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Der dem Hindu Gott Shiva geweihte Kustentempel in Mamallapuram im indischen Bundesstaat Tamil Nadu gehort zusammen mit dem Kailasanatha Tempel in Kanchipuram und dem Talagirisvara Tempel bei Panamalai zu den wichtigsten Bauten der Pallava Architektur Zusammen mit anderen Monumenten in Mamallapuram gehort er seit 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe 1 Der Kustentempel von Mamallapuram um 720 gilt neben dem Kailasanatha Tempel in Kanchipuram als der alteste oder zweitalteste Freibautempel Sudindiens Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Nandi Figuren 5 Tempelteich 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Tempel liegt auf einem durch Granitsteine befestigten Vorsprung knapp 60 km Fahrtstrecke sudlich von Chennai an der Kuste des Golfs von Bengalen in der ehemals bedeutenden Hafenstadt Mamallapuram in einer Hohe von ca 8 m Geschichte BearbeitenObwohl entsprechende Inschriften fehlen wird der Kustentempel zumeist der Regierungszeit des Pallava Herrschers Narasimha Varman I auch Rajasimha genannt reg 685 705 zugerechnet manchmal wird die Regierungszeit dieses Herrschers auch um ca 20 Jahre spater angesetzt oder die Fertigstellung des Tempels in die Mitte des 8 Jahrhunderts verlegt Die am Bau angebrachten Inschriften stammen allesamt aus der Regierungszeit der Chola Herrscher Rajaraja I reg 985 1014 und Rajendra I reg 1012 1044 In europaischen Quellen des 17 Jahrhunderts ist fur den Tempel die Bezeichnung 7 Pagoden uberliefert manche Grundrisse zeigen deshalb vier den Haupttempel umgebende Nebenschreine doch wurde an Ort und Stelle nichts entsprechendes gefunden Die Turme des Tempels dienten jedenfalls den Seefahrern fruherer Zeiten als Landmarke zur Orientierung Architektur Bearbeiten nbsp Kustentempel mit zahlreichen Nandi FigurenDer von einer Mauer mit zahlreichen liegenden Nandi Bullen umgebene Tempelbezirk ist durch drei Durchgange zur Stadt hin geoffnet Er ruht auf einer knapp 1 m hohen Umgangsplattform jagati und umfasst heute eine grosse und zwei kleine Cellae garbhagrihas die zwei mit Turmaufbauten vimanas sind Shiva geweiht und verfugen jeweils uber einen aus poliertem Basalt gefertigten Lingam der dazwischen liegende dritte ist dem auf der Weltenschlange ananta oder shesha ruhenden Vishnu narayana gewidmet Manchmal wird vermutet dass der kleine Shiva Tempel ursprunglich den Torbau gopuram zu einem insgesamt deutlich kleineren Tempelbezirk bildete und der Tempelbezirk in seiner heutigen Form erst um die Mitte des 8 Jahrhunderts entstand Die Turmaufbauten beider Tempel sind mehrfach zuruckgestuft und mit zahlreichen Scheinarchitekturen Schreinen im Stil der Funf Rathas versehen uber dem Vorraum antarala des kleineren Shiva Tempels befindet sich ein weiterer liegender Nandi Bulle Die Turmpyramiden schliessen nach oben ab mit Schirmkuppeln und kleinen krugartigen Aufsatzen kalashas Der gesamte Tempel sowie die zumeist aus Granit gefertigten Skulpturen waren ehemals mit dunnen Stuckschichten uberzogen und farbig bemalt Nandi Figuren BearbeitenDer Tempelbezirk ist rundherum eingefasst von annahernd hundert ca 1 m langen liegenden Nandi Figuren mit nach aussen abgewinkelten Kopfen Ob diese lediglich als hoheitliches Zeichen fur Shiva zu verstehen sind oder auch unheilabwehrenden apotropaischen Charakter haben ist unklar Tempelteich BearbeitenAusserhalb des Tempelbezirks wurde in den 1990er Jahren ein ins sandige Erdreich versenkter Tempelteich freigelegt in welchem sich eine Skulptur in Form einer funktionslosen Brunnensaule erhebt die jedoch von den Archaologen als ein alteres Shiva Heiligtum aus der Mitte des 7 Jahrhunderts identifiziert wurde Wahrend der Monsunzeit fullte sich der Teich von selbst mit Regenwasser ansonsten musste er mit Eimern etc befullt werden Der Tempelteich scheint den Anlass fur den ca 80 bis 100 Jahre spateren Bau des unmittelbar anschliessenden Kustentempels gegeben zu haben Literatur BearbeitenAlexander Rea Pallava architecture Asian Educational Services 1995 Faksimile der 1 Ausgabe von 1909 ISBN 978 8120610071 Michael W Meister Hrsg Encyclopaedia of Indian Temple Architecture South India Lower Dravidadesa 200 B C A D 1324 University of Pennsylvania Press Philadelphia 1983 ISBN 978 0812278408 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kustentempel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kustentempel Fotos Infos englisch Kustentempel Fotos Infos PDF englisch Kustentempel Skizzen Infos englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch 12 616458333333 80 199166666667 Koordinaten 12 36 59 2 N 80 11 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kustentempel amp oldid 217025454