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Johann Heinrich Schweizer auch Johann Heinrich Schweitzer 6 April 1646 in Zurich 23 September 1705 in Heidelberg war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Werdegang 1 4 Herausgeber 1 5 Pietistenprozess 1698 1698 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Heinrich Schweizer war der Sohn des Geistlichen Johann Caspar Schweizer 26 Juni 1620 in Frauenfeld 8 November 1688 in Zurich 1 und dessen Ehefrau Elisabeth Tochter von Konrad Keller Er war seit 1668 in erster Ehe mit Anna Maria Tochter von Hans Jakob Edlibach verheiratet 1670 heiratete er in zweiter Ehe Dorothea Tochter des Amtmanns Johann Kaspar Hurter und in dritter Ehe heiratete er 1700 Martha geb Fels Ausbildung Bearbeiten In seiner Jugend hielt er sich vorubergehend in Genf auf und wohnte vermutlich fur einige Monate in Jean de Labadies Haus Er horte dort dessen Predigten und kam auch personlich mit seinen Schulern Pierre Yvon 1646 1707 2 und Pierre Dulignon ca 1630 1681 in Kontakt Nachdem er anfangs den Ideen Labadies zugetan war anderte er spater seine Meinung 3 Er studierte Theologie erst an der Hohen Schule in Bern dann an der Universitat Basel und der Universitat Strassburg sowie an der Universitat Heidelberg Werdegang Bearbeiten Von 1665 bis 1667 war er Professor an der Hohen Landesschule Hanau bevor er 1667 Pfarrer in Birmensdorf wurde 1684 wurde er als Professor fur Griechisch an das Collegium Carolinum berufen und zugleich als Nachfolger seines Vaters Chorherr am Grossmunster in Zurich 1691 wurde er Schulherr und im darauffolgenden Jahr auch Professor fur Hebraisch Weil er in Zurich aufgrund seiner Sympathien fur den Cartesianismus 4 haufigen Anfeindungen und Zensurverfahren ausgesetzt war folgte Johann Heinrich Schweizer im Fruhjahr 1705 dem Ruf des Kurfursten Johann Wilhelm von Pfalz Neuburg nach Heidelberg als erster Pfarrer und Kirchenrat verstarb aber bereits sechs Monate spater 5 Seine Schrift Vom Kriegs und Fridens Recht wurde 1718 von Hugo Grotius ins Deutsche ubersetzt und veroffentlicht Herausgeber Bearbeiten Johann Heinrich Schweizer war der Herausgeber 6 der von Hortensia von Salis verfassten Schrift Conversations Gesprachen in der sie dazu aufforderte in Lehrgesprachen Frauen unter anderem zu weltoffeneren kenntnisreicheren und mundigeren Gesprachsteilnehmerinnen auszubilden Pietistenprozess 1698 1698 Bearbeiten Zum Auftakt des Pietistenprozesses von 1698 der mit den Berner Prozessen koordiniert wurde verfasste Johann Heinrich Schweizer handschriftlich ein Memorial vom 31 Juli 1698 7 mit dem Titel Ursachen und Grunde warum die sogenannte Philadelphische Sozietet oder Pietistische Bruderschaft wie sin in Engelland Teutschland und Holland diessmahlen ist beydes der Kirchen Godtes und dem gemeinen Wesen sonderlich in der reformierten Eidgenossenschafft gefahrlich und hiemit unleidlich seye Er verfasste diese Schrift wie er in einem Brief an Georg Thormann 1655 1708 8 darlegte weil er durch die Obrigkeit zur Untersuchung der pietistischen Machenschaften als Deputierter eingesetzt wurde Er war in diesem Zusammenhang auch an der Durchsuchung der Bibliothek im Wohnhaus und dem Kontor des Kaufmanns Johann Heinrich Locher 1648 1718 am 11 Juli 1698 beteiligt 3 9 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenDie Universitat Basel ernannte Johann Heinrich Schweizer 1705 zum Dr theol h c Schriften Auswahl BearbeitenNovi Testamenti dictionum Sylloge Graeco Latina Cum duplici Appendice Tiguri J J Bodmer 1668 Rugung oder Erforschung der Ruggischen Antwort auf die seinem ersten Tractat von dem Gesatz Gottes entgegen gesezte Schrift in welcher die Eitelkeit derselbigen klarlich angewisen und zugleich der Sandgrund darauf er seinen neuen Tractat von der Gerechtmachung des Sunders gebauet hat umgestossen wird zu Rettung der Ehr und Lehr Gottes und volliger Mundstopfung dises abgefallnen Menschen aufgesetzet von Joh Heinrich Schweitzer Pfarrern der Kirchen Birmenstorff in dem Freyen Amts Capitel Zurich 1678 Gerechte Verdammung der Sunde vor dem Gericht Gottes das ist Wolbegrundete Widerlegung der von dem abgefallenen Ruggen aussgegebnen Schrift von der Begirde des Menschen Zurich 1681 Compendium Physicae Aristotelico Cartesianae Methodo erotematica adornatum Basileae J Phil Richter 1685 Hugo Grotius Johann Heinrich Schweizer Hugonis Grotii Jus belli et pacis Tyguri 1689 Diessertatio Philologica II qua Doctrina de Electione in Cap I ad Ephesios vers 4 contenta explicatur amp a variis parermhneiais Grotianis praecipue vindicatur Zurich David Gessner 1692 Hugo Grotius Johann Heinrich Schweizer Jus naturae et gentium ex Hugonis Grotii nobili de bello et pace Opere methodo erotematica in usum studiosae pubis traditum a Joh Henrico Suicero Tiguri 1694 Theses Politicae de Magistratus Jure circa Sacra Tiguri Gessner 1695 Ecclesiae reformatae interni terrores solenni oratione expositi Tiguri typis Davidis Gessneri 1697 In epistolam S Pauli ad Colossenses commentarius criticio exegiticus theologiae Christianae compendium Accedunt Orationes panegyricae tres Tiguri typis Davidis Gessneri 1699 Vom Kriegs und Fridens Recht Zurich 1718 Literatur BearbeitenHans Schneider Ein Dokument zur Fruhgeschichte des Zurcher Pietismus Johann Heinrich Schweizers Ursachen und Grunde 1698 In J Jurgen Seidel Hg Gegen den Strom S 125 132 und Kaspar Butikofer Zurcher Pietismus S 337 10 Hanspeter Marti Aristoteles und Descartes Orthodoxie und Vorurteilskritik am Beispiel des Physiklehrbuchs des Zurcher Professors Johann Heinrich Schweizer 1646 1705 2018 Weblinks BearbeitenChristian Moser Johann Heinrich Schweizer In Historisches Lexikon der Schweiz Johann Heinrich Schweizer In Digitaler Portraitindex Suicerus Johann Heinrich alias Schweitzer Johann Heinrich Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Christian Moser Johann Caspar Schweizer In Historisches Lexikon der Schweiz 20 Mai 2011 abgerufen am 13 Juni 2020 Magdalene Heuser Autobiographien von Frauen Beitrage zu ihrer Geschichte Walter de Gruyter 2012 ISBN 978 3 11 093894 4 google de abgerufen am 13 Juni 2020 a b Udo Strater Pietismus und Neuzeit Band 39 2013 Vandenhoeck amp Ruprecht 2014 ISBN 978 3 525 55911 6 google de abgerufen am 13 Juni 2020 Silke Forschler Anne Mariss Akteure Tiere Dinge Verfahrensweisen der Naturgeschichte in der Fruhen Neuzeit Bohlau Verlag Koln Weimar 2017 ISBN 978 3 412 50520 2 7Hervorhebung johann heinrich schweizer 1646 v onepage eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 13 Juni 2020 Europaisches Tag Register uber ietztlauffendes achtzehende Jahr Hundert 1705 Tarnovius 1705 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 13 Juni 2020 Sabine Koloch Kommunikation Macht Bildung Frauen im Kulturprozess der Fruhen Neuzeit Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2015 ISBN 978 3 05 005741 5 google de abgerufen am 13 Juni 2020 Rudolf Dellsperger Zwischen Offenbarung und Erfahrung Gesammelte Aufsatze zur Historischen Theologie Theologischer Verlag Zurich 2015 ISBN 978 3 290 17842 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 13 Juni 2020 Hans Braun Georg Thormann In Historisches Lexikon der Schweiz 5 Oktober 2012 abgerufen am 13 Juni 2020 Kaspar Butikofer Der fruhe Zurcher Pietismus 1689 1721 Der soziale Hintergrund und die Denk und Lebenswelten im Spiegel der Bibliothek Johann Heinrich Lochers 1648 1718 Vandenhoeck amp Ruprecht 2009 ISBN 978 3 647 55841 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 13 Juni 2020 Christian Scheidegger Religiose Stromungen in Zurichzur Zeit Scheuchzers Abgerufen am 13 Juni 2020 Normdaten Person GND 120311119 lobid OGND AKS VIAF 35284004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schweizer Johann HeinrichALTERNATIVNAMEN Schweitzer Johann Heinrich Schweitzer Johannes Heinrich Schweizer Johannes Heinrich Schweizer Hans Heinrich Suicerus Johann Heinrich Suicerus Johannes Heinrich Suicer Johann Heinrich Suicer Johannes Heinrich Suicerus Joh Henr Suicerus Joh Henricus Svicerus Johannes Henricus Svicerus Joh Henricus Svicerus Johannes Henricus Suicerus Johannes Henricus Suicerus Johannes Henricus Suicer Johannes Henricus Suicerus Joannes Henricus Svicerus Jo Henricus Schweizer Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Geistlicher und HochschullehrerGEBURTSDATUM 6 April 1646GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 23 September 1705STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Schweizer amp oldid 210589757