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Johann Schmaus geboren am 5 Dezember 1879 in Munchen gestorben am 22 Juni 1933 in Berlin Kopenick war ein deutscher Sozialdemokrat Vorstandsmitglied des Landarbeiterverbandes Mitglied des Reichswirtschaftsrates und Mordopfer der Kopenicker Blutwoche Gedenktafel am Haus Schmausstrasse 2 in Berlin KopenickStolperstein am Haus Schmausstrasse 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Schmaus erlernte den Beruf eines Zimmermanns Ab 1905 war er Ortsvorsitzender des Munchener Zentralverbandes der Zimmerer und verwandter Berufsgenossen Deutschlands Ab 1913 war er in Mainz als hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionar des Deutschen Landarbeiterverbandes 1920 Sekretar des Hauptvorstandes dieser Gewerkschaft und zog mit seiner Familie nach Berlin Hier wurde er als Arbeitnehmervertreter der Landwirtschaft in den Vorlaufiger Reichswirtschaftsrat Vorlaufigen Reichswirtschaftsrat berufen Er war Mitglied des Reichsbanner Schwarz Rot Gold und leitete 1933 die Ortsgruppe Kopenick Am Abend des 20 Juni 1933 versuchten SA Manner Johann Schmaus und seine Sohne Hans und Anton gefangen zu nehmen Alle drei waren aber abwesend Am nachsten Vormittag dem 21 Juni 1933 drangen SA Manner gewaltsam in die Wohnung der Familie Schmaus ein trafen jedoch keinen der drei an Johann Schmaus hielt sich bereits seit mehreren Tagen nicht mehr in Kopenick auf da es bereits seit Wochen immer wieder zu Ubergriffen der Kopenicker Sturmabteilung SA der NSDAP gekommen war Johanns Ehefrau Katharina informierte ihren Mann uber diese Ereignisse und dass die SA bei der Durchsuchung die umfangreiche Bibliothek der Familie beschlagnahmt hatte Trotzdem suchte Schmaus seine Wohnung Alte Dahlwitzer Strasse 2 an diesem Abend auf Am spaten Abend drangen drei SA Manner gewaltsam in das Haus ein Anton stellte sich der SA in den Weg und schoss in Notwehr auf die Eindringlinge Zwei SA Manner traf er todlich ein dritter wurde wahrend des Schusswechsels vermutlich von seinen eigenen Leuten verletzt Anton Schmaus rettete sich vor dem Zugriff der SA durch einen Sprung aus dem Fenster In unbandiger Wut sturzten sich die nachgeruckten SA Manner auf Johann Schmaus Er wurde von ihnen auf bestialische Weise misshandelt und zu Tode gequalt Schliesslich hangte man ihn im Gartenschuppen auf um einen Selbstmord vorzutauschen 1 Johann Schmaus wurde im August 1933 in der Gedenkstatte der Sozialisten beigesetzt 2 Seine Ehefrau Katharina Schmaus und die 13 jahrige Tochter Margareta verschleppte SA in das Amtsgerichtsgefangnis Kopenick In Anwesenheit der Tochter wurde Katharina Schmaus dort schwer misshandelt anschliessend musste sie monatelang im Krankenhaus behandelt werden Die funf Kinder von Johann Schmaus fluchteten zum Teil vorubergehend ins Ausland Die Familie wurde von den Nationalsozialisten wenige Monate spater enteignet mit der Begrundung durch die Tat des jungsten Sohnes Anton sei das Vermogen der Familie als staatsfeindlich zu betrachten Die Nationalsozialisten benutzen die Ereignisse im Hause Schmaus fur reichsweite Propagandazwecke 3 Gedenken BearbeitenAm 31 Juli 1947 erfolgte die Umbenennung seiner Wohnstrasse Alte Dahlwitzer Strasse in Schmausstrasse Schmausstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Gedenktafeln am Wohnhaus Schmausstrasse 2 und am Essenplatz 1 erinnern an Johann Schmaus Johann und Anton Schmaus Oberschule Kiekebuschstrasse Berlin Kopenick Die Johann Schmaus Strasse im Munchener Stadtteil Neuhausen ehrt ihn seit 1987 Gedenktafel Erich Janitzky und Johannes Stelling Stelling Janitzky Brucke Berlin Adlershof Ein Stolperstein in der Schmausstrasse 2 erinnert seit dem 2 Dezember 2013 an seine Ermordung Literatur BearbeitenBartholomausnacht in Kopenick In Braunbuch uber Reichstagsbrand und Hitlerterror Zuerst erschienen unter dem Titel Livre Brun sur l incendie du Reichstag et le terreur hitlerienne Mit einem Vorwort von Lord Marley Edition Carrefour Paris 1933 S 329 ff Gleichzeitig erschienen Ausgaben in Deutsch bei der Universum Bucherei in Basel und Ubersetzungen in die wichtigsten Sprachen der Welt Lord Marley war ein einflussreicher Labourpolitiker Textarchiv Internet Archive Walter Hornung Nacht uber Kopenick In Das Wort Literarische Monatsschrift Moskau 1937 S 15 ff Kurt Werner Karl Heinz Biernat Die Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Dietz Verlag Berlin 1958 47 S Kurt Werner Karl Heinz Biernat Die Kopenicker Blutwoche Juni 1933 mit einem Anhang der Opfer Dietz Verlag Berlin 1960 103 S Johann Schmaus Anton Schmaus In Luise Kraushaar Deutsche Widerstandskampfer 1933 1945 Biographien und Briefe Band 2 Dietz Verlag Berlin 1970 S 165 166 Heinrich Wilhelm Wormann Widerstand in Kopenick und Treptow Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 1995 S 25 26 27 34 37 45 46 302 Schriftenreihe uber den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945 Band 9 ISBN 3 926082 03 8 Digitalisat PDF Bund der Antifaschisten Kopenick Hrsg Gedenken und Mahnung gegen das Vergessen Zur Erinnerung an die vom Naziterror verfolgten Kinder Frauen und Manner des Stadtbezirks Berlin Kopenick in den Jahren 1933 bis 1945 Berlin 2001 S 97 Anita Wunschmann So hoch liegt der Schnee in Italien Vor 70 Jahren begann in Kopenick der grosste Terroreinsatz der Nazis Die Geschichte des Anton Schmaus In Berliner Zeitung 21 Juni 2003 Gunter Flick Die Kopenicker Blutwoche Fakten Legenden und politische Justiz In Zeitschrift des Forschungsverbundes SED Staat 21 2007 S 3 17 Stefan Hordler Hrsg SA Terror als Herrschaftssicherung Kopenicker Blutwoche und offentliche Gewalt im Nationalsozialismus Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 133 9 Gunther Geserick Klaus Vendura Ingo Wirth Zeitzeuge Tod Spektakulare Falle der Gerichtsmedizin 6 Aufl Militzke Verlag 2011 Militzke Verlag Leipzig 2011 ISBN 978 3 86189 628 9 books google de Johann Schmaus In Lexikon Widerstand in Berlin 1933 1945 Band 7 Trafo Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 89626 907 2 Herbert Mayer Mahnung an die Kopenicker Blutwoche In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 6 1998 ISSN 0944 5560 S 86 88 luise berlin de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Schmaus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Im Verlaufe der Kopenicker Blutwoche ab 21 Juni 1933 wurden sie in den SA Schlagerlokalen grausam gefoltert und brutal ermordet Am 22 April 2005 starb der letzte Uberlebende des fruhen NS Terrors Willy Patermann im Alter von 104 Jahren hagalil 1946 wurde ein Ehrenmal fur die Opfer der Kopenicker Blutwoche errichtet Zum Denkmal auf dem Platz des 23 April BDA Kopenick Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Johann Schmaus Anton Schmaus Gedenktafeln in Berlin Johann Schmaus SPD Berlin Johann Schmaus Stolpersteine in Berlin mit Biografie von Marion Goers Johannes sic Schmaus VVN Johannes sic Schmaus BDA KopenickEinzelnachweise Bearbeiten Marion Goers Joachim Hoffmann Berlin Friedrichsfelde Ein deutscher Nationalfriedhof Kulturhistorischer Reisefuhrer Das Neue Berlin Berlin 2001 ISBN 3 360 00959 2 S 115 Anita Wunschmann Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Mai 2018 PersonendatenNAME Schmaus JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Sozialdemokrat Gewerkschafter Opfer der Kopenicker BlutwocheGEBURTSDATUM 5 Dezember 1879GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 22 Juni 1933STERBEORT Berlin Kopenick Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Schmaus amp oldid 217930559