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Johann Konrad Fussli 12 August 1704 in Oberwetz 27 Juni 1775 in Veltheim heute Teil der Gemeinde Winterthur war ein Schweizer Pfarrer und Historiker Er publizierte diverse Schriften zur Kirchen sowie zur Schweizergeschichte und war langjahriger Pfarrer der Kirche Veltheim Er hat in seinen Schriften unter anderem den Aufklarer Johann Jakob Breitinger kritisiert Undatiertes Portrait Fusslisca 1774 entstandenes Portrait Fusslis von David Herrliberger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur und Quellen 5 WeblinksLeben BearbeitenFussli wurde am 12 August 1704 als Sohn des ursprunglich aus Zurich stammenden reformierten Pfarrers Melchior Fussli geboren Seine Mutter Susanna Fussli geborene Bogert verstarb 1711 seine Stiefmutter ubernahm danach teilweise seine Erziehung Seine schulische Ausbildung erfolgte in Wetzlar zuerst an der lutherischen Lateinschule und spater am Jesuitenkollegium Nach dem Tod seines Vaters im Marz 1718 kam er zusammen mit seinen drei Schwestern bei Verwandten in Zurich unter und besuchte von da an die dortigen weiterfuhrenden Schulen und begann ab 1722 am Collegium Carolinum ein Theologiestudium das er 1926 spater abschloss Dem damaligen Brauch entsprechend war er zunachst als Hauslehrer tatig zuerst beim Industriellen Felix Nuscheler in Zurich und dann von 1725 bis 1731 bei Hans Balthasar Keller dem Landvogt von Eglisau In seinen Jahren als Hauslehrer begannen auch Fusslis geschaftliche Verbindungen mit der Verlagsbuchhandlung Orell amp Co durch die auch seine Publikationstatigkeit gefordert wurde Auf Wunsch des Verlags besuchte er 1736 die Stadte Frankfurt Leipzig und Berlin 1742 wurde Fussli dann zum Pfarrer an der Kirche Veltheim berufen Das Amt als Pfarrer in der eher kleinen Gemeinde erlaubten Fussli auch weiterhin publizistisch tatig zu sein Zwei Jahre spater 1744 wurde er in Winterthur zum Stellvertreter des Kammerers des Winterthurer Kapitels gewahlt ein Amt das er spater selbst ubernahm Als Hauslehrer unterrichtete er im Veltemer Pfarrhaus mehrere Knaben darunter auch Friedrich von Hotze und durch ihn soll in Veltheim eine Tugend und Wissenschaft liebende Jugend erbluht sein Daneben richtete er in der Gemeinde ein Witwen und Waisenfonds ein fuhrte nach dem Vorbild von Jakob Gujer in seiner Gemeinde eine Landwirtschaftsreform durch und institutionalisierte den landwirtschaftlichen Unterricht fur Bauernsohne Fussli verstarb nach einem Schlaganfall am 27 Juni 1775 in Veltheim In seinem Testament bedachte er vor allem die Gemeinde Veltheim wobei seine Bibliothek und Handschriftensammlung gegen eine Entschadigung an letztendlich an die Stadtbibliothek Zurich gingen Zwei Jahre nach seinem Ableben liess die Kirche Veltheim ihm zu Ehren am nordostlichen Ende des Langhauses eine Gedenktafel einlassen Werk BearbeitenFussli war ab 1734 bis zu seinem Tod literarisch tatig teilweise auch unter den Pseudonymen Alitheadotoski Antisatanatuski und Phileleutherios Der grosste Teil seiner Arbeit umfasst dabei die Reformationsgeschichte der Schweiz Seine umfassende Publikationstatigkeit ist nirgends zentral archiviert selbst das Werkverzeichnis der Zentralbibliothek Zurich umfasst nur ein Viertel seiner Werke Das Œuvre Fusslis umfasst gemass einer Auflistung von Lavater Briner 55 gedruckte Werke davon drei posthum veroffentlicht 11 unveroffentlichte Werke 13 Briefwechsel sowie weitere unsicher zugewiesene Werke Seine ersten Publikationen waren Beitrage zur Historiographie zur Bibel und Alphilogie und kommentierte Editionen zu Urkunden der Reformation Spatere grossere Werke waren unter anderem die von 1741 bis 1753 publizierten funfbandigen Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzer Lands sowie die 1770 bis 1774 entstandene dreibandige Unpartheyische Kirchen und Ketzerhistorie der mittlern Zeit Der erste Band dieser Kirchen und Ketzergeschichte wurde 1773 vom noch jungen Schweizer Geschichtsschreiber Johannes von Muller besprochen Ebenfalls zu bemerken ist die 1770 1772 in vier Banden erschienene Staats und Erdbeschreibung der schweizerischen Eidgenossschaft in dem er immer wieder auf Johann Konrad Fasis konkurrenzierendes Werk Bezug nahm und dieses auf polemische Art kritisierte Zuweilen wurden Werke Fusslis von den Zensoren in Zurich auch mit einem Publikationsverbot versehen so geschehen mit einem Aufsatz Fusslis uber antitrinitarische Neigungen bei Albigensern und Waldensern Dies fuhrte dazu dass Fussli seine Werke beispielsweise uber Frankfurt oder Bern verlegen liess Neben seinem bekanntesten Widersacher Johann Jakob Breitinger und Johann Konrad Fasi umfasste die Liste seiner literarischen Gegner beispielsweise auch Anton Friedrich Busching und Johann Kaspar Lavater Explizit machte dabei neben Breitinger auch Johann Jakob Bodmer Stimmung gegen seine Person Wahrend Karin Marti Weissenbach wohl auch aus dieser literarischen Gegnerschaft heraus Fusslis aufklarerisches Gedankengut nur in seiner Padagogik und Okonomik erkennen mochte sah dies Hans Rudolf Briner auch in Grundzugen im Gesamtwerk Fusslis Fussli befasste sich in seinen Werken speziell in seiner Kirchen und Ketzerhistorie auch mit der Taufergeschichte und setzte sich dabei fur eine Rehabilitation der Taufer ein Auch definierte er den Tauferbegriff so dass er den in Genf als Ketzer verbrannten spanischen Arzt Michael Servetus fur keinen Taufer hielt Weiter erklarte Fussli die Thebaische Legion bereits 1743 zur lieb gewordenen Sage Diese Haltung bestatigte er auch nochmals in einer Rezension zur 1760 erschienenen Schutzschrift fur die Tebaische Legion des Luzerner Grossrats Joseph Anton Felix von Balthasar Eines seiner letzten Werke war eine Autobiografie die in David Herrlibergers Fortsetzung des schweitzerischen Ehrentempels publiziert wurde Werke Auswahl BearbeitenEine Auswahl der eigenstandig publizierten Werke Fusslis Nicht aufgefuhrt sind Werke in Sammelpublikationen zum Beispiel eine Vielzahl Artikel im Neuen Hamburgischen Magazin Programma de edendo Thesauro Scriptorum Zurich 1734 Epitome Historiae Helveticae Antiquae In Josiae Simleri Hrsg De republica Helvetiorum libri duo Zurich 1734 Als 123 seitiger Anhang zum genannten Werk Thesaurus Historiae Helveticae Zurich 1735 Ausfuhrliche Nachricht betreffend die Zurcherische Ausgabe der Schriften Flavii Josephi Zurich 1736 Dissertatio apologetica prima pro Davide Hebraeorum rege adversus obtrectationes Petri Baylii Zurich 1740 Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzerlandes Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzerlandes Band 1 Zurich 1741 Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzerlandes Band 2 Zurich 1742 Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzerlandes Band 3 Zurich 1747 Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzerlandes Band 4 Zurich 1749 Beytrage zur Erlauterung der Kirchen Reformations Geschichten des Schweitzerlandes Band 5 Zurich 1753 Historie des theologischen Haders welchen der furnehme und weitfursichtige Herr Herr Johann Jacob Breitinger wider den Rathschluss des Allerhochsten erreget hat Frankfurt 1751 als Antisatanatuski in Zurich verboten Dissertatio de fanaticis seculo XI in Italia detectis Bern 1761 Der Christe ein Soldat unter den Heydnischen Kaysern in der Geschichte des Kriegs Obersten Moriz und der Thebaischen Legion der vermeynten Martyrer beleuchtet und von allen Seiten aus kritischen Grunden in XXV Briefen aufgeklaret Frankfurt und Leipzig 1765 als Phileleutherios Beleuchtung einiger Artikel in der Encyclopedie oder dem raisonnirenden Worterbuch der Wissenschaften Frankfurt 1766 Neue und unpartheyische Kirchen und Ketzerhistorie der mittleren Zeit Neue und unpartheyische Kirchen und Ketzerhistorie der mittleren Zeit Band 1 Frankfurt und Leipzig 1770 Neue und unpartheyische Kirchen und Ketzerhistorie der mittleren Zeit Band 2 Frankfurt und Leipzig 1772 Neue und unpartheyische Kirchen und Ketzerhistorie der mittleren Zeit Band 3 Frankfurt und Leipzig 1774 Staats und Erdbeschreibung der schweizerischen Eidgenossschaft Staats und Erdbeschreibung der schweizerischen Eidgenossschaft Band 1 Schaffhausen 1770 Staats und Erdbeschreibung der schweizerischen Eidgenossschaft Band 2 Schaffhausen 1770 Staats und Erdbeschreibung der schweizerischen Eidgenossschaft Band 3 Schaffhausen 1771 Staats und Erdbeschreibung der schweizerischen Eidgenossschaft Band 4 Schaffhausen 1772 Johann Konrad Fuesslin In David Herrliberger Hrsg Fortsetzung des schweitzerischen Ehrentempels oder Helvetische Galerie der Bildnisse verdienstvoller Schweitzer Zurich 1774 Volltext in der Google Buchsuche Autobiographie Kurzer Innbegriff der Geschichte der Schweizer fur Anfanger in Frag und Antwort Zurich 1775 Andreas Bodensteins sonst Carlstadt genannt Lebensgeschichte zur Erlauterung der Reformations auch Kirchen und Gelehrten Historie Frankfurt und Leipzig 1776 posthum erschienen in Wien verboten Literatur und Quellen BearbeitenKarin Marti Weissenbach Johann Konrad Fussli In Historisches Lexikon der Schweiz 23 Juli 2013 Gerold Meyer von Knonau Fussli Johann Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 256 258 Hans Rudolf Lavater Briner Johann Konrad Fussli 1704 1775 das Zurcher Pflaster und die Taufer In Mennonitica Helvetica Nr 37 2005 S 107 171 online Peter Ziegler Veltheim Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Band 311 Winterthur 1982 S 76 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Konrad Fussli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Johann Konrad Fussli im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekNormdaten Person GND 104052481 lobid OGND AKS LCCN no97042596 VIAF 66894601 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fussli Johann KonradKURZBESCHREIBUNG Schweizer Pfarrer und HistorikerGEBURTSDATUM 12 August 1704GEBURTSORT OberwetzSTERBEDATUM 27 Juni 1775STERBEORT Veltheim heute Teil der Gemeinde Winterthur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Konrad Fussli amp oldid 235294085