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Das KZ Aussenkommando Sudelfeld Luftwaffe eines der 169 Aussenlager des KZ Dachau diente in der Zeit des Nationalsozialismus auf dem Sudelfeld bei Bayrischzell in Oberbayern dem Bau einer Versuchsanlage des Bevollmachtigten fur Hochfrequenzforschung Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 2 Aussenlager des KZ Dachau 3 Erhaltene Bauten 4 LiteraturHintergrunde BearbeitenUm den Vorsprung der Alliierten in der Radarforschung aufzuholen wurde eine Reichsstelle fur Hochfrequenzforschung mit ungefahr 1500 Hochfrequenz Experten in verschiedenen Instituten des Deutschen Reiches eingerichtet Eine Experimentieranlage der Luftwaffe mit der Bezeichnung Planungsstelle Sudelfeld fur Sonderaufgaben der Luftwaffe Braunschweig Sudelfeld b Bayrischzell befand sich auf dem Sudelfeld bei Bayrischzell im Landkreis Miesbach in Oberbayern zur Erforschung der Hochfrequenztechnik Schon bald hatte sich der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler in diese Arbeiten eingeschaltet indem er Raumlichkeiten und fachkundige KZ Haftlinge zur Verfugung stellte Dies wurde in einem Rechenschaftsbericht der damaligen Fuhrung des Beauftragten fur Hochfrequenzforschung in Person des Staatsrates H Johannes Plendl in Berlin Gatow an Feldmarschall Hermann Goring Reichsminister der Luftfahrt lobend hervorgehoben Aussenlager des KZ Dachau BearbeitenSo war in Raumen des Konzentrationslagers Dachau im August 1943 ein Hochfrequenzforschungs Institut eingerichtet worden Dieses Kommando war der Vorlaufer des im Juni 1944 zum KZ Gross Rosen in Schlesien verlegten Kommandos Wetterstelle und bestand aus Fachleuten der Elektro und Funktechnik aus den Reihen der KZ Haftlinge Eine Aussenstelle entstand am Sudelfeld Das Verzeichnis der Haftstatten unter dem Reichsfuhrer SS ITS Liste unterscheidet allerdings nicht zwischen dem in Sichtweite gelegenen KZ Aussenkommando Sudelfeld SS Berghaus einem Bergsport und Erholungsheim der SS und der Planungsstelle der Luftwaffe fur den Bau einer Versuchsanlage des Bevollmachtigten fur Hochfrequenzforschung Allerdings wird letztere in der Abteilung Arbeitseinsatz des Konzentrationslagers Dachau gesondert unter der Bezeichnung Sudelfeld Luftwaffe gefuhrt Zwei Veranderungsmeldungen dieser Abteilung Arbeitseinsatz tragen die Bezeichnung Sudelfeld Luftwaffe und sind erhalten geblieben sie nennen die Namen zweier Haftlinge die in das Krankenrevier des Stammlagers Dachau zuruckverlegt wurden Ebenfalls erscheint in der Liste Haftlingseinsatz fur Zwecke der Luftfahrtindustrie des SS Wirtschaftsverwaltungshauptamtes WVHA vom Januar 1944 dieses Luftwaffen Aussenkommando unter der Bezeichnung Bau einer Versuchsanlage des Bev ollmachtigten f ur Hochfrequenz forschung Die Starke des KZ Kommandos wird darin mit 25 Mann angegeben es wurden 4660 Arbeitsstunden geleistet Erhaltene Bauten Bearbeiten nbsp Betongehause fur einen Parabolspiegel aus Metall zur RadarforschungDie Bauten fur die Versuchsanlage fur Hochfrequenztechnik des Aussenkommandos Sudelfeld Luftwaffe wurden auf dem Kamm eines Bergruckens nordlich und oberhalb der Deutschen Alpenstrasse errichtet Erhalten geblieben sind Fundamentreste fur eine Materialseilbahn und Betonblocke die Aggregate von Antennenanlagen trugen sowie ein Bunker und das massiv betonierte Gehause mit den ungefahren Massen 6 00 6 00 6 00 Meter in Form eines Scheinwerfers mit einer talwarts gerichteten Ausnehmung in Form eines Parabolspiegels zur Aufnahme eines Spiegels aus Metall Seine Form und Bauweise lasst auf die Erprobung von Funkmessverfahren Radar schliessen Siehe auch Wurzburg Radar Die Spiegelachse weist in Richtung der kleinen Bergkuppe auf der gegenuberliegenden Talseite mit Namen Waldkopf auf den eine gerade noch erkennbare mit Gras eingewachsene Trasse einer schmalen Strasse fuhrt Dort sind allerdings keine Reste einer Gegenstation als Endpunkt einer Messstrecke mehr zu finden Eine weitere Plattform befand sich weiter oberhalb in selber Peilrichtung am Oberen Sudelfeld und ist heute noch anhand einer ebenfalls mit Gras uberwachsenen Zufahrtsstrasse deutlich erkennbar An der Talstation der Materialseilbahn im Bereich des heutigen Grossparkplatzes befand sich die so genannte Luftwaffenbaracke Gegen Ende des Jahres 1944 wurden unweit der Versuchsstation zwei holzerne Munitionsbaracken zur Lagerung von je einer Tonne Sprengstoff errichtet deren Fundamente erhalten geblieben sind Im entsprechenden beim Landratsamt Rosenheim eingereichten Bauantrag wurde erwahnt dass die Lagerung des Sprengstoffs im Auftrag der Bau und Betriebsstelle des Braun Helmhlotz sic Instituts wahrscheinlich Helmholtz in Landsberg Lech Fliegerhorst erfolgen sollte Beigefugt war ein Lageplan im Massstab 1 5000 mit dem schematisch dargestellten Versuchsstand und den Muni Baracken dem einzigen bis jetzt bekannten schriftlichen Nachweis dafur dass die noch erhaltenen Betonreste mit der Versuchsanlage identisch sind Diese stehen unter Denkmalschutz Bis heute halten sich Geruchte die Anlage habe der Entwicklung und Erprobung eines rauchlosen Schiesspulvers gedient was wahrscheinlich seitens der SS als eine bewusste Irrefuhrung der ansassigen Bevolkerung diente Alle erhalten gebliebenen schriftlichen Hinweise deuten aber auf eine Radarforschung hin Literatur BearbeitenHermann Kaienburg Die Wirtschaft der SS Metropol Verlag Berlin 2003 ISBN 3 936411 04 2 Fritz Trenkle Die deutschen Funkmessverfahren bis 1945 Huthig Verlag Heidelberg 1986 ISBN 3 7785 1400 8 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52962 3 169 Aussenlager und kommandos des KZ DachauAussenlagerkomplexeDeutschland Allach Hauptlager Munchen Allach BMW Aussenlager Karlsfeld OT RothschwaigeAllgau Aussenlager Kempten Kottern Fischen Blaichach KaufbeurenBodensee Hauptlager Friedrichshafen Aussenlager Uberlingen Aufkirch SaulgauKaufering Landsberg Hauptlager Kaufering I Landsberg Aussenlager Kaufering II Igling III Kaufering IV Hurlach V Utting VI Turkheim VII Erpfting VIII Seestall IX Obermeitingen X Utting XI StadtwaldhofMuhldorf Hauptlager Muhldorf Mettenheim M 1 Aussenlager Muhldorf Ampfing Waldlager V VI Muhldorf Mittergars Muhldorf Thalham Aussenkommando Muhldorf ZangbergSchwaben Hauptlager Augsburg Pfersee Aussenlager Gablingen Horgau BaumenheimDeutschland Munchen Aussenlager Agfa Kamerawerke Neuaubing Dornier Riem OT SS Reit amp Fahrschule Aussenkommando Bombensuche 30 Munchner AussenkommandosOberbayern Aussenlager Eching Germering Gendorf Landsberg Landshut Neufahrn Ottobrunn Stephanskirchen Trostberg Aussenkommando Hausham Ingolstadt Rosenheim Sudelfeld SS Berghaus Sudelfeld Luftwaffe Weitere AussenkommandosSchwaben Aussenlager Augsburg Kriegshaber Augsburg Haunstetten Burgau Lauingen Riederloh Aussenkommando Oberstdorf Birgsau Schlachters Weitere AussenkommandosOsterreich Aussenlager Mauthausen Weisssee Aussenkommando Fischhorn Hallein Lochau Salzburg Polizeidirektion Salzburg Bombensuche St Lambrecht Weitere Aussenkommandos 47 683823 12 042453 Koordinaten 47 41 2 N 12 2 33 O Normdaten Korperschaft LCCN no2016061963 VIAF 8146332970718732727 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenkommando Sudelfeld Luftwaffe amp oldid 220017092