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Karl Hermann Trinkaus 1904 in Stotteritz 1965 in Leipzig war ein deutscher Collage Kunstler der Verschollenen Generation Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke Auswahl 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTrinkhaus war der Sohn des Lithografen Karl Hermann Trinkaus 1878 1980 Er besuchte die Mittlere Volksschule in Zwenkau und danach bis 1918 die 17 Burgerschule in Leipzig Stotteritz Anschliessend macht er bis 1922 eine Lehre als Elektroinstallateur bei der Leipziger Firma Bruggemann und Lewus Berufsbegleitend besuchte er bis 1924 die Leipziger Stadtische Gewerbeschule wo neben einer naturwissenschaftlichen auch eine kunstlerische Grundausbildung gefordert wurde In seiner Freizeit betatigte er sich als Autodidakt kunstlerisch So gestaltete er z B 1923 die Festschrift zum 1 Stiftungsfest der Technischen Vereinigung Stadtischer Gewerbeschuler zu Leipzig 1924 entstanden weitere grafisch gestalterische Arbeiten an der Stadtischen Gewerbeschule Dort lernte er den spateren Bauhaus Schuler und Kunstler Heinz Low kennen Zum Teil mit Low betatigte er sich als Buhnengestalter so fur Knock oder der Triumph der Medizin von Jules Romains und George Bernard Shaws Candida Sein Schaffen bewegt sich zwischen Ubungen zur Farbenlehre und Perspektivstudien zwischen Landschaftsaquarellen Architekturstudien und sozialkritischen Collagen 1 Als er seine Arbeiten Wassily Kandinsky vorlegte gab dieser ihm einen Empfehlungsbrief Darin bescheinigte er schatzenswerte kunstlerische Arbeiten die einer reichen Phantasie entsprangen die eine geeignete ausdrucksvolle Form findet Mit diesem Schreiben bewarb sich der mittellose Trinkaus am Weimarer Bauhaus Er wurde dort zum Wintersemester 1927 28 zugelassen und belegte Kurse bei Kandinsky Paul Klee und Herbert Bayer und besucht die Druck und Reklamewerkstatt bei Joost Schmidt Vor allem arbeitete er in der Tischlereiwerkstatt von Josef Albers Aus unbekannten Grunden brach er das Studium nach zwei Semestern ab Danach arbeitete Trinkhaus in der politisch linksgerichteten Kunst und Kulturszene Leipzigs und Berlins als Buhnenbildner und Grafiker U a war er fur die Gestaltung von Titelblattern des Magazins Der Kulturwille verantwortlich und entwarf er 1927 1928 mehrere Collagen fur die Reiseblatter Kunst und Volk Querschnitt Kunststelle und Rundfunk Auch fur das Fachblatt der Maler lieferte er einige Beitrage Anfang der 1930er Jahr war Trinkhaus langere Zeit arbeitslos Er engagierte sich politisch und trat der KPD bei Ab 1932 war er Agitprop Leiter der KPD Ortsgruppe von Wolfen Im Mai 1933 schloss er sich seinen Angaben in der Personalakte zufolge einer Untergrundgruppe der inzwischen verbotenen KPD an 1935 erhielt Trinkhaus ein Diplom als Ingenieur fur Flugzeugbau Ab 1936 arbeitete er auf Vermittlung von Mitgliedern der Dessauer KPD Gruppe erst als Flugzeugelektriker dann als Ingenieur bei den Junkers Flugzeug und Motorenwerken in Dessau dann im Junkers Werk Belei II in Langensalza Seine Tatigkeiten umfassten Aufgaben in der Schaltplanentwicklung in Feinmessungen und in der Teilekonstruktion In seiner Freizeit betatigte er sich weiterhin kunstlerisch vor allem als Collagist und Zeichner Noch 1945 wurde er nach Schwerin zur Kriegsmarine eingezogen und geriet dort kampflos in amerikanische Gefangenschaft Die Quellenlage zu seiner Tatigkeit von 1945 bis 1950 ist widerspruchlich 1953 heiratete er die von den Nazis als Kommunistin verfolgte Magda Sendhoff geb Muller 1899 1963 2 und zog mit ihr nach Wandlitz Trinkhaus arbeitete ab 1954 als Referent beim Museum fur Deutsche Geschichte in Berlin Ab 1960 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Leipziger Georgi Dimitroff Museum dessen Konzeption vom Museum fur Deutsche Geschichte entwickelt worden war Nach dem Tod seiner Frau zog er 1964 zuruck nach Leipzig Nach Zerwurfnissen u a mit dem Direktor des Dimitroff Museums schied der freiwillig aus dem Leben Seit dem Machtantritt der Nazis und bis hinein in die 1960er Jahre hatte Trinkhaus sich in ein inneres Exil zuruckgezogen und seine Kunst wurde zusehends unpolitischer Dass der Kunstler mit den politischen Doktrinen und dem eng gestrickten Kunstverstandnis in der DDR seine Schwierigkeiten hatte erklart mit seine seelische Erosion und die zutiefst empfundene Enttauschung uber das in der DDR vielfach beschworene Ideal des Sozialismus das sich unter den realen Umstanden als hohl erwies Auch dies durfte neben der Trauer uber den Verlust seiner Frau und seiner Mutter binnen kurzer Zeit zu seinem fruhen Tod gefuhrt haben 3 Das New Yorker Museum of Modern Art zeigte erstmalig seine Arbeiten in der Ausstellung Bauhaus 1919 1933 Workshops for Modernity 4 Teile seines Werks befinden sich im Sammlungsarchiv des Bauhauses 5 Rezeption Bearbeiten Insbesondere seine Collagen der spaten 1920er und fruhen 1930er Jahre mussen keinen noch so ambitionierten Vergleich scheuen Grosse handwerkliche Fahigkeiten treffen hier auf eine ungemeine kunstlerische Energie die es dem sozialkritischen Geist erlaubte manch Botschaft in eindrucksvolle Formen zu schneiden zu kleben und zu zeichnen 1 Werke Auswahl BearbeitenDer neue Mensch Collage 1926 6 Ohne Titel Flaschen 1926 Stadt 1927 28 Rasputin 1927 28 Das grosse Spiel 1933 Ist Ihnen das Herz schwer 1933 Widerstand Collage Bleistiftzeichnung und Buntstift auf Papier 69 59 cm Museum Kunst der Verlorenen Generation Salzburg 7 Ausstellungen Bearbeiten2019 20 Karl Hermann Trinkaus Bauhaus Der neue Mensch Museum der bildenden Kunste Leipzig 1 Literatur BearbeitenAusstellungskatalog Fotografie am Bauhaus Berlin 1990 Grisebach Das Journal Heft 3 Herbst 2013 Berlin 2013 S 34 41 F Kaderabek Karl Hermann Trinkaus Werkverzeichnis Leipzig 2017 Daniel Thalheim Karl Hermann Trinkaus ersch in Allgemeines Kunstlerlexikon AKL Berlin 2018 Daniel Thalheim Ans Licht geholt Der wiederentdeckte Bauhaus Kunstler Karl Hermann Trinkaus ersch in Artefakte Das Journal fur Baukultur und Kunst in Leipzig Leipzig 2018 Karl Hermann Trinkaus Bauhaus Der neue Mensch Ausstellungskatalog Leipzig 2019 20 hrsg von Alfred Weidinger Marcus Andrew Hurttig und Fabian Muller Verlag fur moderne Kunst Wien 2019 mit Beitragen von Daniel Thalheim und Fabian Muller Heinz R Bohme Hrsg Wir haben uns lange nicht gesehen Kunst der Verlorenen Generation Sammlung Bohme Munchen 2020Weblinks BearbeitenDaniel Thalheim Karl Hermann Trinkaus in Sachsische Biografie hrsg vom Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde e V Museum Kunst der Verlorenen Generation Karl Hermann Trinkaus Mdbk Ausstellungen Karl Hermann Trinkaus Daniel Thalheim Ans Licht geholt Der wiederentdeckte Bauhaus Kunstler Karl Hermann Trinkaus Artefakte Das Journal fur Baukultur und Kunst in Leipzig Sachsische Biografie Trinkaus Karl Hermann Sachsische BiographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c Mdbk Ausstellungen Karl Hermann Trinkaus auf mdbk de Sendhoff Magda Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur auf bundesstiftung aufarbeitung de Sachsische Biografie Trinkaus Karl Hermann Sachsische Biographie auf isgv de The Museum of Modern Art Bauhaus 1919 1933 Workshops for Modernity Katalog 2009 2010 Sammlungsarchiv Die zweitgrosste Bauhaussammlung der Welt Ulf Tschech Karl Hermann Trinkaus Der neue Mensch In itlehrer de Blog 3 Dezember 2019 abgerufen am 20 Februar 2022 deutsch Trinkaus Karl Hermann In Museum Kunst der Verlorenen Generation Abgerufen am 20 Februar 2022 osterreichisches Deutsch Normdaten Person GND 1042165254 lobid OGND AKS VIAF 305255625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trinkaus Karl HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Collage KunstlerGEBURTSDATUM 1904GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 1965STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hermann Trinkaus amp oldid 228843219