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Das Kapuzinerkloster in Essen entstand Anfang des 17 Jahrhunderts auf Betreiben der Furstabtissin in einem zu diesem Zweck aufgehobenen Beginenkonvent das im 13 Jahrhundert gegrundet worden war Das Kapuzinerkloster wurde 1834 aufgehoben Neun Jahre spater eroffneten die Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth im Klostergebaude ihr Konvent um dort bis 1893 kranke Menschen zu pflegen Damit war es das alteste Essener Krankenhaus welches heute an anderer Stelle als Elisabeth Krankenhaus weitergefuhrt wird Gedenktafel vor Ort mit Abbildung der 1912 abgebrochenen Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 13 bis 17 Jahrhundert Beginenkonvent 1 2 17 Jahrhundert bis 1834 Kapuzinerkloster 1 3 1843 1893 Konvent der Barmherzigen Schwestern von der hl Elisabeth 2 Situation heute 3 Literatur 4 FussnotenGeschichte BearbeitenSeit dem ausgehenden 13 Jahrhundert gab es im Bereich zwischen der heutigen Kapuzinergasse und der Lindenallee im Essener Stadtkern ein Beginenkonvent dann seit Beginn des 17 Jahrhunderts ein Kapuzinerkloster und schliesslich im 19 Jahrhundert ein Konvent der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth 13 bis 17 Jahrhundert Beginenkonvent Bearbeiten Nordlich des Kettwiger Stadttores besass der Essener Kanoniker Heinrich von Ketwich ein Anwesen das er im Jahre 1288 einer Frauengemeinschaft stiftete um dieser dort ein frommes Leben zu ermoglichen Daraus ging der alteste von sechs Konventen der Stadt Essen hervor der Beginenkonvent Im Kettwig Die hier ansassigen ehelosen Schwestern mussten keiner Ordensregel folgen widmeten sich dem Gebet der Krankenpflege und der Spinnerei und hatten zu jeder Zeit ihre Gemeinschaft verlassen konnen 1460 liess der von rund zehn oder zwolf Personen gebildete Konvent eine erste Kapelle errichten 17 Jahrhundert bis 1834 Kapuzinerkloster Bearbeiten nbsp Innenansicht der Kapuzinerkirche um 1912 nbsp Zum Vergleich Innenansicht der Elisabeth Krankenhauskirche heute mit den Reliquien aus der alten KapuzinerkircheUm 1615 als die Anzahl der Schwestern im Konvent zuruckging wurde der Kapuzinerorden von Furstabtissin Maria Clara von Spaur nach Essen berufen und von ihr grosszugig mit Stiftseigentum beschenkt Sie erliess 1616 und 1624 fur das Stift Essen restriktive Religionsordnungen die zum Ziel hatten den katholischen Glauben wiederherzustellen 1 nachdem am 28 April 1563 Pfarrer Heinrich Barenbroch der Reformator Essens die erste evangelische Predigt hielt und eine ganze Burgerschaft zum Protestantismus ubergetreten war Die Berufung des Kapuzinerordens war Teil der gegenreformatorischen Bestrebungen der Abtissin Die Errichtung des Kapuzinerklosters fand in den Jahren 1618 bis 1620 statt In den 1740er Jahren wurde die baufallige Kirche aus dem Jahr 1460 neu aufgebaut Diese einschiffige Kirche war von einem Tonnengewolbe uberdeckt und besass vier Fenster je Langsseite 2 Der Hochaltar die beiden Seitenaltare und einige andere Reliquien aus der Klosterkirche befinden sich in der heutigen Kirche des Elisabeth Krankenhauses Am 5 August 1746 3 wurde die Klosterkirche und das Kloster von Furstabtissin Franziska Christine von Pfalz Sulzbach mit einem grossen Fest fur Stift und Stadt eingeweiht Der Ordensguardian der Kapuziner kam dafur aus Munster angereist und dankte in seiner Festpredigt der Furstabtissin und den Burgern der Kaiserlichen Freien Reichsstadt Essen In dieser Formulierung sah die Abtissin den unseligen Streit mit der Stadt erneut angefacht was sie veranlasste nicht nur alle Beihilfen fur die Kapuziner zu streichen sondern auch die furstliche Bewirtung und Einquartierung der Ordensoberen wahrend der jahrlich stattfindenden Vorsprache im Schloss Borbeck Daraufhin nahmen die Kapuziner sonntags drauf das Wort von der Kaiserlichen Freien Reichsstadt Essen in der Kapuzinerkirche zuruck womit sie nun in Gnaden zugelassen waren was wiederum einen Konflikt mit dem Stadtrat zur Folge hatte 4 Das Kapuzinerkloster schloss 1834 seine Pforten 1843 1893 Konvent der Barmherzigen Schwestern von der hl Elisabeth Bearbeiten Am 18 August 1843 erhielt die 1840 von den Konventualinnen zur Oberin gewahlte Schwester Clara Kopp von den kirchlichen und staatlichen Behorden die Genehmigung eine Ordensgemeinschaft zu grunden und ein Krankenhaus zu fuhren Nach umfangreicher Renovierung des bereits halb verfallenen Klostergebaudes grundeten die Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth 1843 darin das erste Essener Krankenhaus Am 23 Januar 1844 nahmen Clara Kopp und ihre anfanglich sechs Mitschwestern den Krankenhausbetrieb auf In der Mitte des 19 Jahrhunderts begann die Industrialisierung des Ruhrgebietes stark anzusteigen Arbeitskrafte fur den Bergbau und die rasch expandierende Krupp Gussstahlfabrik wanderten zu was zu einem enormen Bevolkerungsanstieg fuhrte Gleichermassen stieg auch der Bedarf an medizinischer Versorgung woraufhin schon 1849 am alten Klostergebaude angebaut wurde So erhielt das Krankenhaus raumlich getrennt einen ersten Operationssaal und Verbandszimmer Gegen Ende des 19 Jahrhunderts explodierte die Bevolkerung regelrecht so dass das Krankenhaus 1893 einen Neubau mit 280 Betten an der Lindenstrasse erhielt Im alten Klostergebaude waren also bis dahin kranke Menschen gepflegt und behandelt worden Doch dem weiterhin rasanten Wachstum der Stadt Essen stand das neue Krankenhaus bald im Wege woraufhin ausserhalb der damaligen Stadt im heutigen Stadtteil Essen Huttrop das heutige Elisabeth Krankenhaus errichtet wurde Situation heute Bearbeiten nbsp Elisabeth Krankenhaus im Jahr 1919In den Jahren 1912 1913 wurden das ehemalige Kloster und die Kapuzinerkirche abgebrochen Sie waren namensgebend fur die heutige Kapuzinergasse wo einzig eine Gedenktafel an das Kloster erinnert 1909 verkauften die Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth der Stadt Essen das Krankenhausgebaude zum Preis von 1 5 Millionen Mark und erwarben im gleichen Jahr Land vom ehemaligen Brunglinghaushof in Huttrop Hier entstand in den Jahren 1910 bis 1913 nicht nur ein modernes grosses Krankenhaus das heute als das alteste Krankenhaus Essens gilt sondern auch eine neue barock gestaltete Krankenhauskirche Ihr barocker Hochaltar der der unbefleckten Empfangenen der Immaculata geweiht war welche ursprunglich im Altarbild dargestellt war jedoch zur Konsekration 1764 durch eine Immaculata Statue ersetzt wurde sowie die beiden Seitenaltare stammen aus der alten Essener Kapuzinerkirche ebenso die sechs an den Seitenemporen angebrachten Statuen und der Gedenkstein des Benediktiner Abtes Hugo Protaeus aus Werden aus dem Jahr 1619 1913 wurde auf dem Gelande des ehemaligen Kapuzinerklosters das gehobene Hotel Kaiserhof errichtet 1931 beispielsweise traf hier der Industrielle Gustav Krupp von Bohlen und Halbach mit Adolf Hitler zusammen Der Kaiserhof wurde nach Versteigerung des Inventars 1974 abgerissen Im Anschluss baute hier die Bank fur Gemeinwirtschaft 1975 ein Burogebaude das heutige Lindencenter das seit 2004 unter anderem die SEB Bank beherbergt Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Kreises Essen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 2 3 Schwann Dusseldorf 1893 S 58 Digitalisat Helmut Muller Die Ankunft der Kapuziner in Essen und die Grundsteinlegung des Kapuzinerklosters In Das Munster am Hellweg 22 1 1969 ZDB ID 400327 5 S 1 6 Hermann Schroter Was erinnert noch heute an das Kapuzinerkloster und seine Kirche in Essen In Das Munster am Hellweg 29 3 1976 ZDB ID 400327 5 S 31 47 Michael Dornemann Das Essener Kapuzinerkloster In Baldur Hermans Hrsg Die Sakularisation im Ruhrgebiet Ein gewalttatiges Friedensgeschaft Vorgeschichte und Folgen Edition Werry Mulheim an der Ruhr 2004 ISBN 3 88867 049 7 S 261 272 Fussnoten Bearbeiten Ute Kuppers Braun Frauen des hohen Adels im kaiserlich freiweltlichen Damenstift Essen S 264 Aschendorff Verlag 1997 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Kreises Essen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 2 3 Schwann Dusseldorf 1893 S 58 Digitalisat Tony Kellen Die Industriestadt Essen in Wort und Bild Geschichte und Beschreibung der Stadt Essen Zugleich ein Fuhrer durch Essen und Umgebung Essen Ruhr 1902 Druck und Verlag von Fredebeul amp Koenen S 96 online Zum 300 Geburtstag der Stifterin PDF 3 7 MB Furstin Franziska Christine Stiftung 16 Mai 1996 archiviert vom Original am 1 April 2013 abgerufen am 6 Dezember 2012 51 45335 7 0113 Koordinaten 51 27 12 1 N 7 0 40 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerkloster Essen amp oldid 227257176