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Kunstler ist ein Theaterstuck von Tankred Dorst das am 1 Februar 2008 unter der Regie von Christian Pade im Theater Bremen uraufgefuhrt wurde 1 Stationen auf dem Lebensweg des Kommunisten Heinrich Vogeler aus der Kunstlerkolonie Worpswede am Ende des 19 Jahrhunderts werden nachgezeichnet In der Kunstlerkolonie lebt eine Gruppe von Malern und Dichtern um Heinrich Vogeler Paula Modersohn Becker und Rainer Maria Rilke Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Nebenhandlung 2 Form 3 Kritiken 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIn der Kunstlerkolonie Worpswede lebt eine Gruppe von Malern und Dichtern um Heinrich Vogeler Paula Modersohn Becker und Rainer Maria Rilke Wahrend Vogeler der aus der Arbeiterbewegung kommt den Worpsweder Sommer malt lernt er die sieben Jahre jungere Martha kennen Jahre spater werden die beiden ein Ehepaar Rilke kommentiert die ersten Ehejahre Marthas mit Heinrich das ehemals so zarte Madchen Martha werde nach jeder Geburt breiter und Heinrichs Kunst immer unsicherer Das freie Liebesleben in der Worpsweder Kunstlerkolonie kommt zur Sprache Martha betrugt Heinrich mit einem Maler namens Kurt der in Heinrichs Worpsweder Hause dem Birkenhof im Plattdeutschen Barkenhoff genannt untergekommen ist und mit seinen Reden die Maler in der Sonntagsrunde im Birkenhof provoziert Schliesslich wirft Fritz ein weiterer Gast der Vogelers den Mann aus dem Haus Vogelers Frage an Martha ob sie ihm folgen mochte bejaht sie nicht Im Ersten Weltkrieg verliert der Worpsweder Kreis den Maler Hans Heinrich verflucht den Kaiser Eigentlich will Ludendorff den Kommunisten Heinrich erschiessen lassen Die Worpsweder Genossen des Malers verhindern das indem sie ihn in eine Irrenanstalt einweisen lassen Heinrich der von dem Mazen Roselius aufgesucht wird schwarmt von seinem kommunistischen Kollektiv Birkenhof und spricht von seinen russischen Bewunderern Roselius stellt klar der singulare Worpsweder Kommunismus funktioniere nur mit finanzieller Beihilfe deutscher Kapitalisten Fritz denunziert die kommunistischen Umtriebe im Birkenhof bei der Polizei Otto rauft sich in Worpswede mit Kurt zusammen Beide malen Heinrich inzwischen aus der Anstalt entlassen erscheint mit seiner neuen Liebe der 26 Jahre jungeren Sonja Marchlewska Tochter des polnischen Spartakisten Julian Marchlewski Sonja ist schwanger Ihr und Heinrichs Kind soll im freien Russland geboren werden Sonja stempelt das kommunistische Projekt Birkenhof als bourgeoisen Traum ab Martha bewirtet Sonja mit selbstgebackenem Apfelkuchen den diese jedoch nicht anruhrt Martha will mit ihren Kindern in Worpswede bleiben Sie erzahlt von Berichten an die Adresse der Polizei uber das Treiben am Birkenhof verfasst von Fritz Mitten in Marthas Rede vollfuhrt Tankred Dorst einen Zeitsprung uber reichlich zwei Jahrzehnten vorwarts Heinrich verkommt in Russland zum Plakatmaler stalinistischer Propaganda Heinrichs russischer Sohn fallt im Zweiten Weltkrieg Uber das Erzahlen ist Martha in wenigen Minuten eine alte Frau geworden Tankred Dorst reicht jedoch die von Martha skizzierte Zukunft in den restlichen zehn Szenen detaillierter nach Heinrichs Sohn Petja durch und durch stalinistisch verblendet findet im Gesprach mit dem Vater Heinrich keinen gemeinsamen Nenner In Deutschland zertrummert die SA derweil den Birkenhof Kurt besucht die Vogelers in Moskau Der Ankommling aus dem Westen soll einen Film uber die sowjetischen Errungenschaften drehen Heinrich hingegen will etwas uber Martha horen Kurt der Deutschland nur noch heimlich aufsuchen kann erzahlt von Fritz der die Naziprominenz portratiere Kurt ist es auch der das elendigliche Ende des todkranken Vogeler auf einem primitiven Bauernhof in der Steppe Kasachstans referiert Nebenhandlung Bearbeiten Roselius muss Paulas Bilder von den Nazis verstecken Zudem erfahrt der Zuschauer Einzelheiten uber die junge Paula ihre Ehe mit Otto Modersohn und ihren fruhen Tod Form BearbeitenDas Stuck ist in 22 Szenen Episoden gegliedert die gelegentlich fliessend ineinander ubergehen Die Namen der beteiligten Mitglieder und Gaste der Kolonie werden in Dorsts Stuck nur bei ihren Vornamen genannt Heinrich Vogeler Martha Vogeler Otto Modersohn Fritz Mackensen Clara Westhoff Hans am Ende Rainer Maria Rilke etc Wer mit der Figur des Kurt gemeint ist ist nicht sicher nachzuweisen In der Literaturwissenschaft wird vermutet dass es sich bei Kurt um eine Figur handelt die Zuge verschiedener Personen tragt z B Ludwig Baumer der eine Affare mit Martha Vogeler hatte und dessen Gedicht Hinter alten Stirnen walzt sich der Tod als Kurts Gedicht bezeichnet wird oder auch Kurt Schwitters der zeitweise in Worpswede wohnte 2 Eingearbeitet in das Stuck sind originale Zitate aus Briefen sowie autobiografische Notizen Kritiken BearbeitenAndreas Schnell bei nachtkritik de Kunstler Tankred Dorsts Stuck uber Heinrich Vogeler Sternenlose Utopie 2 Februar 2008 bei focus de Kunstler Kurzbesprechung bei Suhrkamp Synopse Kurzbesprechung bei theatertexe de KunstlerLiteratur BearbeitenTextausgabenTankred Dorst Kunstler Ein Stuck Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 Edition suhrkamp 2515 ISBN 978 3 518 12515 1 3 Kunstler S 221 287 in Tankred Dorst Prosperos Insel und andere Stucke Mitarbeit Ursula Ehler Werkausgabe 8 Suhrkamp Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 518 42039 3Horspiel27 Mai 2007 Deutschlandradio Kultur Regie Jorg Jannings mit Ingo Hulsmann als Heinrich Vogeler 4 Einzelnachweise Bearbeiten Urauffuhrung Kunstler von Tancred Dorst in Bremen Theaterkompass abgerufen am 24 September 2023 vergl Tankred Dorst Werkausgabe Bd 8 Frankfurt a M 2008 S 263 Kunstler PDF 209 kB Kunstler Deutschland radio Kultur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstler Tankred Dorst amp oldid 237609104