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Karl Christian Langsdorf ab 1806 von Langsdorf auch Carl Christian von Langsdorff 18 Mai 1757 in Nauheim 1 10 Juni 1834 in Heidelberg war ein deutscher Mathematiker Geologe Naturforscher und Techniker Karl Christian von Langsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenLangsdorf wurde am 18 Mai 1757 als Sohn des Salinen Archivars und landgraflichen Hessen Kasselischen Rentmeisters Salzwerk zu Nauheim Georg Melchior Langsdorff 25 Februar 1713 in Wetzlar 19 April 1767 und Maria Margarethe Koch verw Moller geboren Sein Zwillingsbruder hiess Daniel Isaak Johann Wilhelm Langsdorf 1745 1827 war sein Bruder Leben BearbeitenNach Abschluss des Gymnasiums in Idstein 1773 studierte er von 1774 bis Herbst 1776 in Gottingen Philosophie Rechtswissenschaft und Mathematik u a bei Abraham Gotthelf Kastner und danach bis 1777 an der Universitat Giessen Ostern 1777 arbeitete er als Praktikant an der Saline Salzhausen Im Anschluss daran widmete er sich in Nidda dem Studium der Salinen 1781 promovierte er in Erfurt zum Dr phil Im Sommersemester 1781 lehrte er als Privatdozent in Giessen Er entschied sich unter anderem aus gesundheitlichen Grunden dann aber doch nicht fur die akademische Laufbahn sondern fur eine Karriere in der Verwaltung und wurde Rentmeister und Landrichter in Mulheim an der Ruhr Danach war er ab 1784 als Salineninspektor in Gerabronn tatig welches damals zur Markgrafschaft Ansbach gehorte Johann Gottfried Tulla erhielt von 1792 bis 1794 eine Ausbildung bei Langsdorf in Gerabronn 1797 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 1798 erhielt er eine ordentliche Professur fur Maschinenkunde in Erlangen Er lehrte dort bis 1804 und unterzog in dieser Zeit den damals 15 jahrigen Georg Simon Ohm der zusammen mit seinem jungeren Bruder vom Vater in der Mathematik unterrichtet worden war einer grundlichen Prufung seiner Mathematik Kenntnisse Den Ruf der Universitat Heidelberg im Jahr 1803 lehnte er ab und entschied sich fur das Angebot an der Universitat Wilna Mathematik und Technologie zu lehren Im Russischen Kaiserreich wurden er und seine Familie in den erblichen Adelsstand erhoben 3 1806 kehrte er mit dem russischen Adelspradikats von zuruck und wurde unter anderem mit Unterstutzung seines alteren Bruders Gottlieb Landvogt von Dilsberg Ordinarius in Heidelberg Dort gab er die Heidelbergischen Jahrbucher der Literatur fur Mathematik Physik und Kameralwissenschaften heraus worin er u a Goethes Farbenlehre verriss Die Schreibmaschine des Zweiraderfinders Karl Drais begutachtete er 1833 fur das grossherzoglich badische Innenministerium Am 5 Juli 1804 wurde er mit dem Beinamen Archimedes VII zum Mitglied Matrikel Nr 1028 der Leopoldina gewahlt Die mathematisch physikalische Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nahm ihn 1808 als auswartiges Mitglied in ihren Reihen auf Langsdorf befasste sich mit grossem Interesse auch mit theologischen Fragen und publizierte zu diesem Thema mehrere Werke Sein Bruder Johann Wilhelm machte sich auf dem Gebiet der Salinenkunde als Fachmann einen Namen Karl Christian von Langsdorf erhielt einen Brief vom grossherzoglich badischen Gefallverwalter Willmann aus Bad Durrheim der ihm von der Theorie eines damals bereits verstorbenen Villinger Hobby Geologen erzahlte dass es in Durrheim nicht nur Gips sondern auch ein Salzvorkommen gabe Nachdem von Langsdorf bei der Regierung vorstellig geworden war sandte er seinen Sohn Gustav Langsdorf vor Ort der zusammen mit dem Bergrat K J Selb die Bohrungen in Durrheim koordinierte bei denen in der Nacht auf den 26 Februar 1822 tatsachlich Salz gefunden wurde 4 5 Familie BearbeitenEr heiratete 1781 seine Cousine Elisabeth Langsdorf 1761 1818 eine Tochter des Giessener Archivrats Carl Wilhelm Langsdorf 1731 1809 und der Marie Juliane Schieffer Das Paar hatte 8 Sohne und 4 Tochter darunter Daniel Tobias 2 September 1796 4 April 1871 Pfarrer in Hoffenheim spater Kirchenrat 1818 Karoline Burger 15 Oktober 1793 6 Marz 1880 Gustav 1803 1847 Professor der Berg u Salinenkunde beim Bergingineur Korps in St Petersburg Marie Bromme Eltern von Karl von Langsdorff 1834 1912 6 Lisette Johann Anton Schmidtmuller 1776 1809 Professor der Geburtshilfe in Landshut Johanna Caroline 18 August 1789 10 Oktober 1828 Ludwig Wallrad Medicus 1771 1850 Professor der Land u Forstwirtschaft in Munchen Eltern von Friedrich Medicus Karl Pfarrer in FliersbachNach ihrem Tod heiratete er 1818 Elisabeth Mayer 1758 1822 die Witwe des Bergrats und Kammerdirektors Johann Georg Glenck 1802 Carl Christian Friedrich Glenck wurde dadurch sein Stiefsohn Seine Frau war die Tochter des Georg Hartmann Mayer 1719 1798 dieser war Pfarrer und als Gipsapostel ein bekannter Forderer der Landwirtschaft Nachdem auch seine zweite Frau gestorben war heiratete er 1822 in Heidelberg Louise Friedrike von Wogau 1777 1832 die Witwe des Professors Carl Philipp Christoph Heinrich Eschenmayer 1763 1820 Als auch sie verstarb heiratete er 1832 in Heidelberg seine vierte und letzte Frau Elisabeth Schweickhard 1779 1858 Werke Bearbeiten Auswahl Vollstandige auf Theorie und Erfahrung gegrundete Anleitung zur Salzwerkskunde 1784 Erlauterungen der Kastnerschen Analysis endlicher Grossen 1776 1777 Drey oekonomisch physikalisch mathematische Abhandlungen 1785 Physisch mathematische Abhandlungen uber Gegenstande der Warmelehre 1796 Handbuch der Maschinenlehre fur Praktiker und akademische Lehrer 1797 Lehrbuch der Hydraulik mit bestandiger Rucksicht auf die Erfahrung 1794 1796 Der Strumpfwirkerstuhl und sein Gebrauch 1805 Erlauterung hochstwichtiger Lehren der Technologie 1807 Principia calculi differentialis a fundamentis novis iisque solidioribus deducta Neue und grundlichere Darstellung der Prinzipien der Differentialrechnung 1807 Uber Newtons Eulers Kastners und Konsorten Pfuschereien in der Mathematik 1807 Arithmetische Abhandlungen uber juristische staats und forstwirthschaftliche Fragen Mortalitat Bevolkerung und chronologische Bestimmungen 1810 Neue leichtfassliche Anleitung zur Salzwerkskunde mit vorzuglicher Rucksicht auf Halurgische Geognosie und auf die zweckmassigsten Anstalten zur Gewinnung reicherer Soolquellen 1824Literatur BearbeitenDagmar Drull Carl Christian Langsdorf in Heidelberger Gelehrtenlexikon Bd 2 1803 1932 Heidelberg 1986 S 155 156 online Menso Folkerts Langsdorff Karl Christian von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 611 f Digitalisat Siegmund Gunther Langsdorf Karl Christian von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 691 f Hans Erhard Lessing Technologen an der Universitat Heidelberg In Wilhelm Doerr Hrsg SEMPER APERTUS 600 Jahre Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Band II Heidelberg 1986 S 105 131 Walter Volk Karl Christian von Langsdorf Philippsburg i B 1934 Langsdorff Karl Christian von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1907 Erster Jahrgang S 465Weblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Karl Christian von Langsdorf bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Literatur von und uber Karl Christian von Langsdorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Karl Christian von Langsdorf in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gabriele Dorflinger Carl Christian Langsdorf Eine Materialsammlung aus Historia Mathematica Heidelbergensis Carl Christian von Langsdorff Mitglieder BAdW RuckschauEinzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen Band 13 Teil 1 Seite 461ff Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 145 Volk 1934 S 11 Archivierte Kopie Memento vom 17 November 2015 im Internet Archive Volltext in der Google Buchsuche Heinrich Kaak Karl von Langsdorff in Sachsische Biografie hrsg vom Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Abgerufen am 21 Juli 2023Normdaten Person GND 116728701 lobid OGND AKS LCCN n83033052 VIAF 63996215 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langsdorf Karl Christian vonALTERNATIVNAMEN Langsdorff Carl Christian von Archimedes VII Langsdorf Karl Christian Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker TechnikerGEBURTSDATUM 18 Mai 1757GEBURTSORT NauheimSTERBEDATUM 10 Juni 1834STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Christian von Langsdorf amp oldid 235967561