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Die sudindischen Pallava Tempel entstanden wahrend der politischen wirtschaftlichen und kunstlerischen Dominanz des Pallava Reiches also in etwa der Zeit zwischen 600 und 850 n Chr Danach ubernahmen allmahlich die Chola die Macht und eigneten sich einige der von den Pallava entwickelten Architekturideen und formen an die insgesamt am Beginn des Dravidischen Stils stehen Der Kustentempel von Mamallapuram um 700 gilt als der alteste oder nach dem Kailasanatha Tempel von Kanchipuram als der zweitalteste Freibautempel Sudindiens Inhaltsverzeichnis 1 Ausbreitung 2 Historischer Hintergrund 3 Architektur Phasen 3 1 Felstempel 3 2 Freibautempel 4 Bauschmuck 4 1 Felstempel 4 2 Freibautempel 5 Nachwirkungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusbreitung Bearbeiten nbsp Pallava Reich um 645In seiner Blutezeit umfasste das Pallava Reich grosse Teile Sudindiens mit Ausnahme der zumeist von den Pandyas kontrollierten Sudspitze und der Region im Westen der Westghats heute Kerala Nach Norden wurde das Gebiet grosstenteils durch das Chalukya Reich begrenzt Historischer Hintergrund BearbeitenVon den Vorgangerdynastien der Pallavas in Sudindien Satavahanas Kadambas Gangas sind keine Steinbauten uberliefert eine Ausnahme bildet lediglich der Pranaveshwara Tempel bei Talagunda in Mittelindien Man muss deshalb davon ausgehen dass Wohn Palast und Tempelbauten dieser Zeit aus Baumstammen Zweigen Lehm oder zubehauenen Holzern errichtet wurden Die benachbarten und etwa gleichzeitigen Pandyas hinterliessen nur wenige und eher unbedeutende Tempelbauten Architektur Phasen BearbeitenMan kann die Pallava Architektur in zwei Phasen einteilen wobei aus keiner der beiden Phasen steinerne Palast oder gar Wohnbauten uberliefert sind was darauf schliessen lasst dass derartige Bauten nicht aus Stein sondern unter Festhalten an uberlieferten Traditionen auch weiterhin aus Holz oder Lehm errichtet wurden Die nachfolgende Unterteilung bezieht sich folglich allein auf Tempelbauten Felstempel Bearbeiten Die Felsarchitektur unterteilt sich nochmals in eine fruhe Gruppe von Hohlentempeln zu denen vorrangig die in der Regierungszeit Mahendravarmans I ca 610 630 aus Granit Felsen herausgehauenen und meist dreiportaligen Tempel gehoren hierzu gehoren unter anderem die Tempel von Mandagapattu Kuranganilmuttam Mahendravadi und Mamandur Eine zweite Gruppe umfasst hauptsachlich die um 680 entstandenen freistehenden aber nicht betretbaren monolithischen Experimentalbauten von Mamallapuram Funf Rathas die ihrerseits zum Vorbild der spateren Freibautempel wurden nbsp Hohlentempel bei Mandagapattu nbsp Hohlentempel bei Mahendravadi nbsp Hohlentempel bei Mamandur nbsp Hohlentempel Tiger cave bei Mamallapuram nbsp Mamallapuram Rathas nbsp dto nbsp Kanchipuram Kailasanatha TempelFreibautempel Bearbeiten Aus Kosten Praktikabilitats oder asthetischen Grunden entschlossen sich die Herrscher Stifter und Baumeister gegen Ende des 7 Jahrhunderts die Tradition der Felsarchitektur aufzugeben von nun an entstanden nur noch konstruktive Freibautempel wie der Kailasanatha Tempel in Kanchipuram der Kustentempel in Mamallapuram oder der Talagirisvara Tempel bei Panamalai Diese Tempel konnten allesamt grosser hoher und insgesamt weitaus reprasentativer gebaut werden als dies mit der monolithischen Bauweise moglich war Ausserdem waren sie in einigen Fallen von einer Mauer umfangen in die erstmals in der Steinarchitektur Sudindiens ein Torbau gopuram integriert wurde der sich bei spateren Bauten z B am Minakshi Tempel in Madurai zum dominierenden Architekturelement Sudindiens entwickeln sollte Bauschmuck BearbeitenFelstempel Bearbeiten Die Felstempel zeigen einfache Stutzen bestehend aus einem unteren und oberen Block mit einem dazwischen geschalteten Teilstuck mit oktogonalem Querschnitt die Blocke sind in einigen Fallen ornamentiert Rosetten Die Portale werden oft von Wachtern dvarapalas gesichert die zwar auf eine Keule gada gestutzt sind tribhanga jedoch zumeist eine elegant lassige Haltung einnehmen In Mamallapuram werden die Hohlentempel weitaus aufwandiger dekoriert ausserdem entstehen die ersten thematischen Bildreliefs aus Stein im Suden Indiens Vishnu Narayana Mahisasurmardini Herabkunft der Ganga bzw Busse Arjunas etc Freibautempel Bearbeiten Das Erdgeschoss der Rathas und der Freibautempel ist deutlich starker gegliedert aber nur in wenigen Fallen mit Figuren Gotter und Wachter versehen Die eigentliche Bauzier beginnt oft erst im Traufgesims welches regelmassig mit kleinen Blendfenstern kudus geschmuckt ist Uber der zumeist quadratischen Cella garbhagriha erhebt sich ein mehrfach gestufter Turm vimana dessen Geschossebenen von Scheinbauten Blend oder Figurennischen verunklart werden das obere Ende des Turmaufbaus bildet eine Art Schirmkuppel mit einem kalasha Krug als Spitze Nachwirkungen BearbeitenDie unter den spaten Pallava in Mamallapuram entwickelten Bau und Gestaltungsprinzipien sind als Weltkulturerbe anerkannt 1 sie wurden von ihren Nachfolgern den Chola fortgesetzt weiterentwickelt und noch reprasentativer gestaltet die Grossen Tempel der Chola Dynastie sind ebenfalls als Weltkulturerbe anerkannt 2 Siehe auch BearbeitenDie Akkanna Madanna Felsentempel und die von Mogulrajapuram in der Stadt Vijayawada sollen nach Ansicht einiger Autoren aus dem 5 6 Jahrhundert stammen sie waren damit Vorbilder der fruhen Pallava Felsentempel Literatur BearbeitenAlexander Rea Pallava architecture Asian Educational Services 1995 Faksimile der 1 Ausgabe von 1909 ISBN 978 8120610071 Michael W Meister Hrsg Encyclopaedia of Indian Temple Architecture South India Lower Dravidadesa 200 B C A D 1324 University of Pennsylvania Press Philadelphia 1983 ISBN 978 0812278408 George Michell Der Hindu Tempel Baukunst einer Weltreligion DuMont Koln 1991 ISBN 3 7701 2770 6 S 163ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mamallapuram Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Architektur der Pallavas Foto Infos englisch Felstempel der Pallavas 1 Foto Infos englisch Felstempel der Pallavas 2 Foto Infos englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pallava Tempel amp oldid 239519048