger Chronik des Burkhard Zink promoviert In Munchen habilitierte er sich 1966 fur mittlere und neuere Geschichte mit einer historiographischen Studie uber Roger Wendover und Matthaus Paris 1 Er gehorte 1968 zu den Unterzeichnern des Marburger Manifests 2 Seit 1972 lehrte er als Professor fur mittelalterliche Geschichte an der Universitat Munchen Schnith wurde 1973 zum Leverhulme Fellow am Wolfson College der University of Cambridge gewahlt In Munchen wurde er 1985 Dekan der Philosophischen Fakultat fur Geschichts und Kunstwissenschaften Seit November 1987 war er ordentliches Mitglied der geisteswissenschaftlichen Klasse der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Kunste 3 Mit seiner Dissertation griff er eine Anregung Sporls aus dem Jahr 1933 auf die treibenden Ideen jedes einzelnen Geschichtswerkes herauszustellen und zu beachten welche Rolle Institutionen wie der Staat das Imperium die Kirche geistige und religiose Bewegungen Gemeinschaftsformen wie neue Orden die geistige und politische Personlichkeit spielen 4 Er legte zahlreiche weitere Studien zur Augsburger Historiographie vor 5 Schnith befasste sich vor allem mit der Geschichte Englands im Mittelalter Mit seiner Habilitation betrat er wissenschaftliches Neuland Bis dahin war das englische Hochmittelalter an deutschen Universitaten weitgehend unerforscht Im Jahr 1991 gab er einen Sammelband zu 25 mittelalterlichen Herrschern in Lebensbildern heraus 6 Im zweiten Band des von Ferdinand Seibt 1987 herausgegebenen Handbuchs der europaischen Geschichte veroffentlichte Schnith den Beitrag uber England von der normannischen Eroberung bis zum Ende des Hundertjahrigen Krieges 1066 1453 7 Er gab 1997 einen Sammelband uber Frauen im Mittelalter in zwanzig Kurzbiographien heraus 8 Ziel des Sammelbandes war die Durchdringung der uberpersonlichen geschichtlichen Ablaufe anhand bedeutender Frauenpersonlichkeiten 9 Fur das Lexikon des Mittelalters und das Biographisch Bibliographische Kirchenlexikon verfasste er zahlreiche Artikel Schnith lebte in Baldham bei Munchen Schriften BearbeitenMonographien England in einer sich wandelnden Welt 1189 1259 Studien zu Roger Wendover und Matthaus Paris Monographien zur Geschichte des Mittelalters Bd 7 Hiersemann Stuttgart 1974 ISBN 3 7772 7404 6 Die Augsburger Chronik des Burkhard Zink Eine Untersuchung zur reichsstadtischen Geschichtsschreibung des 15 Jahrhunderts Dissertation Munchen 1958 Herausgeberschaften Frauen des Mittelalters in Lebensbildern Styria Graz 1997 ISBN 3 222 12467 1 Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern Von den Karolingern zu den Staufern Styria Graz 1990 ISBN 3 222 11973 2 mit Roland Pauler Festschrift fur Eduard Hlawitschka zum 65 Geburtstag Munchener Historische Studien Abteilung Mittelalterliche Geschichte Bd 5 Lassleben Kallmunz 1993 ISBN 3 7847 4205 X Literatur BearbeitenKarl Schnith Historiograph des Mittelalters In Mitteilungen des Sudetendeutschen Archivs Ausgaben 74 77 1984 S 61 Karl Schnith Die Augburger Chronik des Burkhard Zink Eine Untersuchung zur reichsstadtischen Geschichtsschreibung des 15 Jahrhunderts Munchen 1958 S 139 Lebenslauf Schnith Karl In Kurschners Deutscher Gelehrtenkalender Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart Band 3 S Z 16 Ausgabe De Gruyter Berlin u a 1992 ISBN 3 11 011754 1 S 3310 Richard W Eichler Redaktion Die Universitat zu Prag Schriften der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Kunste Bd 7 Verlagshaus Sudetenland Munchen 1986 ISBN 3 922423 21 3 S 204 Autoreneintrag Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Schnith im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Karl Schnith im Opac der Regesta Imperii Informationsdienst 1999 der LMU S 34Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu die Besprechungen von Gian Andri Bezzola in Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 25 1975 S 578 580 online Michael Richter in Historische Zeitschrift 221 1975 S 151 153 Werner Maleczek in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 83 1975 S 193 194 Manifest und Unterschriftenliste im DEA Das Elektronische Archiv Memento vom 4 Juli 2018 im Internet Archive Eintrag auf den Seiten der Akademie Karl Schnith Zur Erforschung der spatmittelalterlichen Augsburger Historiographie in den letzten funfzig Jahren In Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte 60 1997 S 479 489 hier S 481 online Karl Schnith Mittelalterliche Augsburger Grundungslegenden In Falschungen im Mittelalter Internationaler Kongress der Monumenta Germaniae Historica Munchen 16 19 September 1986 Hannover 1988 S 497 517 Karl Schnith Reichsstadtisches Bewusstsein in der Augsburger Chronistik des Spatmittelalters In Pankraz Fried Hrsg Festschrift fur Andreas Kraus zum 60 Geburtstag Kallmunz 1982 S 79 93 Karl Schnith Norbert Horberg Das Geistesleben In Gunther Gottlieb Wolfram Baer Joseph Becker Hrsg Geschichte der Stadt Augsburg Stuttgart 1984 S 213 219 Vgl dazu die Besprechungen von Gerd Althoff Wer ist wer im Mittelalter Deutsche Herrscher wollten mehr als machtig sein In Frankfurter Allgemeine Zeitung 8 Mai 1991 S 39 Johannes Fried in Das Historisch Politische Buch 39 1991 S 262 Karl Schnith England von der normannischen Eroberung bis zum Ende des Hundertjahrigen Krieges 1066 1453 In Ferdinand Seibt Hrsg Europa im Hoch und Spatmittelalter Handbuch der europaischen Geschichte Bd 2 Stuttgart 1987 S 778 862 Vgl dazu die Besprechungen von Martin Lhotzky Habe ich auch nur eine einzige Runzel im Gesicht Ein Blick hinter den Schleier Das Mittelalter idealisierte seine Frauen die heutige Wissenschaft sieht genauer hin In Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 Februar 1998 Nr 43 S 43 Martina Stratmann in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 54 1998 S 291 online Ingrid Baumgartner in Zeitschrift fur Historische Forschung 26 1999 S 587 588 Karl Schnith Frauen des Mittelalters in Lebensbildern Graz 1997 S 8 Normdaten Person GND 137392346 lobid OGND AKS LCCN n91041202 VIAF 34500976 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schnith KarlALTERNATIVNAMEN Schnith Karl Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 29 August 1934GEBURTSORT Freudenthal TschechoslowakeiSTERBEDATUM 3 September 1999STERBEORT Muhldorf am Inn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Schnith amp oldid 239070454