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Josef Strasser geboren 11 September 1870 in Krakau Osterreich Ungarn gestorben 15 Oktober 1935 in Wien war ein sozialistischer Politiker Journalist und marxistischer Theoretiker im Habsburgerstaat und in der ersten Republik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenverweiseLeben BearbeitenJosef Strasser wurde als Sohn eines Bahnangestellten und einer Reinigungsfrau geboren und absolvierte trotz permanenter Geldnot das humanistische Gymnasium in Wien In die Schulzeit fielen auch erste politische Gehversuche welche schliesslich in ein intensives Engagement im Rahmen der sozialistischen Arbeiterbewegung mundeten Wahrend des Jurastudiums in Wien und Zurich es blieb schliesslich unvollendet wurde Strasser zunachst externer Mitarbeiter der Arbeiter Zeitung 1898 heiratete Strasser Nadja Ramm der Sohn Alex kam zur Welt 1 1901 avancierte Strasser zum Chefredakteur des sozialdemokratischen Blatts Freigeist in Reichenberg und entwickelte sich zu einer zentralen Figur der deutschbohmischen Sozialdemokratie Am 17 September 1906 wurde die Ehe der Strassers in Wien geschieden 2 Bereits vor 1914 kritisierte Strasser nationale und nationalistische Tendenzen auch parteiintern die als Reichenberger Linke geltende Opposition in der deutschosterreichischen Sozialdemokratie war theoretisch und praktisch massgeblich durch ihn gepragt 1912 heiratete er die Schriftstellerin Isadora von Schwartzkoppen 1917 wurde Strassers Sohn Peter Strasser geboren Noch vor Kriegsausbruch ubersiedelte Strasser allerdings nach Wien wo der Kritiker jeglicher Burgfriedenspolitik der Parteifuhrung keine zentrale Rolle in der Sozialdemokratie mehr einnahm Strasser trat schliesslich 1919 der Kommunistischen Partei Osterreichs bei und ubernahm dort mit Unterbrechungen bis 1929 die Leitung der Parteipresse Im Zuge der stalinistischen Sauberungswellen schliesslich kaltgestellt wenn auch nicht ausgeschlossen starb Strasser 1935 in politischer und menschlicher Isolation 3 Leistungen BearbeitenDer Hohepunkt seiner praktischen und theoretischen Leistungen fallt in die Reichenberger Periode also im Wesentlichen in das erste Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts Unter Strassers Fuhrung wird Reichenberg die Wiege der deutsch osterreichischen Sozialdemokratie erneut zu einem wesentlichen Organisationszentrum der sozialistischen Bewegung der Monarchie Trotz schwelender nationaler Auseinandersetzungen zwischen der Wiener und der Prager Parteizentrale und heftiger externer Angriffe durch deutschnationale Gegner gelingt es hier ebenso vergleichsweise konsequent die gemeinsamen sozialen Fragen in den Vordergrund zu stellen 4 Strasser schrieb Fur den klassenbewussten Proletarier ist der Proletarier das Mass aller Dinge nicht der deutsche der Katholik usw 5 In diesem Umfeld entstanden auch Strassers theoretische Beitrage die sich nicht nur gegen tschechische Autonomiebestrebungen in der Bewegung sondern besonders scharf gegen deutschnationale Tendenzen in der deutschosterreichischen Sozialdemokratie wie sie Leuthner Hartmann aber auch Otto Bauer vertraten richteten 6 Strasser gehorte ebenso wie Rosa Luxemburg und Anton Pannekoek dessen Schrift Klassenkampf und Nation 1912 von Strasser in Reichenberg herausgegeben wurde zu einer spezifischen linken Minderheit in der internationalen sozialistischen Vorkriegs Bewegung welche das Selbstbestimmungsrecht der Volker ablehnte und das unbedingte Primat des Klasseninteresses in der Behandlung der Nationalen Frage betonte Nationen wurden sich so Strasser nach dem Ubergang vom Kapitalismus zum Sozialismus in einem allgemeinen Assimilationsprozess auflosen 7 Schriften BearbeitenDer Arbeiter und die Nation Verlag von Runge amp Co Reichenberg 1912 Neuausgabe Junius Wien 1982 eine Sammlung seiner wichtigsten Aufsatze und Schriften Literatur BearbeitenTh Venus Strasser Josef In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 363 f Direktlinks auf S 363 S 364 Isa Strasser Josef Strasser Ein Lebensbild In Josef Strasser Der Arbeiter und die Nation Junius Wien 1982 ISBN 3 900370 03 6 S 101 107 1970 verfasst Isa Strasser war die Ehefrau von Josef Strasser Gabriella Hauch Es ist notwendig dass klar und offen gesprochen wird Josef Strasser 1870 1935 ein demokratischer Kommunist in Osterreich In Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2018 S 61 78 Weblinks BearbeitenTextsammlung im Marxists Internet Archive Eintrag zu Josef Strasser bei litkult1920er aau at ein Projekt der Universitat KlagenfurtQuellenverweise Bearbeiten Schmidt Birgit Wer war Nadja Strasser Eine Einfuhrung Strasser In Strasser Nadja Von Etappe zu Etappe Wien Koln Weimar Bohlau 2019 S 23 Schmidt Birgit Wer war Nadja Strasser Eine Einfuhrung Strasser In Strasser Nadja Von Etappe zu Etappe Wien Koln Weimar Bohlau 2019 S 23 Isa Strasser Josef Strasser Ein Lebensbild In Josef Strasser Der Arbeiter und die Nation Junius Wien 1982 S 101 107 Marlis Sewering Wollanek Die Deutschbohmische Sozialdemokratie in den Jahren 1889 bis 1914 In Wolfgang Maderthaner Hg Sozialdemokratie und Habsburgerstaat Wien 1988 S 167 189 Zitiert nach Gustav Eckstein Rezension des Buches Der Arbeiter und die Nation von Josef Strasser In Die Neue Zeit Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie Jg 30 1911 1912 Bd 2 1912 Heft 41 S 562 564 Zitat S 564 Otto Bauer Deutschtum und Sozialdemokratie Wien 1907 Michael Lowy Internationalismus und Nationalismus Kritische Essays zu Marxismus und nationaler Frage Mit einem Beitrag von Enzo Traverso Koln 1999 S 60f Normdaten Person GND 139164413 lobid OGND AKS LCCN n78036388 VIAF 56731415 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strasser JosefKURZBESCHREIBUNG sozialistischer Politiker Journalist und marxistischer TheoretikerGEBURTSDATUM 11 September 1870GEBURTSORT KrakauSTERBEDATUM 15 Oktober 1935STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Strasser Politiker 1870 amp oldid 230540178