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Karl Bochel 15 September 1884 in Koblenz 28 Februar 1946 in Fjellhamar bei Oslo war ein sozialdemokratischer Widerstandskampfer und Mitbegrunder des Arbeitskreises revolutionarer Sozialisten RSD Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Bochel wurde als Sohn eines Eisenbahnarbeiters geboren und absolvierte nach der Volksschule von 1899 bis 1902 eine Schlosserlehre Anschliessend arbeitete er bis 1913 in Rheinhausen 1905 trat er dem Deutschen Metallarbeiterverband DMV bei und wurde 1910 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Ab 1913 war er fur mehrere sozialdemokratische Zeitungen tatig So war er 1913 Redakteur der Niederrheinischen Arbeiter Zeitung bzw der Niederrheinischen Volksstimme in Duisburg Im Ersten Weltkrieg diente er von 1914 bis 1918 als Soldat Im November 1918 war er Mitglied des Arbeiter und Soldatenrates von Duisburg Im April 1919 trat er in die Redaktion der Volksstimme in Chemnitz ein seit August 1919 war er deren Chefredakteur bis 1933 Bochel war Delegierter zu den DMV Verbandstagen 1921 und 1924 Bochel war von 1924 bis 1926 Mitglied der Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung Von 1923 an leitete er den linken Flugel der SPD in Sachsen Von 1924 bis 1933 war er Vorsitzender des SPD Bezirks Chemnitz Erzgebirge und Mitglied des zentralen SPD Parteiausschusses Bochel wurde 1926 in den Sachsischen Landtag gewahlt Dort war Bochel zunachst Mitvorsitzender und ab 1929 alleiniger Vorsitzender der SPD Fraktion Ab 1928 war er auch Vorsitzender des Landesarbeitsausschusses Landesvorsitzender der SPD Sachsen Er vertrat eine dezidiert linke Position gehorte im Oktober 1927 zu den Grundern der Zeitschrift Der Klassenkampf und im Oktober 1931 der Marxistische Tribune 1931 sprach er sich fur einen Zusammenschluss von KPD und SPD aus Er kritisierte die Koalitionspolitik der SPD Spitze und deren Tolerierung der Bruning Regierung Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er am 9 Marz 1933 im sachsischen Landtag schwer misshandelt und floh im Mai 1933 in die Tschechoslowakei Er beteiligte sich am Aufbau des Grenzsekretariats Karlsbad Am 26 April 1933 wurde er in den Reichsvorstand der SPD gewahlt Bochel dem am 29 Marz 1934 mit der Veroffentlichung der zweiten Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs die deutsche Staatsangehorigkeit entzogen wurde 1 trat in Prag der SPD Exilorganisation Sopade bei und gehorte ab August 1934 dem Vorstand der Sopade an Zusammen mit Siegfried Aufhauser grundete er im selben Monat den Arbeitskreis revolutionarer Sozialisten und setzte sich erneut fur die Aktionseinheit von Sozialdemokraten und Kommunisten ein Am 30 Januar 1935 schloss ihn die Sopade wegen seiner parteikritischen Ausserungen aus dem Sopade Vorstand aus Es folgte ein zwei Jahre andauernder Bruch mit der Sopade und gemeinsam mit Aufhauser die Grundung der Revolutionaren Sozialisten Deutschlands RSD Bochel war bis 1937 Vorsitzender der RSD Im Dezember 1936 unterzeichnete er den Aufruf des Volksfrontausschusses Nachdem sich die RSD der Sopade Spitze und damit der von Bochel kritisierten Politik angenahert hatten trat er 1937 aus ihrer Arbeitsgemeinschaft aus 1938 ging Bochel nach Norwegen und war seit Ende 1939 gelahmt Er hielt sich wahrend der deutschen Besetzung des Landes in einem Krankenhaus versteckt 1945 kehrte er schwer krank nach Oslo zuruck und starb 1946 in Fjellhamar Bochels Tochter war die Autorin Rose Nyland 1929 2004 Ehrungen BearbeitenDie Karl Bochel Strasse in Chemnitz ist nach ihm benannt 2015 wurde ein Stolperstein vor dem Georg Landgraf Forum in Chemnitz fur ihn verlegt 2 Literatur BearbeitenFrank Heidenreich Arbeiterkulturbewegung und Sozialdemokratie in Sachsen vor 1933 Bohlau Verlag Koln Weimar 1995 ISBN 3 412 08495 6 S 422 Mike Schmeitzner Michael Rudloff Geschichte der Sozialdemokratie im Sachsischen Landtag Darstellung und Dokumentation 1877 1997 2 Auflage 1998 ISBN 3 00 002084 5 S 174 177 Peter Steinbach Johannes Tuchel Hrsg Lexikon des Widerstandes 1933 1945 2 Auflage C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 43861 X S 29 Steffen Kachel Ein rot roter Sonderweg Sozialdemokraten und Kommunisten in Thuringen 1919 bis 1949 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Kleine Reihe Band 29 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20544 7 S 215 f Weblinks BearbeitenBiografie von Karl Bochel In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Einzelnachweise Bearbeiten Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen New York London Paris 1985 ISBN 978 3 11 095062 5 S 4 Nachdruck von 2010 Stadt Chemnitz Stolpersteinverlegung am 30 September 2015 Normdaten Person GND 13359081X lobid OGND AKS VIAF 18417667 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bochel KarlKURZBESCHREIBUNG sozialdemokratischer Widerstandskampfer und Mitbegrunder des Arbeitskreises revolutionarer Sozialisten RSD GEBURTSDATUM 15 September 1884GEBURTSORT KoblenzSTERBEDATUM 28 Februar 1946STERBEORT Fjellhamar bei Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Bochel amp oldid 222977848