www.wikidata.de-de.nina.az
Jules Geraud Kardinal Saliege 24 Februar 1870 in Mauriac Frankreich 5 November 1956 in Toulouse war Erzbischof von Toulouse und Kardinal Er ist ein Gerechter unter den Volkern Jules Kardinal SaliegeErzbischofs Wappen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gegen die Judenverfolgung 3 Posthumes 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Notizen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenJules Saliege studierte Katholische Theologie am Priesterseminar St Sulpice in Paris und empfing am 21 September 1895 das Sakrament der Priesterweihe Anschliessend gehorte er bis 1903 dem Lehrkorper des Knabenseminars von Pleaux an Von 1903 bis 1925 wirkte er als Dozent am Seminar von Saint Flour das er ab 1907 als Regens leitete Wahrend des Ersten Weltkriegs leistete er Dienst als Militarkaplan Am 31 Marz 1918 erhielt er die Ernennung zum Generalvikar ehrenhalber Am 6 Oktober 1925 ernannte ihn Papst Pius XI zum Bischof von Gap Die Bischofsweihe spendete ihm am 6 Januar 1926 Paul Augustin Lecœur der Bischof von Saint Flour Mitkonsekratoren waren Benjamin Roland Gosselin Weihbischof im Erzbistum Paris und Hippolyte de La Celle Bischof von Nancy Drei Jahre spater am 17 Dezember 1928 wurde Saliege Erzbischof von Toulouse Saliege setzte sich im Widerstand gegen Adolf Hitler fur die Juden ein und dachte okumenisch offen Als einer der ersten formulierte Saliege dass die bisherige action catholique keine gesellschaftliche Gruppe sein durfe sondern sich in der ganzen Breite der Gesellschaft artikulieren solle Papst Pius XII nahm Jules Saliege am 18 Februar 1946 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Pudenziana in das Kardinalskollegium auf Jules Saliege starb 1956 Er fand in der Kathedrale von Toulouse seine letzte Ruhestatte Neben der Kathedrale auf dem nach ihm benannten Platz ist dem bekannten Erzbischof ein Denkmal errichtet worden auf welchem sein beruhmter Hirtenbrief aus dem Jahr 1942 wiedergeben ist Gegen die Judenverfolgung BearbeitenSaliege schickte einen Hirtenbrief an die Priester seiner Erzdiozese den sie am 23 August von den Kanzeln verlesen sollten Am 22 Juli 1942 hatte die Versammlung der katholischen Erzbischofe und Kardinale in der besetzten Zone bereits einen Protestbrief an Petain geschickt in dem sie die Deportationen als unmenschlich und nicht hinnehmbar kritisierte Trotz grosser Anstrengungen der Kader des Vichy Regimes die Verlesung des Hirtenbriefs zu verhindern verlasen viele 1 Priester ihn Saliege kritisierte die Deportation der Juden als eine massive Verletzung von christlichen und franzosischen Wertvorstellungen Juden seien Bruder und Schwestern der Christen wie alle anderen Menschen auch Der Hirtenbrief wurde zum Politikum als Radio Vatikan und BBC ihn im Wortlaut mehrmals weltweit verbreiteten Zum ersten Mal sah sich das Vichy Regime international blossgestellt als ein williger Kollaborateur der Deutschen und ihrer Judenverfolgung Bruder Es gibt eine christliche Moral und eine menschliche Ethik die Pflichten auferlegen und Rechte anerkennen Sowohl die Pflichten als auch die Rechte sind ein Teil unserer Menschenwurde Gott hat uns beide gesandt Wir konnen sie verletzen Aber keine Todsunde kann sie aus der Welt schaffen Kinder und Frauen Vater und Mutter wie eine Viehherde zu behandeln Familien zu trennen und sie in ein fremdes Land zu deportieren das ist ein trauriger Anblick dessen Zeugen wir in dieser Zeit werden mussten Warum gibt es das Asylrecht der Kirche nicht mehr Warum sind wir so ohnmachtig und hilflos In unserer eigenen Diozese in den Lagern von Noe und Recebedou haben sich wahre Schreckensszenen ereignet 2 Juden sind Menschen Manner und Frauen Auslander sind Menschen Manner und Frauen Es ist genauso verbrecherisch gegen diese Manner und Frauen gegen diese Vater und Mutter samt ihren Familien Gewalt anzuwenden wie gegen irgend jemanden sonst Auch sie sind Glieder der Menschheit auch sie sind unsere Bruder wie so viele andere Ein Christ darf das nicht vergessen Frankreich unser geliebtes Land Frankreich das du allen deinen Kindern fur deine Tradition der Ehrfurcht vor dem Leben bekannt bist ritterliches edelmutiges Frankreich ich vertraue dir und ich glaube nicht dass du fur diese Schrecken verantwortlich bist Mit liebevoller Hingabe Jules Geraud Saliege Erzbischof von Toulouse 3 Posthumes BearbeitenIm Sommer 2010 machte der damalige franzosische Staatsprasident Sarkozy die innere Sicherheit zum Thema Nach Strassenkrawallen kundigte er hartere Massnahmen gegen Roma an sowie den Entzug der Staatsangehorigkeit von Straftatern auslandischer Herkunft Viele illegale Roma Wohnsiedlungen wurden geraumt und hunderte dort wohnende Menschen nach Rumanien und Bulgarien abgeschoben siehe auch hier Die franzosische Bischofskonferenz rief zu Solidaritat mit Migranten auf und kritisierte den Gesetzentwurf zur Verscharfung der Auslander und Einwanderungspolitik Der Erzbischof von Toulouse Robert Le Gall verlas in der Hochphase der Debatte Salieges Hirtenbrief aus dem Jahr 1942 Le Gall entschuldigte sich spater dafur dass er das Schicksal der Juden mit dem der Roma verglichen hatte Er beharrte aber darauf dass die Roma Gastfreundschaft Respekt und Bruderlichkeit verdienten 4 Ehrungen Bearbeiten1954 wurde ihm das Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik verliehen Am 8 Juli 1969 erkannte die Gedenkstatte Yad Vashem ihn postum als Gerechten unter den Volkern an 5 Literatur BearbeitenJean Guitton Le Cardinal Saliege Paris 1957 Jean Louis Clement Monsigneur Saliege Archeveque de Toulouse 1929 1956 Paris 1994 Weblinks BearbeitenSaliege Jules Geraud In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 28 November 2016 Eintrag zu Jules Geraud Saliege auf catholic hierarchy org abgerufen am 28 November 2016 Ein Vortrag uber Saliege und Gerlier Mai 2011 Memento vom 4 November 2014 im Internet Archive PDF 138 kB Macht und Moral Die Endlosung der Judenfrage in Frankreich 1940 1944 und der Widerstand der Katholischen Kirche Von Wolfgang Seibel Jules Saliege auf der Website von Yad VashemNotizen und Einzelnachweise Bearbeiten nach Hallie S 195 Seibel schreibt dagegen die Mehrzahl der Priester im Manuskript stand Dans notre diocese des scenes d epouvante ont eu lieu dans les camps de Noe et de Recebedou Auf Druck von Prafekt Gabriel Cheneaux de Leyritz 1899 1973 anderte er d epouvante in emouvantes et horreurs in erreurs Beleg Nach Philip Hallie Dass nicht unschuldig Blut vergossen werde Die Geschichte des Dorfes Le Chambon und wie dort Gutes geschah Neukirchener Verlagsgesellschaft 3 Aufl 1990 ISBN 3788707224 S 195 Zweitubersetzung aus dem Englischen FAZ net 8 Oktober 2010 Fur die Wahler zum Papst Saliege Jules Geraud In The Righteous Among the Nations Database Yad Vashem abgerufen am 21 September 2020 englisch VorgangerAmtNachfolgerGabriel Roch de LlobetBischof von Gap 1925 1928Camille PicJean Augustin GermainErzbischof von Toulouse 1928 1956Gabriel Marie GarroneNormdaten Person GND 119240564 lobid OGND AKS LCCN n95060904 VIAF 41888403 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Saliege JulesALTERNATIVNAMEN Saliege Jules Geraud Kardinal vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Geistlicher Erzbischof von Toulouse und KardinalGEBURTSDATUM 24 Februar 1870GEBURTSORT Crouzy Haut FrankreichSTERBEDATUM 5 November 1956STERBEORT Toulouse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jules Saliege amp oldid 238630883