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Juda Low Pinhas auch J L Pinchas 1727 in Lehrberg 23 November 1793 in Ansbach 1 war ein deutscher Miniaturmaler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Hofmaler in Ansbach und Bayreuth 1 3 Spatere Jahre 2 Werke Auswahl 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Juda Low Pinhas war ein Sohn des Samuel Pinhas ein Abschreiber und Kalligraph Heiliger Schriften Vermutlich durch die Tatigkeit seines Vaters bedingt befasste sich Juda Low bereits fruh mit der Kalligraphie und Handzeichnungen So fertigte er im Alter von 13 Jahren eine bebilderte Handschrift des Buchs Esther an das die Aufmerksamkeit von Kunstkennern auf sich zog Bald konnte der Vater weitere von seinem Sohn geschriebene und mit Bildern versehene Schriften gewinnbringend veraussern Uber einflussreiche Ansbacher Juden darunter den Hoffaktor Low Israel erhielt Markgraf Karl Wilhelm Friedrich Kenntnis von Juda Pinhas Begabung und dieser sollte dem Fursten eine Probe seines Konnens vorlegen 2 Daraufhin gestaltete Pinhas 1747 eine Haggada mit reichen figurlichen Darstellungen die sogenannte Ansbacher Haggada eines der wichtigsten Werke Pinhas Der Markgraf zeigte sich von den kunstlerischen Abbildungen begeistert war aber des Hebraischen nicht machtig sodass er die Schrift durch den Ansbacher Stadtpfarrer und Orientalisten Johann Jacob Rabe ubersetzen liess und dieser eine Beurteilung uber den Inhalt abgeben sollte Rabe erkannte die vorzugliche graphische Leistung dieser Arbeit woraufhin der Markgraf die Haggada in Leder binden und in seine furstliche Bibliothek bringen liess Der junge Kunstler wurde mit 150 Gulden entlohnt was eine besondere Anerkennung durch Karl Wilhelm Friedrich darstellte 2 Um sich in der Miniaturkunst weiterzubilden begab sich Juda Pinhas auf Reisen denn in der Ansbacher Gegend war bereits 1744 Johann Carl Zierl verstorben der auch Portratminiaturen anfertigte Pinhas soll sich zunachst in Mecklenburg am Schweriner Hof aufgehalten haben Auf Grund stilistischer Ahnlichkeiten wird des Weiteren angenommen Pinhas habe anschliessend beim Hofminiaturisten Friedrichs II Anton Friedrich Konig gelernt oder zumindest dessen Werke intensiv studiert 3 Hofmaler in Ansbach und Bayreuth Bearbeiten Vermutlich um 1749 50 wieder nach Ansbach zuruckgekehrt wurde er dort mit einem Jahresgehalt von 200 Gulden zum Hofmaler ernannt Diese Tatigkeit war allerdings nur von kurzer Dauer zwischen 1751 und 1753 siedelte Pinhas nach Bayreuth uber Der Grund hierfur liegt in einem mehrere Jahre zuruckliegenden Ereignis da Pinhas als Jugendlicher in Ansbach Zeuge geworden war wie zwei Glaubensgenossen die grausamsten Behandlungen erdulden mussten Diese waren im Zusammenhang mit dem von Neidern aus seinem Amt gedrangten und verhafteten Hoffaktor Isaac Nathan Schwabacher 1741 an den Pranger gestellt worden In seiner Stellung als Hofmaler machte Pinhas wegen dieser Geschehnisse dem Markgrafen Vorhaltungen woraufhin sich Karl Wilhelm Friedrich gekrankt fuhlte Pinhas furchtete ein Opfer der sonderbaren Laune dieses Fursten zu werden 4 In Bayreuth wandte sich Juda Pinhas an den dortigen Hofmaler auf dessen Empfehlung hin er von Markgraf Friedrich III 1753 mit einem Jahresgehalt von 400 Gulden zum Zweiten Hofmaler ernannt wurde sowie einen markgraflichen Schutzbrief erhielt Pinhas kehrte kurzzeitig nach Ansbach zuruck um dort die ebenfalls aus Lehrberg stammende Miadel Salomon 1771 zu heiraten Als das Paar nach Bayreuth zuruckkehrte bewilligte der Markgraf eine Gehaltserhohung auf 800 Gulden und hatte wahrend ihrer Abwesenheit ein vollig mobliertes Haus fur die Vermahlten einrichten lassen Aus der Ehe mit Miadel Salomon stammen drei Tochter und drei Sohne darunter Salomon Pinhas der spater ebenfalls ein bekannter Miniaturmaler wurde 5 6 Eine besondere Forderin fand Juda Pinhas in Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth deren Fursprache er 1766 eine Reise an den Berliner Hof zu verdanken hat Am dortigen Hof wurde Pinhas freundlich aufgenommen der Konig ermoglichte eine Unterbringung im Haus des Bankiers Abraham Marcuse und liess den Maler auf Kosten des Hofes koscher verpflegen Der Aufenthalt in Berlin dauerte elf Monate hierbei fertigte Pinhas unter anderem Miniaturbildnisse von Friedrich II Heinrich von Preussen und Wilhelm V von Oranien an Das Angebot Friedrichs des Grossen wonach Pinhas dauerhaft in Berlin bleiben konne schlug der Kunstler aus und begab sich 1767 wieder nach Bayreuth Die gute Verbindung zum preussischen Konigshaus blieb allerdings weiterhin bestehen so lud der in Karlsbad zur Kur weilende Heinrich von Preussen den Miniaturmaler zu sich ein dort entstanden ebenfalls Portrats 7 Spatere Jahre Bearbeiten Auch nach dem Tod des Markgrafen Friedrich III anderte sich nichts an Pinhas Stellung in Bayreuth Mit der Personalunion Ansbachs und Bayreuths 1769 unter Alexander wurden nur Teile des Hofstaates nach Ansbach ubernommen darunter allerdings der Hofmaler Pinhas Alexander beliess nicht nur dessen Gehalt sondern erganzte es wie auch bei anderen Bediensteten um Naturalien In den Ansbacher Hofkalendern von 1770 bis 1790 wird Pinhas durchgehend als Hof Miniaturen Maler genannt Der Ruf des Kunstlers war langst weit uber die Grenzen der Markgraftumer hinausgedrungen Pinhas erhielt regelmassig Auftrage von anderen Hofen so holte beispielsweise Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis ihn mehrfach nach Regensburg ebenso der Furst von Oettingen Wallerstein an seinen Hof Auch nachdem Ansbach und Bayreuth an Preussen gefallen waren wurden Pinhas die bisherigen Bezuge in voller Hohe weitergewahrt 8 Das Werk Pinhas beschrankte sich auf die Portratminiatur Gemalde anderer Gattungen sind nicht bekannt Pinhas punktier t e seine Arbeiten mit ausserordentlichem Fleiss fein getupft sind diese Punktflachen virtuos gegeneinander gesetzt oder ineinander ubergehend 9 Pinhas brachte in seinen Miniaturen kleinste Details unter die teilweise nur mit dem Vergrosserungsglas erkennbar sind So ist bei einer Darstellung des betenden David die diesen mit einem etwa 1 1 cm aufgeschlagenen Buch zeigt in das Buch noch ein grosser Theil des zweiten Psalms geschrieben wie Johann Georg Meusel bei der Betrachtung von Pinhas Werken anmerkte 10 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Allegorie auf Markgraf Friedrich III als Forderer der Kunste ca 1757 nbsp Allegorie auf Markgrafin Wilhelmine als Forderin der Kunste ca 1757 nbsp Portrat der Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth Herzogin von Wurttemberg nbsp Portrat des Ferdinand von Braunschweig Wolfenbuttel nbsp Dame mit kleinem Hund ca 1760 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juda Pinhas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien CHRISTIE S Bericht uber die Ansbacher HaggadahLiteratur BearbeitenMartin Krieger Juda Low Pinhas In Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Gunther Schuhmann Ernst Sperl Hrsg Jahrbuch des Historischen Vereins fur Mittelfranken Band 83 Selbstverlag des Historischen Vereins fur Mittelfranken Ansbach 1966 S 239 257 Einzelnachweise Bearbeiten John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 627 a b Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 239 242 Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 242 f Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 244 Siegfried Haenle Geschichte der Juden im ehemaligen Furstenthum Ansbach Carl Jung Ansbach 1867 S 128 Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 246 Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 247 f Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 250 253 Martin Krieger Die Ansbacher Hofmaler des 17 und 18 Jahrhunderts Ansbach 1966 S 253 f Johann Georg Meusel Museum fur Kunstler und fur Kunstliebhaber oder Fortsetzung der Miscellaneen artistischen Inhalts Erstes Stuck C F Schwan G C Gotz Mannheim 1787 S 50 Normdaten Person GND 136639666 lobid OGND AKS VIAF 80949991 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Pinhas Juda ALTERNATIVNAMEN Pinhas Juda Low KURZBESCHREIBUNG deutscher Miniaturmaler GEBURTSDATUM 1727 GEBURTSORT Lehrberg STERBEDATUM 23 November 1793 STERBEORT Ansbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juda Pinhas amp oldid 233347192