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Die Kapelle Gorbitz ist ein denkmalgeschutzter ehemaliger Kirchenbau im Dresdner Stadtteil Gorbitz Sie wurde zusammen mit mehreren Nebengebauden zwischen 1876 und 1880 errichtet und zunachst als Diakonenbildungsanstalt genutzt Ab 1913 diente sie der Gorbitzer Kirchgemeinde als Gotteshaus Sinkende Mitgliederzahlen der Gemeinde fuhrten 2010 zur Entwidmung des Gebaudes das seitdem ungenutzt ist Die Kapelle Gorbitz 2020 Blick von der Uthmannstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Die Diakonenbildungsanstalt 1 3 Gotteshaus der Gorbitzer Kirchgemeinde 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick auf die Kapelle und ihre Nebengebaude vor 1919 nbsp Nebengebaude der Kapelle bis 2003 als Schule 74 POS Kurt Aschenbach 74 Mittelschule genutztVorgeschichte Bearbeiten Die Bewohner von Gorbitz und der Nachbardorfer Gompitz und Pennrich besassen viele Jahrhunderte lang kein eigenes Gotteshaus sondern besuchten die gut 3 km nordlich von Gorbitz gelegene Briesnitzer Kirche Dort gibt es bis heute die Gorbitzer Halle uber welche die Gorbitzer Gemeindemitglieder das Gebaude betraten Die Diakonenbildungsanstalt Bearbeiten Der Diakonieverein der evangelischen Landeskirche plante ab 1872 den Bau einer Bildungsanstalt die der Ausbildung junger Manner zu Diakonen und Brudern der inneren Mission dienen sollte Weiterhin sollten hier entartete oder in Gefahr der Entartung stehende Kinder bis zur Konfirmation eine Erziehung und Schulbildung erhalten 1876 wurde zu diesem Zweck ein Grundstuck an der Uthmannstrasse in Gorbitz erworben Bis 1880 entstand hier ein ausgedehnter Gebaudekomplex dessen Bau aus Spenden finanziert wurde Das Hauptgebaude wurde 1878 begonnen und am 1 Advent 1879 geweiht Es enthielt im Erdgeschoss Unterrichtsraume im Ost und Westflugel die Wohnraume des Anstaltsleiters Emil Hohne und seiner Mitarbeiter und im Obergeschoss eine Kapelle die auch von den Gorbitzer Burgern genutzt werden konnte Ein Nebengebaude wurde als Schule genutzt Zur Anstalt gehorten weiterhin ein Madchenwohnheim zwei als Schweizerhaus und Bienenkorb bezeichnete Wohngebaude fur die Jungen und die angehenden Diakone eine Baumschule und Gartnerei und ab 1893 auch ein Bauerngut in Oberpesterwitz Das Mannerwohnhaus war uber einen unterirdischen Gang mit der Anstalt verbunden Die Kinder und Jugendlichen sollten sich in der Anstalt unter Aufsicht der Diakone dem Obst und Gartenbau widmen Mit dem Verkauf der Erzeugnisse wurde die Anstalt finanziert 1883 wurden anlasslich des 400 Geburtstags von Martin Luther vor der Kapelle zwei Eichen gepflanzt je eine fur Ober und Niedergorbitz 1 Bis 1886 wurden in der Anstalt 39 Diakone ausgebildet 236 Kinder und Jugendliche erhielten eine Schulbildung Da in Gorbitz keine Moglichkeit zur Erweiterung der Anstalt bestand erwarb Emil Hohne 1899 Land in Moritzburg und verlegte sie dorthin Unter der Bezeichnung Evangelische Hochschule Moritzburg besteht die Einrichtung dort bis heute nbsp Blick auf die Kapelle von Nordwesten nbsp Die Luthereichen nbsp Gedenktafel fur Emil HohneGotteshaus der Gorbitzer Kirchgemeinde Bearbeiten nbsp 1907 errichteter GlockenturmDer Gebaudekomplex an der Uthmannstrasse wurde von Hohne an die Gemeinde Obergorbitz verkauft nachdem die Kirchgemeinde Briesnitz kein Interesse gezeigt hatte Die Gemeinde nutzte ihn ab 1900 als Schule Auch Gottesdienste wurden weiterhin in der Kapelle gehalten Hierfur wurde ein eigener Pfarrer angestellt der Gorbitz als Filialgemeinde von Briesnitz betreute 1907 wurde westlich des Schulgebaudes ein holzerner Glockenturm errichtet 1913 wurde die Kapelle zum Gotteshaus der nun selbststandigen Kirchgemeinde Gorbitz Zwischen 1925 und 1928 wurden einige Umbauten am Gebaudekomplex durchgefuhrt In den 1980er Jahren entstand nordlich des Gorbitzer Ortskerns ein Neubaugebiet Dort grundete sich die neue evangelische Philippus Kirchgemeinde Wegen sinkender Mitgliederzahlen fusionierte die Gorbitzer Kirchgemeinde 2001 mit der Philippus Gemeinde Die Gorbitzer Kapelle wurde nun im Wechsel mit der neuen Philippuskirche zunachst weiterhin fur Gottesdienste genutzt 2010 jedoch entwidmet Ursprunglich war eine Weiternutzung durch die Koreanische Evangelische Gemeinde Dresden geplant das Gebaude steht jedoch seit 2010 leer Seit 2002 erinnert eine Gedenktafel an der Kapelle an den Anstaltsgrunder Emil Hohne Im westlichen Nebengebaude war bis 2003 die 74 Mittelschule untergebracht Die Kapelle die zur Uthmannstrasse fuhrenden Treppen die zur Strasse hin liegenden aus Planer errichteten Stutzmauern des Grundstucks und der Glockenturm stehen unter Denkmalschutz 2 Ausstattung Bearbeiten1914 erhielt das Gebaude eine Jehmlich Orgel mit elf Registern zwei Manualen und 762 Orgelpfeifen Sie wurde 1956 restauriert und dabei um zwei Register erweitert Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Kapelle mit Buntglasfenstern ausgestattet die der Kunstmaler Karl Schulz gestaltet und die Kunstglaserei Horst Heymann in Wolfnitz gefertigt hatte Sie zeigen unter anderem ein Hirtenmotiv und die Namen von 194 Gemeindemitgliedern die im Krieg gefallen waren Im Glockenturm hangen drei Stahlglocken die in Bochum gegossen wurden Nach der Entwidmung der Kapelle wurde die Gebaudeausstattung der polnischsprachigen evangelischen Gemeinde in Cesky Tesin zum Geschenk gemacht Literatur BearbeitenNorbert Goller Hrsg Gorbitz Aus der Geschichte eines Dresdner Stadtteils Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 64 4 S 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapelle Gorbitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchen in Gorbitz Memento vom 7 Dezember 2022 im Internet Archive In dresdner stadtteile de Zur Geschichte der Philippus Kirchgemeinde In kirchspiel dresden west de Kapelle Gorbitz In Stadtwiki Dresden Einzelnachweise Bearbeiten Uthmannstrasse In Stadtwiki Dresden Kulturdenkmale auf dem Themenstadtplan Dresden Abgerufen am 30 Dezember 2020 51 03915 13 66581 Koordinaten 51 2 20 9 N 13 39 56 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelle Gorbitz amp oldid 232913709