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Julius Schramm 22 Mai 1922 in Grossbetschkerek Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen 24 Mai 1991 in Ebersbach Fils war ein deutscher Metallbildhauer und Goldschmied Julius Schramm war ein Vertreter der zeitgenossischen modernen Kunst in Deutschland Sein Werk zeichnet sich durch eine Vielzahl von Arbeiten in den Bereichen kirchliche Kunst Metallplastik Email Grafik und Kunst im offentlichen Raum aus 1968 erschien das Buch Julius Schramm Metallgestalt das sich ausfuhrlich mit seiner Kunst beschaftigt Julius Schramm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk Auszug 2 1 Kirchliche Kunst Auszug 2 2 Profane Plastik 2 3 Emailarbeiten 2 4 Schmuck und Goldschmiedeplastik 2 5 Grafiken 2 6 Aquarelle 2 7 Radierungen und Frottagen 2 8 Kunst am Bau 2 9 Kunst im offentlichen Raum 2 10 Ausstellungen Auszug 2 11 Wesentliche Auftrage und Ankaufe Auszug 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Schramm wurde 1922 in Grossbetschkerek im nach dem Zerfall der Osterreichisch Ungarischen Monarchie 1918 entstandenen Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen als zweiter Sohn von drei Geschwistern geboren Er entstammte einer osterreichischen Offiziersfamilie und besuchte die Schule in Novi Sad Im Zweiten Weltkrieg wurde er nach fliegerischer Ausbildung als Berufsoffizier der Luftwaffe in Italien und Ostpreussen eingesetzt Trotz schwerer Verwundung gelang es ihm in den amerikanischen Sektor nach Rehau zu fluchteten Da das angestrebte Studium der Forstwirtschaft direkt nach dem Krieg fur ihn nicht realisierbar war begann er dort eine Lehre im Goldschmiedehandwerk Nach der Gesellenprufung kam er im Zuge der Familienzusammenfuhrung nach Stuttgart wo er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste ein Kunststudium absolvierte u a Metallformgebung und Email bei Hans Warnecke und Grundlagenstudium und Malerei bei Willi Baumeister Insbesondere Baumeister wirkte pragend auf seine gesamte kunstlerische Entwicklung Neben dem Hochschulabschluss legte Schramm 1952 auch seine Meisterprufung im Goldschmiedehandwerk ab Ab 1952 lehrte er als Dozent fur Metallgestaltung an der Padagogischen Hochschule Esslingen von 1970 bis 1978 am Padagogischen Fachseminar Stuttgart und der Fachhochschule fur Edelmetallgewerbe Schwabisch Gmund sowie von 1978 bis 1986 am Beruflichen Schulzentrum Goppingen Daneben war er bis zu seinem Tode 1991 als freischaffender Kunstler tatig zunachst in Stuttgart ab 1969 in seinem neuen Wohnsitz Ebersbach Fils 1963 wurde sein Werk mit dem Kulturpreis fur Donauschwabische Kunstler des Landes Baden Wurttemberg ausgezeichnet 1964 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Ulm Werk Auszug BearbeitenBei Julius Schramm verbanden sich tiefe Religiositat mit hochster gestalterischer Kraft Die Bewaltigung der traumatischen Erlebnisse des Krieges die Erfahrung einer schweren Verwundung bei der ihn die Arzte bereits aufgegeben hatten und die stete Beschaftigung mit philosophischen Fragestellungen wirkten als Stimulus auf sein umfangreiches kunstlerisches Schaffen Besonderen Einfluss auf seine kunstlerische Entwicklung hatte Willi Baumeister Die Elemente Punkt Linie Flache Form Farbe und Bewegung waren Grundlage bei der intensiven Auseinandersetzung mit den gestalterischen Mitteln Handwerkliches Konnen und kunstlerisches Wollen treffen in den Arbeiten Schramms zusammen und bilden eine Einheit Obwohl sich Schramm immer auch weltlichen Themen zugewandt hat nehmen die Arbeiten aus dem sakralen Raum eine zentrale Stellung in seinem Schaffen ein nbsp Altarkreuz 1980 Bronze mit EmailSchramm arbeitete mit den verschiedensten Materialien wie z B Bronze Kupfer Gold und Silber diversen anderen Metallen sowie Email und setzte seine gestalterischen Ideen stets mittels eigener handwerklicher Fahigkeiten um Dazu kommt ein umfangreiches grafisches Werk Feder Bleistift und Tuschzeichnungen Aquarelle Radierungen und Frottagen Auf dem Gebiet der Metallformgebung umspannt sein Werk die Bereiche liturgisches Gerat Schmuck Plastik Emails und kinetische Objekte Man sieht in moderner Formensprache ausgefuhrte Grossformen wie Kruzifixe Tabernakel Leuchter sakrale Plastiken dekorativ strukturierte Wandgestaltungselemente in Email aber auch in Edelmetall ausgefuhrte Schmuckstucke Ringe Broschen Armschmuck oder Goldschmiedeplastiken Schramms Welt und Kunstverstandnis war geformt von der leidenschaftlichen Hinwendung zum Absoluten und einer mystischen Liebe zum Stoff Wie jedes angestrengte Suchen das von Willen Intellekt Methode und Intuition angestellt wird zu Entdeckungen fuhrt und diese wiederum neue herbeifuhren eroffnete sich ihm die Kunst als eine stete Neuschopfung Sie war das Medium seiner geistigen Auseinandersetzung mit der Welt der er sich mit totalem Engagement widmete Bei aller Bedeutung des intuitiven Einfalls fur Schramm Gnade war fur ihn genaue objektive Kenntnis auf dem Gebiet von Form Farbe oder Kompositionsgrammatik unerlassliche Voraussetzung fur aussagekraftiges kunstlerisches Schaffen Formgebung erachtete er als eine besondere visuelle Umgangssprache zur Ermittlung der unbewussten Empfindungen und zum Verstandnis des Kunstwerks Fur ihn hatte das Kunstwerk stets seinen Sinn in sich selbst aus dem heraus es ausschliesslich begriffen wird Dabei wird die praktische Leistung d h die handwerkliche Kunstfertigkeit erst auf ihre Zweckbestimmung hin verstanden Hier war fur ihn der Satz Heideggers bestimmend indem das Sein im Seienden in das Standige seines Scheines kommt und sich im Werden eines Kunstwerkes das Geschehen der Wahrheit vollzieht nbsp Konzelebrationskelch 1966 Kloster Maria Laach Silber mit EmailGleichzeitig stand fur ihn dieser existenziellen Aussage der Wahrheit aus dem Kunstwerk die Schonheitsaussage der Wahrheit des Thomas von Aquin zur Seite die besagt Die Schonheit ist der Glanz der Wahrheit Schramm war uberzeugt dass fur den glaubigen Menschen der Schopfergott der Urkunstler sei der in der Kunst die Formwendung des Geistes bewirkt Schramm sagte einmal Wenn der begabte Kunstler hinein in den Pulsschlag der Schopfung horcht dann ist sein Werk in der Lage den Grund des Daseins spurbar zu machen und die Geheimnisse der Schopfung und des Schopfers zu erschliessen Fur diese Uberzeugung zitierte er gerne Paul Klee der von sich gesagt hatte Diesseits bin ich gar nicht fassbar denn ich wohne grad so gut bei den Toten wie bei den Ungeborenen Etwas naher dem Herzen der Schopfung als ublich und noch lange nicht nahe genug Fur Schramm dient solche Kunst nach seinen eigenen Worten nicht nur dem Schonen und Wahren sondern letztlich dem Heiligen Sein Festvortrag anlasslich einer Preisverleihung schloss mit den Worten Wenn sie ihm dem Heiligen dient findet sie ihre hochste Erfullung Der glaubige Kunstler will Zeugnis ablegen von dem was er selber innerlich erlebt und glaubt Er weiss sich in den Raum der Schopfung und Erlosung hineingestellt lebt in ihm und will das Erlebte dem Schopfer und Erloser dankbar zuruckgeben So wird der Kunstler zum Kunder des Heiligen 1 nbsp Julius Schramm Portal St Rupertus StuttgartKirchliche Kunst Auszug Bearbeiten nbsp Julius Schramm Tabernakel St Rupertus Stuttgart1956 Tabernakel Leuchter Altarkreuz Monstranz St Salvator Stuttgart Weilimdorf 1957 Weihrauchfass Messkelch Kloster Kellenried 1957 Tabernakel Leuchter Kelche Herz Jesu Kirche Rommelshausen 1959 Osterleuchter Wetterkreuz Messkelch St Josef Esslingen Waldenbronn 1959 Hangekreuz Bronze mit Email 180 200 cm Ev Lutherstift Delmenhorst 1960 Vortragskreuz und Messkelch St Barbara Stuttgart Hofen 1961 Altarkreuz Tabernakel Altarleuchter Ciborium St Martinus Kornwestheim 1961 Madonna Marienleuchter Ciborium Spitalkirche Markgroningen 1963 Portal Tabernakel Hangekreuz Leuchter Kelche St Rupertus Stuttgart 1963 Bischofsring und Brustkreuz Weihbischof Sedlmayer Rottenburg 1964 Hangekreuz Tabernakel Leuchter Kelche Kapelle Studentenheim Willi Graf Munchen 1964 Hangekreuz Osterleuchter Taube Absperrgitter St Peter und Paul Gutach 1964 Madonna Heilig Geist Kirche Altensteig 1965 Hangekreuz Leuchter Ciborium Kath Kirche Maria Konigin Aisteig 1965 Tabernakel Leuchter Taufbecken St Johannes M Vianney Stuttgart 1965 Tabernakel Altarkreuz Leuchter Kelche Ciborium St Michael Grunbach 1966 Tabernakel Altarkreuz Leuchter St Elisabeth Singen 1966 Tabernakel Altarkreuz Leuchter Ciborium Hl Geist Kirche Hegnach b Waiblingen 1966 Bischofsring Bischof Pichler Banja Luka 1966 Brustschliesse fur einen Chormantel Kardinal Jager Paderborn 1967 Osterleuchter Madonna Kustodia Kelche Ciborium St Nikolaus v Flue Frickenhausen 1968 Osterleuchter Altarkreuz Leuchter Heilig Geist Kirche Grossbettlingen 1969 Antependium Leuchter Heilig Kreuz Kirche Grotzingen 1970 Tabernakel Hangekreuz Ambo Ciborium Messkelch Osterleuchter Madonna St Michael Affalterbach BW 1971 Madonna Leuchter Bildwerke Wernau Neckar Profane Plastik Bearbeiten ca 50 Plastiken aus Metall Bronze Kupfer patiniert Messing getrieben u a Emailarbeiten Bearbeiten nbsp Fantasmata Emailbild 1957 13 5 21 5 cmca 140 Emailbilder plan oder reliefartig Schmuck und Goldschmiedeplastik Bearbeiten Schmuck unterschiedlichster Arten Ringe Broschen Arm und Halsschmuck GoldschmiedeplastikenGrafiken Bearbeiten ca 20 Federzeichnungen ca 40 Tuschzeichnungen ca 30 Bleistiftzeichnungen ca 50 Kohlestiftzeichnungen Aquarelle Bearbeiten ca 70 Aquarelle Radierungen und Frottagen Bearbeiten ca 80 Radierungen und FrottagenKunst am Bau Bearbeiten 1967 Wandgestaltung mit Emailbildern 80 80 cm fur einen Neubau der Firma Kodak Stuttgart Wangen nbsp Strahlenhaftes Brosche 1966 Silber BronzeKunst im offentlichen Raum Bearbeiten 1965 Vegetative Brunnenplastik Schulzentrum Dettingen IllerAusstellungen Auszug Bearbeiten 1954 Stuttgart Killesberg Landesausstellung 1955 Augsburg Passau Esslingen Ausstellung Ostdeutscher Kunstler 1956 Bamberg Ausstellung Ostdeutscher Kunstler 1957 Ludwigsburg Esslingen Hannover Berlin Ausstellung Ostdeutscher Kunstler 1958 Munchen Ausstellung Ostdeutscher Kunstler 1960 Hanau Europaisches Email 1960 Munchen Kunst im Dienst der Liturgie Eucharistia 1962 Pforzheim Reuchlinhaus Einzelausstellung 1963 Salzburg Kunst der Zeit 1964 Ulm Kornhaus Einzelausstellung 1965 Munchen Kunstverein Flucht und Grenze nach 1945 1965 Hameln Heimatmuseum Email Ausstellung 1966 Hamburg Kiel Koln Munchen Berlin Wanderausstellung Goldschmiedekunst 1966 1967 Pforzheim Internationale Ausstellung Schmucktendenzen nbsp Tuschzeichnung koloriert 1983 23 5 16 cm 1967 Barcelona Erste Internationale Biennale Christlicher Kunst 1972 Sindelfingen Einzelausstellung 1973 Waiblingen Einzelausstellung 1974 Ebersbach a d Fils Einzelausstellung 1976 Erftstadt Galerie am Hahnacker Einzelausstellung 1977 Stuttgart Haus der Heimat Einzelausstellung 1977 85 Kreis Goppingen Einzelausstellungen im Rahmen Kulturkreis Ebersbach 1991 Munchen Industrie und Handelskammer Ausstellung Suddeutsches Kulturwerk nbsp Aquarell 1982 40 30 cmWesentliche Auftrage und Ankaufe Auszug Bearbeiten 1960 Bronzerelief Flucht Sudostdeutsches Kulturwerk 1963 Sechsturiges Kupferportal zum Thema Apokalypse St Rupertus Stuttgart 1963 Madonna aus Bronze Spitalkirche Markgroningen 1963 Goldbrosche mit Perle Turmalinen Goldring und Goldbrosche strukturell Ankauf Schmuckmuseum Pforzheim 1964 Emailbild Lichtzeichen Ankauf Stadtisches Kunstmuseum Ulm 1964 Emailbild Privatbesitz des ehem Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger 1971 Brustkreuz Geschenk fur Kardinal Wyszynski Warschau 1965 Brunnenplastik Dettingen Iller Erster Preis beim Wettbewerb und Auftrag zur Ausfuhrung 1967 Wandgestaltung mit Emailbildern 80 80 cm Neubau der Firma Kodak Stuttgart nbsp Radierung 1978 21 21 cm nbsp Vegetative Brunnenplastik 1965 Dettingen IllerLiteratur BearbeitenJulius Schramm Metallgestalt Text von Claudio Maria de Covelli Leufke Verlag Neu Ulm 1968 Stefan Sehl Ein Donauschwabischer Kunstler im Dienste der Liturgie Julius Schramm In Donauschwabische Briefe 1962 Nr 10 Seine Werke finden grosste Anerkennung Metallbildhauer Julius Schramm erhalt den donauschwabischen Kulturpreis 1964 In Der Donauschwabe 26 Juli 1964 Festvortrag des Kulturpreistragers Metallbildhauer Julius Schramm In Ulmer Blatter Zeitschrift der Donauschwaben Nr 19 5 Jg 1 Oktober 1964 S 5f Sakrale Kunst in modernem Aspekt Begegnung mit einem Goldschmied als Kunstler des Heiligen In Pforzheimer Zeitung 7 Oktober 1963 Apokalypse Bilder an einem Kirchenportal In Katholisches Sonntagsblatt 11 Mai 1963 Metall und Liturgie Julius Schramm in Pforzheim In Stuttgarter Nachrichten 29 Marz 1963 Die Kunst im Raum des Heiligen Der Stuttgarter Goldschmied Julius Schramm stellte in Pforzheim aus In Deutsches Volksblatt 28 Oktober 1963 Einblick in die Wege der Gestaltung In Esslinger Zeitung vom 7 Mai 1968 Julius Schramm Elemente im Metallbild In Ans Werk Wort und Bild Verlag 1970 6 Sakrale Gebrauchskunst Julius Schramm stellt im Haus der Donauschwaben aus In Sindelfinger Zeitung vom 22 Mai 1973 Schwebende Farbklange Kunst in Waiblingens Rathaus In Stuttgarter Nachrichten 24 September 1973 Julius Schramm stellt aus In Kolnische Rundschau 20 Marz 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julius Schramm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie Julius Schramm Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen https kulturstiftung org biographien schramm julius 2 Marienstatue Katholische Spitalkirche Markgroningen https www heilig geist de index php gemeinde unsere kirchen heilig geist kirche die marienstatueEinzelnachweise Bearbeiten Alle Zitate aus Festvortrag des Kulturpreistragers Metallbildhauer Julius Schramm In Ulmer Blatter Zeitschrift der Donauschwaben Nr 19 5 Jg 1 Oktober 1964 S 5f PersonendatenNAME Schramm JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Metallbildhauer und GoldschmiedGEBURTSDATUM 22 Mai 1922GEBURTSORT Grossbetschkerek heute Zrenjanin SerbienSTERBEDATUM 24 Mai 1991STERBEORT Ebersbach Fils Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Schramm Metallbildhauer amp oldid 231716792