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Joseph Kasavubu auch Kasa Vubu 1910 andere Angaben 1913 1915 oder 1917 bei Tschela 24 Marz 1969 in Boma war von 1960 bis 1965 der erste Prasident der Demokratischen Republik Kongo Joseph Kasavubu 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Politiker 2 1 ABAKO 2 2 Vor der Unabhangigkeit 2 3 Wahlen 3 Prasident 4 Einzelnachweise 5 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenKasavubu stammte aus Tschela in der Provinz Leopoldville heute Kinshasa Seine Mutter gehorte dem Volk der Bakongo an Einer seiner Grossvater war ein Chinese der als Arbeiter zum Bau der Eisenbahn in den Kongo gekommen war Er besuchte eine katholische Volksschule in Kizu und wollte zunachst Priester werden Von 1928 bis 1936 studierte er an einem Seminar in Mbata Keila spater Theologie und Philosophie am Kabwe Seminar in der Provinz Kasai Er beschloss dann statt Priester Lehrer zu werden und besuchte die Ausbildungsanstalt in Kangu damaliger Distrikt und heutige Provinz Niederkongo 1940 erhielt er sein Lehrerexamen und unterrichtete wahrend der folgenden zwei Jahre Anschliessend war er bei der Finanzverwaltung der belgischen Kolonialregierung angestellt Politiker BearbeitenPolitische Aktivitaten waren im Belgischen Kongo grundsatzlich weder Afrikanern noch den dort ansassigen Europaern erlaubt Ein legales Betatigungsfeld waren aber Vereine ehemaliger Schuler In Anlehnung an die belgischen Gepflogenheiten verwendeten kongolesische Organisationen lange Abkurzungen fur noch langere Namen In solchen Vereinen engagierte sich Kasavubu seit den 1940er Jahren er wurde auch einflussreiches Mitglied im Verein zur Forderung sozialer Interessen der Kongolesen UNICSO Union des Interets Sociaux Congolais ABAKO Bearbeiten Kasavubu trat der 1950 gegrundeten Organisation Association des Bakongo pour l Unification l expansion et de la Defense de la Langue Kikongo ABAKO bei und wurde 1955 ihr Prasident Ursprunglich von Edmond Nzeza Landu als Verein zur Forderung der Kikongo Sprache gegrundet wurde der Verein unter Kasavubu de facto eine politische Partei Das Siedlungsgebiet der Bakongo am unteren Kongo erlebte durch den Aufschwung der Hauptstadt Leopoldville in den 1940er und 1950er Jahren einen starken Zustrom von Zuwanderern aus anderen Regionen des Kongo die Behauptung der Dominanz der Bakongo war deshalb ein wichtiges Anliegen der ABAKO Im August 1956 forderte Kasavubu Belgien auf politische Parteien zu erlauben und den Kongo in die Unabhangigkeit zu entlassen Bei den ersten Stadtratswahlen die im Dezember 1957 in einigen Stadten abgehalten wurden konnte sich die ABAKO in Leopoldville klar durchsetzen Kasavubu wurde Burgermeister von Dendale Im April 1958 erneuerte er seine Forderungen nach Unabhangigkeit Mit der Grundung einer weiteren im Gegensatz zu ABAKO aber nicht auf Stammesbasis organisierten Partei des Mouvement National Congolais MNC unter Fuhrung von Patrice Lumumba erwuchs Kasavubu eine ernsthafte Konkurrenz Nach Unruhen in Leopoldville wurde die Fuhrung der ABAKO darunter Kasavubu am 8 Januar 1959 festgenommen vier Tage spater wurde die Organisation verboten Vor der Unabhangigkeit Bearbeiten Einige Tage spater veranlasste der gerade im Kongo anwesende belgische Minister fur den Kongo van Helmrijk die Entlassung Kasavubus und seiner Mitstreiter Daniel Kanza und Simon Nzeza Kasavubu wurde fur einige Monate nach Belgien gebracht konnte dann aber zuruckkehren und galt von da an als Martyrer des Kongo Nationalismus 1 Die Unabhangigkeit des gesamten Kongo trat als Ziel jetzt in den Hintergrund ABAKO forderte nun eine foderalistische Verfassung mit einer schwachen Zentralregierung und drohte mit dem Boykott kunftiger Wahlen Kasavubu formte eine Allianz mit anderen regionalen Parteien darin vertreten waren die Parti Solidaire Africaine PSA Antoine Gizengas und die von Lumumbas MNC abgespaltene Gruppe von Albert Kalonji aus Kasai Er wurde Prasident dieser Gruppe und reiste zur Allparteienkonferenz nach Brussel die am 20 Januar 1960 begann Dort konnte er seine Vorstellungen nicht durchsetzen und verliess die Verhandlungen vorzeitig Weiter geschwacht wurde er durch die Abspaltung einer Gruppe unter seinem Stellvertreter Daniel Kanza so dass letztlich Patrice Lumumba die Fuhrung der kongolesischen Unabhangigkeitsbewegungen ubernehmen konnte In dem Exekutivrat des belgischen Gouverneurs erhielt Kasavubu die Position des Finanzministers Wahlen Bearbeiten Im Mai 1960 fanden im gesamten Kongo Wahlen statt Starkste Partei wurde Lumumbas MNC mit 33 der 137 Sitze Kasavubus ABAKO erhielt nur 12 In der Provinz Leopoldville wurde die ABAKO aber mit 33 der 90 Abgeordneten zweitstarkste Kraft nach der verbundeten PSA Gizengas Der belgische Gouverneur beauftragte zunachst Kasavubu mit der Regierungsbildung Als dieser keine Mehrheit organisieren konnte ging der Auftrag an Lumumba Diesem gelang die Regierungsbildung und er wurde Premierminister Prasident BearbeitenKasavubu wurde von der neuen Nationalversammlung zum Prasidenten gewahlt und nahm nach der Unabhangigkeit des Landes von Belgien am 30 Juni 1960 die Amtsgeschafte auf Die neue Regierung aber wurde in der Kongo Krise mit dem Verfall der staatlichen Ordnung Meuterei der Force Publique und regionalen Sezessionsbewegungen wie in Katanga konfrontiert und war ausserdem durch den Konflikt zwischen dem eher konservativen Kasavubu und seinem radikalen Premierminister Patrice Lumumba handlungsunfahig Am 5 September erklarten Kasavubu und Lumumba die Entlassung des jeweils anderen und schafften damit eine Pattsituation die erst mit der Machtergreifung des Armeekommandeurs Joseph Desire Mobutu als Unterstutzer Kasavubus am 14 September endete Lumumba wurde spater den Sezessionisten in der sudlichen Provinz Katanga ausgeliefert und 1961 getotet Um die Anerkennung seiner Regierung durch die Vereinten Nationen zu erreichen reiste Kasavubu im November 1960 nach New York die Anerkennung erfolgte Der Preis war ein Streit innerhalb der Bewegung der blockfreien Staaten von denen einige zusammen mit dem Ostblock gegen ihn stimmten und an Lumumba festhielten Im Laufe der nachsten funf Jahre fuhrte Kasavubu eine Reihe schwacher Regierungen und im Juli 1964 ernannte er den fruheren katanganischen Sezessionsfuhrer Moise Tschombe zum Premierminister damit dieser mit Hilfe europaischer Soldner gegen linksradikale Rebellen in Stanleyville vorgehe Er entliess ihn am 13 November 1965 kurz bevor er selber gesturzt wurde Mobutu ergriff am 24 November 1965 ein zweites Mal die Macht dieses Mal jedoch setzte er Kasavubu ab und erklarte sich zum Staatsoberhaupt Die Tochter Justine Kasavubu 14 April 1951 in Leopoldville gehorte zeitweise der Regierung von Laurent Desire Kabila an Einzelnachweise Bearbeiten Peter Scholl Latour Mord am grossen Fluss Ein Vierteljahrhundert afrikanische Unabhangigkeit dtv 1991 S 39 ISBN 3 423 11058 9Weblinks BearbeitenErinnerung an Joseph Kasavubu durch Anhanger Kasavubus Archiviert vom Original am 19 Dezember 2008 abgerufen am 23 Februar 2013 franzosisch englisch Prasidenten der Demokratischen Republik Kongo und Zaires Joseph Kasavubu Mobutu Sese Seko Laurent Desire Kabila Joseph Kabila Felix Tshisekedi Normdaten Person GND 121427986 lobid OGND AKS LCCN n85344652 VIAF 3327382 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kasavubu JosephKURZBESCHREIBUNG erster Prasident der Demokratischen Republik KongoGEBURTSDATUM 1910GEBURTSORT TschelaSTERBEDATUM 24 Marz 1969STERBEORT Boma Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Kasavubu amp oldid 230906079