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Die Kamig Osterreichische Kaolin und Montanindustrie Aktiengesellschaft Nfg Komm Ges gegrundet 1922 ist ein oberosterreichischer Bergbau Betrieb mit Sitz in Perg Aisthofen 25 Ehemaliges Verwaltungsgebaude der KamigDie Gesellschaft befindet sich seit 1922 mehrheitlich bzw zur Ganze im Besitz der Familie Gotzl und beschaftigt sich mit der Gewinnung der Aufbereitung und dem Grosshandel von Kaolin Quarzsand Kies und Ton in den Gemeinden Allerheiligen im Muhlkreis Perg Schwertberg und Tragwein Ein Teil der Produkte wird exportiert nach Griechenland Italien Slowenien Ungarn Deutschland und in die Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Kaolinbergbaus Oberosterreich 2 Untertagebau 3 Tagbau 4 Grundungs Aktionare 5 Eigentumer und Geschaftsfuhrer nach dem 2 Weltkrieg 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte des Kaolinbergbaus Oberosterreich BearbeitenVorindustrielle Kaolingewinnung1808 wird in der Chronik des Marktes Tragwein ein Bewohner von Kriechbaum als Weissenmacher erwahnt Das Kaolin wurde aus einer einfachen Grube gewonnen in Holzbottichen gereinigt und in Jutesacken gepresst Eine Erwahnung von Weisser Erde die wirtschaftlich genutzt wurde erfolgte 1827 in der Chronik des Marktes Tragwein Es war die Rede vom Transport mit Pferdefuhrwerken nach Linz und die Verwendung zum Weissen von Soldatenuniformen sowie zum Reinigen der Riemen und des Zaumzeuges der Pferde Dafur war bereits eine einfache Aufbereitung des Kaolins erforderlich In der Ortschaft Kriechbaum betrieben Landwirte ab der Mitte des 19 Jahrhunderts kleine Gruben uber Tage Der Rohstoff wurde in Holzbottichen aufbereitet und von grosseren Ruckstanden getrennt Sogenannter Schwertberger Weisston wurde an Ofensetzer und kleinere Hafner Betriebe in der Gegend um Linz und Steyr verkauft 1898 erwarben R Pollak und A Klein das Kaolinvorkommen samt den bereits bestehenden Anlagen und fuhrten den Betrieb unter der Bezeichnung Dr Klein und Comp Kaolin und Chamottewerke Schwertberg weiter Das Unternehmen erwarb auch Abbaurechte auf benachbarten Grundstucken und begann mit der Errichtung einer Schachtanlage fur einen Tiefbau in kleinem Massstab Industrielle Kaolingewinnung1910 erwarb die Prager Montanaktiengesellschaft den Bergbau in Kriechbaum und erzeugte industriemassig bis zur Einstellung des Abbaus wahrend des 1 Weltkriegs jahrlich etwa 1800 Tonnen Kaolin 1920 wurde der Betrieb an die Wienerberger Ziegelfabrik und Bau AG Wien verkauft Grundung der KAMIG1922 grundete Rudolf Illner die KAMIG als Osterreichische Kaolin und Montan Industrie Gesellschaft m b H die im November 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde Ziel war eine eigene Kaolingewinnung in Osterreich zur Sicherung der Eigenversorgung Die Aktien befanden sich schon damals mehrheitlich im Eigentum der Familie Gotzl Der Ausbau der Produktionskapazitat erfolgte ab 1923 durch die Errichtung einer Seilbahn von Kriechbaum ins Josefstal dem Bau einer Aufbereitungsanlage und der Erschliessung der Vorkommen im Tag und Untertagebau mit mehreren Abbau Schachten 1938 waren 500 Dienstnehmer in der KAMIG beschaftigt nbsp Betriebsgebaude in Weinzierl1938 wurde die Kamig unter Beteiligung des deutschnationalen Politikers und Verwaltungsratsvorsitzenden Franz Dinghofer arisiert die Familie Gotzl hinausgedrangt 1 Nach kriegsbedingten Einschrankungen und ganzlicher Schliessung 1945 wurde 1946 die Produktion wieder aufgenommen Ab 1952 wurden auf dem Gelande des Gehoftes Hinterleitner in der Ortschaft Weinzierl bei Perg im Tagbau kurzzeitig auch im Untertagebau weitere Vorkommen erschlossen Zwischen 1960 und 1970 erreichte die uberwiegend im Untertagbau geforderte Menge an Rohkaolin jahrlich bis zu 170 000 Tonnen aus denen 50 000 Tonnen Kaolin 70 000 Tonnen Quarzsand und 50 000 Tonnen Nebenprodukte erzeugt wurden In dieser Zeit waren im Bergbau in Kriechbaum 250 und im Unternehmen insgesamt etwa 500 Dienstnehmer beschaftigt Die KAMIG war der einzige Bergbaubetrieb des Muhlviertels und zahlte zu den grossten Betrieben der Region Zunehmende Konkurrenz durch die Erschliessung auslandischer Kaolinvorkommen die kostengunstig im Tagbau abgebaut werden konnten machten ab 1976 Umstrukturierungen im Transport und Aufbereitungsprozess notwendig Eine 7 6 Kilometer lange Forderleitung zwischen Kriechbaum und Aisthofen wurde errichtet und die Aufbereitung verlagerte sich vom Josefstal nach Aisthofen Die Betriebsstatte die betriebseigenen Seilbahnen die Schmalspurbahn im Aisttal und der Schwertberger Verladebahnhof wurden stillgelegt Der Abbau des Rohkaolins im Untertagebau wurde sukzessive verringert und 2001 zur Ganze beendet Untertagebau BearbeitenRudolf Schacht ab 1925 Nelly Schacht ab 1932 benannt nach der Gattin von Paul Gotzl Christinen Schacht ab 1948 benannt nach der Schwiegertochter von Paul GotzlTagbau BearbeitenChristinen Tagbau in Kriechbaum benannt nach der Schwiegertochter von Paul Gotzl Tagbau Weinzierl bei Perg ab 1952 nun 2021 teilweise renaturiertGrundungs Aktionare BearbeitenRudolf Illner 1891 in Destna Rumberg Sudmahren 1963 in New York Grundungsmitglied Aktionar und Generaldirektor des Unternehmens von 1922 bis 1938 Paul Gotzl 1884 bis 1957 Grundungsmitglied und Hauptaktionar von 1922 bis 1938 Franz Dinghofer 1873 bis 1956 Grundungsmitglied der KAMIGEigentumer und Geschaftsfuhrer nach dem 2 Weltkrieg BearbeitenFritz Gotzl 2 September 1912 1984 nach Restituierung der Aktien Hauptaktionar Generaldirektor der KAMIG ab 1946 Peter Gotzl 1938 12 November 2017 1974 leitender Mitarbeiter Generaldirektor der KAMIG ab 1977 Mitglied des Schutzenvereins Perg Alexander Gotzl 4 April 1970 Hauptaktionar und Geschaftsfuhrer der KAMIG Trager der Goldenen Medaille der Republik Osterreich Obmann des Vereins Wirtschaft fur Muhlviertler SOS KinderdorfLiteratur BearbeitenFranz Kirnbauer 150 Jahre Kaolingewinnung in Kriechbaum bei Schwertberg in Josef Nagler Blatter fur Technikgeschichte Band 14 Wien 1952 Franz Zeitlinger Karl Rieder Historischer Uberblick uber die Kaolingewinnung in Kriechbaum Die Firma Kamig im Laufe der Jahrzehnte In Oberosterreichische Geonachrichten Jahrgang 29 Linz 2014 S 11 16 zobodat at PDF Kamig Osterreichische Kaolin und Montanindustrie Aktiengesellschaft Nfg Komm Ges Hrsg Gluckauf Die Kamig im Wandel der Zeit Schwertberg 2002 PDF auf kunden kiesewetter at abgerufen 17 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Huber Linda Erker Klaus Taschwer Der Deutsche Klub Austro Nazis in der Hofburg Czernin Wien 2020 ISBN 978 3 7076 0651 5 S 97 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kamig amp oldid 216525791