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Karl Friedrich Fritz Steinberg 22 Oktober 1897 in Atzendorf 4 November 1950 in Waldheim war ein deutscher SS Unterscharfuhrer und Kriegsverbrecher Als Leiter von Krematorien im KZ Auschwitz Birkenau war er tief in den Holocaust verstrickt Leben BearbeitenSteinberg war von Beruf Maurer 1 Er wurde 1940 Mitglied der NSDAP um seiner Nachkriegsaussage zufolge in den Polizeidienst eintreten zu konnen 2 Stattdessen gehorte er ab Marz 1941 der Waffen SS an und wurde im April dieses Jahres ins KZ Auschwitz kommandiert Zunachst war er Wachmann im Konzentrationslager und nach kurzer Ausbildung ab Juli 1941 als Blockfuhrer und danach zeitweise als Kommandofuhrer der Strafkompanie eingesetzt 3 Das unter seiner Aufsicht stehende Haftlingskommando bestand aus 250 Haftlingen unterschiedlicher Nationalitat darunter auch Juden und musste unter anderem die Strasse vom Bahnhof zum Lager anlegen 2 Steinberg wurde 1943 zum SS Unterscharfuhrer befordert Bis zum Eintreffen von Erich Mussfeldt aus dem KZ Majdanek im Mai 1944 war Steinberg kurzfristig Leiter der Birkenauer Krematorien II und III in denen auch Sonderkommandos eingesetzt waren 4 Der mit Steinberg im KZ Auschwitz eingesetzte Hauptscharfuhrer Paul Steinmetz gab spater an dass Steinberg ein enger Mitarbeiter von Moll im Zuge der Vergasungen war Laut dem Auschwitzuberlebenden Miklos Nyiszli war Steinberg intelligent und grausam zugleich 1 Spatestens nach der Raumung des KZ Auschwitz im Januar 1945 war er noch im KZ Ebensee eingesetzt einem Aussenlager des KZ Mauthausen 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand er sich in Internierungshaft In den Waldheimer Prozessen war Steinberg als Kriegsverbrecher der Misshandlung von Haftlingen und Beteiligung an deren Erschiessung beschuldigt Er hatte Misshandlungen eingeraumt und zugegeben acht polnische Haftlinge in Auschwitz zur sogenannten Sandgrube gefuhrt zu haben wo diese wahrend seiner Anwesenheit erschossen worden waren Aufgrund dessen wurde er durch die VII Grosse Strafkammer des Landgerichts Chemnitz in Waldheim am 9 Juni 1950 zum Tode verurteilt Durch das Oberlandesgericht Dresden wurde das Urteil bestatigt Steinberg wurde am 4 November 1950 in Waldheim mittels einer Giftspritze hingerichtet 5 6 In Unkenntnis seiner Hinrichtung wurde im Zuge der Frankfurter Auschwitzprozesse durch die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Frankfurt am Main am 12 April 1960 Haftbefehl gegen Steinberg erlassen 7 Literatur BearbeitenStaatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Sterbebucher von Auschwitz Band 1 Berichte K G Saur Verlag Munchen 1995 ISBN 3 598 11263 7 Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Bernd Withoft Die Todesurteile der Waldheimer Prozesse Dissertation Wien 2008 uberarbeitet 2014 mit 25 Fallanalysen darunter 22 Hingerichtete Henry Leide Auschwitz und Staatssicherheit Strafverfolgung Propaganda und Geheimhaltung in der DDR Bundesbeauftragter fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Berlin 2019 ISBN 978 3 946572 22 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon Frankfurt am Main 2013 S 388 a b Bernd Withoft Die Todesurteile der Waldheimer Prozesse Dissertation Wien 2008 uberarbeitet 2014 S 80 a b Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Sterbebucher von Auschwitz Band 1 Berichte Munchen 1995 Abschnitt Taterbiographien S 300 Andrej Angrick Aktion 1005 Spurenbeseitigung von NS Massenverbrechen 1942 1945 Eine geheime Reichssache im Spannungsfeld von Kriegswende und Propaganda Wallstein 2018 zwei Bande 1381 Seiten ISBN 978 3 8353 3268 3 Band 1 S 993 Bernd Withoft Die Todesurteile der Waldheimer Prozesse Dissertation Wien 2008 uberarbeitet 2014 S 80ff DDR Justiz und NS Verbrechen Findmittel des Archivs des Fritz Bauer Instituts Strafsache gegen Burger u a 4 Ks 3 63Hauptakten Bd 1 Bd 124Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 Mai 2021 PersonendatenNAME Steinberg Karl FriedrichALTERNATIVNAMEN Steinberg Fritz Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Unterscharfuhrer und KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 22 Oktober 1897GEBURTSORT AtzendorfSTERBEDATUM 4 November 1950STERBEORT Waldheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friedrich Steinberg amp oldid 224964914