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Josef Holler 21 Marz 1881 in Konigshofen Amt Tauberbischofsheim 5 Dezember 1959 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Jurist Von 1921 bis 1934 war er Oberburgermeister der badischen Stadt Offenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHoller studierte Rechtswissenschaft an den Universitaten in Wurzburg Munchen Berlin und Freiburg Nach Tatigkeit in verschiedenen Notariaten kam er 1913 nach Altenheim Seine katholische Pragung fuhrte zum Eintritt in die Deutsche Zentrumspartei Bereits 1899 war er dem katholischen Studentenverein Gothia Wurzburg heute K D St V Gothia Wurzburg im CV beigetreten 1 Nach dem Wegzug des Offenburger Burgermeisters Hugel trug man ihm dessen Nachfolge an Trotz Widerstanden aus dem nationalliberalen Lager wurde er am 19 April 1920 in das Amt gewahlt und ubernahm nach seinem Dienstantritt am 14 September 1920 die Leitung der Geschaftsbereiche Gemeindegericht Rechtspolizei Standesamt Armenwesen und Jugendfursorge Wohlfahrtspflege Erwerbslosenfursorge und Arbeitsamt Feuerversicherung sowie den Vorsitz in der Kommission fur gemeinnutzige und sozialpolitische Angelegenheiten Nach der Pensionierung von Oberburgermeister Fritz Herrmann wurde Holler am 21 Juni 1921 mit 71 von 76 abgegebenen Stimmen zum Oberburgermeister der Stadt Offenburg gewahlt Die ersten Jahre seiner Amtsperiode waren durch die makropolitische Situation nach dem Friedensschluss von Versailles gepragt Durch die Abtrennung des Elsasses war die Ortenau zu einer Grenzlage geworden Fur die von dort kommenden Fluchtlinge mussten in wirtschaftlich schwieriger Zeit Wohnraum und Arbeitsplatze bereitgestellt werden Erschwert wurden die Aufgaben als am 4 Februar 1923 franzosische Truppen Offenburg besetzten Seine Weigerung den Besatzungsbehorden Namen und Geburtsdaten der Angehorigen der bis dahin ausgewiesenen Beamten auszuhandigen fuhrte am 28 Februar 1923 zu seiner Verhaftung Am 15 Marz 1923 wurde er vor dem Kriegsgericht in Landau zu einer Gefangnisstrafe von sechs Monaten und einer Geldstrafe von 100 000 Reichsmark verurteilt Seine Familie wurde ausgewiesen Aus der Haft entlassen wurde er am 28 August 1923 die Ausweisung wurde erst am 22 Januar 1924 aufgehoben Diese Vorgange schilderte Holler in seinem Werk Sechs Monate Gefangnis Nachdem sich der Gemeinderat das badische Innenministerium und Staatsprasident Kohler fur seine Wiederverwendung eingesetzt hatten kehrte er am 30 Januar 1924 in das Offenburger Rathaus zuruck Nach dem Abzug der franzosischen Truppen am 18 August 1924 begann das stadtische Gemeinwesen unter seiner Fuhrung zu gedeihen Zur Linderung der Wohnungsnot wurden nordlich der Rheinstrasse am Galgenfeld an der Weingartenstrasse und am Frauenweg neue Quartiere errichtet Mit dem Ausbau des Industriegelandes am Holderstock konnten neue Arbeitsplatze geschaffen werden Weitere infrastrukturelle Massnahmen die wahrend seiner Amtszeit umgesetzt wurden sind die Korrektion des Waldbaches die Entwasserung der Kinzigvorstadt der Umbau der Johannesbrucke der Bau einer neuen Klaranlage und die Elektrifizierung der Strassenbeleuchtung Er holte den Zentralzuchtviehmarkt nach Offenburg und erreichte die Einrichtung eines Rontgeninstituts im stadtischen Krankenhaus Auch das kulturelle Leben erhielt neue Impulse Nachdem 1922 bereits ein Verkehrsverein eine Musikschule und die Volkshochschule gegrundet worden waren initiierte Holler 1924 die Ortenauer Herbstmesse Im gleichen Jahr fand eine umfassende Ausstellung zum Werk des Barockdichters Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen statt 1929 holte er den Weinbaukongress nach Offenburg Aufgrund seiner Verdienste wurde er am 27 Marz 1930 mit 83 von 87 Stimmen in seinem Amt bestatigt Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten legte er auf politischen Druck hin am 10 Januar 1934 sein Amt vorzeitig nieder Am 1 April 1934 trat er als Notar beim Notariat III in Freiburg Br wieder in den Staatsdienst ein Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er 1947 im Justizministerium des Landes Baden zum Ministerialrat spater zum Ministerialdirektor ernannt und trug in dieser Funktion zum Wiederaufbau des Rechtswesens bei Zum 1 Juli 1950 trat er in den Ruhestand Holler war ein begeisterter und bekannter Numismatiker der sich vor allem mit der fruhen Numismatik des Breisgaus beschaftigte und verschiedene Munzschatzfunde wissenschaftlich bearbeitete Seine eigene bedeutende Sammlung bestand fast ausschliesslich aus Stucken mit Bezug zu Baden Nach seinem Tod wurde diese 1960 versteigert Anlasslich der 30 Wiederkehr seiner Wahl zum Oberburgermeister verlieh ihm die Stadt Offenburg 1951 die Ehrenburgerschaft Holler starb am 5 Dezember 1959 im Alter von 78 Jahren und wurde auf dem Freiburger Friedhof beigesetzt Ehrungen Bearbeiten19 April 1951 Ehrenburgerschaft der Stadt Offenburg in dankbarer Anerkennung treuester Pflichterfullung und unermudlicher erfolgreicher Tatigkeit auf allen Gebieten der Gemeindeverwaltung zum Wohle und Gedeihen der Stadt 1952 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik DeutschlandSchriften BearbeitenGeleitwort in Ernst Batzer Hrsg Grimmelshausen und die Ortenau Festbuch zur Ausstellung in Offenburg vom 9 Aug bis 1 Sept 1925 Verlag der Stadt Offenburg Offenburg 1925 Sechs Monate Gefangnis Erinnerungen aus der Franzosenzeit 1923 24 H Zuschneid Offenburg 1930 Ein Fund mittelalterlicher Goldmunzen aus Britzingen In Schau ins Land Jahrlauf 65 66 1938 1939 S 147 154 Ein bedeutender Fund schwabisch alemannischer Pfennige aus dem Breisgau In Schweizerische Numismatische Rundschau Bd 31 35 1952 1953 S 11 32 Goldmunzen aus Flussgold In Badische Heimat Bd 30 Nr 1 2 1950 ISSN 0930 7001 S 129 130 Literatur BearbeitenSammlung Marie Luise Goppel Dr Plum Holler 115 Versteigerung Munchner Munzhandlung Karl Kress 1960 Otto Kahni Die Ehrenburger der Stadt Offenburg Stadt Offenburg Offenburg 1970 Einzelnachweise Bearbeiten Die Ehrenmitglieder Alten Herren und Studierenden des C V Wien 1925 S 679 Burgermeister und Oberburgermeister von Offenburg Leopold Witsch 1801 1803 Johann Nepomuk Lihl und Josef Sebastian Gottwald 1803 1832 Josef Karl Burger 1832 1840 Landolin Loffler 1840 1845 Gustav Ree 1845 1849 August Wiedemeyer 1849 1859 bis 1851 als Amtsverweser Bernhard Schaible 1860 1875 Franz Volk 1875 1890 Fritz Herrmann 1893 1921 Josef Holler 1921 1934 Wolfram Rombach 1934 1945 Hermann Isenmann 1945 kommissarisch Ludwig Hess 1945 1946 kommissarisch Gustav Ernst 1946 1947 kommissarisch R Mossbrugger 1947 1948 kommissarisch Karl Heitz 1949 1975 Martin Gruber 1975 1989 Wolfgang Bruder 1989 2002 Edith Schreiner 2002 2018 Marco Steffens seit 2018 Normdaten Person GND 132505509 lobid OGND AKS VIAF 47924804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holler JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 21 Marz 1881GEBURTSORT Konigshofen Amt TauberbischofsheimSTERBEDATUM 5 Dezember 1959STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Holler Jurist amp oldid 233011599