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Johann Rudolf Steinmuller 11 Marz 1773 in Glarus 28 Februar 1835 in Rheineck Kanton St Gallen war ein reformierter Schweizer Pfarrer und Padagoge Er machte sich als Schulreformer und Naturforscher einen Namen Johann Rudolf Steinmuller Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSteinmuller wuchs als Sohn des Lehrers Jakob Steinmuller und der Eleonore Magdalena geborene Hosch in Glarus auf Seine Vorfahren waren ursprunglich aus der Pfalz eingewandert und ubten vielfach den Beruf als Geistliche und Lehrer aus Mit 14 Jahren ging er zur Vorbereitung auf sein Studium zu Pfarrer Hosch seinem Onkel mutterlicherseits in Gechingen Wurttemberg wo er aushilfsweise zum Predigen und zur Schulfuhrung eingesetzt wurde Er studierte Theologie in Tubingen und Basel und wurde 1791 zum Geistlichen ordiniert Anschliessend nahm er eine Hauslehrerstelle in Glarus an Ab 1794 wahlte ihn die Gemeinde Muhlehorn zum Pfarrer 1796 wechselte er zur Pfarrstelle in Obstalden 1799 zog er als Pfarrer nach Gais Von 1805 bis zu seinem Tode amtete er als Geistlicher in Rheineck 1831 wurde er als Antistes an die Spitze der reformierten Geistlichkeit St Gallens berufen und 1834 zum Prasidenten der reformierten Synode St Gallens gewahlt Als Theologe war er der rationalistischen Richtung verpflichtet Die ihm eigene Welt und Menschenkenntnis sicherte ihm das Vertrauen seiner Amtsbruder nbsp Obenabekinder in Basel 1800 von Burkhard MangoldAls Padagoge und Aufklarer forderte er das sankt gallische Schulwesen mit Lehrerbildungskursen und padagogischen Schriften 1794 veroffentlichte er ein Lesebuch zur Bildung des Herzens und zur Ubung der Aufmerksamkeit fur Kinder an den mittleren Klassen der Landschulen das vier Auflagen erlebte 1799 zum Mitglied des Erziehungsrates im Kanton Santis ernannt leitete er 1800 auf Grund seines Planes zur Errichtung einer Erziehungsanstalt fur angehende Landschullehrer im Kanton Santis den ersten Lehrerbildungskurs in der Ostschweiz 1801 1802 der acht Monate dauerte von 18 Junglingen besucht wurde und ihm den Dank des Kleinen Rates der Helvetischen Republik eintrug 1799 bat ihn Johann Rudolf Fischer die Auswanderung der kriegsversehrten Obenabekinder 1 aus dem Appenzellerland in die Westschweiz zu organisieren 1803 wurde er Schulinspektor des Kantons St Gallen Er setzte die Lehrerbildungskurse in den Wintermonaten in Rheineck fort mit welchen er die Lehrerbildung des Kantons St Gallen fast ausschliesslich von 1806 bis zu seinem Tode besorgte und uber 800 Junglinge fur den Lehrerberuf heranbildete Sein Unterricht zielte auf Einfachheit Grundlichkeit und praktische Tuchtigkeit ab den damaligen Verhaltnissen und Geldmitteln entsprechend Die Lehrer sollten nicht dem Volk entfremdet werden Seine Starke lag darin die Lehrerstudenten anzuregen und zur Weiterbildung zu motivieren Mehr dem Erreichbaren zugewandt lehnte er Pestalozzis hohe Erziehungsideale ab 1808 begrundete er die ersten Lehrerkonferenzen im Kanton St Gallen und regte 1821 die erste Generalkonferenz samtlicher evangelischer Lehrer des Kantons an die eine Lehrerunterstutzungskasse schuf deren Verwaltung ihm in den ersten sechs Jahren zufiel An die Lehrpraxis schlossen sich eine Reihe methodisch padagogischer Veroffentlichungen fur Lehrer an so die Erste Anleitung fur die samtlichen Schullehrer der Landschulen des Kanton Santis und 1801 die Herausgabe der Helvetischen Schulmeisterbibliothek nbsp Schweizerische Alpen und LandwirtschaftAls Naturforscher widmete er sich dem Tierleben der Alpenwelt und insbesondere den Alpenvogeln Seine Beobachtungen und Arbeiten uber die Natur die er in seinen Zeitschriften veroffentlichte fanden in der Fachwelt Anerkennung Von 1806 bis 1809 gab er mit Carl Ulysses von Salis Marschlins die Zeitschrift Alpina heraus die er unter dem Namen Neue Alpina von 1819 bis 1820 allein fortsetzte 1802 erschien sein erster Band der Beschreibung der schweizerischen Alpen und Landwirtschaft Kanton Glarus 1804 folgten weitere Bande uber Appenzell Werdenberg und das St Galler Rheintal Zu Beginn des 19 Jahrhunderts setzte er sich fur die Grundung einer landwirtschaftlichen Gesellschaft ein welche fur den Kanton St Gallen 1818 ins Leben gerufen wurde und als deren erster Prasident er von 1819 bis 1835 tatig war Von 1831 bis 1835 wirkte er als Redaktor der von ihm gegrundeten Schweizerischen Zeitung fur Landwirtschaft und Gewerbe In erster Ehe heiratete er 1793 Anna Elisabeth Lienhardt Tochter des Herrmann Handelsherrn von Herisau und in zweiter 1809 Anna Barbara Steinfels Tochter des Kaspar von Zurich Sein umfangreicher Nachlass ging beim Brand von Glarus 1861 verloren 2 3 Schriften BearbeitenLesebuch zur Bildung des Herzens und zur Uebung der Aufmerksamkeit fur Kinder an den mittleren Classen der Landschulen Kaspar Freuler Buchbinder Glarus 1794 vier Auflagen 4 Plan zur Errichtung einer Erziehungsanstalt fur angehende Landschullehrer im Kanton Santis 1800 Plan einer helvetischen Schulmeister Bibliothek 1800 Erste Anleitung fur die samtlichen Schullehrer der Landschulen des Kanton Santis 1801 Helvetische Schulmeister Bibliothek Allen Schullehrern und Freunden des Schulwesens gewidmet von Johann Rudolf Steinmuller Pfarrer in Gais und Mitglied des Erziehungsraths vom Kanton Santis 2 Bande Huber und Compagnie St Gallen 1801 Glarus um 1800 Verlag Steiner Winterthur 1802 Baeschlin Glarus 1989 Nachdruck 5 Rechenschaft von meinem Institut zur Bildung angehender Schulmeister des Kantons Santis Huber und Compagnie St Gallen 1802 6 Bemerkungen gegen Pestalozzis Unterrichtsmethode Zurich 1803 Appenzell um 1800 Verlag Steiner Winterthur 1804 Schlapfer Herisau 1989 Nachdruck Das St Galler Rheintal um 1800 Verlag Steiner Winterthur 1804 Biene Bank im Rheintal Altstatten 1987 Nachdruck Werdenberg um 1800 Verlag Steiner Winterthur 1804 Buchsdruck und Verlag Buchs 1987 Nachdruck Alpina Eine Schrift der genauern Kenntniss der Alpen gewiedmet Carl Ulisses von Salis Johann Rudolf Steinmuller Hrsg Buchhandlung Steiner Winterthur 1806 7 Buchstabier und Syllabierblatter 1807 Fortgesetzte Schullehrerunterricht in Rheineck Handbuch fur Schullehrer und Freunde des Schulwesens 1810 Entwurf zu einer Burger und Mittelschule in Verbindung mit einem Schullehrerinstitut fur den evangelischen Theil des Kantons St Gallen 1813 Sittenbuchlein fur die Schulkinder 1816 Jugendbibel Ein religioses Lesebuch fur die Jugend besonders fur den Schulgebrauch bestimmt 1819 Jahrbucher fur Religion und Sitte oder fur schweizerisches Schul Kirchen und Armenwesen 2 Bande St Gallen 1827Literatur BearbeitenJ J Bernet Neuer Nekrolog der Deutschen I 1835 Peter Ehrenzeller Denkmal auf Johann Rudolf Steinmuller Schweizerische Zeitung fur Landwirtschaft und Gewerbe 1835 Johann Jakob Schlegel Drei Schulmanner der Ostschweiz Lebensbild von Steinmuller Schulthess Verlag Zurich 1879 Schelling Lebensabriss von Steinmuller Hunzikers Geschichte der schweizerischen Volksschule Zurich 1881 J Hottinger Biographie des Steinmuller nahe befreundeten Hans Conrad Escher von der Linth Zurich 1852 R Wolf Biographien zur Culturgeschichte der Schweiz IV Zurich 1862 J Dierauer Briefwechsel zwischen Johann Rudolf Steinmuller und Hans Konrad Escher von der Linth St Gallen 1889 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Rudolf Steinmuller Sammlung von Bildern Karin Marti Weissenbach Johann Rudolf Steinmuller In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Februar 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Obenabekinder in Basel In Zeitzeugnisse Johann Rudolf Steinmuller In Allgemeine Deutsche Bibliothek Johann Rudolf Steinmuller In Histoire rurale Lesebuch zur Bildung des Herzens 2 Ausgabe 1801 E Book Glarus um 1800 E Book Rechenschaft von meinem Institut zur Bildung angehender Schulmeister des Kantons Santis E Book Alpina Eine Schrift der genauern Kenntniss der Alpen gewiedmet E Book Normdaten Person GND 117263265 lobid OGND AKS LCCN n88178212 VIAF 5704329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinmuller Johann RudolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer PadagogeGEBURTSDATUM 11 Marz 1773GEBURTSORT GlarusSTERBEDATUM 28 Februar 1835STERBEORT Rheineck SG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Rudolf Steinmuller amp oldid 236973026