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Unter Kapikulu osmanisch قپوقولو اوجاغی Kapikulu Ocagi versteht man einen Truppenteil der Armee des Osmanischen Reichs JanitscharenInhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Die Sultansschanze 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGliederung BearbeitenDiese Truppe setzte sich zusammen aus der Infanterie der Janitscharen der hofischen Kavallerie der Artillerie Topcu den Waffenschmieden Cebeciler und den Muteferrikas Hoffouriere Die hofische Kavallerie wurde erstmals im 14 Jahrhundert aufgestellt ihre Rekrutierung erfolgte aus den Janitscharen und den Pagen des Hofes 1 Diese Kavallerietruppe war in sechs Schwadronen eingeteilt 2 3 Sipah die Reiter am rechten Flugel Silahdar die Waffentrager am linken Flugel Sag ulufeliler die Besoldeten zur Rechten Sol ulufeliler die Besoldeten zur Linken Sag garibler die Fremdlinge zur Rechten Sol garibler die Fremdlinge zur Linken Die ersten beiden Schwadronen waren im Felde die Leibwache des Sultans oder des Grosswesirs Die Muteferrikas die Hoffouriere im unmittelbaren Gefolge des Sultans rekrutierten sich aus den Sohnen hoher Wurdentrager Sie waren im Felde fur die Bewachung der Fahnen und der Rossschweife verantwortlich 4 Den Kapikulu Truppen oblag der Dienst um die Hohe Pforte um den Regierungssitz des Sultans nicht nur in der Hauptstadt sondern auch im Felde wenn der Padischah wie uber lange Zeit ublich den Feldzug personlich leitete Die Kapikulu waren in der Schlachtordnung das Zentrum die Sultansschanze Unter Suleyman dem Prachtigen 1520 1566 wurde die Regel uber den Einsatz der Kapikulu ausschliesslich unter dem unmittelbaren Kommando des Herrschers allerdings durchbrochen und ihre Einheiten beteiligten sich an den Kampfen auf dem ungarischen Kriegsschauplatz auch in Abwesenheit des Sultans 5 Die Sultansschanze BearbeitenDas anfangs oftmals schlachtentscheidende Element der osmanischen Schlachtordnung war die Sultansschanze Hinter den Truppen der Serratkuli legten die Osmanen ein befestigtes Lager an in dem sich der Sultan mit den Kapikulu Truppen dem Hofheer des Sultans aufhielt Die Janitscharen verschanzten sich hinter aufgeschutteten Graben und Wallen die mit Speeren zusatzlich bewehrt waren 6 Auch die Artillerie war dort postiert flankiert von der Hofkavallerie nbsp Panzerreiter gegen SipahisDie schwergepanzerte Reiterei des abendlandischen Heeres durchbrach meist die Linien der leichten Kavallerie und der Vasallentruppen sturmte gegen das Zentrum vor wo sie ermattet unvermutet auf die Sultansschanze auflief und von den Janitscharen und der Artillerie frontal von der hofischen Kavallerie flankierend angegriffen wurde Der dann erfolgende Ruckzug war ein Spiessrutenlaufen zwischen den Serratkuli Truppen wobei die christliche Reiterei meist aufgerieben wurde 7 8 Die Schlachttaktik der Osmanen war also defensiv die Strategie der Kriegsfuhrung jedoch offensiv Wegen der nahezu fehlenden Feindaufklarung und der wenig flexiblen Lenkung in der Schlacht scheiterte das Abendland wahrend der Expansionsphase des Osmanischen Reiches immer wieder an der Sultansschanze Der ehemalige Janitschare Konstantin aus Ostrovitza kritisiert dies im 41 Kapitel seines Werkes Memoiren eines Janitscharen 9 Siehe auch BearbeitenListe osmanischer TitelLiteratur BearbeitenFerenc Majoros Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Die Geschichte einer Grossmacht Weltbild Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 0336 3 Bertrand Michael Buchmann Osterreich und das Osmanische Reich Eine bilaterale Geschichte WUV Universitatsverlag Wien 1999 ISBN 3 85114 479 1 Richard Franz Kreutel Ubersetzer Kara Mustafa vor Wien Das turkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683 verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte Reihe Osmanische Geschichtsschreiber 1 Auflage Verlag Styria Graz Wien Koln 1955 Historisches Museum der Stadt Wien Robert Waissenberger Herausgeber Die Turken vor Wien Europa und die Entscheidung an der Donau 1683 Residenz Verlag Salzburg Wien 1982 ISBN 3 7017 0312 4 Renate Lachmann Ubersetzung Einleitung Memoiren eines Janitscharen oder Turkische Chronik In Gunther Stokl Hrsg Slavische Geschichtsschreiber Band VIII Styria Verlag Graz Wien Koln 1975 ISBN 3 222 10552 9 Einzelnachweise Bearbeiten Bertrand Michael Buchmann Osterreich und das Osmanische Reich Eine bilaterale Geschichte WUV Universitatsverlag Wien 1999 ISBN 3 85114 479 1 S 83 84 Richard Franz Kreutel Ubersetzer Kara Mustafa vor Wien Das turkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683 verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte Verlag Styria Graz Wien Koln 1955 Erste Auflage S 192 Historisches Museum der Stadt Wien Robert Waissenberger Herausgeber Die Turken vor Wien Europa und die Entscheidung an der Donau 1683 Residenz Verlag Salzburg Wien 1982 ISBN 3 7017 0312 4 S 115 Richard Franz Kreutel Ubersetzer Kara Mustafa vor Wien Das turkische Tagebuch der Belagerung Wiens 1683 verfasst vom Zeremonienmeister der Hohen Pforte aus der Reihe Osmanische Geschichtsschreiber Verlag Styria Graz Wien Koln 1955 Erste Auflage S 185 Ferenc Majoros Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Die Geschichte einer Grossmacht Weltbild Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 0336 3 S 17 Konstantin aus Ostrovitza Memoiren eines Janitscharen oder Turkische Chronik 15 Jahrhundert zitiert bei Ferenc Majoros Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Die Geschichte einer Grossmacht Weltbild Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 0336 3 S 28 29 Ferenc Majoros Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Die Geschichte einer Grossmacht Weltbild Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 0336 3 S 28 29 Bertrand Michael Buchmann Osterreich und das Osmanische Reich Eine bilaterale Geschichte WUV Universitatsverlag Wien 1999 ISBN 3 85114 479 1 S 77 Renate Lachmann Memoiren eines Janitscharen oder Turkische Chronik Styria Verlag Graz Wien Koln 1975 ISBN 3 222 10552 9 S 159 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapikulu amp oldid 192682534