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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Judenverfolgung in Przemysl durch das nationalsozialistische System erfolgte in den Jahren 1939 bis 1944 in mehreren Wellen Dies fuhrte schliesslich zur fast vollstandigen Ausrottung der judischen Bevolkerung der polnischen Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Chronologie 1 1 Deutsche Besetzung 1 2 Erste Massnahmen 1 3 Deportationen 1 4 Einrichtung eines Ghettos 1 5 Auflosung des Ghettos 2 Rettungsversuche durch Albert Battel 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseChronologie BearbeitenDeutsche Besetzung Bearbeiten Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten in Przemysl etwa 24 000 Juden die vollstandig in den polnischen Alltag integriert waren Nach dem deutschen Uberfall auf Polen fielen am 7 September 1939 die ersten Bomben auf Przemysl das am 14 September 1939 von deutschen Truppen besetzt wurde Unmittelbar danach begann man damit wichtige judische Personlichkeiten des offentlichen Lebens festzunehmen Hierzu zahlten Arzte Richter Intellektuelle Industrielle und Geschaftsleute Aber auch politisch aktive Juden oder Fluchtlinge aus dem Westen gehorten dazu Aufgrund des Hitler Stalin Paktes und der daraus am 17 September 1939 resultierenden sowjetischen Besetzung Ostpolens ruckten die russischen Truppen in Ostpolen ein Am 26 September erreichten sie Przemysl Der durch die Stadt fliessende Fluss San wurde zur Demarkationslinie zwischen deutschen und sowjetischen Truppen Vor der Ubergabe der Stadt an die Sowjets toteten die deutschen Truppen im Massaker von Przemysl 600 Juden Diese wurden im Aussenbereich der Stadt erschossen und in Massengrabern beigesetzt Diese Aktion gehorte zum Unternehmen Tannenberg und wurde hauptsachlich durch die 1 Gebirgsdivision verubt Lediglich 102 Exekutierte konnten identifiziert werden Wahrend der sowjetischen Besetzung von Przemysl wurden zwischen April und Mai 1940 etwa 7000 Juden in die Sowjetunion deportiert Im Przemysler Stadtteil Zasanie der weiterhin von deutschen Truppen besetzt war verblieben nur wenige judische Bewohner die zusammengepfercht in zwei Hausern untergebracht wurden Im Fruhjahr 1940 wurde ein Judenrat geschaffen dem Anna Feingold vorstand Armbinden mit dem Judenstern wurden fur Juden in Zasanie Pflicht Erste Massnahmen Bearbeiten Nach Bruch des Ribbentrop Molotow Paktes besetzten deutsche Truppen am 28 Juni 1941 erneut Przemysl Zu diesem Zeitpunkt lebten dort etwa 16 500 Juden Umgehend begann man damit unter der judischen Bevolkerung Zwangsarbeiter zu rekrutieren Eine Registrierung der judischen Bevolkerung wurde vorgeschrieben Als Gegenmassnahme grundeten die Juden ein Komitee um sich besser gegen die Repressalien schutzen zu konnen Vorsitzender war Ignaz Duldig Die Gestapo ordnete an dass die judische Bevolkerung nun auch in ganz Przemysl den Judenstern tragen musse um sie dadurch offentlich zu brandmarken Gleichzeitig wurde ein Judenrat fur Przemysl unter Leitung von Ignaz Duldig eingerichtet Judisches Eigentum musste zum Teil abgegeben werden judische Studenten wurden gezwungen die Strassenreinigung sowie die Mullabfuhr zu ubernehmen In den Strassen wurden Plakate aufgehangt die die Juden als Ungeziefer oder Lause beschimpften Deportationen Bearbeiten Aus der Region wurden etwa 5000 Juden nach Przemysl gebracht Es kam zu ersten Deportationen in das Konzentrationslager Janowska Dabei wurden bereits am 28 Juni dem Tag des Einruckens deutscher Truppen 1000 Juden deportiert Die Gestapo hatte dem Judenrat mitgeteilt dass diese Anzahl junger arbeitsfahiger Personen fur Arbeiten benotigt wurde Als Gegenleistung versprach man dass die Juden in Przemysl von weiteren Repressalien verschont blieben Zahlreiche Angehorige der Deportierten wurden von der SS erschossen da die Trennung der Familien nicht rasch genug verlief Versuche sich der Abschiebung zu widersetzen wurden mit dem Tode durch Erschiessen bestraft Juden mussten im Winter des Jahres 1941 1942 einen grossen Teil ihres Besitzes abgeben Am 26 Dezember 1941 drang Schutzpolizei in judische Haushalte ein und konfiszierte Pelze und warmende Gegenstande wie beispielsweise Winterstiefel Mantel oder Pelzkappen Es wurde den Juden verboten Einkaufe zu den ublichen Marktzeiten durchzufuhren Lediglich zwischen Sonnenaufgang und 8 Uhr morgens sowie nach 18 Uhr war dies zulassig Mit Prugelstrafen teilweise auch Todesstrafen wurde Missachtung dieser Vorgaben bestraft Einrichtung eines Ghettos Bearbeiten Am 14 Juli 1942 wurde bekannt gegeben dass in Przemysl ein judisches Ghetto im Stadtteil Garbarze eingerichtet werden soll Am gleichen Tag erfolgte die Abgrenzung dieses Gebietes von der ubrigen Stadt Das Ghetto wurde inzwischen von 20 000 bis 24 000 Juden bewohnt Am 26 Juli wurden erneut Zwangsarbeiter rekrutiert am Folgetag 6 500 Juden ins Vernichtungslager Belzec deportiert Ignaz Duldig sowie sein Stellvertreter im Judenrat wurden erschossen Am 31 Juli sowie am 3 August 1942 verliessen Transporte mit jeweils 3 000 Juden die Stadt in Richtung Belzec Die Transportkosten wurden den Juden in Rechnung gestellt Zusatzlich zwang man die noch verbliebenen Juden den grossten Teil ihres Geldes der Gestapo zu ubergeben Das Ghetto wurde verkleinert wobei die Juden fur die Kosten des Stacheldrahtes der das Lager umgab aufkommen mussten Ende August 1942 wurden von der Gestapo in Przemysl 100 Juden ermordet Mitte November 1942 begannen die Juden damit fur sich Verstecke einzurichten Es erging die Anordnung der Gestapo Juden ohne ausreichende Arbeitspapiere zu deportieren wobei dem Judenrat lediglich 5000 Arbeitspapiere ubergeben wurden Im Rahmen dieser Massnahme sollte am 18 November 1942 die Deportation von 8 000 Juden erfolgen Am angeordneten Sammelpunkt fanden sich aber nur ca 3 500 Personen ein Der Rest versteckte sich um so der Massnahme zu entgehen Eine Suche der Gestapo folgte wobei etwa 500 Juden entdeckt wurden Diese wurden zusammen mit den ubrigen 3 500 Personen nach Belzec deportiert Man unterteilte das Ghetto Im Bereich A lebten die fur Arbeitseinsatze benotigten Juden Hierbei handelte es sich um etwa 1 300 Personen Unterscharfuhrer Josef Schwammberger war der fur diesen Lagerbereich Verantwortliche Dieser Ghettobereich wurde offiziell als Arbeitslager deklariert Im Bereich B lebten die Juden die die Gestapo fur arbeitsuntauglich hielt Auflosung des Ghettos Bearbeiten 1943 begann die Auflosung des Ghettos Am 23 September 1943 wurden aus Bereich B 3 500 Juden nach Auschwitz deportiert Zusatzlich erfolgte die Deportation von 600 Juden aus dem Bereich A Diese wurden uber den in der Woiwodschaft Karpatenvorland gelegenen Ort Szebnie nach Auschwitz deportiert Es gab im Ghetto keinen nennenswerten Widerstand gegen die Massnahmen So ist lediglich ein Ausbruchsversuch von zwolf Mannern uberliefert Elf von ihnen wurden auf der Flucht erschossen der Zwolfte gefasst und offentlich hingerichtet Dem Versprechen der Gestapo in ein Arbeitslager abgeschoben zu werden vertrauten Anfang September 1943 1580 Juden und ergaben sich Nach Abgabe ihrer Wertsachen und Kleidungsstucke wurden sie am 11 September 1943 in Gruppen zu funfzig Personen im Hof des Judenrates erschossen Diese so genannte Turnhallen Aktion fand etwa 200 Meter vom Stadtzentrum entfernt statt Die Gestapo spurte sich versteckt haltende Juden auf trieb sie zusammen So erschoss sie am 11 September 1943 1000 Personen am Stadtrand von Przemysl Aus der Region wurden am 28 September 1943 weitere 100 Juden in die Stadt gebracht die jedoch gleich nach Auschwitz deportiert wurden Die letzten 1500 Juden des Ghettos wurden Ende Februar 1944 uber das sudpolnische Stalowa Wola nach Auschwitz gebracht Ende Februar 1944 wurde das Ghetto zerstort Die letzten 27 entdeckten Juden wurden im Mai 1944 aufgespurt und erschossen Die Familie die sie versteckt gehalten hatte richtete man ebenfalls hin Im Laufe der folgenden Monate wurden zusatzliche 100 versteckt lebende Juden von der SS aufgespurt und ermordet Lediglich 300 der ursprunglich in Przemysl lebenden Juden uberlebten Am 27 Juli 1944 wurde die Stadt von den heranruckenden sowjetischen Truppen eingenommen Rettungsversuche durch Albert Battel BearbeitenOberleutnant Albert Battel Adjutant des ortlichen Militarkommandanten der Region Major Liedtke versuchte den Teil der Juden der fur die Wehrmacht Zwangsarbeit verrichtete so genannte Wehrmachtsjuden vor einer Deportation zu bewahren Sein Antrag an die Gestapo diese Gruppe in Przemysl zu belassen wurde jedoch abgelehnt Als Reaktion liess Battel von der Wehrmacht die Brucke uber den San gegen die SS sperren Die Brucke war der Zugang zum Ghetto So verhinderte er zunachst eine von der SS geplante Deportation Ihm gelang es mit zwei Lastkraftwagen etwa 240 Juden in Sicherheit zu bringen bevor die SS ins Ghetto eindrang Spater liess er etwa 500 Insassen des Ghettos in eine Kaserne uberfuhren in deren Kellerraumen entgingen sie der Deportation in Vernichtungslager Fur seine Taten wurde er in die Liste der Gerechten unter den Volkern aus Deutschland aufgenommen 1 Siehe auch BearbeitenRenia SpiegelLiteratur BearbeitenPrzemysl in Guy Miron Hrsg The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust Jerusalem Yad Vashem 2009 ISBN 978 965 308 345 5 S 617 620 Weblinks BearbeitenSeptember 1939 A synagogue burning in Przemysl Poland Przemysl Ghetto Przemysl Memorial Book Ubersetzung des 1964 Israel in hebraischer Sprache erschienenen Sefer Przemysl Gedenkbuch von Przemysl einer 547 Seiten umfassenden Darstellung der Geschichte der Juden in Przemysl verfasst von Uberlebenden des Holocaust aus Przemysl Im 5 Teil wird der Holocaust behandelt Einzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrliche Beschreibung der Aktionen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judenverfolgung in Przemysl amp oldid 222546633