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Karl Ferdinand Lindemann 15 November 1714 in Dresden 7 April 1782 ebenda war ein kursachsischer Verwaltungspolitiker und Mitglied des Sachsischen Retablissements das nach dem Siebenjahrigen Krieg die Grundlage fur die Wirtschafts und Staatsreform im Kurfurstentum schuf Leben BearbeitenLindemanns Vater war Levin Lindemann 1665 1729 Er war koniglich polnischer und kurfurstlich sachsischer Kabinettssekretar Die Mutter war Sophia Maria Abel Lindemann war verwandt mit Margarethe Luther geb Lindemann 1460 1531 der Mutter des Reformators Martin Luther Den Vornamen Ferdinand erhielt Lindemann nach seinem Onkel Christian Ferdinand Abel einem der beruhmtesten Violonisten und Gambenvirtuosen des Barock Nach Grundschulausbildung in Dresden besuchte Lindemann von 1729 bis 1734 die Furstenschule St Afra in Meissen Sein Mitschuler war der Dichter Christian Furchtegott Gellert Es wurde eine lebenslange Freundschaft Mit Abschluss seines Jura Studiums 1734 1741 an der Universitat in Wittenberg begann Lindemann 1741 seine militarische Staatsdiensttatigkeit als koniglich kurfurstlicher Premierleutnant und danach als Regimentsquartiermeister Die eigentliche berufliche Karriere des Karl Ferdinand Lindemann im Kurfurstentum begann 1754 mit seiner Ernennung zum Landkammer und Bergrat und 1763 als kurfurstlich sachsischer Vice Kammer Prasident in Dresden Bei dieser Tatigkeit hatte er als Leiter der Finanzkammer detaillierte Kenntnisse uber die Finanzen und damit verbundenen Ein und Ausgaben im Kurfurstentum Er erkannte die fortschreitende Finanzmisere des Kurfurstentums die durch den Siebenjahrigen Krieg und die luxuriosen Neigungen einiger Regierungsmitglieder entstanden waren Um einem finanziellen Kollaps des Kurfurstentums entgegenzuwirken fanden sich 1762 1763 einflussreiche Manner wie Christian Gotthelf von Gutschmid Friedrich Wilhelm von Ferber und Karl Ferdinand Lindemann unter der Leitung von Thomas von Fritsch und der Zustimmung des Kurfursten Friedrich Christian zusammen Als zentrale Aufgaben waren Reformen im Justizbereich Land und Forstwirtschaft Gesundheits und Bildungswesen sowie in den Schlusselresorts der Wirtschafts Finanz und Steuerpolitik vorgesehen Losungen und Umsetzungen wurden erarbeitet und diese fur den wirtschaftlichen Wiederaufbau Kursachsens auf den Weg gebracht Der vorgegebene Weg war von Erfolg gekront Innerhalb weniger Jahre wurde Kursachsen trotz Reduzierung seines Flachenstaates durch den Siebenjahrigen Krieg mit gezieltem Schuldenabbau wieder der fuhrende deutsche Wirtschaftsstandort Zudem wurde 1763 durch das Retablissement eine vollig neue liberalere modernere Innenpolitik im Kurfurstentum eingefuhrt Nicht alle Vorschlage der kursachsischen Reformer fur eine Wirtschafts und Staatsreform konnten umgesetzt werden Sie galten in der damaligen Zeit eines absolutistisch regierenden Fursten als staatsgefahrdendes Gedankengut Bei Verwirklichung dieser Reformen ware Kursachsen zu einer fruhkonstitutionellen Staatsverfassung gelangt wie sie damals noch kein monarchisch aufgebautes Staatsgebilde auf dem europaischen Festland besass Lindemann war in zweiter mit Ehe mit Charlotte Elisabeth Ferber 21 Marz 1738 9 November 1795 einer Schwester von Friedrich Wilhelm von Ferber verheiratet Er hatte eine Tochter Friederike Eleonore Charlotte 1761 1802 Sie heiratete 1783 den Hof und Justizrat Karl Friedrich Treitschke 1746 1804 Sein Sohn Friedrich Carl Adolf von Lindemann wurde sachsischer Oberst Literatur BearbeitenMinister Graf Bruhl und Karl Heinrich Heinecken Briefe und Akten Charakteristiken und Darstellungen zur Sachsischen Geschichte von Otto Eduard Schmidt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1921 Fortgesetzte Neue Genealogisch Historische Nachrichten von den Vornehmsten Begebenheiten welche in den Europaischen Hofen zutragen 25 Teil Leipzig 1764 S 803 Verlag der Heinsiussischen Buchhandlung Karl Heinz Blaschke Die Kursachsische Politik und Leipzig im 18 Jahrhundert Wolfenbutteler Studien zur Aufklarung 17 1990 S 23 38 Neues Address Handbuch Kur Sachsen S 191 Frank Gert am Mayn Franz Warrentrapp MDCCIXXX II 1782 C F Gellerts Briefwechsel Herausgegeben von John F Reynolds Band III 1991 Walter de Gruyter Berlin Der gegenwartige Chursachsische Bergwerkstaat Das Berggemach Vice Cammerprasident Carl Ferdinand Lindemann 30 Oktober 1773 Deutsches Geschlechterbuch Band 76 S 367 Dresdner Hefte 16 Beitrage zur Kulturgeschichte Heft 6 1988 S 15 Wolfgang Martens Leipzig Aufklarung und Burgerlichkeit 1990 Walter de Gruyter Reiner Gross Die Wettiner Kohlhammer Urban TaschenbucherNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 April 2018 PersonendatenNAME Lindemann Karl FerdinandKURZBESCHREIBUNG kursachsischer Verwaltungspolitiker und Mitglied des Sachsischen RetablissementGEBURTSDATUM 15 November 1714GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 7 April 1782STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Ferdinand Lindemann amp oldid 236817881