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Als Kaiserberichte werden die im Zuge des Ersten Weltkriegs vom Armeeoberkommando AOK verfassten taglichen Kriegsberichte an Franz Joseph I in spaterer Folge an Karl I und deren militarisches Fuhrungsinstrument der Militarkanzlei Seiner Majestat MKSM bezeichnet 1 Kriegsbericht des AOK an die Militarkanzlei Seiner Majestat Karl Schneller 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entwicklung 3 Aufbewahrung der Kaiserberichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenUm wahrend des Kriegsgeschehens trotz grosser raumlicher Distanz einen stetigen Informationsfluss zwischen dem in Teschen Osterreichisch Schlesien stationierten Armeeoberkommando AOK und der Militarkanzlei Seiner Majestat MKSM zu gewahrleisten wurde im Armeeoberkommando ein Pressedienst eingerichtet der abseits der offiziellen fur die Offentlichkeit bestimmten Presse Communiques auch vertrauliche Information uber die eigene militarische Lage bzw die der Feinde an die Militarkanzlei Seiner Majestat und damit dem Kaiser berichtete 2 Sollten zu Beginn nur Reports uber Geschehnisse ubermittelt werden veranderte sich in Folge der Umfang und die Zielsetzung der Berichte in Abhangigkeit zur gewunschten Kontrollfunktion und den daraus resultierenden Eingriffsmoglichkeiten in die Kriegsfuhrung die sich Kaiser Franz Joseph I trotz Delegierung des Oberbefehls an Erzherzog Friedrich von Osterreich Teschen vorbehielt Da die Militarkanzlei Seiner Majestat auch andere Informationsquellen unterhielt kam es immer wieder zu Konflikten mit dem AOK uber den zu vermittelnden Inhalt der Kaiserberichte Zu umfangreichen Anderungen kam es am 2 Dezember 1916 durch den Amtsantritt von Karl I der im Gegensatz zu seinem Vorganger Kaiser Franz Josef selbst das Armeeoberkommando innehatte 3 Neben der Militarkanzlei Seiner Majestat wurden mit den Berichten auch der Landesverteidigungsminister der Aussenminister und das Kommando der Sudwestfront bedacht Sie wurden jeweils vom stellvertretenden Chefs des Generalstabs Franz Conrad von Hotzendorf gezeichnet 1 Anfangs wurden die Kaiserberichte per Hand verfasst in Folge wurden Typoskripte erstellt die aus den eigentlichen verschlusselten Telegrammen dechiffriert wurden Mit der Thronfolge von Kaiser Karl I wurden die Berichte im Zuge der Modernisierung und Effizienzsteigerung als Hughes Telegramme erstellt eine in der k u k Armee gangige Fernschreibertechnik 3 Entwicklung Bearbeiten nbsp Major Karl Schneller Leiter des Pressedienstes und erster Pressereferent des ArmeeoberkommandosMit der Erstellung der Berichte wurde im Generalstabskorps des Armeeoberkommando AOK mit 15 August 1914 der Leiter des Pressedienstes Major Karl Schneller beauftragt der als erster Pressereferent fur die tagliche Berichtsverfassung zustandig war die Bezeichnung Pressereferent etablierte sich dabei erst ab dem Jahr 2015 und wurde in Folge ruckwirkend verwendet Der vielseitige Karl Schneller der auch die als Schneller Tagebucher bekannt gewordenen Kriegsdokumentationen verfasste war neben den Kaiserberichten auch fur die offiziellen Pressekommuniques dem Verfassen fundierter kriegswissenschaftlicher und kriegshistorischer Studien verantwortlich und verbrachte als Kriegsberichterstatter auch Zeit direkt an der Front 2 Da Major Karl Schneller in Zusammenarbeit mit General Hugo Freiherr von Freytag Loringhoven mit der Erstellung eines Werkes der offiziellen Kriegsgeschichte beauftragt wurde ubergab Schneller am 1 Janner 1915 die Agenden der Kriegsberichte an den Hauptmann Anton Kless und Hauptmann Richard Hatzl 4 nbsp Edmund Glaise von Horstenau mit Uniform der deutschen Wehrmacht 1944 Ab dem 17 Juli 1915 ubernahm Edmund Glaise von Horstenau die Agenden der Kaiserberichtserstellung Erganzt wurden diese zwischen 1 Dezember 1916 und 20 Oktober 1917 durch Geheimberichte die an die Minister und den Chef des Kriegspressequartiers gerichtet waren Neben seiner Tatigkeit als Pressereferent verfasste Glaise Horstenauab vom 8 Juli 1915 bis 26 August 1915 auch Kriegstagebucher die ab dem 11 Juli 1915 maschinenschriftlich erstellt wurden Die einzelnen Kriegsgruppen mussten ihm dazu Tagesberichte zur Verfugung stellen 4 Aufbewahrung der Kaiserberichte BearbeitenDie Kaiserberichte weisen einen Umfang von einem dutzend Aktenkartons auf und werden im Kriegsarchiv des osterreichischen Staatsarchivs gelagert Mittels Digitalisierung sind diese mittlerweile zusammen mit den Tagebuchern Karl Schnellers auf der Homepage des Osterreichischen Staatsarchives einsehbar 1 Literatur BearbeitenGaby Bischof Nemeth General Karl Schneller Offizier aus Pflichtgefuhl Dichter aus Leidenschaft Gerold Verlag Wien 2012 ISBN 978 3 900812 01 0 Peter Broucek Ein General im Zwielicht Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Bohlau Verlag Wien 1983 ISBN 978 3 205087 49 6Weblinks BearbeitenPublizierte Kaiserberichte ab 15 August 1914 Osterreichisches Staatsarchiv abgerufen am 13 Januar 2018 Die Kaiserberichte 1914 1918 oesta gv at abgerufen am 28 Januar 2018 100 Jahre 1 Weltkrieg Abgerufen am 28 Januar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Meldungen Osterreichisches Staatsarchiv Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 12 April 2018 abgerufen am 13 Januar 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oesta gv at a b Gaby Bischof Nemeth General Karl Schneller Offizier aus Pflichtgefuhl Dichter aus Leidenschaft Gerold Wien 2012 ISBN 978 3 900812 01 0 S 45 f a b Auf den Spuren der Wahrheit Abgerufen am 28 Januar 2018 a b Peter Broucek Ein General im Zwielicht Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Bohlau Wien 1980 ISBN 978 3 205 08749 6 S 27 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaiserberichte amp oldid 220861708