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Johannes der Kappadok i er bzw Johannes von Kappadokien lateinisch Iohannes Orientalis um 490 nach 548 bekleidete unter Kaiser Justinian das Amt des praefectus praetorio per Orientem das in der Spatantike den wichtigsten Posten innerhalb der zivilen romischen Verwaltung darstellte Flavius Marianus Michaelius Gabrielius Archangelius Ioannes 1 stammte aus Caesarea in Kappadokien Obwohl es ihm an klassischer Bildung paideia gemangelt haben soll und er offenbar auch nur recht schlecht Latein sprach womit ihm zwei eigentlich unverzichtbare Voraussetzungen fur eine Verwaltungslaufbahn im ostromischen Reich fehlten gelang ihm ein rascher Aufstieg Um 522 diente er als scriniarius in der Prafektur des Ostens und lernte so Justinian kennen der damals magister militum praesentalis war Als dieser 527 Kaiser wurde betraute er Johannes sogleich mit wichtigen Aufgaben So nahm er bereits 528 an der von Justinian verfugten Sammlung der romischen Gesetze teil und 531 wurde er vom Kaiser zum Pratorianerprafekten ernannt Aufgrund seiner hochst effizienten aber rucksichtslosen Amtsfuhrung schuf sich Johannes rasch zahlreiche Feinde darunter der Historiker Prokop dem wir eine sehr negative Schilderung des Kappadokiers verdanken und Johannes Lydos der Johannes fur den Verfall der spatromischen Verwaltung verantwortlich macht und wahrend des Nika Aufstandes im Januar 532 sah sich der Kaiser gezwungen ihn zeitweilig zu entlassen Doch spatestens im Oktober war Johannes dem seine Feinde heidnische Neigungen nachsagten wieder in Amt und Wurden Als einziger namhafter Amtstrager scheint er sich getraut zu haben 533 gegen einen ostromischen Angriff auf die Vandalen zu pladieren dennoch blieb ihm Justinians Gunst zunachst erhalten Johannes soll sich auch personlich bereichert haben vor allem aber war es nicht zuletzt seine rigide Finanzpolitik die dem Kaiser die fur die Kriege in Ost und West notwendigen Mittel verschaffte 538 bekleidete Johannes das Konsulat Es war dann offenbar nicht zuletzt die Feindschaft der Kaiserin Theodora I die 541 im Rahmen einer Intrige zum Sturz des Kappadokiers fuhrte Zunachst durfte er einen erheblichen Teil seines Vermogens behalten doch wurde er etwas spater des Mordes an einem Bischof bezichtigt enteignet und nach Agypten verbannt Nach Theodoras Tod durfte er zwar 548 nach Konstantinopel zuruckkehren lebte nun aber bis zu seinem Tod zu einem unbekannten Zeitpunkt als offenbar verarmter Priester Sein rascher Aufstieg und tiefer Fall stellen eine der bemerkenswertesten Karrieren der Spatantike dar Auch die Nachwirkungen seiner administrativen Reformen so verringerte er die Bedeutung der lateinischen Sprache in der ostromischen Verwaltung und baute die Staatspost teilweise ab waren erheblich Literatur BearbeitenGeoffrey B Greatrex The composition of Procopius Persian Wars and John the Cappadocian In Prudentia Band 27 1995 S 1 13 John Robert Martindale Fl Ioannes 11 In The Prosopography of the Later Roman Empire PLRE Band 3A Cambridge University Press Cambridge 1992 ISBN 0 521 20160 8 S 627 635 Anmerkungen Bearbeiten Der vollstandige Name des Pratorianerprafekten findet sich in einer Inschrift aus Didyma aus dem Jahr 532 33 vgl D Feissel Un rescrit de Justinien decouvert a Didymes In Chiron Band 34 2004 S 285 ff AE 2004 1410 PersonendatenNAME Johannes der KappadokierALTERNATIVNAMEN Flavius Iohannes Iohannes Marianus Michaelius Gabrielius Archangelius Iohannes OrientalisKURZBESCHREIBUNG Amtstrager in der zivilen ostromischen Verwaltung praefectus praetorio per Orientem GEBURTSDATUM um 490STERBEDATUM nach 548 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes der Kappadokier amp oldid 238902943