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John Hamilton 1511 6 April 1571 in Stirling war ein Bischof und bedeutender katholischer Kirchenpolitiker in Schottland Er war ein naturlicher Sohn von James Hamilton 1 Earl of Arran und ein Halbbruder von James Hamilton 2 Earl of Arran der von 1543 bis 1554 als Regent in Schottland herrschte Von 1547 bis zu seinem Tod war er Erzbischof von St Andrews und von 1546 bis 1555 Schatzmeister von Schottland Als Erzbischof war er Unterstutzer der Konigin Maria Stuart Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Laufbahn 2 Kampfer der Gegenreformation 3 Parteiganger der Konigin 4 LiteraturAusbildung und Laufbahn BearbeitenJohn Hamilton wurde als unehelicher Sohn fur eine geistliche Laufbahn bestimmt Er erhielt wahrend seiner Kindheit und Jugend die entsprechende Ausbildung bei den Benediktinern in Kilwenning Trotz fehlender Priesterweihe erhielt der hoffnungsvolle Sprossling des 1 Earls of Arran im Alter von 14 Jahren den Titel eines Abtes von Paisley Vermutlich ging er 1527 mit Patrick Hamilton und Gilbert Winram nach Deutschland studierte in Marburg und kehrte zuruck nach Schottland ohne daraus reformatorische Konsequenzen zu ziehen Erst im Alter von 29 Jahren ging Hamilton nach Frankreich studierte dort von 1540 bis 1543 und erhielt die Priesterweihe Gemeinsam mit Matthew Stewart 4 Earl of Lennox kehrte Hamilton Anfang 1543 nach Schottland zuruck Aufgrund der Forderung durch Kardinal David Beaton erlangte Hamilton 1542 das Amt des Lordsiegelbewahrers 1545 wurde er zum Bischof von Dunkeld berufen Nach der Ermordung David Beatons am 29 Mai 1546 wurde Hamilton 1547 dessen Nachfolger als Erzbischof von St Andrews und 1546 als Schatzmeister Lord High Treasurer von Schottland Kampfer der Gegenreformation BearbeitenAm Vorabend der Reformation in Schottland wandte sich die Offentlichkeit gegen die katholische Kirche Die katholische Kirche verfugte uber 300 000 Pfund jahrliche Einnahmen Das waren fast die Halfte aller jahrlichen Einnahmen in Schottland Die koniglichen Landereien konnten dagegen nur 17 500 Pfund jahrliche Einnahmen erwirtschaften Angesichts dieser Reichtumer verloren viele Geistliche jegliche Verantwortung und Interesse fur ihre eigentlichen Aufgaben Es herrschte die offentliche Meinung vor dass die Geistlichen faulenzten und die Hilfe fur die Blinden die Kruppel die Bettlagerigen Witwen Waisen und alle die anderen die von der Hand Gottes heimgesucht sind dass sie nicht arbeiten konnen vernachlassigt wurde Viele Pfarrkirchen in Schottland hatten keine Priester die katholische Kirche erfullte nicht ihre Mission der Seelsorge Seit 1543 erfolgte in Schottland ein Zustrom von Broschuren und Buchern die eine reformierte Kirche propagierten Viele Menschen fuhlten sich aufgrund ihrer tief verwurzelten Frommigkeit und ihrer Abneigung gegen die katholische Geistlichkeit zu der neuen Kirche hingezogen John Hamilton begann 1549 die schottische Gegenreformation einzuleiten obwohl sich die reformierte Kirk in Schottland noch gar nicht durchgesetzt hatte Unter seiner Leitung erliess der Provinzialrat Gesetze die das Konkubinat unter der Priesterschaft und die Begunstigung und Ausstattung von unehelichen Kindern zu einem Delikt erklarten 1552 erschien John Hamiltons Katechismus ein volkssprachliches Werk das die grundlegenden Lehrmeinungen des katholischen Glaubens auslegte Zwei Jahre spater hielt Hamilton in St Andrews sein eigenes Reformkonzil ab Gleichzeitig verstarkte Hamilton den Druck auf schottische Adlige die in ihrem Haushalt protestantische Prediger fuhrten Zur Abschreckung der Protestanten wurde am 28 April 1558 der ehemalige katholische Priester Walter Myln verbrannt John Knox befurchtete deswegen dass die katholische Kirche in Schottland dem Beispiel Englands Bloody Mary nacheifern wurde Infolge des Todes von Maria der Katholischen der Konigin von England am 17 November 1558 und der am gleichen Tag erfolgten Inthronisierung Elisabeths gelangten jedoch die Protestanten in England wieder an die Macht Im Mai 1559 kehrte John Knox nach Schottland zuruck Der erfolgreiche Aufstand der proenglischen und protestantischen Lords of the Congregations unter Fuhrung Lord James Stewarts spaterer Earl of Moray und der Tod der seit 1554 herrschenden Regentin Marie de Guise Mutter der Konigin Maria Stuart am 11 Juni 1560 beendeten die Auld Alliance Am 6 Juli 1560 unterzeichneten England und Schottland den Vertrag von Edinburgh Die Protestanten erhielten Religionsfreiheit John Knox begann die Presbyterianische Kirche in Schottland aufzubauen Parteiganger der Konigin BearbeitenSeit ihrer Ankunft in Schottland im August 1561 unterstutzte John Hamilton Maria Stuart Nach einer Ubereinkunft die Hamilton als Erzbischof von St Andrews gemeinsam mit den Bischofen von Dunkelnd Ross und Moray traf wurden der Konigin ein Viertel der kirchlichen Kirchensteuern angeboten unter der Voraussetzung dass die katholische Kirche wieder in ihre Benefizien und Privilegien eingesetzt wurde Im Februar 1562 unterzeichneten Hamilton und Maria Stuart ein Abkommen in dem beschlossen wurde dass zwei Drittel der Kirchensteuern bei der Katholischen Kirche verbleiben soll wahrend das verbleibende Drittel an die Konigin abgetreten wird Mit diesen Geldern sollte die neue Kirche finanziert werden John Knox unterstellte Maria Stuart jedoch dass sie einen grossen Teil dieser Gelder fur sich selbst verwendete Kurz nachdem Maria Stuart ihren Wunsch geaussert hatte den spanischen Thronfolger Don Carlos zu heiraten feierte Hamilton offentlich die Messe in Edinburgh Deswegen wurde er verhaftet aber wenig spater aufgrund Maria Stuarts personlichen Einsatzes aus der Haft entlassen Hamilton diente weiterhin treu seiner Konigin Er taufte im Dezember 1566 ihren Sohn Jakob und annullierte 1567 die Ehe des Earl of Bothwell mit Jane Gordon um am 15 Mai 1567 die Trauung zwischen Maria Stuart und James Hepburn 4 Earl of Bothwell zu vollziehen Nach der Absetzung Maria Stuarts am 24 Juli 1567 schloss Hamilton mit zwei Bischofen und zwei protestantischen Earls Huntly Argyll einen Vertrag mit dem Ziel Maria Stuart aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und als Konigin wieder einzusetzen John Hamilton gab wahrscheinlich den Auftrag zur Ermordung des Regenten James Stewart 1 Earl of Moray Moray wurde am 23 Januar 1570 durch James Hamilton of Bothwellhaugh erschossen Hamilton war in die geplante Tat eingeweiht und duldete deren Ausfuhrung Im danach ausbrechenden Burgerkrieg zwischen der Partei der Konigin Maria Stuart und der Partei ihres Sohnes des Konigs Jakob VI kampfte Hamilton fur die Partei der Konigin Hamilton verschanzte sich im Dumbarton Castle Nach dessen Einnahme durch die Parteiganger des Konigs wurde John Hamilton am 6 April 1571 gekleidet in seinen Pontifikalgewandern in Stirling offentlich gehangt Literatur BearbeitenJenny Wormald Maria Stuart Verlag Ploetz Freyburg Wurzburg 1992 ISBN 3 87640 500 9 Ilan Rachum Enzyklopadie der Renaissance Atlantis Verlag Zurich 1988 ISBN 3 7611 0725 0 John E Neale Elisabeth I Konigin von England Eugen Diederichs Verlag Munchen 1995 ISBN 3 424 01226 2 Antonia Fraser Maria Stuart Konigin der Schotten Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Herrsching 1989 ISBN 3 88199 636 2 VorgangerAmtNachfolgerDavid BeatonLordsiegelbewahrer von Schottland 1542 1547William Ruthven 2 Lord RuthvenJames Kirkcaldy of GrangeSchatzmeister von Schottland 1546 1555Gilbert Kennedy 3 Earl of CassilisDavid BeatonErzbischof von St Andrews 1547 1571Gavin HamiltonGeorge CrichtonBischof von Dunkeld 1544 1549Robert CrichtonRobert ShawAbt von Paisley 1525 1553Claud Hamilton 1 Lord PaisleyDavid BeatonKanzler der Universitat St Andrews 1547 1571Gavin HamiltonNormdaten Person GND 129657395 lobid OGND AKS LCCN nr93018362 VIAF 52774249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hamilton JohnKURZBESCHREIBUNG schottischer KirchenpolitikerGEBURTSDATUM 1511STERBEDATUM 6 April 1571STERBEORT Stirling Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Hamilton Erzbischof amp oldid 206868348