www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt den NS Kriegsverbrecher Karl Hass Ein Werkleiter des Chemiewerkes in Niederkassel Lulsdorf war Karl Hass Karl Hass auch Karl Hass 5 Oktober 1912 in Elmschenhagen heute Stadtteil von Kiel 21 April 2004 in Castel Gandolfo war ein verurteilter deutscher Kriegsverbrecher Er war Offizier in der SS SS Nr 117 557 und hatte ab 1941 den Dienstgrad eines SS Sturmbannfuhrers inne Leben BearbeitenAb 1934 war Hass als Hilfskraft in der Presseabteilung II D 3 Sud des SD Hauptamtes in Berlin beschaftigt Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in die Niederlande entsandt 1 Er wechselte 1940 ins Italienreferat Abteilung VI D Hass hatte wahrend seiner Dienstzeit im SD Hauptamt ein Studium an der Auslandswissenschaftlichen Fakultat begonnen und dort 1943 promoviert 1942 wurde er nach Rom versetzt 1 Am 24 Marz 1944 einen Tag nach dem Attentat in der Via Rasella war Hass auf Befehl von Herbert Kappler und in Zusammenarbeit mit Erich Priebke am Massaker in den Ardeatinischen Hohlen bei Rom beteiligt 2 Nach dem Einmarsch der Alliierten in Italien floh er im Sommer 1944 in Richtung Norditalien 1 Wahrend seiner SS Tatigkeit in Italien lockte er die Prinzessin Mafalda von Savoyen auf Befehl von Adolf Hitler in einen Hinterhalt Mafalda starb spater im KZ Buchenwald an den Folgen eines alliierten Bombenangriffs Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hass im November 1945 vom Counter Intelligence Corps CIC gefasst 1 und als Kriegsgefangener in Rimini interniert Von dort fluchtete er mehrmals und tauchte in Rom und Bozen unter So lebte Hass abwechselnd in Italien und Osterreich wo er ab Juni 1947 einige Jahre lang fur die Spionageabwehr der US Armee unter dem Namen Mario beziehungsweise Rodolfo Giustini arbeitete 3 1 Nachdem ihn das CIC verdachtigte auch fur das Kommunistische Informationsburo zu arbeiten wurde er 1953 vom CIC als Spitzel aufgegeben Unter der Bedingung die geheimdienstliche Tatigkeit aufzugeben durfte er in Italien bleiben 1 Hass betatigte sich auch als Fluchthelfer fur Kriegsverbrecher uber Italien nach Ubersee dabei arbeitete er mit dem katholischen Bischof Alois Hudal zusammen 2 Ein Angebot zur Flucht nach Ubersee lehnte er ab und blieb in Italien Hass wurde auf Antrag seiner ersten Ehefrau 1953 vom Amtsgericht Berlin Charlottenburg fur tot erklart 1 und lebte fortan unter Falschnamen beziehungsweise dem Familiennamen seiner italienischen Ehefrau Giustini in Italien Er war zu dieser Zeit als Importeur von Spielwaren aus der Bundesrepublik Deutschland tatig 1 Im Februar 1962 stellte die italienische Militarstaatsanwaltschaft die Fahndung nach Hass ein 1 Hass erfuhr im Jahr 1962 bei einem Besuch in Deutschland von der Todeserklarung und liess den Beschluss des Amtsgerichts aufheben 1 Er betatigte sich bei der Deutschen Kriegsgraberfursorge und wurde 1964 nahe Catania Leiter eines deutschen Soldatenfriedhofes 2 Obwohl nach ihm gefahndet wurde konnte Hass 1956 im Film London ruft Nordpol als Gefangnisaufseher 1 mitspielen 1969 auch im Film Die Verdammten als SA Fuhrer 4 In den 1990er Jahren lebte er mit seiner Lebensgefahrtin und der gemeinsamen Tochter im Tessin 1 Er kam 1996 nach Italien um im Prozess gegen Erich Priebke auszusagen Priebke war 1948 beim ersten Prozess um das Massaker in den Ardeatinischen Hohlen freigesprochen worden nachdem er sich auf einen Befehlsnotstand berufen hatte Karl Hass hatte ausgesagt nicht am Massaker beteiligt gewesen zu sein In der Neuauflage des Prozesses gegen Priebke im Jahr 1994 sollte Hass als Belastungszeuge auftreten von Staatsanwalt Antonio Intelisano war ihm Straffreiheit zugesichert worden fur den Beleg dass eine Befehlsverweigerung durchaus moglich gewesen sei Als er kurz vor der Aussage versuchte zu fliehen indem er vom Balkon seines Hotels in Rom sprang zog er sich einen Beckenbruch zu Zur Aussage wurde er daraufhin am 16 Juni 1996 vom Militarhospital in Celio zum Prozess zugeschaltet Er sagte aus sich zum Zeitpunkt des Massakers eine Viertelstunde lang in den Ardeatinischen Hohlen aufgehalten zu haben dabei totete er zwei Menschen mit einem Genickschuss Funfzehn Minuten sind mehr als genug um zwei Menschen zu toten Hass Der Versuch der Anklagevertreter gegen Priebke dessen Beharren auf einem Befehlsnotstand zu widerlegen scheiterte damit und Priebke wurde am 2 August 1996 erneut freigesprochen Da Hass nur als Zeuge vertreten war wurde gegen ihn in diesem Prozess keine Anklage erhoben 1 Er wurde in Gewahrsam genommen und spater angeklagt Am 7 Marz 1998 wurde Hass von einem Militargericht in Rom wegen seiner Beteiligung am Massaker in den Ardeatinischen Hohlen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit und der Tatsache dass er ursprunglich freiwillig zum Prozess nach Italien gekommen war wurde seine Gefangnisstrafe in Hausarrest umgewandelt 1 Er starb 2004 in einem romischen Altenheim an Herzversagen Literatur BearbeitenGerald Steinacher Nazis auf der Flucht Wie Kriegsverbrecher uber Italien nach Ubersee entkamen Studienverlag Wien Innsbruck Bozen 2008 ISBN 978 3 7065 4026 1 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Aktualisierte 2 Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Philippe Sands Die Rattenlinie ein Nazi auf der Flucht Lugen Liebe und die Suche nach der Wahrheit Ubersetzung Thomas Bertram S Fischer Frankfurt am Main 2020 ISBN 978 3 10 397443 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Erich Aschwanden Wie der SS Mann Karl Hass fur die Exekution von 335 Zivilisten doch noch der Gerechtigkeit zugefuhrt wurde Neue Zurcher Zeitung 2 August 2021 abgerufen am 3 August 2021 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 230 Ich war wertvoll fur die Der Spiegel 4 1997 S 70 73 profil Heft 33 2008 Normdaten Person GND 129004499 lobid OGND AKS VIAF 42904629 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hass KarlALTERNATIVNAMEN Hass KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Offizier und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 5 Oktober 1912GEBURTSORT Elmschenhagen heute Stadtteil von KielSTERBEDATUM 21 April 2004STERBEORT Castel Gandolfo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hass amp oldid 234268293