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Johann Heinrich Waser 25 Marz 1600 in Zurich 10 Februar 1669 ebenda 1 war ein Schweizer Politiker Burgermeister von Zurich und Landvogt von Kyburg 2 Johann Heinrich WaserPortrat und Stich von Conrad Meyer Johann Heinrich Waser 1668Medaille Vorder und Ruckseite von Conrad Meyer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verschiedenes 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Johann Heinrich Waser an der Spitze der eidgenossischen Delegation am Hof Ludwig XIV 1663Johann Heinrich Waser war der Sohn des Theologen und Orientalisten Kaspar Waser 1565 1625 und stammte aus einer prominenten Zurcher Familie sein Bruder war der Zurcher Antistes Hans Caspar Waser Zu seinen Vorfahren konnte er auch Huldrych Zwingli und weitere Theologen und Gelehrte zahlen Dieser gunstigen Ausgangslage verdankte er seine politische Laufbahn Seine fur das Alte Zurich typische Regimentskarriere begann er als Volontar auf der Kanzlei des Stadtschreibers Danach wurde er Jungrichter Substitut und Vertreter der Zunft zur Schmieden im Grossen Rat Zwolfer und spater Stadtschreiber Von 1646 bis 1652 amtete er als Landvogt von Kyburg In diesem Amt genehmigte er das Gesuch von Untervogt Hans Hofmann fur den Bau eines eigenen Gotteshauses in Seen Daraufhin ehrten ihn die Seemer die zuvor zu Oberwinterthur kirchengenossig waren mit einem Gedenkstein an der neu erbauten Kirche Seen Heute ist aufgrund dessen ebenfalls die Landvogt Waser Strasse und das Quartier Waser nach ihm benannt 3 1652 wurde Waser schliesslich zum Burgermeister seiner Vaterstadt gewahlt Zwei Jahre spater wurde er noch Mitglied und 1657 Obmann der Gesellschaft der Schildner zum Schneggen 4 Seine Laufbahn fiel in die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Wahrend seiner Amtszeit als Burgermeister waren die wichtigsten politischen Ereignisse der Bauernkrieg von 1653 das so genannte Bundesprojekt von 1655 der erste Villmergerkrieg mit der Belagerung von Rapperswil von 1656 sowie die Erneuerung der umstrittenen Soldallianz Zurichs mit Ludwig XIV von Frankreich im Jahre 1663 Waser kann dabei als Vertreter der traditionellen Politik Zurichs als evangelischer Stand der alten Eidgenossenschaft gesehen werden Er war bestrebt gegen die katholischen Orte eine evangelische Allianz auf eidgenossischer Ebene zustande zu bringen und sich England und den Niederlanden anzunahern um den im Goldenen Bund zusammengeschlossenen katholischen Orten gemeinsam entgegenwirken zu konnen Der zurcherische Versuch die Verbindung mit Frankreich zugunsten einer Allianz mit den protestantischen Machten England und Holland aufzugeben scheiterte jedoch an wirtschaftlichen wie auch religiosen Differenzen Auch der alte Traum einen Sonderbund der evangelischen Orte der Eidgenossenschaft zu verwirklichen blieb unerfullt Neben seiner politischen Tatigkeit ubersetzte Waser konfessionelle Abhandlungen und Fachschriften zur Kriegskunst beschrieb und kommentierte die politischen Ereignisse seiner Zeit und verfasste umfangreiche und literarisch anspruchsvolle familiengeschichtliche und autobiografische Aufzeichnungen Diese stellen einen Hohepunkt in der reichhaltigen Zurcher Tradition der Geschichte der vornehmen Geschlechter und der eigenen Lebensbeschreibung dar In seiner unpublizierten Autobiografie De vita sua berichtet er uber seine Bildungsreisen nach Genf Italien Dordrecht England und Bohmen und verwebt familiare und historische Ereignisse Verschiedenes Bearbeiten nbsp Wasertaler von 1660Conrad Ferdinand Meyer setzte Johann Heinrich Waser ein literarisches Denkmal in seinem historischen Roman Jurg Jenatsch Eine Bundnergeschichte Johann Heinrich Wasers umfangreicher Nachlass befindet sich in der Zentralbibliothek Zurich und im Staatsarchiv Zurich Der Wasertaler ist ein nach Johann Heinrich Waser benannter Taler aus dem Jahr 1660 Der Taler erregte den Unwillen der republikanischen Einwohner Zurichs 5 Literatur BearbeitenPaul Diebolder Burgermeister Johann Heinrich Waser von Zurich und das Bundeserneuerungs Projekt von 1655 In Gemeinnutzigen Gesellschaft des Kt Zug Hrsg Zuger Neujahrsblatt Zug 1908 S 3 23 Norbert Domeisen Burgermeister Johann Heinrich Waser 1600 1669 als Politiker Ein Beitrag zur Schweizer Geschichte des 17 Jahrhunderts Geist und Werk der Zeiten 42 Lang Zurich 1975 archive org Sundar Henny Die Lebensbeschreibung als Ehrenschild Johann Heinrich Waser 1600 1669 In ders Vom Leib geschrieben Der Mikrokosmos Zurich und seine Selbstzeugnisse im 17 Jahrhundert Bohlau Koln 2016 ISBN 978 3 412 50289 8 S 157 220 open access Gerold Meyer von Knonau Waser Johann Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 214 220 Rudolf Rey Burgermeister Johann Heinrich Waser 1600 1669 Sein Werdegang bis zum Eintritt in den Staatsdienst Winterthur 1962 Barbara Schmid Eine neue konfessionelle Elite Wie Johann Heinrich Waser 1600 1669 zum politischen Hoffnungstrager der Zurcher Orthodoxie wurde in Im Auge des Hurrikans Eidgenossische Machteliten und der Dreissigjahrige Krieg Hrsg von Andre Holenstein Georg von Erlach Sarah Rindlisbacher Baden Hier und Jetzt Verlag fur Kultur und Geschichte 2015 Sonderausgabe der Berner Zeitschrift fur Geschichte in Kooperation mit der Stiftung Schloss Spiez und dem Historischen Institut der Universitat Bern ISBN 978 3 03919 366 0 S 106 120 Barbara Schmid Ein Landvogt als Schriftsteller Johann Heinrich Waser 1600 1669 und seine Bucher In Heimatspiegel Illustrierte Beilage zum Zurcher Oberlander Band 9 Zurich 2008 Barbara Schmid Das Hausbuch als literarische Gattung Die Aufzeichnungen Johann Heinrich Wasers 1600 1669 und die Zurcher Hausbuchuberlieferung In Daphnis Band 34 Nr 3 4 Rodopi 2005 ISSN 0300 693X S 603 656 openurl ingenta com Walter Schmid Burgermeister Johann Heinrich Waser und Frankreich Eine literatur und quellenkritische Untersuchung In Zurcher Taschenbuch Zurich 1947 Walter Utzinger Burgermeister Johann Heinrich Wasers eidgenossisches Wirken 1652 1669 Ein Beitrag zur Geschichte der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts Mit einem Portrat Schulthess Zurich 1903 Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Domeisen Lebensdaten von Johann Heinrich Waser 25 Marz 1600 10 Februar 1669 Memento vom 15 Juni 2014 im Internet Archive Meinrad Suter Waser Johann Heinrich In Historisches Lexikon der Schweiz abgerufen am 7 August 2016 geboren 25 Marz 1600 Zurich gestorben 10 Februar 1669 Zurich Heinz Bachinger Das Untervogthaus Seen Bibliothek Seen im Winterthur Glossar In der Version vom 19 Februar 2022 abgerufen am 14 Marz 2022 Norbert Domeisen Burgermeister Johann Heinrich Waser 1600 1669 als Politiker S 97 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z 2005 S 518VorgangerAmtNachfolgerHans Rudolf RahnBurgermeister von Zurich 1652 1669Hans Caspar HirzelNormdaten Person GND 139095349 lobid OGND AKS VIAF 100404265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waser Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker Burgermeister von Zurich und Landvogt von KyburgGEBURTSDATUM 25 Marz 1600GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 10 Februar 1669STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Waser Politiker amp oldid 232964999