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Josef Dobner 5 April 1898 in Tachov 20 Marz 1972 in Villach war ein osterreichischer Bildhauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bildergalerie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenEr war ein Sohn des in Schonbrunn tatigen Drechslers Josef Dobner und Bruder des Architekten Thomas Dobner 1903 1971 1 Da er ein guter Zeichner war durfte er die Fachschule fur Drechslerei und Tischlerei in Hallstatt besuchen In dieser Schule kam er auch mit der Holzbildhauerei in Beruhrung 1915 ging der 17 Jahrige als Freiwilliger an die Isonzofront Nach dem Krieg setzte er seine Ausbildung in Hallstatt und danach an der Akademie fur angewandte Kunst in Wien fort Nach Abschluss des Studiums war Dobner bis 1926 Assistent bei Anton Hanak Im besagten Jahr holte ihn Clemens Holzmeister nach Salzburg wo das neue Festspielhaus vor der Fertigstellung stand Binnen zwei Wochen waren uber ein Dutzend Portratbusten von Personlichkeiten die sich um den Bau verdient gemacht hatten sowie zwei Dutzend groteske Kopfe fur die Balkone zu schaffen Hierauf zog ihn ein Architekt zu Ausstattungsarbeiten in Wiener Cottagevierteln heran Dobner war von 1926 bis 1928 Mitglied des Hagenbundes und gehorte anschliessend der Kunstlervereinigung Wiener Kunstlerhaus an Ab 1927 beteiligte er sich an Gruppenausstellungen Fur seine Werke verwendete er hauptsachlich Holz aber auch Bronze Ton und Zement Er schuf sowohl realistische Portrats als auch Figuren mit klassisch stilisierenden oder grotesken Zugen 1 Als erste offentliche Anerkennung gab es 1928 fur den nunmehr 30 Jahrigen einen Staatspreis fur seinen Gaukler aus Lindenholz 1930 wurde dem Freischaffenden ein Staatsatelier im Wiener Prater zur Verfugung gestellt Hier entstand u a ein aus 14 Stationen bestehender Kreuzweg Ein Bronzeguss kam in die Seipel Dollfuss Gedachtniskirche einen weiteren erwarb die italienische Regierung 2 1934 und 1936 stellte Dobner im osterreichischen Pavillon auf der Biennale di Venezia aus 3 1935 zog der Bildhauer nach Karnten Er wurde an die Bundesgewerbeschule nach Villach berufen um das Fach Stein und Holzbildhauerei zu lehren Dobner war laut dem Historiker Werner Koroschitz bereits 1932 der NSDAP beigetreten und hatte nach dem Verbot der Partei 1933 nach eigener Aussage als Gruppenfuhrer tatkraftig am Aufbau der illegalen Zelle des Nationalsozialistischen Lehrerbundes an seiner Schule mitgewirkt Als kriegsfreiwilliger Frontkampfer und Kunstler habe ich immer nach der richtigen deutschen Idee und Volksgemeinschaft gestrebt diese habe ich schon bald in der Hitlerbewegung im deutschen Nationalsozialismus erkannt und bin mit tiefster Uberzeugung Nationalsozialist schrieb Dobner 1938 in seinem Lebenslauf Zum Dank wurde der alte Kampfer fur die Ostmark nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 zum kommissarischen Kreiskulturleiter fur Villach berufen Er zahlte Dobner zu den bevorzugten Kunstlern der Karntner NS Grossen Hitler Buste Hubert Klausner Busten Klausner Grabmal Das Bestreben Professor Dobners geht dahin alles Fremde fernzuhalten die Kunst zu pflegen die wirklich aus dem Karntner Boden wachst so eine Wurdigung des Nazibildhauers in der Karntner Zeitschrift Der Heimatkreis Das NS Regime adaptierte das Gedenken an den Mediziner und Philosophen Paracelsus fur seine volkische Ideologie zu diesem Zwecke wurde Dobner auch mit der Anfertigung verschiedener Paracelsusbusten beauftragt Im September 1943 erteilte ihm der Gauleiter Friedrich Rainer hochstpersonlich in Wurdigung seiner Leistungen die von Karnten ausgehend Gultigkeit fur das ganze Reich haben den Auftrag fur die Paracelsusstadt Villach eine Holzbuste des Naturforschers zu schaffen nachdem Dobner bereits eine Paracelsusbuste im Weiheraum und die Medaillons im Paracelsushof geschaffen hatte Die Auftragserteilung seitens hochrangiger Nationalsozialisten waren fur Dobner auch aus okonomischer Sicht ein beachtliches Geschaft Dobner war wegen seiner NS Vergangenheit von 1945 bis 1947 interniert 4 1945 wurde die Abteilung Bildhauerei der Kunsthandwerkerschule geschlossen und Dobner konnte nach der Entlassung aus der Internierung seinen Lehrberuf daher nicht mehr aufnehmen Er musste sich in der Folge als Freischaffender uber die Runden bringen Bekannte Werke von seiner Hand sind das Paracelsusrelief in Villach und die Portratbusten von Paracelsus Arnold Clementschitsch und Althistoriker Rudolf Egger sowie das Totenmal fur den Villacher Waldfriedhof aus dem Jahre 1953 Sepp Dobner starb kurz vor Vollendung seines 74 Lebensjahres am 20 Marz 1972 in Villach 5 Fragen nach Dobners nationalsozialistischer Gesinnung wurden bis in die jungste Vergangenheit nicht gestellt Als Bildhauer der Schonheit und der Wurde wurdigte ihn die Volkszeitung noch 1962 als einen volkstumlichen Kunstler der unserem Lande zur Ehre gereicht 6 Das Wiener Kunstlerhaus zeichnete ihn 1968 fur sein Lebenswerk mit dem Goldenen Lorbeer aus 1 1978 wurde der Sepp Dobner Weg in Egg am Faaker See nach ihm benannt 4 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal am Waldfriedhof in Sankt Martin Villach nbsp Weinende Mutter Kriegerdenkmal am Waldfriedhof in Sankt Martin Villach nbsp Opfer des Zweiten Weltkriegs Kriegerdenkmal am Waldfriedhof in Sankt Martin VillachWerke Auswahl BearbeitenMarmorbuste von Gauleiter Hubert Klausner Paracelsusbuste Rathaus Villach 24 groteske Kopfe und Portrats Bauschmuck 1926 Festspielhaus Salzburg Der Gaukler 1926 Holz Hohe 51 cm signiert am Rucken J Dobner 1926 Osterreichische Galerie Belvedere 7 Kreuzweg 1931 Pfarrkirche Purschau Kriegerdenkmal am Waldfriedhof von Sankt Martin 1953 Villach Ferdinand Porsche Denkmal 1957 Gmund in Karnten Mahnmal 1964 RadentheinLiteratur BearbeitenDobner Josef Sepp In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 1 A D E A Seemann Leipzig 1953 S 573 Anton Kreuzer Karntner biographische Skizzen 17 20 Jahrhundert Karntner Druck und Verlagsgesellschaft Klagenfurt 1996 ISBN 3 85391 144 7 Arnulf Rohsmann Dobner Josef Sepp In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 28 Saur Munchen u a 2000 ISBN 3 598 22768 X S 144 Werner Koroschitz Bericht zu den nationalsozialistisch belasteten Strassennamen in Villach Villach 2019 onlineEinzelnachweise Bearbeiten a b c Arnulf Rohsmann Dobner Josef Sepp In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 28 Saur Munchen u a 2000 ISBN 3 598 22768 X S 144 Die Neue Zeit am 4 April 1948 La Biennale Osterreich auf der Biennale Venedig labiennale at Abgerufen am 21 September 2021 a b Werner Koroschitz Bericht zu den nationalsozialistisch belasteten Strassennamen in Villach Villach 2019 S 24 25 Volkszeitung am 9 Juni 1962 und 21 Marz 1972 Werner Koroschitz Bericht zu den nationalsozialistisch belasteten Strassennamen in Villach Villach 2019 S 26 Der Gaukler sammlung belvedere at Abgerufen am 21 September 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Dobner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 123116155 lobid OGND AKS VIAF 64906274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dobner JosefALTERNATIVNAMEN Dobner SeppKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BildhauerGEBURTSDATUM 5 April 1898GEBURTSORT TachovSTERBEDATUM 20 Marz 1972STERBEORT Villach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Dobner amp oldid 215963094