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Die Alliance des Bakongo abgekurzt Abako auf Lingala Boyokani bwa bakɔ ngɔ ursprunglich Association des Bakongo pour l unification la conservation le perfectionnement et l expansion de la langue kikongo dt Vereinigung der Bakongo fur die Vereinheitlichung Bewahrung Vervollkommnung und Ausbau der Sprache Kikongo war eine politische kulturelle Vereinigung der Bakongo und spater lokal bedeutende Partei in der fruhen Demokratischen Republik Kongo in den Jahren nach der Unabhangigkeit 1960 Sie war die erste Unabhangigkeitsbewegung im Belgischen Kongo ihr Vorsitzender Joseph Kasavubu war erster Prasident des Landes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor der Unabhangigkeit 1 2 Nach der Unabhangigkeit 1 3 Verfassungskonflikt 1 4 Putsch Mobutus 2 Auslandsbeziehungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVor der Unabhangigkeit Bearbeiten Die Abako ging ursprunglich aus der christlichen Kimbanguistenbewegung die besonders unter der ethnischen Gruppe der Bakongo viele Anhanger zahlte hervor Ursprunglich nur als kulturelle Vereinigung zugelassen entwickelte sich die Abako ab 1950 zu der starksten Massenbewegung gegen die belgischen Kolonialisten Diese forderten wiederum nach dem Prinzip divide et impera zunachst die Mouvement National Congolais um ein Gegengewicht zur Abako zu schaffen und somit die nationalistische Bewegung zu schwachen Als am 8 Dezember 1957 erstmals Kommunalwahlen von den Belgiern zugelassen wurden stellte die Abako im Siedlungsgebiet der Bakongo und somit auch in der Hauptstadt Leopoldville fast alle Burgermeister Ab dem Jahre 1958 wurde von der belgischen Kolonialverwaltung erstmals die Grundung von Parteien legalisiert weshalb die Abako seit diesem Jahr offiziell als Partei auftreten konnte Im Jahre 1959 wurde Joseph Kasavubu zum Prasidenten der Abako gewahlt welche noch im selben Jahr einen Aufstand gegen die Kolonialverwaltung ausloste in dessen Verlauf mehrere Vertreter der nationalistischen Bewegungen verhaftet wurden Bei den im Mai 1960 veranstalteten Parlamentswahlen gewann die Abako nur 12 der 137 Sitze weshalb es ihr spater auch nicht gelang eine Regierung zu bilden Nach der Unabhangigkeit Bearbeiten Als die Demokratische Republik Kongo am 30 Juni 1960 in die Unabhangigkeit entlassen wurde wurde Joseph Kasavubu gewahlt von der Nationalversammlung erster Prasident des neu entstandenen Staates Patrice Lumumba dessen Partei MNC L im Parlament die meisten Sitze fur sich in Anspruch nehmen konnte wurde Ministerprasident Da die Abako unter Kasavubu als eher gemassigt und pro westlich galt wahrend die MNC Lumumbas eher dem linken Lager zuzuordnen war kam es zwischen beiden Parteien zu heftigen Auseinandersetzungen Hinzu kam dass die Abako da sie eine Bevormundung der Bakongo durch andere ethnische Gruppen befurchtete eher fur eine foderalistische Staatsform eintrat wahrend die MNC L die Schaffung eines zentralistischen Staates anstrebte Dies fuhrte sogar dazu dass manche Abako Anhanger offentlich mit dem Separatisten Moise Tschombe sympathisierten Verfassungskonflikt Bearbeiten Am 5 September 1960 entliess schliesslich Kasavubu Patrice Lumumba als Ministerprasident welcher kurz darauf Kasavubu fur abgesetzt erklarte Beide Politiker weigerten sich jedoch ihre Amter aufzugeben Allerdings ernannte Kasavubu Joseph Ileo zum neuen Ministerprasidenten der aber zunachst nicht in der Lage war die Amtsgeschafte von Lumumba zu ubernehmen Putsch Mobutus Bearbeiten Um diesen Verfassungskonflikt zu losen putschte der Generalstabschef Mobutu im September 1960 und erklarte sich zunachst fur neutral Allerdings ergab sich schon nach kurzer Zeit eine Zusammenarbeit zwischen Kasavubus Abako und Mobutus Militarregime was schliesslich in der Ermordung Lumumbas gipfelte wodurch Joseph Ileo der ja zuvor von Kasavubu zum Ministerprasidenten ernannt worden war seine Tatigkeit als solcher aufnehmen konnte Am 2 August 1961 entliess Kasavubu Joseph Ileo und setzte den Favoriten der USA Cyrille Adoula als neuen Ministerprasidenten ein Als dieser im Jahre 1964 zurucktrat setzte Kasavubu den ehemaligen Separatisten Tschombe ein Nach dessen Entlassung putschte Mobutu erneut und setzte Kasavubu ab und verbot im Jahre 1967 die Abako Auslandsbeziehungen BearbeitenDa die Abako im Gegensatz zu Lumumbas MNC als eher gemassigt galt unterhielt sie gute Beziehungen mit den USA und anderen westlichen Staaten Aus diesem Grund wurde die Abako von den Staaten der Casablanca Gruppe als politischer Gegner angesehen Dies fuhrte schliesslich auch zu Spannungen zwischen der Abako und den aus den Landern der Casablanca Gruppe entsandten Blauhelmkontingenten Des Weiteren unterhielt die Abako gute Beziehungen zu Fulbert Youlou dem Prasidenten von Kongo Brazzaville Auf der einen Seite war dies darauf zuruckzufuhren dass Youlou ebenso wie Kasavubus Abako dem prowestlichen Lager zugerechnet wurde Auf der anderen Seite stutze Youlou seine Macht auf das im Suden von Kongo Brazzaville lebende Volk der Bakongo welches auch die Basis der Abako stellte 1 Literatur BearbeitenCentre de Recherche et d Information Socio Politiques Hrsg A B A K O 1950 1960 Dossiers du C R I S P Brussel 1963 Peter Scholl Latour Mord am grossen Fluss Ein Vierteljahrhundert afrikanische Unabhangigkeit Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1986 ISBN 978 3 421 06307 6 Benoit Verhaegen Charles Tshimanga L ABAKO et l independance du Congo belge Dix ans de nationalisme Kongo Le Congo de l independance et des rebellions Analyses temoignages et documents Band 1 Institut Africain CEDAF Tervuren L Harmattan Paris 2003 ISBN 978 2 7475 3279 2 Crawford Young Politics in the Congo Decolonization and Independence Princeton University Press Princeton 1965Einzelnachweise Bearbeiten Peter Scholl Latour Mord am grossen Fluss Ein Vierteljahrhundert afrikanische Unabhangigkeit Deutsche Verlags Anstalt GmbH 1986 ISBN 3 421 06307 9 S 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alliance des Bakongo amp oldid 232267922