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Johann Michael Dilherr 14 Oktober 1604 in Themar 8 April 1669 in Nurnberg war ein protestantischer Theologe und Philologe an der Universitat Jena und in Nurnberg Dilherr als Professor in Jena Kupferstich von 1640 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Personlichkeit 1 2 Bedeutung 1 3 Werk 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Werk und Literaturverzeichnis 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Dilherr als Nurnberger Pfarrer zeitgenossischer KupferstichAb 1623 studierte er an den Universitaten Jena Leipzig Wittenberg und Altdorf bei Nurnberg Zu dieser Zeit nahm er auch eine Stelle als Hofmeister adliger Studenten ein 1630 erfolgte die Promotion zum Doktor der Theologie in Jena wo er ab 1631 als Professor fur Beredsamkeit und ab 1634 als Professor fur Geschichte und Poesie wirkte 1640 wurde er zum ausserordentlichen Professor fur Theologie in Jena berufen 1642 wurde er vom Rat der Stadt Nurnberg berufen um dort das Predigeramt an der Kirche zu St Lorenz zu ubernehmen Von 1642 bis 1644 hatte er das Rektorat des Nurnberger Gymnasiums inne Zugleich sollte er als Aufseher das Schulwesen reformieren 1644 heiratete er die Witwe Anna Maria Deschauer die 1664 verstarb 1646 ubernahm er das Predigeramt an der Sebalduskirche Dilherr wirkte auch als Nurnberger Stadtbibliothekar Seine umfangreiche Bibliothek ist erhalten Personlichkeit Bearbeiten Er war ein sehr von sich uberzeugter ja eitler Mensch Alles was er von sich gab liess er drucken Sein Schriftenverzeichnis ist sehr umfangreich aber nur wenige Werke sind wirklich von Bedeutung Seine Ehefrau war eine reiche Kaufmannswitwe und er scheint ihr ganzes Vermogen in seine aufwandig gestalteten Bucher und in seine Privatbibliothek gesteckt zu haben Bedeutung Bearbeiten Dilherr war sowohl als Geistlicher als auch als Forderer der Literatur eine der zentralen Gestalten Nurnbergs in der Mitte des 17 Jahrhunderts Er gilt als Vertreter der irenischen Richtung der Theologie die eine Versohnung der Konfessionen anstrebt Seine Erbauungsschriften erfreuten sich bei den Zeitgenossen grosser Beliebtheit und wurden von anderen nachgeahmt Bald nach seinem Amtsantritt grundete er das Auditorium Publicum am Egidiengymnasium und liess begabte Schuler dort offentliche Reden halten Er stand in enger Verbindung zum Pegnesischen Blumenorden Den mittellosen Studenten Johann Klaj nahm er in seinen Haushalt auf und forderte ihn als Dichter ebenso den verwaisten Sigmund von Birken Als Georg Philipp Harsdorffer 1658 starb hielt er die Trauerrede Als Dilherr 1669 starb verfassten die Blumenhirten eine grosse Trauerschrift zu seinen Ehren Dilherrs mehrere Tausend Bande umfassende Bibliothek wird heute im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern 1 aufbewahrt Sein mehrere Hundert Briefe umfassender Briefwechsel mit vielen bedeutenden Personlichkeiten der Epoche ist ebenfalls erhalten Werk Bearbeiten Als erster Prediger an der vornehmsten Nurnberger Kirche St Sebald hatte Dilherr neben den sonn und festtaglichen Andachten viele weitere offizielle Pflichten Bekannt sind mehrere Hundert gedruckte Leichenpredigten aus seiner Hand Nahezu alle Predigten aus der Nurnberger Zeit sind veroffentlicht worden viele in dickleibigen Sammlungen manche in mehreren Auflagen Zahlreiche seiner Werke liess Dilherr von bekannten Literaten in Nurnberg mit Gedichten ausschmucken und von Kunstlern wie Jacob von Sandrart illustrieren Zu den beteiligten Dichtern zahlen Harsdorffer Johann Christoph Arnschwanger und besonders Birken der weit uber 500 Lieder und Andachtsgedichte zu seinen Schriften beisteuerte und Embleme fur sie entwarf Werke Auswahl BearbeitenVitia Linguarum Praecipua Jena 1640 Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Christliche KarfreitagsBetrachtung Nurnberg 1642 Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Confessio Augustana 1643 Weg zur Seligkeit Erbauungsbuch 1646 13 Auflagen bis 1752 Evangelische Schlussreimen vertont von Johann Erasmus Kindermann 1652 Heilige Karwochen Predigten 1653 Geistliches Klaghaus oder Christliche Leichpredigten 1655 Ehre der Ehe illustrierte Ehelehre 1662 Heilig epistolischer Bericht 2 teiliger Band 1663 1661 Digitalisat Herz und Seelenspeise Postille 1661 2 Aufl 1663 mit 450 Gedichten Birkens Drei standige Sonn und Festtag Emblemata hrsg von D Peil Hildesheim 1994Literatur BearbeitenErsch Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Bd 25 S 204 Thomas Burger Der Briefwechsel des Nurnberger Theologen Johann Michael Dilherr In Barocker Lust Spiegel Studien zur Literatur des Barock FS fur Blake Lee Spahr Hrsg Martin Bircher u a Amsterdam 1984 Chloe 3 S 139 174 Renate Jurgensen Johann Michael Dilherr und der Pegnesische Blumenorden in Europaische Sozietatsbewegung und demokratische Tradition Tubingen 1996 S 1320 1360 Gerhard Schrottel Johann Michael Dilherr und die vorpietistische Kirchenreform in Nurnberg Nurnberg 1962 Adolf Schwarzenberg Das Leben und Wirken Johann Michael Dilherrs Ein Beitrag zur Geschichte der Padagogik des XVII Jahrhunderts Dresden 1892 Willard James Wietfeldt The Emblem Literature of Johann Michael Dilherr 1604 1669 important preacher educator and poet in Nurnberg Nurnberg 1975 Ferdinand von Ingen Johann Michael Dilherr 1604 1669 in Udo Strater Hg Orthodoxie und Poesie Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2004 ISBN 3 374 01997 8 Adalbert Elschenbroich Dilherr Johann Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 717 f Digitalisat Georg Bruckner Dilherr Johann Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 225 Friedrich Wilhelm Bautz Dilherr Johann Michael In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1303 1304 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Werk und Literaturverzeichnis BearbeitenGerhard Dunnhaupt Johann Michael Dilherr 1604 1669 in Personalbibliographien zu den Drucken des Barock Bd 2 Stuttgart Hiersemann 1990 S 1256 1367 ISBN 3 7772 9027 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Michael Dilherr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Michael Dilherr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Michael Dilherr in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Johann Michael Dilherr im VD 17 Digitalisierte Drucke von Johann Michael Dilherr im Katalog der Herzog August BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die Bibliothek des Landeskirchlichen Archivs Memento vom 26 Oktober 2013 im Internet Archive Normdaten Person GND 118525697 lobid OGND AKS LCCN nr93003306 VIAF 2480565 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dilherr Johann MichaelKURZBESCHREIBUNG TheologeGEBURTSDATUM 14 Oktober 1604GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 8 April 1669STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Michael Dilherr amp oldid 237841106