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Johannes Cesaris aktiv zwischen 1390 und 1420 war ein franzosischer Komponist und Kleriker des spaten Mittelalters 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 QuellenLeben und Wirken BearbeitenUber das Leben von Johannes Cesaris ist ausser den Jahren in denen er in Bourges aktiv war nicht viel bekannt Erstmals erwahnt wird er in einer Urkundenrolle vom Oktober 1394 die der Erzbischof von Bourges nach Avignon zu Gegenpapst Benedikt XIII Amtszeit 1394 1423 schickte hier wird Cesaris ein Geistlicher aus dem Bistum Therouanne genannt Mit diesem Gesuch wollte dieser eine Pfrunde an der Kollegiatkirche Beata Maria im westflandrischen Harelbeke bekommen Als Vertrauter des Bischofs kam Cesaris vielleicht in Beruhrung mit dem Hof von Herzog Jean de Berry 1340 1416 der in Bourges eine Sainte Chapelle neu gegrundet hatte Diese Grundung geschah offensichtlich in Konkurrenz zu anderen koniglichen und furstlichen Kapellen darunter auch der Sainte Chapelle in Paris und Jean de Berry konnte fur seine Kapelle fuhrende Musiker seiner Zeit gewinnen darunter auch Mitglieder der burgundischen Kapelle und der Privatkapelle des Papstes in Avignon Cesaris diente in dieser Kapelle im herzoglichen Palais in Bourges von 1406 bis 1409 und war hier Kollege von Pierre Fontaine Mathieu Paullet und Guillaume Legrant Er hatte hier die Funktion eines Geistlichen Organisten und des Lehrers der Chorknaben enfants d aube die er im Gesang und Kontrapunkt unterrichtete und fur deren materielles Wohlergehen er verantwortlich war Sein Nachfolger in dieser Stellung war der Komponist Nicholas Grenon Uber den weiteren Lebensweg von Johannes Cesaris nach seinem Weggang aus Bourges ist kaum etwas bekannt Es gibt Hinweise dass er im Jahr 1417 als Organist an der Kathedrale von Angers gewirkt hat Bedeutung BearbeitenVon den Werken von Johannes Cesaris sind eine Motette zwei Balladen und funf Rondeaus erhalten geblieben ein weiteres Rondeau aus der gleichen Quelle stammt mit grosserer Wahrscheinlichkeit von dem zeitgenossischen Komponisten Passet Stilistisch sind die erhaltenen Kompositionen auf der einen Seite vom Typ der Ars subtilior der in den 1390er Jahren in Avignon praktiziert wurde und sind mehr manieristisch kompliziert auf der anderen Seite stehen sie in dem relativ einfachen Gesangsstil des fruhen 15 Jahrhunderts wie er sich an den Hofen von Frankreich und Burgund entwickelt hat Die Motette A virtutis ignitio Ergo beata Benedicta filia mit drei gleichzeitig gesungenen Texten ist in allen Teilen isorhythmisch Das Rondeau A l aventure va Gauvain zeigt den Stil einer spateren Generation und ist vielleicht erst nach 1417 geschrieben worden Die Ballade Le dieus d amours ist in den bekannten Codex Chantilly kopiert worden ein bebildertes Manuskript welches die Hauptquelle des Avignon Repertoires der Ars subtilior ist Werke BearbeitenMotette A virtutis ignitio Ergo beata nascio Benedicta filia tua a Domino zu vier Stimmen Ballade Bonte biaulte zu drei Stimmen Ballade Le dieus d amours sires de vrais amans zu drei Stimmen Rondeau A l aventure va Gauvain zu drei Stimmen Rondeau Je ris je chante je m esbas zu drei Stimmen Rondeau Mon seul voloir ma souveraine joye Certes m amour c est ma vye zu drei Stimmen Rondeau Pour la douleur l annoy le grief martire Qui dolente n aura veu en sa vie zu zwei Stimmen Rondeau Se par plour ou par dueil mener zu drei Stimmen Rondeau zweifelhafter Autorschaft Se vous scavies ma tres douce maistresse zu drei Stimmen vermutlich von PassetLiteratur Auswahl BearbeitenA Pirro La Musique a Paris sous le regne de Charles VI Strassburg 1930 E Danneman Die spatgotische Musiktradition in Frankreich und Burgund vor dem Auftreten Guillaume Dufays Strassburg 1936 G Boone Dufay s Early Chansons Chronology and Style in the Manuscript Ox 213 Dissertation an der Harvard University Cambridge Massachusetts 1987 Paula Higgins Music and Musicians at the Sainte Chapelle of the Bourges Palace 1405 1515 In Kongressbericht SMI Bologna 1987 Band 3 Turin 1990 Seite 689 701 W H Kemp Burgundian Court Song in the Time of Binchois Oxford 1990 David Fallows A Catalogue of Polyphonic Songs 1415 1480 Oxford 1999Weblinks BearbeitenWerke von und uber Johannes Cesaris im Katalog der Deutschen NationalbibliothekQuellen Bearbeiten Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Personenteil Band 4 Barenreiter und Metzler Kassel und Basel 2000 ISBN 3 7618 1114 4 Marc Honegger Gunther Massenkeil Hrsg Das grosse Lexikon der Musik Band 2 C Elmendorff Herder Freiburg im Breisgau u a 1979 ISBN 3 451 18052 9 The New Grove Dictionary of Music and Musicians herausgegeben von Stanley Sadie 2nd Edition Band 5 McMillan Publishers London 2001 ISBN 0 333 60800 3Normdaten Person GND 135910889 lobid OGND AKS LCCN n92101189 VIAF 56806241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cesaris JohannesALTERNATIVNAMEN Cesaris Jean Sezaris JehanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Komponist und Kleriker des spaten MittelaltersGEBURTSDATUM vor 1390GEBURTSORT unsicher NordfrankreichSTERBEDATUM nach 1420 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Cesaris amp oldid 205555193