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Julius Laska 28 Janner 1850 in Linz 24 August 1933 in Linz Urfahr war ein osterreichischer Schauspieler Theaterdirektor und Regisseur Julius LaskaDirektor Julius Laska Bildmitte und sein Ensemble am Innsbrucker Stadttheater in der Spielsaison 1901 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Kunstlerische Laufbahn 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Hohepunkte des kunstlerischen Schaffens 4 1 Oper 4 2 Operette 4 3 Schauspiel 4 4 Ballett 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKunstlerische Laufbahn BearbeitenEr war der Sohn einfacher Burgersleute und erlernte den Beruf des Kammmachers Die ersten Erfahrungen mit der Schauspielerei machte Laska als Souffleur bei einer Gruppe von Wanderschauspielern denen er sich nach seiner Ausbildung 1868 in Ried Oberosterreich anschloss 1 Die erste bedeutende Rolle in der der jugendliche Mime uberzeugen konnte war die Rolle des Willibald im Benedix schen Schauspiel Mathilde Im Fruhjahr 1870 wurde seine Theaterlaufbahn von einer dreijahrigen Militarzeit unterbrochen Nach Ableistung dieses Dienstes widmete er sich sofort wieder der Schauspielkunst Zuerst war er in Bayern Straubing Ingolstadt und Augsburg tatig spater in Bozen Innsbruck Kaschau Laibach Odenburg Olmutz und Karlsbad bis er endlich als jugendlicher Komiker ein Engagement am Carl Schultze Theater in Hamburg erhielt 1881 bot sich ihm die Gelegenheit sein Konnen als erster Charakterkomiker am Deutschen Hoftheater in St Petersburg unter Beweis zu stellen wo er sich auch als Regisseur betatigte Nach dem Aufenthalt in St Petersburg assistierte Laska unter Direktor Dorn am Landestheater Linz was ihm die Gelegenheit bot die Verhaltnisse dieser Buhne eingehend zu studieren und sich auf sein Lebensziel die Ubernahme der Direktion vorzubereiten Seine guten Umgangsformen sein Scharfsinn und seine guten Kontakte zur Finanzwelt waren ausschlaggebend dafur dass ihm der oberosterreichische Landesausschuss am 24 April 1884 die Direktion des landschaftlichen Theaters in Linz anvertraute In den sieben Jahren in denen er in Linz wirkte gelang es ihm das Ansehen und die Bedeutung dieses Hauses in kunstlerischer Hinsicht gewaltig zu heben 2 Nebenbei betreute Laska auch noch die Provinztheater in Wels Steyr Hall Gmunden und Reichenhall Wahrend der Winterspielzeit 1891 92 war er Direktor des Grand Theatres in Amsterdam und brachte dort die Wiener Operette zu Ehren Von 1889 bis 1921 leitete er in den Sommermonaten das Kurtheater in Marienbad In der Hauptspielzeit die von September bis Ostern dauerte fuhrte Laska die Stadttheater in Innsbruck 1900 1903 Regensburg 1905 1909 und Meran 1910 1912 Damit war er einer der wenigen Theaterdirektoren in der Monarchie die das Personal ganzjahrig beschaftigten was ausser den grossen Residenztheatern sonst nur in Graz und Prag der Fall war 3 Julius Laska war eine sehr impulsive Natur mit grossem Unternehmungsgeist Er fuhrte sein Ensemble mit strenger Hand war sonst aber um das Wohlergehen des Personals das er uberdurchschnittlich entlohnte sehr bemuht 4 Wenn es darum ging seinen kunstlerischen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen scheute er auch nicht davor zuruck die ihm notwendig erscheinenden Besserungen die an und fur sich vom Eigentumer zu besorgen gewesen waren vorzufinanzieren oder selbst in Auftrag zu geben Um den dadurch verursachten Abgang in der Theaterkasse wieder ausgleichen zu konnen am Linzer Landestheater hat Laska beispielsweise auf eigene Kosten eine elektrische Beleuchtung installieren lassen was ihm eine Auslage von 20 000 Gulden verursachte hatte das Haus jeden Abend ausverkauft sein mussen Dieses hochgesteckte Ziel war mit den bescheidenen Mitteln die einem Direktor einer Provinzbuhne zur Verfugung standen freilich nicht zu erreichen Wie in den grossen Schauspielhausern in der Landeshauptstadt Wien verlangte auch das Publikum in Linz Innsbruck und Marienbad nach Abwechslung Wurde dieses Verlangen nicht erfullt blieben die Zuschauer aus und das Ensemble spielte vor fast leeren Rangen Deshalb war Laska standig damit beschaftigt Neuheiten die in Wien und an sonstigen Buhnen mit Erfolg ausgefuhrt wurden ausfindig zu machen um diese alsbald im eigenen Haus auffuhren zu konnen Wenn Not am Mann war war sich Direktor Laska auch nicht zu schade die Rolle eines Schauspielerkollegen zu ubernehmen und in eigener Person vor das Publikum zu treten 5 Ein anderes zugkraftiges Mittel dessen sich Laska gerne bediente um die Range seines Theaters zu fullen war die Verpflichtung von Gaststars Von den Beruhmtheiten die er fur Gastspiele gewinnen konnte sind Alexander Girardi Ludwig Martinelli Wilhelm Knaack Georg Reimers Bernhard Baumeister die Hofburgschauspielerinnen Stella von Hohenfels Berger Auguste Wilbrandt Baudius Johanna Buska Agatha Barsescu und die Operettensangerin Marie Geistinger besonders hervorzuheben 6 Heute nicht mehr vorstellbar damals aber eine Selbstverstandlichkeit an der sich niemand stiess war die Prasentation von Menschen mit einem besonderen Handicap wie beispielsweise eine durchreisende Liliputaner Spezialitaten Truppe die als besondere Sensation in das Theatergeschehen mit eingebunden wurde 7 Da der Erwerb von Lizenzrechten und die Verpflichtung von Gasten mit erheblichen Kosten verbunden waren gelang es Laska trotz meist gut gefullter Hauser nicht ausgeglichen zu bilanzieren Am Ende einer Spielsaison pilgerte er daher regelmassig zu den Stadtverantwortlichen um diese zur Ubernahme des Fehlbetrages zu bewegen Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen verband er sie hin und wieder auch mit der Bitte ihn im Falle der Ablehnung des Gesuches von seinen vertraglichen Verpflichtungen zu entbinden Diese Taktik war meist erfolgreich da seine Qualitaten als Direktor ausser Zweifel standen 8 1919 feierte Laska sein 50 Buhnenjubilaum Als er sich mit 72 Jahren zur Ruhe setzte war das Wenige was er in seiner aktiven Zeit erspart hatte bereits aufgebraucht Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er krank und von bitterster Not heimgesucht in Linz Von seinem Ableben nahm kaum jemand Notiz Auch seine Grabstatte geriet in Vergessenheit 9 Familie BearbeitenJulius Laska hatte mit der Choristin Rosa Reitinger geb ca 1870 einen unehelichen Sohn Joseph Laska eigentlich Reitinger ab 1908 Reitinger Laska der ein anerkannter Dirigent und Komponist wurde Mit seiner aus Pressburg Bratislava stammenden Frau Julie hatte Laska keine Kinder Beruflich ging das Kunstlerehepaar oft getrennte Wege 10 Auszeichnungen BearbeitenLaskas Verdienste um die Kunst wurden von in und auswartigen Souveranen gewurdigt Konig Eduard VII von Grossbritannien zeichnete ihn durch Verleihung des Viktoria Ordens aus der Schah von Persien Mozaffar ad Din verlieh ihm den kaiserlich persischen Sonnen und Lowenorden und beschenkte ihn mit einem prachtvollen Brillantring Erzherzog Johann liess ihm ein lobendes Kabinettschreiben zukommen Ende 1909 verlieh ihm Herzog Karl Eduard von Sachsen Coburg Gotha schliesslich den Titel eines Intendanzrates 11 Hohepunkte des kunstlerischen Schaffens BearbeitenOper Bearbeiten Zwei Opernauffuhrungen unter Laskas Direktion ragten weit uber das Mass einer Provinzbuhne hinaus Hierzu zahlte die am 27 April 1885 zum ersten Mal aufgefuhrte Oper Die Meistersinger von Nurnberg von Richard Wagner in der auch auswartige Opernkrafte darunter die Sopranistin Johanna Loisinger vom Theater in Troppau die nachmalige Furstin Battenberg und spatere Grafin Hartenau mitwirkten Die zweite Darbietung die dem Publikum noch lange im Gedachtnis blieb war die Mozartoper Don Juan die 31 Oktober 1887 zur Sakularfeier der ersten Auffuhrung am 29 Oktober 1787 uber die Buhne ging 12 Operette Bearbeiten Im Oktober 1888 gelangte die Operette Der Mikado zur Auffuhrung die in keiner Weise der Auffuhrung im Theater an der Wien nachstand Ein Theaterereignis seltener Art bildete die Jubilaumsauffuhrung der Operette Boccaccio die am 19 Janner 1889 zum 50 Male uber die Linzer Theaterbretter ging Am Dirigentenpult sass der Komponist des Boccaccio Franz von Suppe 12 Schauspiel Bearbeiten In diesem Genre ragt neben Wallensteins Lager und Anzengubers Der Fleck auf der Ehr die am Innsbrucker Stadttheater aufgefuhrte Komodie Flachsmann als Erzieher von Otto Ernst aus der grossen Zahl von Inszenierungen heraus 12 Ballett Bearbeiten Laska war der erste Direktor der auf der Linzer Buhne das Ballett einfuhrte Da ein standiges Ballettkorps nicht gehalten werden konnte mussten fur die Ballettauffuhrungen auswartige Krafte zumeist von der Hofoper in Wien und anderen grossen Buhnen gewonnen werden 12 Literatur BearbeitenChristian Fastl Laska Julius In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Futter Laska Julius In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 33 f Direktlinks auf S 33 S 34 Einzelnachweise Bearbeiten Laskas Freund und Schauspielerkollege der 1892 verstorbene Komiker Sebastian Stelzer hat diese Zeit der Sinnsuche in humorvoller und launiger Weise beschrieben Innsbrucker Nachrichten 18 Marz 1903 S 1 f Der Humorist 10 Juni 1892 Innsbrucker Nachrichten 7 April 1900 Innsbrucker Nachrichten 18 Dezember 1901 In der Zeitschrift Der Humorist Ausgabe 20 Juli 1909 werden auf Seite 2 Laskas Glanzpartien aufgefuhrt Diese Aufzahlung ist der Linzer Tages Post vom 5 Marz 1932 entnommen Auswahl Innsbrucker Nachrichten 4 Dezember 1902 Siehe z B Innsbrucker Nachrichten 23 Janner 1901 Salzburger Chronik 25 August 1933 S 5 Osterreichisches Musiklexikon Online Laska Familie Innsbrucker Nachrichten 21 September 1900 a b c d Linzer Tages Post 24 Janner 1920 S 4 und 5 Marz 1932 S 7 Normdaten Person GND 116748869 lobid OGND AKS VIAF 100856492 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laska JuliusKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Schauspieler Theaterdirektor und RegisseurGEBURTSDATUM 28 Januar 1850GEBURTSORT LinzSTERBEDATUM 24 August 1933STERBEORT Linz Urfahr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Laska amp oldid 208383818