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Johann Jacob Pfitzer 21 Oktober 1684 in Nurnberg 10 Marz 1759 war ein deutscher lutherischer Theologe und Hochschullehrer Johann Jacob PfitzerLeben BearbeitenJohann Jacob Pfitzer war der Sohn eines Leinwandhandlers und erhielt in der Heiligen Geist Schule seiner Vaterstadt durch den Rektor Brendel den ersten Unterricht Nach seinem Eintritt ins Gymnasium besuchte er Myhldorfs Wulfers Eschenbachs und Seyfrieds Vorlesungen Er verband damit Privatstunden bei Hackspan Faber und Zeltner Die beiden ersteren unterwiesen ihn in Rhetorik und Geschichte der letztere im Hebraischen und Literaturgeschichte 1702 ging er nach Altdorf wo er unter die dortigen Alumnen aufgenommen wurde Morl und Sonntag die damaligen Inspektoren jener Lehranstalt sorgten wesentlich fur seine wissenschaftliche Ausbildung Seine Hauptlehrer auf dem Gebiet der Philosophie und Theologie waren Rotenbeck Omeis Moller Sturm Wagenseil u a Durch den zuletzt genannten Professor gewann er eine grundliche Kenntnis der hebraischen Altertumer Unter Rotenbecks Vorsitz verteidigte er 1705 die philosophische Abhandlung De sensuum moderamine in inquirenda veritate und unter Lange 1706 die akademische Streitschrift De antichristianismo antidiluviano Gleichzeitig erwarb er die Magisterwurde durch Verteidigung seiner Inauguraldissertation De Malachia propheta pontificio Altdorf 1706 1706 ging Pfitzer nach Leipzig verliess aber diese Universitat wegen der damaligen Kriegsunruhen bald wieder nachdem er einige Vorlesungen bei Ittig Rechenberg und Olearius gehort hatte Er wandte sich nach Jena und erhielt dort theologischen Unterricht durch Fortsch Buddeus und Struve Sie erweiterten und berichtigten zugleich seine historischen und literaturgeschichtlichen Kenntnisse Von grossem Vorteil fur seine weitere wissenschaftliche Instruktion war fur ihn eine Anfang 1709 unternommene Bildungsreise nach Jena Leipzig Wittenberg Berlin Stettin Greifswald Rostock Lubeck Kiel Hamburg Wolfenbuttel Helmstedt und Halle Auch Arnstadt und Gotha beruhrte er auf der Ruckreise nach Nurnberg wo er im September 1709 wieder eintraf In den genannten Stadten hatte er die bedeutendsten Bibliotheken besucht und mehrere herausragende Gelehrte kennengelernt In seiner Vaterstadt Nurnberg wurde Pfitzer 1711 zum Inspektor der altdorfischen Alumnen ernannt Sein Talent als Kanzelredner verschaffte ihm zwei Jahre spater die Stelle eines Diakons an der St Egidienkirche Seine 1715 geschlossene Ehe mit Ursula Katharina Burger blieb kinderlos Er hatte sich die Achtung und Zuneigung seiner Gemeinde erworben sodass es deren Mitglieder es als schmerzvoll empfanden als er sich 1717 von ihnen trennte und einem Ruf nach Altdorf folgte Er erhielt dort eine Professur der Theologie und wurde zugleich Diakon Sein akademisches Lehramt eroffnete er im Dezember 1717 mit dem Programm De divina providentia in testibus veritatis excitandis 1718 erlangte er die theologische Doktorwurde Er verteidigte bei dieser Gelegenheit seine Dissertation De Apolline Doctore apostolico ex Act 18 24 28 die 1718 in Nurnberg gedruckt wurde Im Jahr 1724 in dem er das akademische Rektorat verwaltete erhielt er die durch Marpergers Abgang nach Dresden vakant gewordene Stelle eines Pastors an der Egidienkirche in Nurnberg Er wurde zugleich Inspektor des dortigen Gymnasiums sowie 1749 Prediger an der St Lorenz Kirche und Inspektor der Kandidaten des Predigtamts Im nachsten Jahr erhielt er das Amt eines Antistes Ministerii und wurde Pastor an der St Sebald Kirche Auch den Posten eines Stadtbibliothekars bekam er nach dem 1750 erfolgten Tod von Gustav Philipp Morl ubertragen Die letzten Lebensjahre Pfitzers wurden durch den Tod seiner Gattin und korperliche Leiden getrubt Er starb am 10 Marz 1759 im Alter von 74 Jahren Er war Zeuge mehrerer Jubelfeste geworden 1717 hatte er das zweite Jubilaum der Reformation und 1723 das erste der Universitat Altdorf gefeiert 1730 das Jubilaum der augsburgischen Konfession 1733 die vierte Jubelfeier des St Agidien Gymnasiums dessen Inspektor er damals war und 1748 das hundertjahrige Gedachtnis des Westfalischen Friedens Seine grundlichen theologischen Kenntnisse zeigte Pfitzer in einigen Abhandlungen exegetisch kritischen Inhalts so u a Dissertatio continens ideam prudentiae litterariae generalem Altdorf 1711 Dissertatio de Apotheosi Pauli et Barnabae a Lystrensibus frustra tentata ad Act 15 11 sq Altdorf 1713 Dissertatio de congregatione non deferenda ex Ebr 10 25 Altdorf 1718 Dissertatio de beneficiis typicis Altdorf 1723Fur die religiose Erbauung sorgte er neben seinen Kanzelvortragen die meistens einzeln gedruckt wurden auch durch einige asketische Schriften unter denen seine Zehn Betrachtungen uber das Gebet des Herrn Altdorf 1718 im Jahr 1743 neu aufgelegt wurden Literatur BearbeitenHeinrich Doring Pfitzer Johann Jacob in Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 3 Sektion 20 Teil 1845 S 471 f Normdaten Person GND 100522688 lobid OGND VIAF 12653218 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfitzer Johann JacobKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 21 Oktober 1684GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 10 Marz 1759 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Jacob Pfitzer amp oldid 207127346