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Joseph Gerard Fieschi oder Joseph Marco Fieschi oder Giuseppe Fieschi oder Giuseppe Marco Fieschi 13 Dezember 1790 1 in Murato auf Korsika 19 Februar 1836 in Paris war ein franzosischer Attentater und der Hauptverschworer des Attentats auf den franzosischen Konig Louis Philippe I von 1835 2 Joseph Fieschi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Attentat auf Louis Philippe I 3 Folgen des Attentats 4 Trivia 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn die arme Hirtenfamilie von Ludovico Louis Fieschi und seiner Frau Maria Lucia de Pomonto geboren erlebte Joseph Fieschi eine schwierige von Familientragodien gepragte Kindheit 1804 wurde sein Vater unter der Gewalt und Willkurherrschaft des Generals Joseph Morand verhaftet und zu sechs Jahren Gefangnis verurteilt Er entzog sich der Strafe durch Flucht und starb 1808 fern der Insel Ein Jahr spater fiel sein alterer Bruder Thomas der in den kaiserlichen Truppen kampfte in der Schlacht bei Wagram 3 Joseph Fieschi trat 1806 in die Grande Armee ein Dies ermoglichte es ihm Lesen und Schreiben zu lernen Er machte 1812 in der korsischen Legion Napoleons Feldzug nach Russland mit In der Schlacht bei Polozk 17 18 August 1812 stellte sich Fieschi nach dem Tod seines Vorgesetzten an die Spitze einer Gruppe von Soldaten und verhinderte so die Flucht einer Kosaken Truppe Zuruck in Frankreich wechselte er bald darauf ins Konigreich Neapel in die Dienste Joachim Murats Erst nach dem Pariser Frieden vom 30 Mai 1814 kehrte er nach Korsika zuruck Als Napoleon die Insel Elba verliess und dessen Herrschaft der Hundert Tage begann schloss er sich wiederum dem Kaiser an Nach der Schlacht bei Waterloo 18 Juni 1815 nahm er seinen Abschied und wechselte wieder zu Joachim Murat der mit einer in Korsika zusammengestellten Flottille aus sechs Schiffen und insgesamt 250 Seeleuten bzw Soldaten seinen Thron zuruckerobern wollte Der unrealistische Plan scheiterte jedoch Fieschi wurde Anfang Oktober 1815 zusammen mit Joachim Murat und dessen Truppen im kalabrischen Pizzo gefangen genommen und zum Tod verurteilt jedoch als franzosischer Untertan begnadigt Nach seiner Ruckkehr nach Korsika hatte er wegen mehrerer Diebstahle eine zehnjahrige Freiheitsstrafe zu verbussen und ging beim Ausbruch der Julirevolution von 1830 nach Paris wo er sich unter dem Vorwand er sei ein politischer Martyrer eine Pension und verschiedene Anstellungen verschaffte Als dies aufflog wurde er entlassen und so der aussersten Not preisgegeben Attentat auf Louis Philippe I Bearbeiten nbsp Fieschis Attentat deutscher Kupferstich nbsp Fieschis Attentat Bild von Eugene Lami nbsp Die Hollenmaschine im Musee d histoire de France nbsp Jacques Raymond Brascassat 1804 1867 Der Kopf von Giuseppe Fieschi am Tag nach seiner Hinrichtung dem 20 Februar 1836 Fieschi der ohne wirkliche politische Uberzeugungen war fasste den Plan eines Attentats auf den Konig Er erdachte sich zu diesem Zweck eine aus 25 Flintenlaufen bestehende Hollenmaschine in Form eines improvisierten Salvengeschutzes und brachte sie am Jahrestag der Julirevolution 28 Juli 1835 auf dem Boulevard du Temple zur Explosion Marschall Edouard Adolphe Mortier und weitere zehn Personen aus dem Gefolge des Konigs wurden sofort getotet der Konig selbst nur leicht verletzt Sieben Personen erlagen spater ihren Verletzungen Fieschi der seinerseits durch Rohrkrepierer einzelner Laufe seiner Mordmaschine Verletzungen erlitten hatte 4 konnte nicht mehr fliehen und wurde sogleich verhaftet In einem am 30 Januar eroffneten auch international beachteten Prozess wurde er zum Tode verurteilt und am 19 Februar 1836 mit den Mitverschworern Theodore Pepin und Pierre Morey auf der Guillotine a la barriere Saint Jacques im 14 Arrondissement hingerichtet 5 Sein abgeschlagener Kopf der Malern wie Jacques Raymond Brascassat als Studienobjekt diente 6 wurde eingehend von Medizinern untersucht die entsprechend der damals verbreiteten phrenologischen Lehre nach einschlagigen Hinweisen am Schadel des Attentaters suchten Mehrere nach der abgenommenen Totenmaske gefertigte Kopfbusten sind heute noch erhalten 7 Folgen des Attentats BearbeitenEine Folge des Attentats waren die sogenannten Septembergesetze Da der oppositionellen Presse vorgeworfen wurde das Klima fur den Anschlag bereitet zu haben wurde am 9 September 1835 die Zensur wieder eingefuhrt und die Strafen fur alle Pressevergehen wurden drastisch erhoht Trivia BearbeitenDer Vormarz Dichter Ernst Ortlepp thematisierte Fieschis Anschlag bereits 1835 also noch zu Lebzeiten des Attentaters in einem psychologisierenden Nachtstuck 8 Literatur BearbeitenJoseph Fieschi der beruchtigte Verfertiger der am 28 Juli 1835 auf dem Boulevard du Temple in Paris von ihm abgebrannten Hollen Maschine Eine getreue Darstellung der Biographie dieses Verbrechers dieser emporenden Mordthat und dessen Hinrichtung mit seinen Mitangeklagten Morey amp Pepin Nach den franzosischen Original Urkunden bearbeitet Ohne Ort 1836 online bei Bayerische Staatsbibliothek digital Merkwurdiger Process und Verurtheilung des Morders Fieschi und seiner Mitangeklagten vor dem Pairshofe von Paris Aus authentischen Quellen gesammelt und getreu nach der Wahrheit dargestellt Lewent s Verlagsbuchhandlung Berlin 1836 online bei Google Books Maxime Du Camp Les ancetres de la commune L attentat Fieschi Paris 1877 Rene de Pont Jest Les regicides Fieschi La machine infernale 3 Aufl Paris Dentu 1888 Nachdruck Boston Adamant 2001 ISBN 0 543 87556 3Einzelnachweise Bearbeiten Bei dem regelmassig als Geburtstag genannten 13 Dezember 1790 handelt es sich offenbar um den Tag an dem Fieschi getauft wurde Cour des pairs Proces Fieschi avec une notice historique sur l auteur de l attentat du 28 juillet ornee de son portrait Marseille 1835 S 3 online bei Google Books anders als hier angegeben war der 13 Dezember im Jahr 1790 jedoch kein Freitag sondern ein Montag Auch die Jahresangabe ist unstimmig Fieschi selbst gab im Verlauf der Untersuchungen 1835 36 sein Alter mit 40 bzw 41 Jahren an Giuseppe Marco Fieschi Attentat du 28 juillet 1835 Band 3 France Cour des pairs Imprimerie royale 1835 Armand Fouquier Fieschi Morey Pepin et Boireau Machine infernale de 1835 In Causes celebres de tous les peuples Heft 23 Lebrun amp Co Paris 1858 S 12 online bei Gallica Eine auf den 7 August 1835 datierte Lithographie von Honore Daumier zeigt Fieschi dit Gerard mit Kopfverband Musee Carnavalet Histoire de Paris G 1201 Guillotine dans le XIVeme arrondissement 1832 1851 Memento vom 10 Marz 2020 bei Internet Archive Musee Carnavalet Histoire de Paris P1070 Z B Musee Carnavalet Histoire de Paris S3561 Ernst Ortlepp Fieschi Ein poetisches Nachtstuck L Fort Leipzig 1835 online bei Google Books Normdaten Person GND 116500948 lobid OGND AKS LCCN no2013072934 VIAF 37668800 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fieschi JosephALTERNATIVNAMEN Fieschi Joseph Gerard vollstandiger Name Fieschi Joseph Marco vollstandiger Name Fieschi Giuseppe Fieschi Giuseppe MarcoKURZBESCHREIBUNG franzosischer AttentaterGEBURTSDATUM 13 Dezember 1790GEBURTSORT Murato auf KorsikaSTERBEDATUM 19 Februar 1836STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Fieschi amp oldid 237446904