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Johann von Hattstein um 1447 verm in Usingen Taunus 4 April 1546 in Speyer war ein Adliger Ritter des Johanniterordens katholischer Priester 1505 bis 1512 Grossbailli des Johanniterordens und von 1512 bis zu seinem Tod deutscher Johanniter Grossprior Zeichnerische Darstellung der Grabplatte fur den Grossprior Johann von Hattstein in der Kirche von HeitersheimFoto der Grabplatte fur den Grossprior Johann von Hattstein in der Kirche von HeitersheimKopf der Grabplatte des Grosspriors Johann von Hattstein sein Wappen Wappen des Johanniterordens Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Gedenken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr entstammte der Adelsfamilie Hattstein und wurde geboren als Sohn des Philipp von Hattstein und seiner Gattin Imgard geb von Reifenberg Leben BearbeitenJohann von Hattstein trat in den damaligen Johanniterorden heute Souveraner Malteserorden ein Mit acht weiteren deutschen Rittern nahm er 1480 an der Verteidigung von Rhodos gegen die Truppen von Sultan Mehmet II teil 1483 avancierte er zum Komtur der pfalzischen Johanniter Niederlassung Heimbach Am 3 Juli 1512 ernannte man Johann von Hattstein zum Johanniter Grossprior der deutschen Ordensprovinz was er bis zu seinem Tod blieb Mit dieser Stellung ubernahm er gleichzeitig die damit vereinigten Amter eines Komturs der Ordenshauser von Utrecht Freiburg im Breisgau Bubikon und Wadenswil Schon seit 1503 war er Hofrichter in Heidelberg 1 1519 wurde er zusatzlich Prasident des Reichskammergerichtes Speyer 2 Johann Nepomuk Lengenfelder nennt 1783 in der Kurzgefassten pragmatischen Geschichte des hohen Malteserordens als Grund der Berufung zum Kammergerichtsprasidenten weil man damals im Reiche keinen gelehrteren Mann kannte als Hansen von Hattstein 3 Er versuchte das Eindringen protestantischer Lehren abzuwehren und konnte mit Geduld und Geschick manche durch die Reformation bedrohten Ordensguter retten In der Ballei Brandenburg empfahl Hattstein dem Herrenmeister Veit von Thumen ein entschiedenes Vorgehen gegen Ordensobere welche die neue Lehre unterstutzten 4 1530 erreichte er in langwierigen Verhandlungen die Ruckgabe des Basler Ordenshauses durch den reformatorischen Rat 1535 sicherte er durch einen Kompromissvertrag mit Pfalz Zweibrucken das protestantisch geworden war und die auf seinem Gebiet liegende Kommende Meisenheim an sich gebracht hatte wenigstens die ausserhalb Pfalz Zweibruckens gelegenen Besitztumer der Meisenheimer Komturei Laut dem Historischen Lexikon der Schweiz verdankt ihm der Johanniterorden das Uberleben der Ordenshauser in Basel und Bubikon uber die Reformation hinaus nbsp Historische Ansicht des durch Johann von Hattstein ausgebauten Johanniterschlosses HeitersheimSeit 1505 war Heitersheim im Breisgau Sitz des deutschen Grosspriors Hier liess Johann von Hattstein ab 1512 das Johanniterschloss ausbauen und 1527 eine neue Pfarrkirche errichten 5 6 1529 nahm Hattstein zusammen mit einem Trupp Ordensritter an der Verteidigung von Wien gegen die Turken teil Hier soll er sich trotz seines Greisenalters mit grosser Tapferkeit geschlagen haben nbsp Reste der Heimbacher KircheJohann von Hattstein starb 1546 im Speyerer Johanniterhaus mit nahezu hundert Jahren Dieser Ordenshof war einer seiner Hauptaufenthaltsorte In der Anfang des 19 Jahrhunderts an alter Stelle neu erbauten Pfarrkirche St Bartholomaus zu Heitersheim ist sein Grabstein mit Ganzfigur erhalten Darauf steht dass er dem Orden vil Guts getan und dise Kirch von neuem erbaut hat Die Inschrift halt zudem fest er sei in der Kirche der Komturei Heimbach nahe Speyer begraben worden von der jedoch heute nur noch sehr geringe Reste existieren Uber Johann von Hattstein wird berichtet dass er fur die damalige Zeit zuweilen sehr fortschrittliche Ansichten vertrat So habe er aus seinem fruheren Kontakt mit den Muslimen heraus ofter deren Glaubenslehren und Sitten verteidigt Auch sei er der Uberzeugung gewesen dass Muslime Juden und Andersglaubige durchaus in den Himmel kommen konnten nachdem sie im Fegefeuer ihre Verfehlungen abgebusst hatten Aus dieser Einsicht heraus lehnte er besonders den Protestantismus scharf ab da man dort das Fegefeuer verneinte das Hattstein als ein besonderes Gnadengeschenk Gottes ansah Gedenken BearbeitenIn der Kirche von Heitersheim steht eine Gedenktafel Steinplatte In Freiburg im Breisgau ist eine Strasse nach ihm benannt Literatur BearbeitenWalter Gerd Rodel Die Johanniterkommende Heimbach in der Pfalz und ihre Membra in Blatter fur Pfalzische Kirchengeschichte und religiose Volkskunde Jahresband 1973 S 14 16 Verein fur Pfalzische Kirchengeschichte Speyer 1973 Heinrich Meisner Deutsche Johanniterbriefe aus dem sechzehnten Jahrhundert in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 49 1895 S 565 631 Digitalisat im Internet ArchiveWeblinks BearbeitenWebseite zum Schloss Heitersheim mit Foto der Grabplatte des Johann von Hattstein Webseite zum Schloss Heitersheim mit Fotos dortiger Wappensteine des Grosspriors und Beschreibung der durch ihn erfolgten Baumassnahmen Datenseite in der Deutschen Biographie Christoph Maier Hattstein Johann von In Historisches Lexikon der Schweiz Bild des Grabmals des Grosspriors Johann von Hatstein im Bildarchiv Foto Marburg Bildindex der Kunst und ArchitekturEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Peter Mielke Die Niederadligen von Hattstein ihre politische Rolle und soziale Stellung S 81 Band 24 von Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau 1977 Ausschnittscan Hieronymus Megiser Propugnaculum Europae Leipzig 1606 S 236 Digitalscan Johann Nepomuk Lengenfelder Kurzgefasste pragmatische Geschichte des hohen Malteserordens Munchen 1783 S 57 Digitalscan Annette Kugler Simmerl Bischof Domkapitel und Kloster im Bistum Havelberg 1522 1598 Strukturwandel und Funktionsverlust Band 1 von Studien zur brandenburgischen Landesgeschichte Lukas Verlag 2003 S 97 ISBN 3936872074 Digitalscan Webseite zur Geschichte von Heitersheim Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heitersheim de Wolf Dieter Barz Die Heitersheimer Herrschaftsordnung des Johanniter Malteserordens von 1620 LIT Verlag Munster 1999 S XX u XXI ISBN 3825845001 Digitalscan VorgangerAmtNachfolgerJohann Heggenzer von WasserstelzGrossprior des deutschen Johanniterordens und Herr von Heitersheim 1512 1546Georg Schilling von CannstattJohann Heggenzer von WasserstelzGrossbailli des Johanniterordens 1505 1512Konrad von SchwalbachNormdaten Person GND 136263496 lobid OGND AKS VIAF 80638494 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hattstein Johann vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger Grossprior des JohanniterordensGEBURTSDATUM um 1447GEBURTSORT unsicher UsingenSTERBEDATUM 4 April 1546STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Hattstein Grossprior amp oldid 188997953